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kuchenfreund

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  1. @Stampede Ich kann ein Stück weit verstehen, wenn sich jemand für seine Moppe einen kernigeren Sound wünscht, solange es im Rahmen bleibt. Aber da macht natürlich die Dosis das Gift. Wenn jemand mit seiner Harley komplette Straßenzüge beschallt, ist das einfach nur asozial, eh klar. Und auch peinlich! Warum muss ein gemütlicher Chopper Lärm machen, wie ein Presslufthammer? Das macht doch keinen Sinn... Allerdings ist es ja bereits schon jetzt so, dass so etwas bestraft wird. Fahren mit erloschener Betriebserlaubnis kostet meines Wissens nach 50 Euro, für Lärmbelästigung werden 80 Euro aufgerufen. Obendrein gibt es eine Mängelkarte, und in etwas krasseren Fällen wird auch schon mal das Moped sicher gestellt, zum TÜV transportiert, dort begutachtet und zwangsabgemeldet, die Kosten dafür gehen ins Vierstellige. Und das ist auch okay, die Freiheit des einen endet dort, wo die Freiheit des anderen beginnt. Leuten, die in den Bergen wandern gehen, muss man keine Soundkulisse zumuten, die irgendwo zwischen Großstadtkreuzung und Autobahnparkplatz liegt. Aber: Was GAR NICHT geht, sind Wochenend-Fahrverbote! Warum sollen alle Motorradfahrer für das Fehlverhalten einzelner bestraft werden? Geht es dabei wirklich um Lärmschutz/Umweltschutz? Oder will man vielleicht mit zeitgeistiger Anti-Individualverkehr-Politik bei den Ökos aus Stimmenfang gehen? Machen Motorräder echt weniger Krach, wenn sie nur von Montag bis Samstag bewegt werden dürfen? Sorry, aber dafür habe ich kein Verständnis! Gleichzeitig sehe ich die Gefahr, dass, wenn dieser Damm erstmal gebrochen ist, weitere Restriktionen folgen.
  2. Offensichtlich probt die Regierung bereits für den Schulterschluss mit den Grünen Mit Sonntagsfahrverboten geht es los, später könnte es dann aufs komplette Wochenende, Ferienreisezeit etc. ausgedehnt werden... Deutschland wird immer kotziger. Und irgendwann darf man in seiner Freizeit nur noch Radfahren, vegan kochen, die Siedler von Catan spielen, oder was so Ökofotzen halt machen... Es nervt!
  3. kuchenfreund

    Oldtimer?

    Das sehe ich auch mit gemischten Gefühlen. Dass Autos mit H-Kennzeichen als rottige Alltagsrutsche "bis, dass der TÜV uns scheidet" von irgendwelchen Sparfüchsen gefahren werden, ist meiner Ansicht nach allerdings nicht so das Problem. So etwas dürfte selten vorkommen, jemand, der ne billige alte Kiste zum Runterrocken sucht, wird vermutlich eher Golf 3 fahren, als VW Käfer. Schwierig wird es da eher bei der Sache mit dem nicht ganz so zeitgenössischen Tuning. Solange das irgendwelche Selbstschrauber machen ohne damit viel Aufsehen zu erregen, okay. Das wird schon keinen stören. Wenn aber die Firma Memminger einen Porsche 912 mit Einzeldrosselklappen, frei programmierbarer elektronischer Einspritzung und Carbon-Gebläsekasten baut, hat das mit klassischem Typ-4-Tuning einfach mal gar nichts zu tun. Keinem Tuner in den 70ern stand derartige Technik zur Verfügung! Das hat die bayerische Käfer-Apotheke allerdings nicht davon abgehalten, einem solchen Auto ein H-Kennzeichen zu verpassen, und es reihum an diverse Zeitschriften zu geben, die es ausführlichst vorgestellt haben. Auch die Firma Weineck-Power hat jahrelang damit geworben, dass ihre teils über 1000 PS starken Cobra-Nachbauten H-fähig sind. Super... Da braucht man sich dann nicht wundern, wenn Stimmen laut werden, die eine Verschärfung der Regeln zur H-Kennzeichen-Vergabe fordern... Bitte nicht falsch verstehen: Ich finde Weineck-Cobras und Typ-4-Motoren mit über 200 PS geil. Aber bitte nicht mit "H", vor allem nicht, wenn so was als Werbeträger/Demonstrator einer breiten Öffentlichkeit gezeigt wird.
