Eine Vollastmessung mit ganz offenem Schieber kann durch einen nicht passenden ND-, Schieber-, oder Nadelbereich beeinflusst werden. Das passiert dann aber nicht während dem eigentlichen Prüfstandslauf, sondern zu der Zeit bevor die Messung gestartet wird. Zu dieser Zeit (man fährt an, schaltet hoch bis in den gewünschten Gang, misst vielleicht noch die Übersetzung ein) fährt man ja kein Vollgas. Je nach Motor, (Fehl-) Bedüsung im dann benutzten Schieberbereich und Dauer kann sich zu dieser Zeit ein Pfütze im Motor (meistens im Kurbelgehäuse) ansammeln. Diese Pfütze kann der Motor erst ab einer bestimmten Drehzahl aus dem Kurbelgehäuse absaugen. Der Motor bekommt in so einem Fall beim Prüfstandslauf mit ganz offenem Schieber also das Gemisch aus der Hauptdüse, und ab einer bestimmten Drehzahl bekommt er noch das Gemisch aus der Pfütze (das sich vor dem eigentlichen Prüfstandslauf angesammelt hat) dazu. Um diesen Effekt gering zu halten, der sich bei Prüfständen mit leichter Rolle deutlicher zeigt als auf einer schwereren Rolle (mit schwerer Rolle ist mehr Zeit vorhanden die Pfütze zu "verarbeiten"), empfiehlt es sich, mehrere schnelle Läufe direkt hintereinander durchzuführen und beim Herunterbremsen den Motor mit Gasstößen daran zu hindern eine neue Pfütze zu bilden. Die Läufe 2 bis 4 unterscheiden sich dann meist nur noch geringfügig. Wenn der Motor nicht dazu neigt eine Pfütze auszubilden ist (bei warmgefahrenem Motor) idR auch gleich der erste Lauf verwertbar und es spielt keine Rolle ob man beim Herunterbremsen den Motor mit Gasstößen immer mal wieder auf Drehzahl bringt, oder den Schieber einfach geschlossen lässt.