Schöner Spruch auf seinem Grabstein... "Freitod" ist sowieso eine schwachsinnige Bezeichnung, da es NIE eine "freie" Entscheidung ist, sich zu töten. Wer das glaubt ist völlig realitätsfern. Im allgemeinen bekommt die Todessehnsucht (aus welchen Gründen auch immer) eine solche starke Dynamik, dass sie strudelartig alles mitreißt. Und deshalb stellen sich Menschen, die sich ernsthaft das Leben nehmen (wollen/müssen) nicht die Frage, welche Wirkung das auf andere hat. Das ist weder feige noch egoistisch noch rücksichtslos. Es ist einfach nur absolut verzweifelt und allein. Anders sieht es bei sog. "Selbstmordversuchen" aus, die begangen werden, um gerade eine besonders schrille Art von Hilfeschrei und Flehen um Aufmerksamkeit loszuwerden. Diese werden ja auch oft so begangen, dass es Menschen "rechtzeitig" bemerken sollen. Klassischerweise gehört ein Sichvordenzugwerfen nicht zu dieser Kategorie. Da gehts dann eher um Schlaftabletten, Pulsadern aufschneiden, Gas, usw. Auch da ist Verzweiflung im Spiel - aber die ist extrovertiert und will gerade Wirkung bei anderen erreichen. Dass solche Selbstmordversuche auch mal schiefgehen, indem sie "klappen" und niemand zum Retten da ist, steht auf einem anderen Blatt. Aber wie gesagt: Wer sich vor nen Zug wirft, will sich töten - und denkt sonst nichts mehr auf der Welt.