  4. Ich weiß ja nicht, wie es zeitlich bei dir so aussieht, aber ich denke, du würdest wesentlich bessere Preise erzielen, wenn du die Mopeds vor dem Verkauf fertig machen würdest. "Draufsetzen, losfahren und den dicken Motor genießen" ist für die meisten halt interessanter, als eine Baustelle, die die letzten 10 Jahre gestanden hat. Und ich habe es ja schon bei der PX geschrieben: Ich denke, auch ein aktueller Prüfstanslauf ist ein echter Mehrwert. Klar, man weiß, was die verbauten Teile so können. Aber wenn man schwarz auf weiß hat "hat XX PS", ist das halt doch nochmal was anderes. Du hast vermutlich sogar einen Prüfstand in Reichweite, oder? Ansonsten finde ich es ja so'n bisschen lustig, was hier z.T. so geschrieben wird. Warum sollte man sich ein Moped mit einem eingetragenen (!) Komplett-Tuning kaufen, um es in den Originalzustand zu versetzen?
  5. kuchenfreund

    Oldtimer?

    Also ich denke, man kann auch an alten Autos arbeiten, ohne 12 Semester "Autologie" studiert zu haben. Dafür braucht es keine universitäre Ausbildung, da sind eher praktische Skills gefordert. Dass eine KFZ-Restaurierung nicht unbedingt musealen Ansprüchen genügt, liegt doch in der Natur der Sache. Wer ein altes Auto neu aufbaut, macht das, um damit zu fahren, Spaß zu haben und es zu nutzen. So eine Karre soll zuverlässig funktionieren und ansprechend aussehen. Bei einem Museumsexponat geht es dagegen bloß um Erhalt und Konservierung, eine Nutzung im eigentlichen Sinn ist nicht mehr vorgesehen. Klar bleibt mehr Originalsubstanz erhalten, wenn man einen rostigen Kotflügel nicht strahlt, schweißt und neu lackiert, sondern ihn lediglich reinigt und mit Wachs ausbessert, das mit Farbpigmenten versetzt wurde. Nur: Der eine Kotflügel ist voll alltagstauglich, der andere taugt nur dazu, um ausgestellt zu werden. Was soll man mit so einer Karre? In der Garage aufbewahren und aus sicherem Abstand anschauen? Wäre das der Standard, würde sich kaum wer um den Erhalt alter Fahrzeuge bemühen. Warum auch, wäre ja ein ziemlich tristes Hobby... Ich verstehe auch absolut nicht, warum man ausgerechnet als Oldtimer-Fan strengere Bedingungen für die Zuteilung des H-Kennzeichens fordert. Bitte mal bedenken: Das "Hakenzeichen" wurde 1997 eingeführt um die Fahrer von Oldtimern steuerlich etwas zu entlasten. Kurz zuvor wurden die KFZ-Steuern für Autos ohne Kat nämlich drastisch angehoben. Ein H-Kennzeichen bedeutet NICHT, dass Andreas Scheuer einem das Hobby bezahlt, man eine Förderung vom Landesamt für Denkmalpflege erhält oder auf Behindertenparkplätzen parken darf. Es ist lediglich eine kleine finanzielle Entlastung für Fahrzeuge, die typischerweise nur wenig gefahren werden. Wobei 190 Euro im Jahr ja jetzt auch nicht direkt wenig sind. Ein Euro-2-Benziner mit 2,5 Litern Hubraum wäre mit einer regulären Zulassung z.B. günstiger. Wie auch immer... Ich brauche keine Charta von Turin und keine wenig praxisgerechten Empfehlungen von irgendwelchen Museumstheoretikern. Und was irgendwelche alten Säcke mit Lederhauben und Fahrerhandschuhen von meiner Karre halten, ist mir erst recht egal. Ich finde es absolut nervig und komplett unnötig, wenn irgendwer meint, beurteilen zu müssen, was erhaltenswert ist, und was nicht. Keine Ahnung, warum man immer alles runtersprechen muss...
  6. Hast du noch mehr Bilder von dem Zylinder? Zumindest der Kopf scheint ja für V50S und Supersprint zu sein. Jetzt wäre es interessant, zu welchem von beiden Mopeds der Zylinder gehört.
