Darf ich parallel zu der sehr guten Radio Eriwan Frage auch noch etwas zur Diskussion stellen?
Mir geistert schon sehr lange etwas durch den Hinterkopf.
Immer wird behauptet, der Onlinehandel sei schädlich fürs Klima im Vergleich zum Einzelhandel.
Warum eigentlich?
Ich stelle mir jetzt ein Produkt vor in Stückzahl 100.
Das wird irgendwo hergestellt und soll zum Endkunden gelangen.
Also z.b. 100 extrem schicke Hosen mit drei Streifen seitlich aus feinster Ballonseide. Hergestellt in China.
Mit dem Schiff nach Europa, mit dem LKW ins Postverteilzentrum nach Karlsruhe. Bis hierhin ist noch überhaupt nichts entschieden.
Jetzt könnte man diese 100 schicken Hosen, die sich alle noch in einem Karton befinden, zum Karstadt ins Karlsruher Zentrum bringen. Ins Regal legen und 100 Bürger fahren einzeln dahin um es zu kaufen. 70 mit dem Auto, 20 Uhr mit den Öffis, zehn mit dem Fahrrad.
Oder der gleiche Karton landet bei einem anderen Zwischenhändler, der zwar einzeln umverpacken muss, dafür fährt ein einzelnes Postzustellauto 100 Adressen an; nur ein Auto, hält in jedem fünften Haus. Gegenüber 70 einzelnen PKW Fahrten.
Warum sollten die paar zusätzlichen, recyclefähigen Kartons nun schlimmer sein als 69 zusätzliche PKW Fahrten? Habt ihr da eine Vorstellung? Oder was denke ich falsch?