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Einlaßsteuerzeiten Drehschieber


Marc Werner

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

welche Einlaßsteuerzeiten sind bei einem stark drehzahlorientierten 177er/166er noch empfehlenswert ? Ich fahre derzeit einen stark überarbeiteten 177er + PM Evo (Rest ist erstmal egal).

Lt. HW Bönsch sind für "Drehschiebergesteuerte Touringmotoren" insges. 140-150 Grad empfehlenswert. Ein Vespa Kurbelwellendrehschieber hat dagegen aber bereits glaub 170 Grad standar Einlaßzeit ?

Für einen "Drehschieber-Rennmotor" gibt Bönsch 200 Grad Gesamt-Einlaßsteuerzeit an.

Wo ist ein Drehzahlorientierter 177er hier anzusiedeln ?

Kaufe ich nun eine "fertige" Renwelle, gibt die meines Wissen sowohl v.OT. als auch nach O.T. mehr Einlaß frei.

Göschl & Co. sprachen aber aus Erfahrung von den besten Ergebnissen mit einer Verlängerung NUR vor O.T.

Also denke ich, daß beste wird es sein, den Einlaß nur in Richtung "Blackbox" aufzufräsen- Also nur "vor dem O.T." !

Werde wohl 190 Grad anpeilen. Oder ist dies Eurer Erfahrung nach zu lang ?

Vergaser = 24 SI

Der Motor soll bei ca. 182 Grad Auslaßsteuerzeit betrieben werden. Primär ist noch orig. 22/68 bei Sprint V Getriebe.

Motor dreht lt. Getriebe bei 87 km/h 8000 u/min. Dies ist auch genau die Grenze, welche er momentan im Dritten dreht. Danach geht NICHTS mehr.

Weiß jemand, ob die Vorverdichterfläche bei einem Sprint V Gehäuse (analog PX 150 ) "in Richtung Blackbox" vom Platz her für 190 Grad Einlaßzeit ausreicht ?

Meinerseits gewünscht wäre, daß der Motor im Dritten bis mind. 9000 u/min dreht, evtl. sogar mit noch etwas Overrevpotential.

Höchste Leistung sollte bei etwa 7600-7800 u/min anstehen.

Ich weiß, daß das ganze über Membran einfacher wäre, mich reizt aber die Herausforderung "Drehschieber". Außerdem bin ich Malossi 211 / TS1 schon in vielen Ausführungen gefahren. Jetzt geht es erstmal wieder zu den "Drehschieberwurzeln".

Daß es bei der Konfiguration Probleme mir dem Ganganschluß in den vierten geben kann/wird ist mir auch klar. Daß muß noch gesondert über Auslaßsteuerung etc. gelöst werden.

Über nähere Infos (und weniger Mutmaßungen) wäre ich sehr dankbar!

Viele Grüße !

Marc

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"Weniger Mutmaßung" ist eine harte Ansage. Aber zuverlässige Pauschalangaben sind da eben auch nicht so leicht zu machen. Das dürfte auch der Grund sein, warum in der "knapperen" Tuningliteratur immer so lustige "von ... bis"-Angaben zu finden sind. Für die anzustrebende Einlaßsteuerzeit spielt halt einiges mehr eine Rolle als nur Hubraum, Ventouridurchmesser und eine Wunschdrehzahl für optimale Füllung: Einlaßschlitzgröße, Schlitzform, Überströmzeit, Verhältnis Hubvolumen zu Kurbelgehäusevolumen, Länge des Ansaugweges, Strömungsform des Ansaug"rohrs", Ansauggeschwindigkeit, Gastemperatur etc. etc. BlaBla.

Nachzulesen (incl. nachvollziehbar "vereinfachten" Berechnungsvorschlägen für die Planung) bei:

Ing. Ernst Ansorg: Höchstleistungsmotoren für Sportzwecke, in: Ing. H. Trzebiatowsky VDI: Motorräder, Motorroller, Mopeds und ihre Instandhaltung. Gießen 1955. (Erster Teil, Kapitel 6 - S. 236 ff.)

Nebenbei: daß man bei Drehschieber bevorzugt vOT die Einlaßzeit verlängert, würde mir per se einleuchten, da - zumal bei niedrigeren Drehzahlen, wo die träge Masse des angesogenen Gemischs dem Druckwechsel im Gehäuse noch "folgen" kann - der Kolben als Unterdruckpumpe fungiert. Wenn Du dagegen "symmetrisch" erweiterst, holst Du Dir die Nachteile der Kolben/Schlitzsteuerung ins Haus: ZU langer Einlaß verschlechtert da effektiv die Füllung, weil der Unterdruck im Gehäuse durch die zurückschwingende Masse des wieder expandierenden Gasgemischs abfällt bzw. der Kolben abwärtslaufend Gegendruck aufbaut, ehe der Schlitz schließt. Dann haut es die schönen Gase zu nicht geringen Teilen nicht durch die ÜS, sondern sauber wieder zum Einlaß raus :-D

EDIT: Rächtschraipung

Bearbeitet von Lacknase
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Hallo Marc, wie abgesprochen hier meine Erfahrungen zum 207Polini.

1. Polini (überarbeitet), 24si mit Originalpott und angepaßtem Kopf:

Langhubwelle 105°/80°:

Obenrum gute Leistung, untenrum nicht viel und neigt zum Absaufen/Blowback. Für 2-Mannbetrieb nicht so gut geeignet.