  7. Ein Problem ist, dass viele Straßenverkehrsamts-Mitarbeiter schlichtweg zu dumm sind. Neulich wollte ich ein Auto abmelden, bei dem der TÜV abgelaufen war. Leider fehlte der Fahrzeugschein, den hatte die Vorbesitzerin verloren. Die Trine im Straßenverkehrsamt wollte mir dann weismachen, ich bräuchte fürs Abmelden erstmal einen neuen Schein. Um den zu bekommen, sei allerdings eine gültige HU nötig. Im Klartext: Sie wollte, dass ich die Rostleiche über den TÜV bringe, damit ich sie ABMELDEN kann. Auf meinen Hinweis, dass es schlicht nicht möglich sei, mit diesem Auto eine HU zu bestehen, war sie ziemlich ratlos, hielt aber standhaft wie ein Zinnsoldat an dem von ihr vorgegebenen Weg fest. Ihr auf meinen Wunsch zu Rate gezogener Vorgesetzter konnte das Problem dann lösen. Von daher: Wenn einem die Regeln gar zu absurd vorkommen, einfach nicht locker lassen. Oft sind nicht die Gesetze das Problem, sondern der zuständige Sachbearbeiter.
  8. Also wenn man jetzt nicht den ganz hohen Anspruch hat, kann man auch mit einer ordentlich gemachten Garagenlackierung ganz gut leben. Und wenn die Moppe technisch so weit fit ist, wieso nicht? Ich dachte nur, du suchst was richtig gutes, und keine billige Alltagsrutsche...
  9. Gibt's zu der PX eine Kurve? Zwischen "hat XY verbaut" und "hat XY verbaut und damit 30 PS laut Prüfstand" sehe ich einen Riesen-Unterschied im Wert. Hast du den Motor selber gemacht?
  10. kuchenfreund

    Oldtimer?

    Na weil er sich 'nen alten Porsche rausgelassen hat, sich deshalb für den Geilsten hält, und meint, alles runtersprechen zu müssen, was seinem eigenen Geschmack nicht gerecht wird. Am besten einfach hinnehmen und nicht weiter drauf reagieren. Sonst brechen wieder nervige Diskussionen los. Denn eins ist ja klar: Entweder man fährt Porsche, oder man ist neidisch.
  11. Ich wohne ja auch auf dem Land, allerdings im Westen. Hier gibt es auch viele junge Typen, die sich für Schrauberei und Tuning interessieren, allerdings eher Auto, als Roller und Moped. Die meisten von den fahren VW, aber natürlich sieht man auch diverse Japaner. Roller sind hier auch unterwegs, aber das sind meistens Baumarkt-Kracher. Ich denke, so was wird auch immer ziemlich schnell abgeschafft, wenn das erste Auto vor der Tür steht.
  12. Ich glaube, der Szene fehlt so'n bisschen der Nachwuchs. Kein Wunder, wenn man mal bedenkt, wie teuer der Kram inzwischen ist. Als ich meinen Motorradführerschein bestanden hatte, war ich gerade mit der Schule fertig. Eigentlich hatte ich richtig Bock auf die damals brandneue Kawasaki ER5. Aber nach einer erst im zweiten Anlauf bestandenen praktischen Prüfung und etlichen Partys war die finanziell nicht so wirklich drin. Also habe ich mir für ein paar hundert Mark "erstmal" eine alte Vespa gekauft und bin voll drauf hängen geblieben. Wäre heute sicher anders gelaufen, für den Preis einer brauchbaren PX200 bekommt man inzwischen ja zwei gepflegte ER5. Ich finde es aber cool, dass es auch heute junge Leute gibt, die Lust auf 'ne Schalt-Vespa haben.
  13. Also man muss wahrlich kein Schraubergott sein, um eine PX125 oder T5 zu fahren. Aber ich denke, eine gewisse Bereitschaft, sich die Hände schmutzig zu machen, sollte schon da sein, wenn man eine so alte Kiste fährt. Beide Mopeds sind robust und zuverlässig, aber irgendwelche Kleinigkeiten fallen da gerne mal an. Da ist es nicht schlecht, wenn man sich selbst helfen kann, ohne jedes Mal eine Werkstatt aufsuchen zu müssen.
  14. Meer! Bin doch kein schnauzbärtiger Dirndlträger, der von Bergen herab jodelt... Alter VW Polo oder neuer Porsche Boxster?
  15. Gut möglich! Kann auch sein, dass die nicht ganz so krass aussah, wie die, die hier gepostet wurde. Aber solche Mopeds bleiben ja selten lange unverändert. Hatte sogar mit dem Besitzer geredet, aber wie gesagt, alles verdammt lange her...
