In der Oldtimer Praxis Heft 2/1996 Seite 67 ff. befindet sich die Wuchtanleitung. Da Volker im Prinzip schon mal alles erwähnt hat , hier die Zusammenfassung: Arbeitsmittel: Wuchtbock; Feinwaage 1. Schritt Kontrolle des Wuchtverhältnisses (kann unterbleiben, wenn es nicht beim Einbau einer neuen Welle oder Kolbens geändert werden soll) Zu bestimmende Gewichte: P= Pleuelgewicht; gemessen durch Auflegen des oberen Pleuelauges auf die Briefwaage K= Kolbengewicht; gemessen mit allem Zubehör wir Clips, Nadellager, Welle G= Ausgleichsgewicht; gemessen wird das Gewicht, das ins Pleuelauge eingehängt werden muß, um die Kurbelwelle auf dem Wuchtbock in JEDER Position stabil anhalten zu können. Dazu wird auf einen Haken im Pleuelauge eine entspr. Menge Unterlegescheiben gehängt und nach dem Auspendeln deren Masse mit dem Haken gewogen. Formel Wuchtverhältnis: ((G+P)/(K+P))*100=W (in %) Angegebener Richtwert für 1 Zylinder 50%... 60% Es wird empfohlen das beim Einbau neuer Kolben das ursprüngliche Wuchtverhältnis beibehalten werden soll. Daraus (oder aus einer sinnvollen Festlegung einen neuen Wuchtverhältnisses) errechnet man sich die theoretische Änderung des Gegengewichtes durch Ausbohren oder Anbringen von Metall IM HUBRADIUS DES UNTEREN Pleuellagers (= Kolbenhub/2). Wichtig: Im einfachsten und häufigsten Fall, dem Arbeiten mit unverändertem Wuchtverhältnis geht es nur um die Differenzmasse von altem und neuem Kolben! Demnach brauchen die Massen P und G nicht bestimmt werden. 2. Schritt Festlegung der Positionen der Ausgleichsbohrungen (oder Gewichte anbringen): Die an den Kurbelwangen entgegen dem unteren Pleuellager tatsächlich (!) zu verändernde Masse hängt vom Verhältnis des neu festgelegten Radius der Erleichterungsbohrungen zum Radius vom Kolbenhub ab. Wahrscheinlich werden die Bohrungen ja weiter außenliegend duchgeführt; dann verringert sich die zu korregierende Masse entsprechend. Sie berechnet sich nach der Formel: M= tatsächlich notwendige Masseänderung (%) im Vergleich zur Masseänderung im Hubradius (= 100 %) H= Kolbenhub D= Differenzmasse (bzw. Differenzmasse neuer zu alter Kolben) L= Radius der Position der geplanten Erleichterungsbohrungen (H*D)/(2L)*100=M Die Masseänderung soll an beiden Hubscheiben gleichmäßig erfolgen. Sie kann auf mehrere Bohrungen gegenüber dem unterem Pleuelauge verteilt weden. 3. Schritt: Bestimmung der Bohrtiefe zur Materialabnahme: Man kann die addierte benötigte Bohrtiefe anhand des Bohrerdurchmessers und der Dichte von Eisen errechnen: Dichte von Eisen:0,00786 g/mm hoch 3 pi= 3,14 d= Bohrerdurchmesser (mm) l= Bohrlochtiefe (mm) M= Masseänderung (g) im Radius L M= ((d hoch 2)*pi /4)*l*0,00786 aufgelöst nach l: l= 4*M/(d hoch 2)*0,02468 Beachte: ist der neue Kolben schwerer als der alte, ist Gewicht zuzulegen! Alles klar?