Hatte die Ape einen Reifenplatzer, einen Klemmer? Wurde die Mercedesfahrerin von einer Wespe gestochen? War einer von beiden, oder beide betrunken, übermüdet, suizidgefährdet? Hatte einer von beiden einen Hirnschlag (wie Rollerkollege Norbert vor einigen Jahren bei voller Fahrt), oder einen Herzinfarkt, oder Unterzucker? Bewertungen des Körper- und Geisteszustandes oder der fahrerischen Fähigkeiten der am Unfallbeteiligten stehen uns nicht zu, denn wir wissen nicht was, warum geschehen ist, außer, dass zwei Fahrzeuge kollidiert sind, ein Mensch getötet wurde und ein weiterer schwer verletzt. Und das ist traurig. Dennoch wird die Gelegenheit genutzt, über Sinn und Unsinn von Rechtsfahrgebot, Tempo 60 auf Autobahnen, Richtgeschwindigkeiten, Beleuchtungen, zu debattieren, eigene überlebte Abenteuer zum besten gegeben und emotionale Eruptionen auf Raser, Kriecher, automobile Vollpfosten loszuwerden, bzw. solche Äußerungen zu kritisieren und zu relativieren, wie ich es grade tue. Und das ist merkwürdig. Angesichts von Katastrophen zusammenzustehen und Meinungssekrete abzusondern - das scheint uns Menschen gutzutun. Das hat so eine reinigende Wirkung. Man fühlt sich so lebendig. Angesichts des Todes. "Bitte weitergehen - hier gibt es nichts zu sehen... bitte stören Sie die Einsatzkräfte nicht bei ihrer Arbeit. Danke für Ihr Verständnis." Edith liest grade den untenstehenden Text von Babyferrari und betont ausdrücklich, dass statements von menschen, die einen der Betroffenen persönlich kannten IMMER ganz anders einzuschätzen sind - denn da geht es um echte Betroffenheit, um echte Trauer und um echten Schmerz. Das ist anders als bei uns Zaungästen. Daher babyferrari: