Vielleicht noch erläuternd (bitte jeweils nicht als letztgültige Wahrheit sondern jeweils eher als Tendenz betrachten): Wenn du eine bestimmte Zielleistung hast, kannst du dieser Zielleistung einen Zeitquerschnitt zuordnen. Platt gesagt: für 20PS brauchst du ein Loch mit einen bestimmten Mindestzeitquerschnitt. Zeitquerschnitt würde ich da für den Anfang einfach als die Verwurstung von Fläche und Zeit sehen. Die Drehzahl, bei der diese Leistung dann ansteht, kannst du dir dann mit dem Auspuff mehr oder weniger aussuchen (in einem relativ engen Rahmen leider nur). Du kannst die 20 PS also meinetwegen bei 8000 oder aber erst bei 12000 Umdrehungen haben. Generell kann man aber jeder Nenndrehzahl einen einigermaßen sinnvollen Steuerzeitsbereich zuordnen (Bei Nenndrehzahl 12 000 sind 182° eher wenig, zu 6000 passen 195 auch nicht so recht). Wenn man diesen Steuerzeitsbereich verlässt, bei unseren Karren in aller Regel, weil der einteilige Auslass ohne recht fiese Steuerzeiten nicht auf den Zeitquerschnitt der Zielleistung getrimmt werden kann, ist folgendes Szenario nicht unwahrscheinlich: Nehmen wir an, wir haben einen 133er Polini und wollen den, so wie Brosis ehemaligen Motor, auf ordentlich Leistung trimmen. Dazu nehmen wir einen Auslass mit möglichst viel Fläche und verpassen der ganzen Sache dann die nötige Steuerzeit um auf den Zeitquerschnitt für 24PS zu kommen. Das wären dann meinetwegen bei sinnvoller Form und 70% Breite so um die 194°, plusminus ein bißchen. Wenn man jetzt keinen Bock hat, da mit Leistung bei 11500 rum zu eiern schnappt man sich halt einen Auspuff, der den Zylinder per Überlänge drehzahlmäßig einbremst, ihn aber per Aufladung mitteldruckmäßig so nach oben bringt, dass die 24 PS bei weniger Drehzahl anstehen. Das geht, je mehr man aber die Einzelkomponenten gegeneinander arbeiten lässt, desto enger wird der Bereich, in dem sie sich noch einigermaßen auf was einigen können. Der S&S Auspuff macht aus der Sache das Beste, Manko ist einzig das harte "gegen die Wand drehen" was er nun mal hat. Wenn man einen Auspuff baut, der vom Drehzahlniveau eher an die Steuerzeit angepasst ist, ergiebt sich in der Regel ein breiteres Band und, am auffälligsten, ein sanfteres Ausklingen im Überhang. Kurze Antwort auf deine Frage (mit ein paar Simplifikationen): Der Zeitquerschnitt hat keinen direkten Einfluss auf die Nenndrehzahl. Die Steuerzeit und die Resonannzlänge des Auspuffs aber schon. Je höher die Steuerzeit, desto höher die Nenndrehzahl. Je länger der Auspuff, desto niedriger die Nenndrehzahl. Man kann den einen der beiden Faktoren durch den anderen zum Teil kompensieren, im Zweifelsfall ist der Auspuff aber stärker stimmberechtigt als der Auslass. Will sagen: ein saukurzer Auspuff bringt auch einen Auslass mit wenig Steuerzeit (kraftlos) zum drehen, ein saulanger Auspuff wird selbst mit irrer Steuerzeit kein Drehzahlmonster. Hilft dir das? Wenn zu verwirrend oder unklar formuliert nachfragen.