Stichwort „veganer Döner“.
Der erste Gedanken, den ich hatte, als ich das las, war „Boah, das wäre ja so wie veganer Schweinebraten!“. Und das habe ich rausgehauen.
Weil mir während des Lesens die Gespräche beim Dönerstand einfielen, als uns der Dönermann sagte, einen „vegetarischen Döner“ gibt es nicht. Weil Kebab sei wohl das Wort für Fleischspieß, und döner heißt irgendwas mit „sich drehen“. Also kann ein mit gegrilltem Gemüse gefülltes Fladenbrot wohl kein „vegetarischer Döner“ sein. Und ein veganer Döner fällt, so ist meine Einschätzung dazu, in eine vergleichbare Kategorie. Nur, dass es halt vegan ist, und somit zudem – für mich – noch sehr sperrig klingt.
Danach musste ich daran denken, dass sich viele Gerichte ja nur durch die Auswahl der Zutaten unterscheiden, nicht aber durch die Art der Zubereitung. Zum Beispiel komme ich mit den Begriffen Schnitzel oder Geschnetzeltes sehr gut zurecht, auch wenn als „Material“ Sellerie, Tofu, Fleisch oder sonst was verwendet wird. Besonders schön kann man das bei Speisekarten von chinesischen oder anderen asiatischen Restaurants sehen, da gibt es fünf bis acht Grund-Essen, und die werden dann mit Garnelen, Huhn, Ente, Rind, Schwein, Tofu oder Gemüse unterlegt. Oder die Diskussion, ob eine rollenförmige Tofu-Speise mit dem Begriff „Wurst“ betitelt werden darf, fand ich zum Beispiel völlig unnötig. Auch da geht es meiner Meinung nach um die Art der Zubereitung, und nicht direkt um den Inhalt.
Insofern war mein Kommentar zu veganem Döner nach einigem Überlegen wohl nicht ganz angebracht, weil ich jetzt eigentlich die gleichen Argumente verwende, wie Sie auch. (Trotzdem stehe ich zu meinem Kommentar.)
Als vor einigen Jahren die vegane Welle los schwappte, da dachte ich mir, ich müsste das auch mal ausprobieren. Je mehr ich mich da aber dann einlas, desto komischer fand ich das Ganze.
Ich empfinde veganes Essen als Krampf. Ich sehe keine Veranlassung dafür. (Und ich habe in nächster Nähe Personen, die beim Essen auf viele Dinge Wert legen. Aber selbst zum Thema „vegan“ herrscht Einstimmigkeit.) Ich kann mir aber die sportliche Herausforderung gut vorstellen, so viel wie möglich auf tierische Produkte zu verzichten. Aber nicht, weil ich davon überzeugt wäre oder weil ich denke, damit einen Beitrag zu einer besseren Welt zu leisten, sondern lediglich aus dem Gedanken: „Wie weit komme ich ohne tierische Zutaten an das Original heran?“. Und dazu habe ich keine Lust gehabt, daher habe ich damals die komplette vegane Welle an mir vorbei schwappen lassen. Und, um nochmal auf meinen Beitrag zum veganen Döner zurück zu kommen: Ich denke, nur, weil man manche Sachen machen kann, heißt das noch lange nicht, dass man es auch machen sollte.
Meinem Verständnis nach ist „vegan“ einfach nur eine sehr spezielle Diät: Ich könnte auch versuchen alles Grünzeug wegzulassen, oder Kohlenhydrate, oder Zucker, Salz und Gewürze oder gleich nur noch Rohkost. Aber auch hierfür sehe ich für mich keine Veranlassung.
Ich spreche hier nur für mich, ganz selber und ganz persönlich, als Privatperson. Ich bin beruflich in einem anderen Bereich tätig und sehe veganes Essen und dessen Zubereitung somit für mich nur als eine „Freizeitbeschäftigung“, die ich nicht machen möchte.
Ich hoffe, ich konnte meine Ignoranz und Intoleranz einigermaßen nachvollziehbar erklären.