Endlich – die erste Reise mit der PX seit 35 Jahren
Vertrauen ist wichtig, wenn man zusammen verreisen will.
Also lege ich meine Hand vor der Abfahrt auf die Sitzbank und sage: „Wir schaffen das“.
Der Plan ist: In drei Tagen aus der Südheide nach Ostfriesland über Leer und an der Küste gen Osten entlang wieder zurück.
Als Navi gibt es einen groben Ausdruck aus Kurviger.de und den Sonnenstand samt Windrichtung.
Wir starten gegen heftigen Westwind und erreichen nach einigen Tankstopps, einem heftigen Regenschauer mit brutalen Windböen und Stopps in der Sonne bei Eis und Kuchen den Campingplatz in Leer. Stress mit Autofahren gibt es fast gar nicht.
Der Gesamteindruck dieses Platzes ist etwas in die Jahre gekommen, aber 10€ für Roller und Zelt mit Duschen ist sehr fair.
Abends ist Stadtfest in Leer und wir Rollern da noch mal vorbei. Leer ist nett und ich sage dem tapferen Zweitakter, dass er jetzt mit moin sera zu grüßen hat.
Dann ins Zelt auf die Isomatte, was im fortgeschrittenem Alter auch nicht mehr so locker abgeht wie vor 40 Jahren.
Am nächsten Tag dann Richtung Fähre Ditzum um nach 18 Km von einem netten Ostfriesen zu erfahren, dass diese wegen einer Veranstaltung nur Fahrräder mitnimmt.
Also wieder zurück nach Leer und durch den Emstunnel Richtung Emden. Durch die Innenstadt will ich nicht, also nach Zettel und Nase südlich um das Hafengebiet bis zur Fähre nach Borkum.
Dann endlich eine Vespa – eine weiße APE mit Flaggen und einem echt kernigen Vollbart-Ostfriesen knattert an einer Kreuzung an mir vorbei. Unter lautem Gehupe grüßen wir uns.
Dann geht es gegen den heftigen Wind (ja er hat auf Ost gedreht) mit Tempo 70-80 weiter.
Irgendwo steht ein Fasan am Straßenrand und rennt mir genau vor die Mopete. Vollbremsung (ich hab ja keinen Grill dabei) und uns geht es allen gut.
Über die diversen Orte mit den Fähren zu den Inseln geht es bis nach Hooksiel auf den Campingplatz. Super gepflegt aber mit 24€ auch teurer. Sofort bei der Ankunft sind Leute da und führen Benzingespräche über Zweitakter und alte Zeiten. Ich muss Bier und Schnaps zur Begrüßung mit trinken – nett.
Am dritten Tag geht es früh los - es soll 30 Grad geben. Ab und an versagt meine Papier geführte Navigation und ich fahre dadurch wunderbare kleine Straßen mit fast null Verkehr aber auch manchen Kilometer extra. Zur Not ist Onkel Google ja auf dem Handy. Insgesamt werden es dann 760 Km und bei der Rückkehr sind wir beide glücklich und ich bedanke mich für die tolle Zeit zu zweit.
Pannen: keine
Stress: nö
Strecke: schön
wiederholen: jo
Leistung reicht: ja – das entschleunigt