Sprache ist natürlich ständig in Bewegung. Von "Entwicklung", "Weiterentwicklung", oder "Verhunzung" rede ich aber nicht so gern. Sprache verändert sich eben. Das hat natürlich immer was mit Bildung und Übung zu tun. Auch immer etwas mit der gesellschaftlichen und politischen Situation. Ist aber auch ein Mittel der Abgrenzung und Gemeinschaftsbildung. Anglizismen finde ich zum Beispiel meistens völlig harmlos und eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Englisch wurde halt in den letzten hundert Jahren zur Weltsprache, ähnlich wie zuvor Französisch, Spanisch, Italienisch, Latein oder Griechisch. Keiner regt sich mehr über Wörter wie Bibel, Globus, Inventur oder Girokonto auf - alles "Ismen" - aber eben schon längst in die Alltagsprache integriert. Im Zuge der Globalisierung und Technisierung unseres Alltags wird unsere Sprache automatisch immer denglischer. Dass die Grammatik völlig in Arsch geht, ist auch keine neue Entwicklung. Das gab's schon immer. Neben einem elaborierten Code gab's schon immer den restricted code, neben Cicero gab's Küchenlatein, neben Plato koine-Griechisch, neben Shakespeare gibt's Cockney. So what!