  16. Kann es sein, dass die schon ziemlich lange unterwegs ist? Allzu viele gelbe Lambretta-Chopper wird es ja nicht geben, und ich glaube, ich habe so ne Kiste mal in Peine gesehen. Aber das ist mindestens 15 Jahre her...
  17. Ist man neuerdings "Pöbel", wenn man sich gerne mal ein Spiel anschaut? Aber egal, ich denke, dabei geht's nicht so sehr um den "Pöbel", sondern in erster Linie darum, den Vereinen die Möglichkeit zu geben, Geld zu verdienen.
  18. Kostet doch nicht viel! Einen guten gebrauchten 125er-Zylinder findet man übers Forum für kleines Geld, es gibt sicher etliche, die noch einen liegen haben. Passende Vergaser-Düsen bekommt man für ein paar Euro, und für die Sache mit der Eintragung wird schon wer eine Lösung wissen
  19. Das sind nicht nur Versager, da ist inzwischen eine prosperierende Industrie entstanden. Wenn der "Ufologe" Erich von Däniken einen Vortrag hält, kommen da immer mehrere 100 Leute. Wenn ein Ticket 25 Euro kostet und er jeden Monat mehrere dieser Veranstaltungen gibt, braucht er sich keine Sorgen machen, wie er seine Miete bezahlt. Der Kopp-Verlag, da gibt es alles, von Rechtsesoterik über Weltuntergangsprognosen bis hin zu rechtsradikaler Hetze, setzt im Jahr ~10 Millionen Euro um. Wer auf "die da oben" schimpft" und dabei den richtigen Ton trifft, ist ein gemachter Mann.
  20. Da geht aber noch was!
  21. Ich denke, die soziale Marktwirtschaft der Anfangsjahre war nach heutigen Maßstäben nicht sonderlich sozial. Das "Soziale" war in der frühen Zeit eine knappe Daseinsfürsorge, die den Bedürftigen ein ärmliches Leben sicherte, ohne betteln oder hungern zu müssen. Sozialstaat war mehr so 70er. Und daran, dass die Arbeit damals "gut" war, habe ich so meine Zweifel. 6-Tage-Wochen waren in den 50ern normal, über Gehörschutz, Rückengesundheit, psychisches Wohlbefinden etc hat man in den damaligen Unternehmen nicht nennenswert nachgedacht. Warum geraten Oldtimer-Markt-Leser wohl regelmäßig in Verzückung, wenn dort alte Bilder von Werkhallen veröffentlicht werden? Weil die schönen Schwarweiß-Fotos den Lärm, die Hitze und den Gestank nicht wiedergeben, dem die Menschen damals ausgesetzt waren. Ich denke heute haben es Berufstätige durch die Bank weg besser. Gerade was die "ausbeuterische" Großindustrie angeht. Ich bin in Braunschweig aufgewachsen, VW ist dort ein sehr beliebter Arbeitgeber und gilt als äußerst fair. Alleine der Zukunftsoptimismus war früher größer. Was die Menschen in Thüringen und Sachsen angeht, denke ich, man macht es sich zu einfach, die Ursachen für Fremdenfeindlichkeit etc in wirtschaftlichen Fehlentwicklungen zu suchen. Die Arbeitslosigkeit liegt in beiden Ländern bei rund 6%. Das liegt nicht so weit überm bundesdeutschen Durchschnitt. Nicht jeder AFDepp ist Hartzer.
  22. Vielleicht mal bei der Sparkasse anfragen? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die bei etwas spezielleren Sachen teils erstaunlich günstig sind. Ein bankbestätigter Scheck kostet dort z.B. um die 15 Euro, die Deutsche Bank wollte dafür um die 100 Euro haben. Ich habe natürlich keine Ahnung, wie es bei dem Konto aussieht, dass du brauchst. Aber auch wenn die Spaßkasse in ihrer Werbung nicht mit ultragünstigen Supertarifen auftrumpft, ist die z.T. recht fair. Außerdem hat man immer einen Ansprechpartner in der Nähe und braucht sich nicht mit Telefon-Hotlines rumärgern.
