Ich denke, das sollte möglich sein. Der Drehwiderstand der Schraube erhöht sich, je weiter sie eingedreht wird. Widerstand erzeugt die Reibung zwischen Kopf und Material als auch die Reibung zwischen den beiden Gewinden. Wenn die Schraube kaputt geht, dann reißt der Kopf ab. Was passiert dann? Der Schaft der Schraube zieht aufgrund des Gewindes immer stärker in das Material hinein. Die Reibung in diesem Moment ist auch vernachlässigbar, weil sie durch den Mechaniker überwunden wird. Wenn Stahl versagt, dann erhöht sich die einzuleitende Kraft so lange, bis es zum Materialversagen durch Verformung kommt. Ab dem Beginn der Verformung besteht so gut wie kein Widerstand mehr, bzw. ist die Fähigkeit zur Kraftaufnahme verloren gegangen. Nach der Verformung kommt der Bruch. Bei Stahlträgern ist die Verformung recht gut sichtbar, bei Schrauben recht schlecht. Beim Anziehen der Schraube befinden wir uns -gemäß "Bedienungsanleitung" der Schraube- noch im unverformten Zustand. Die Sicherheitsreserve wird vermutlich bis 250 Nm gehen. (Definiere ich jetzt einfach mal so.) Der Drehwinkel zwischen 200 Nm bis zu 210 Nm wird sehr ähnlich dem Winkel zwischen 210 Nm bis zu 220 Nm sein. Die Kraftaufnahme durch Reibung zwischen Kopf und Material sowie zwischen den Gewinden wird ansteigen; ich vermute jedoch, nicht linear. Als Schätzung und "über'n Daumen" würde ich jedoch denken, dass die Krafteinleitung durch die Winkelbetrachtung anwendbar ist und ein ein hinreichend genaues Ergebnis liefert.