kuchenfreund

Das wiederum sind Argumente, denen ich zum Teil durchaus zustimmen kann. Aber wenn man nur aufgrund eines fehlenden Kickergummis oder eines nicht originalen Rücklichts beurteilt, ob eine Restauration gut ist, oder nicht, verlangt man seiner Glaskugel vielleicht etwas viel ab.

Auch wenn ich kein Freund dieser Basteleien bin, aber da erwartest du vielleicht etwas viel. Es gibt ja jetzt gar nicht mal so viele unter den gar nicht mal so vielen Vespa-Fahrern, die ihre Moppe zum E-Moped umstricken wollen. Wenn das ganze dann auch noch billisch sein muss, kommst du an die Grenze des Machbaren. Was diese Crank-e Sache angeht: Ich denke, da gibt man einen der wenigen Vorteile des E-Antriebs auf. Ich bin zwar kein Fan der E-Mobilität, aber hin und wieder bin ich mit einem Elektro-Auto unterwegs. Das Gute daran ist: Die volle Leistung ist einfach da, ohne, dass du runterschalten und den Motor bis zur Nenndrehzahl hochjagen musst. Mal kurz am Ortsausgang den Opa mit Hut überholen? Kein Problem, tritt einfach das Pedal aufs Blech. Ich denke mal, die technisch sinnvollste und optisch schlüssigste Lösung wäre eine gegossene Schwinge, die den Motor und ein stabiles Eingang-Getriebe aufnimmt, und von der Form her an das Originalteil angelehnt ist. Gibt's natürlich nicht zum Studententarif und fährt sich auch nicht wie eine Vespa. Aber von dem Gedanken, dass so etwas preisgünstig ist und sich fährt wie das Original sollte man sich vielleicht auch verabschieden.

Das ist doch Blödsinn. Ein ~40 Jahre altes Moped muss man sich VOR ORT ansehen. Anhand von Kleinkram wie Rücklicht und Kickergummi kann man die Qualität einer Restaurierung absolut nicht beurteilen. Was man zum Beispiel im Blick haben sollte: - Wie ist die Qualität der Lackierung? - Gibt es Stellen, an denen sichtbar gespachtelt wurde? - Gibt es Schweißnähte, wo keine hingehören? - Wie fährt die Moppe? - usw. - usw. - usw. Ich hatte bisher auf fast jeder PX ein anderes, nicht originales, Rücklicht. Nicht, weil es nicht zum Originalteil gereicht hätte, sondern, weil dieses Legostein-artige Etwas einfach scheiße aussieht.

Okay okay, in Zukunft werde ich dich als Luftpumpenprofi bezeichnen

Nein, bitte nicht! Der Typ versucht seit einem halben Jahr, seine Reifen aufzupumpen, kriegt es aber nicht hin, da mehr als vier Bar drauf zu bekommen. Und anstatt vom naheliegendendsten auszugehen (defektes Material, falsche Bedienung) bildet er sich ein, ein ganz besonderes Paar Schläuche erwischt zu haben, bei dem die Ventile über eine integrierte Druckbegrenzungfunktion verfügen. Jemandem deswegen einen Tubeless-Umbau nahezulegen, führt zu nichts. Das ist, als würde man jemandem, der erfolglos versucht, sich mit Clausthaler alkoholfrei zu besaufen, Kokain empfehlen, anstatt ihm einfach zu einem anderen Bier zu raten.

Nein, Sklaverand-Ventile haben definitiv keine Druckbegrenzung. Das sind die druckfestesten Fahrradventile überhaupt, das Maximum, das damit möglich ist, dürfte so bei 15 - 20 Bar liegen. Wenn du es nicht hinkriegst, deine Reifen aufzupumpen, stimmt entweder mit deiner Pumpe oder deinen Schläuchen etwas nicht. Aber ich schätze mal ich wiederhole mich. Das Thema wurde ja bereits vor einem halben Jahr ausführlichst besprochen.

Die meisten legen viel Wert auf originalen Lack, und sind bereit, entsprechende Blessuren in Kauf zu nehmen. Und die hat man bei diesen Kisten nunmal. Vespas waren früher in erster Linie Alltagsfahrzeuge, und keine gepflegten Garagen-Schätzchen, die nur im Sommer und bei gutem Wetter rausgeholt wurden. Natürlich wirst du auch unrestaurierte PXen im neuwertigen Topzustand finden, aber so was ist, zumindest als frühe 200er, rar und teuer. Klar, die andere Alternative wäre ein restauriertes Moped. Aber gerade wenn man eine restaurierte PX kauft, sollte man Wert auf die entscheidenden Details legen. Die originale Lackierung ist zum Beispiel eher dünn. Bei Billig-Restos wird der Lack gerne mal großzügig drauf geduscht, die Kanten wirken dann immer etwas matschig, vor allem, wenn zusätzlich noch mit Spachtel und/oder Karosseriedichtmasse rumgesaut wurde. Ein anderer Punkt sind die ganzen Anbauteile. Ein (eventuell überholter) Originaltacho wirkt z.B. deutlich wertiger, als ein billiges Reproteil, usw. usw. Ich bin selber nicht der große Patina-Fan. Aber wenn man Neufahrzeug-Look will, und keine Lust hat, selber zu restaurieren, sollte man sich gründlich mit dem Thema beschäftigen. Eine Kiste, die irgendwie mal eine billige Verkaufs-Reston bekommen hatte, macht nicht wirklich froh.

Ich denke, bei 90% der inserierten Vespas steckt nicht so sehr der Wunsch dahinter, den Roller zeitnah loszuwerden. Da geht es mehr darum, mal zu schauen, ob sich eventuell irgendwer findet, der den geforderten Mondpreis zahlt. Und wenn nicht, dann bleibt die Kiste halt stehen. Im Prinzip kann eine getunte 125er alles genau so gut wie die 200er. Je nachdem, was man so macht, sogar deutlich mehr. Du solltest allerdings bedenken, dass man Tuning bei euch in Österreich "eigentlich" nicht eingetragen bekommt. Und der 177er DR wäre jetzt so ziemlich der letzte Zylinder, den ich mir kaufen würde. Im Ernst, es gibt so viele moderne, hochwertige, gut konstruierte Zylinder. Warum dann diesen flau verarbeiteten Gussklumpen nehmen, der kaum Leistung hat und inzwischen noch nicht mal so wirklich billig ist? Lusso haben meistens Getrenntschmierung, die frühen PXen haben fast immer keine. Die stillzulegen ist kein Problem, aber nicht unbedingt nötig.

Ich hatte deinen Thread eigentlich so verstanden, dass die Moppe bereits deine ist. Man kann natürlich jede Vespa kaufen, solange der Preis stimmt. Aber für eine Kiste, bei der bereits der Rost unter der nicht originalen Lackierung hoch kommt, sollte man jetzt nicht zu viel zahlen. Was ist das überhaupt für eine Farbe? Sieht nach Ral 1015 (Hellelfenbein), also Taxi-Weiß, aus. Eine 200er mit frühem Baujahr ist natürlich immer gut. Aber das ist jetzt trotzdem nichts, wofür Vespa-Enthusiasten ihre Hobbykasse plündern würden. Und dass der Verkäufer noch nicht mal weiß, was im Motor verbaut ist, spricht jetzt auch nicht so wirklich dafür, dass er sich eingehend mit dem Ding beschäftigt hat. Mein Tipp: Kaufen, wenn sie wirklich billig ist und du Lust auf ein bisschen Gebastelt hast, oder weitersuchen.

Letztlich kommt es darauf an, wie weit der Gammel fortgeschritten ist, und was du selber für einen Anspruch hast. Wenn wirklich nur die Bereiche betroffen sind, die auf dem Foto braun sind, und du mit ein paar suboptimal ausgebesserten Stellen auf dem Trittblech leben kannst (ist an der Stelle ja eigentlich nicht so schlimm), dann mach die Stellen blank. Versiegel das ganze mit Owatrol und lackier es mit Brantho Korrux über. Hinterher könnte man die Stellen dann zum Beispiel selber vorsichtig passend überpinseln. Wenn der Gammel auch andere Bereiche betrifft, deutlich fortgeschritten ist, und/oder du eine makellose Optik willst, müsstest du das Trittblech komplett blank machen, die Karosseriedichtmasse aus den Falzen herausgnibbeln usw. Der Lackierer könnte das Trittblech dann bis zum Handschuhfach neu lackieren.

Sag mal, was planst du eigentlich zu bauen? Und warum ist es so wichtig, dass der Kompi gerade Schrauben hat?

Da hat wohl jemand versucht, den Rost tot zu lackieren, anstatt ihn zu entfernen. Das gammelt dann auf kleiner Flamme weiter, und irgendwann wirft der Lack Blasen. Das im Falz scheint Karosseriedichtmasse zu sein. Ich würde es auch so machen, wie von Kebra empfohlen: Mach den Lack überall dort runter, wo er sich hebt und check die anderen bekannten Schwachpunkte. Komplett lackieren würde ich die Kiste nicht. Ein heller Unilack lässt sich meist ganz gut ausbessern. Und wenn es zu arg wird, wäre ja auch eine Teillackierung eine Möglichkeit.

Haha, okay 😂 Strammer Preis, damit hätte ich jetzt nicht gerechnet.

Wenn das Fahrzeug sichergestellt wird, wird es sogar noch deutlich teurer. Die Moppe wird dann zum TÜV gebracht. Da darf man sie natürlich nicht selbst hinfahren, da wird dann ein Abschleppwagen gerufen, der übrigens auch nicht vom ADAC bezahlt wird. Dann nimmt ein amtlich anerkannter Sachverständiger die Kiste unter die Lupe. Die Nummer kostet schon mal gute 1000 Euro. Wenn sich bei der Gelegenheit herausstellt, dass ein großer Zylinder verbaut wurde, kommt noch eine Anzeige wegen "fahren ohne Fahrerlaubnis" hinzu. Da wäre es sicher ganz cool, wenn man einen Anwalt hätte, der kostet natürlich auch Geld. Mit 15 gibt's dann vielleicht ein paar Arbeitsstunden im Altenheim, oder so. Aber am Ende ist dann wahrscheinlich eine Nachschulung fällig, die natürlich auch ein paar Hunderter kostet. Und damit das Moped wieder auf die Straße darf, müssen TÜV und Co bestätigen, dass sie der StVZO entspricht. Naja, bei der Gelegenheit sorgt man dann immerhin gleich dafür, dass sie deutsche Papiere bekommt. Ich könnte mir vorstellen, dass dann alles in allem so ~2,5k fällig sind.

Da bin ich mir jetzt gar nicht mal so sicher. Vor einigen Jahren habe ich mal von einer Kawasaki Z1 gehört, die lange bei einem insolventen Händler stand, dann als Deko-Objekt irgendwo anders stand, und in über 30 Jahren nie eine Straße gesehen hat. Die hat man auf jeden Fall legal zugelassen bekommen, aber wie und unter welchen Bedingungen, das kriege ich nicht mehr zusammen.

Da wird schon irgendwas gehen. Entweder mit Sondergenehmigung, oder mit irgendwelchen schmutzigen Tricks. Die Frage ist nur: Was macht man mit so einem Auto? Hinstellen und angucken? Hm... Einlagern, und hoffen, dass irgendwann mal irgendwer 150k für bietet? Oder fahren? Aber dann ist es halt kein "Neuwagen" mehr, sondern ein gut erhaltener E30 mit niedriger Laufleistung. Das ist zwar auch toll, aber jetzt auch nichts einzigartiges irgendwie.

Also wenn schon Kurzhub-Tuning, dann doch bitte den 139er Malossi! DER hat einen besseren Kolben, einen besseren Kopf und ein besseres Kanallayout als der DR. Eine PX80 mit 135er fährt sich ungefähr so, wie eine originale PX125. Der Malle macht wesentlich mehr Spaß! Haben diese Zylinder wirklich ein Gutachten? Ich dachte, das wäre bei beiden bloß ein Prüfbericht, der inzwischen ohnehin abgelaufen ist. Also für eine Eintragung reicht das bloß, wenn der Prüfer bereit ist, seinen Ermessensspielraum ein wenig zu nutzen 🤷‍♂️

Also ich weiß nicht. Das Garelli-Schutzblech sieht an JEDEM Roller scheiße aus. Ein Rohrlenker gehört an Motorräder und Wideframe-Oldies, aber echt nicht an eine PX. Und es gibt Splittertarn, Flecktarn, Digitaltarn usw. Aber wer hat jemals etwas von einem Tarnmuster mit Kreisen gehört?

