Ich hab hier einen etwas angeranzten TV175 Zylinder (Serie ?) mit Übermaß 62,2 mm auf der Werkbank. Das Außenmaß zwischen 3. und 4. Rippe ist 80 mm, die Überströmports in der Zyl.bohrung sind erkennbar breiter als beim ind. 175-Stage 4. Es ist also tatsächlich ein TV-Zylinder. Die Überströmer am Zyl.fuß wurden vom Vorbesitzer "knifeedged", die Überströmerports in der Zyl.bohrung sehen unangetastet aus. Einlaß- und Auslaß-Port hatten ebenfalls schon mal Besuch von einer Fräse. Die Steuerzeiten habe ich mehrfach durchgemessen auf LI-Welle, 107 mm Pleuel mit 0,25 mm Papier-FuDi und einem "normalen" 62 mm Lambretta-Kolben, Kompr.höhe 39 mm, Kolbenhemd-Länge 69 mm. Ergebnis : Einlaß 148°, Dwell (= Einlaß voll offen) 22°, Auslaß 166°, Überströmer 120° => Vorauslaß 23° Ist klar, Ein-/Auslaß-Zeiten ergeben sich aus der Fräserei länger als original. Da kann man ja ggf. auch noch mal beigehen bzw. auch etwas mit der Kolbenhemdlänge spielen. Die gemessene Überström-Steuerzeit ist aber irgendwie komisch. Der Topf soll für einen 64,5 mm Kolben gebohrt / gehont werden. Die Kolbenhemdlänge ist (noch) 71 mm. Das soll dann mit 28/30er Keihin, Ramair, PM25-Puff wahlweise JL-Taffy-Road komplettiert werden. Ein Getriebe 150 LI mit 16/47 (5,0) oder 15/46 (5,2) sollte er ziehen. Fragen: 1) Sind 120° Überström-Steuerzeit nicht zu kurz? Ergibt sich das evtl. aus der Aufbohrerei auf das Übermaß 62,2 mm oder ist das ital. Guß-Toleranz oder liegt das am kürzeren LI-Pleuel? 2) Wird die Überström-Steuerzeit durch die weitere Aufbohrerei auf 64,5 mm nun etwa noch kürzer? 3) Welche Steuerzeiten empfehlen sich für einen Tourendampfer bei der o.g. Kombination?