Irgendwann hab ich mal geschrieben, dass ich es für merkwürdig finde, dass ausgerechnet Liebhaber eines Fahrzeugs, das italienischer Herkunft ist und aufgrund seines freien Durchstiegs die Massenmotorisierung des weiblichen Geschlechts entschieden befördert hat, sexistische und chauvinistische Ansichten feilbieten. Trotzdem: Oft ist einfach nur Schbass gemeint - beim Sexismus meist leichter zu erkennen und nicht selten als selbstironisch zu identifizieren, als das bei ausländerfeindlichen Bezeichnungen zu verstehen ist. Nicht jede Verwendung eines Sammelbegriffes für Menschen anderer Nationalität ist gleich rassistisch oder ausländerfeindlich gemeint. Der Kontext ist da ganz entscheidend und auch der inhaltliche Rest der Äußerungen. Wenn Briten z.B. hier im Forum als Inselaffen oder Tommies und Österreicher als Schluchtenscheißer bezeichnet werden, verbirgt sich dahinter in meinen Augen eher die Lust am großspurig Auftreten als eine echte Animosität ggü. verschiedener Landsleute. Ob das witzig ist, nunja, das ist Einschätzungssache. Aber gefährlich ist es i.a. nicht - es hat eher etwas dumpf-neckisches. Beim "Luigi" ist das, denk ich, auch meist so. Anders ist es schon bei Begriffen wie Kanacken, Kaffern, Itakern, Schlitzaugen, usw. Aber auch hier machts wieder der Kontext. Wir hatten hier vor kurzem ne "Zigeuner"-Diskussion und dabei festgestellt, dass auch hier die Sache komplexer ist, als man denkt. Freunde von mir haben gerade ne Black Face Debatte am Hals, weil sich auf der Geburtstagsparty ihrer Neunjährigen die Kiddies mit Nutella eingeschmiert haben. Nachbarn haben sie als Rassisten beschimpft - ich war völlig fassungslos, weil ich selten Leute kennengelernt habe, die einen offeneren Horizont haben, als die beschimpfte Familie. Aber dann googelt man Black Face und Nutella und merkt, dass das ein ganz heißes Eisen ist, an das man im Traum nicht gedacht hätte. Schwierigschwierig