Die Kratzer finde ich zum Teil ganz schön derb. Ich würde dafür nicht mehr zahlen, als für eine Unlackierte.

Keine Ahnung... Aber der hier gehört zu einem Mercedes W202 😂

Was ist eigentlich aus @Bergfick geworden? Der konnte die lustigsten Beiträge schreiben, und hat dafür kaum mehr Worte als "ficken", "fisten", "Fotze", "saufen" und "Oide" gebraucht. Ich muss sagen, ich vermisse ihn.

Gib lieber hier im Forum eine Suchanzeige auf. Es gibt etliche, die solche Sachen noch irgendwo liegen haben,und froh sind, wenn sie den Kram loswerden. Den 16.10er Vergaser brauchst du natürlich nur, wenn du den genau so in den Papieren stehen hast. Schau da erstmal nach, viele Fuffies hatten auch ab Werk den 16.16er.p

Zylinder und Vergaser kannst doch vielleicht auch selbst wechseln. Es ist echt nicht verkehrt, wenn man sich solche Sachen selbst beibringt. Und du wirst zu kaum einem anderen Moped so viele Infos finden, wie zur Vespa. Besser kann man das Schrauben kaum lernen. Das Wort Kacke kannst du ruhig ausschreiben. Das stört hier eigentlich niemanden. Wie gesagt, wir sind hier nicht bei Motortalk. Auch damit die Kiste "besser zieht" brauchst du übrigens mehr Leistung. Mal zum Vergleich: Eine originale V50 hat vielleicht ~2 PS. Das Moped wiegt ~75 Kilo, lass den Fahrer mehr oder weniger dasselbe wiegen, dann hast du ein Leistungsgewicht von 75 Kg pro PS. Wenn eine getunte Fuffi 5 PS hat, beträgt das Leistungsgewicht inkl. Fahrer 30 Kg/PS. Das ist zwar immer noch nicht schnell, aber damit ist gleich eine ganz andere Beschleunigung möglich.

Hat nix mit "Hass" zu tun. Der Tonfall ist hier halt etwas ruppiger, als bei Motortalk oder so. Aber dafür haben viele hier auch echt Ahnung 👍 Ich glaube, in Wahrheit finden es die meisten ganz cool, dass es noch junge Leute gibt, die sich für eine Vespa entscheiden. Die meisten in deinem Alter fahren nunmal was nettes aus dem Baumarkt, die Szene wird immer älter. TÜV sollte nicht so das Problem sein, zumal deine Kiste ja auch recht gepflegt wirkt. Einen originalen Fuffi-Zylinder kriegt man für kleines Geld. Den 16.10er Vergaser auch, falls der in den Papieren steht. Tacho muss sein, der ist ja bei den Italy-Kisten nicht immer an Board. Und komm bloß nicht auf die Idee, dir irgendwelche Blanko-Papiere zu bestellen, die hin und wieder mal im Netz angeboten werden. Das sind Fälschungen, damit kann es richtig Ärger geben.

Also aus dem DR baut man sich am besten einen Stiftehalter oder Aschenbecher, zum Fahren gibt's echt bessere Zylinder. Und mit "bessere Zylinder" meine ich jeden Zylinder, der gegenwärtig für die PX angeboten wird. Der war schon vor 30 Jahren nicht der Hit, und inzwischen gibt's echt massig Alternativen. Was die Sache mit dem Getriebe angeht, warte mal ab, was hier sonst noch so geschrieben wird. Mir fehlt da derzeit so'n bissel der Überblick. Mit einem anderen Kupplungsritzel ist es bei der 80er nicht getan, wenn man einen 177er aufbaut, da sollte schon die gesamte Primär getauscht werden, eventuell sogar das Getriebe selber. Was die Preise angeht: Geduld, du haben musst, junger Padawan! Die Saison ist so gut wie zuende, da sollte schon ein brauchbares Angebot auftauchen. Wenn nicht diesen Monat, dann nächsten 😉