Originalwelle 130°/55°:

Die Idee wurde daraus geboren, längere Steuerzeiten ohne Blowback zu verwirklichen. Sollte maximales Drehmoment bei rauskommen, so wie du es dir auch grad denkst, Marc. Fazit bei mir = totaler Flop. Untenrum minimal gewonnen, obenrum ging gar nix mehr. Habe diesen Zustand keine 4 Wochen ausgehalten, und dann an einem Nachmittag die Welle nachbearbeitet auf:

Originalwelle 130°/70°

Im Vergleich zu vorher ein Unterschied wie Tag und Nacht. Spürbarer Leistungszugewinn in allen Bereichen! Abstimmungsprobleme : keine. Verbrauch bei heftiger Heizerei etwas über 5l.

2. Polini207, 30 TMX, MK4, Zentralkopf, Boostbottle!

Langhubwelle 125/82, erweiterter Polini-Ansaugstutzen

Leistung sehr gut incl. 2-Takt-Kick, 2.Gang Gaswheely ist drin, untenrum aber sehr schwach und nicht so toll beim Gas aufreißen nach engen Kurven (verschlucken). Abstimmbarkeit ist aber absolut ok und mit Boostbottle kaum Sifferei.

Langhubwelle 130/70 , Eigenbaustutzen mit durchgehend 30er Querschnittsfläche

Das ist mein derzeitiger Stand und für mich der Optimalste. Super Derhmoment und für einen Polini auch drehwillig. Ist zwar noch nicht 100% sauber abgestimmt, aber der Motor hat untenrum schön zugelegt, der 2-Takt-Kick ist allerdings weg. Eigenbau-Boostbottle behebt den restlichen Blowback sehr gut.

Insgesamtes Fazit für mich ist, daß der Drehschieber Zeit braucht um Leistung zu entwicken. Das Ganze muß allerdings auch mit den restlichen Steuerzeiten abgestimmt werden, dann gewinnt man in allen Bereichen. Daß es Sinn macht, den Einlass vor OT zu verlängern haben einige Schrauberkollegen von mir schon vor etlichen Jahren gemacht, inclusive vorher-nachher-Test an einem Tag mit spürbarem Unterschied. Meiner Testerei lag nur der Ehrgeiz zu Grunde, daß ich die Ergebnisse anderer noch toppen und meine eigenen Erfahrungen machen wollte. Ich stehe aber jetzt auf dem gleichen stand wie vor etlichen Jahren, nur daß ich Vergaser besser abdüsen kann. :-D

Gruß Manni

PS: Andrere haben übrigen gleiche Erfahrungen auf dem Malossi gemacht.

PPS: Lacknase hat natürlich Recht, daß noch etliche andere Faktoren mit hineinspielen. Dennoch lassen sich ganz klare Richtungen bei den Einlasssteuerzeiten spüren, was man ja bei Überströmgeometrien, Kopfformen usw.nicht immer behaupten kann.

Edit: Nochwas, jede von mir oben beschriebene Kombination braucht natürlich irge eigene Abstimmung (Zündung, Gaser, Verdichtung usw.)

Bearbeitet von manni
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    • Leute, wenn der Helmut zu dem Zyli noch den kplt. Kit, samt passenden Kopf zwei Tage liegen hat, dann werd ich doch drauf achten, das bei weggelassener Kupferkodi der Kopf auch am Kragen trägt und nicht aussen auf Block geht,   in diesem Sinne
    • Das ist die falsche Seite die man da sieht. Die Spur ist von der Lagerringkante.   Musst mal anschauen, wie abgenutzt die Scheibe an der Stelle ist wo das Zahnrad anläuft. Die Abnutzung dort bestimmt mit das Spiel, um das das Ritzel Richtung Kurbelwelle wandern kann, wenn man die Kupplung gezogen hat. Wenn das Ritzel Richtung Kurbelwelle wandert (tut es gerne im Stand mit eingelegtem ersten Gang), dann verringert sich das Trennspiel und es rupft. Wieviel Spiel hat Dein ZR hier? Ich finde 0.2 optimal. Bei Dir sieht das nach deutlich mehr aus, kann aber auch täuschen...   Die Abnutzung an der Scheibe muss man ggflls dazu rechnen!   Kann gut sein, dass bei Christian2010 einfach die neue Scheibe die Lösung war, nicht die Dicke.   Je nach dem kann es schon mit 0.4-0.6mm Querspiel (statt 0.2-0.4) zu Problemen kommen, das sind m.E. nach sehr enge Grenzen in denen sich das abspielt. Wenn dann noch der Ausrückweg zu klein ist, rupft es schnell mal.   Ich verbaue auch öfter die 3.8mm dicke Scheibe von DRT/SIP, wenn der Kupplungshebel wegen dickerer Beläge erst sehr spät greift.   Man sollte auch immer messen, wie viel Trennspiel die Kupplung ausgebaut hat (Kupplungskompressor), denn sind die Beläge zu dick, dann bleibt je nach Korb nur wenig übrig.  
    • Ich muss an dieser Stelle mal sagen dass Velix ein geiler Typ ist. Dafür, dass von allen Seiten zwar zielführende, aber unterschiedliche (auf den Paradigmen der Verfasser besierende) Tipps auf ihn einprasseln behält er einen bemerkenswert klaren Kopf. Ehre. Weitermachen.
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