  23. @reusendrescher Erhard hat sich nicht "verheddert". Man war und ist sich zwar seit der frühen Nachkriegszeit überwiegend einig, dass soziale Marktwirtschaft der richtige Weg ist, aber was man da genau drunter versteht, ist gar nicht mal so eindeutig. Das ist dem Wandel der Zeit unterworfen und hängt auch immer von der politischen Ausrichtung der Protagonisten ab. Den "Vätern" der sozialen Marktwirtschaft ging es in erster Linie darum, Not und Elend zu abzumildern, einen starken Sozialstaat zu schaffen, war eindeutig nicht ihr Ziel. Das kam alles erst später. Renten, die nicht bloß ein kleines Zubrot sind, sondern als echter Lohnersatz taugen, gibt es z.B. erst seit 1957. Ein Bafög, auf das man einen Rechtsanspruch hat, und das ein Studium (theoretisch) für jeden leistbar macht, wurde sogar erst 1971 eingeführt. Auch waren die skandinavischen Länder nie sozialistisch. Dort gab es zwar zeitweise wesentlich mehr Umverteilung, mehr Sozialleistungen usw. als hierzulande. Aber das waren auch zu Hochzeiten des Wohlfahrtsstaats immer marktwirtschaftliche Systeme, die überwiegend nach kapitalistischen Prinzipien funktionierten. Produktionsmittel, die sich zum weitaus größten Teil in Staatseigentum befinden, Zentralverwaltungswirtschaft und Kollektivismus hat es dort nicht gegeben. Und das sind ja wesentliche Elemente eines sozialistischen Systems. Da kannst du mich auch nicht vom Gegenteil überzeugen. Ich denke, im Sozialimus müsste man mit erheblichen Defiziten in punkto Demokratie, Freiheit und Wohlstand leben. Was die radikalen Corona-Demonstranten angeht, gebe ich dir ein Stück weit recht. Sicher werden da einige dabei sein, die zu recht um ihre Existenz fürchten, aber zum Großteil sind das vermutlich dieselben Merkel-muss-weg- und Wir-sind-das-Volk-Rufer, die sich auch 2015 schon über "Gutmenschen" und "Bahnhofsklatscher" aufgeregt haben. Nur: Ob sich diese Leute in einem anderen System anders verhalten würden? Da wird ja ganz gerne mal persönliches Versagen zum Staatsversagen erklärt. Fraglich, ob die nicht auch in einem anderen Staat gescheitert wären...
  24. In den 50ern hieß es von Seiten des damaligen Wirtschaftsministers Ludwig Erhard: "Nichts ist ... unsozialer als der Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken lässt." Andere Spitzenpolitiker äußerten sich ähnlich. Ich denke, für alles, was auch nur ansatzweise in Richtung Sozialismus ging, hatte man in den frühen Jahren der BRD nicht viel übrig. Das einzige, was mich wirklich überrascht, ist, dass man die alte WG-Küchen-Diskussion um Alternativen zur Marktwirtschaft offenbar heute noch führt. Es hat niemals ein Land gegeben, das gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich, demokratisch und sozialistisch war. Nahezu alle ehemals sozialistischen Staaten haben heute eine Transformation zur Marktwirtschaft durchlaufen oder sind gescheitert. Der große Wettbewerb der Systeme ist doch längst vorbei. Die Geschichte hat uns gezeigt, dass Marktwirtschaft funktioniert, in allen anderen System heißt es: "Drei Apfelsinen im Jahr und zum Parteitag Bananen..."
  25. Ich denke, dass man das durchaus probiert hat, aber halt kolossal gescheitert ist. Die DDR war ja nicht von vornherein als Unrechtsstaat und "stalinistischer Staatskapitalismus" geplant. Nur scheitern die schönen Utopien in der Praxis daran, dass der Mensch ein egoistisches Wesen ist, und eher Interesse an seinem persönlichen Wohlergehen, als an einem diffusen Allgemeinwohl hat. In der DDR wollte man die Menschen umerziehen, ihnen sozialistische Werte vermitteln. Ein gruseliger Gedanke... Goethe? Klar, aber bitte den Goethe der Weimarer Klassik und nicht den ollen Werther, der seine Tage mit Briefe schreiben und spazieren gehen verbracht hat, und sich die Birne weg geschossen hat, weil ihn seine Olle nicht wollte. So etwas durfte keinen Eingang in den Kanon der "erbenswerten Literatur" finden. Kunstfreiheit? Bloß nicht, die Kunst muss positive Vorbilder liefern. Und da ist das marktwirtschaftliche System klar im Vorteil. Es braucht keine besseren Menschen, da muss niemand auf Linie gebracht werden. Es funktioniert, wenn jeder im Rahmen der Gesetze das macht, was ihm nützt.
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