Gebrauchtkaufrevisionen

[Ermurigor]

Hallo,

heute hatte ich vor ne 200er, die ich vor längerer Zeit für meinen Vater gekauft und danach ohne weiteres, gründliches Durchschauen abgestellt habe, dem Tüv vorführen ..

Davor nochmal durchgesehen .. das Federbein war nichtmal handfest angeschraubt .. ok denk ich mir .. war ja auch mal ein Bitubo eingetragen und ist ja auch gut durch das Poltern auszumachen .. aber dann kommts .. aus reinem Hang zur Gründlichkeit auch noch schnell die Kappen an der Bremstrommel ab und was sehen meine entzündeten, schreckgeweiteten Augen .. vorne und hinten keine Sicherungssplinte .. .. ist ja auch echt schwer die da reinzukrigen und auch nicht wirklich nötig .. denn bei über 100 verliert man sicher kein Rad .. die Mutter löst sich ja nie bei Vibration .. mannmannmann .. bin mal gespannt was ich sonst noch so finde vom Schraubermeister in Spe ..

Was lernen wir daraus: Bei nem Gebrauchtkauf tunlichst alle sicherheitsrelevanten Teile durchschauen bevor es auf die Piste geht, sonst ist ein italienisches Roulette das ihr da spielt.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen bzw nachdenklich stimmende Entdeckungen vom Vorbesitzer?

Beste Grüße Franz

Achja falls es Offtopic ist bitte verschieben, aber ich denke mal bei Technik/Revision ist das Topic gut aufgehoben.

Bearbeitet 10. Mai 2007 von Ermurigor

[starstream]

Ich hatte eine 125er für meine Mami gekauft/tauscht. Da sollte ja nur noch ein paar Kleinigkeiten gemacht werden und den Motor braucht man nur noch einbauen.

Ja,ja selten so gelacht. Tüv gab es nachdem ich circa 300? reingesteckt hatte und fast 2 Monate darangeschraubt hatte.

Teilweise waren wichtige Teile nur gesteckt oder es fehlten dann doch einige teure Kleinteile. Dazu kamen defekte Lenkkopflager und festgerosteter Choke.

[Ermurigor]

Hehe .. na klar .. meistens ist der Motor ja auch ausgehängt und dann gefrustet liegengelassen worden weil nur "ein paar Kleinigkeiten" zu machen sind .. Ok aber da kann man mit rechnen .. fies sind sie die versteckten, tickenden Zeitbomben .. aber wenn der Roller schlecht gewartet ist gammelt das Zeug wohl fest: Also nicht "Loud Pipes save Lives" sondern auch "Extreme Gammel saves Lives"

Besten Gruß Franz

Edit sagt noch: Rollerfahrende Mamas sind echt mal spitze!

Bearbeitet 10. Mai 2007 von Ermurigor

[Deep4]

Kann ich nur empfehlen, alles ordentlich durchzusehen...Die meisten Roller sind nicht gut gepflegt, da sie meistens halt als "Alltagsroller" angesehen werden, auch Vespas...

Mein Standardprogramm bei Neuanschaffungen, bevor ich wirklich damit fahre :

- den Bock ordentlich reinigen, gerade den Motor, damit man Siff sieht

- Tank leer und reinigen

- Vergaser reinigen und neu dichten

- Bremsen neu machen, Trommeln reinigen, ordentlich einstellen etc.

- alle Züge neu machen

- frisches Öl rein

- Kerze neu & Zündung kontrollieren

- mal den Kopf abnehmen und schauen, wie´s aussieht

- Lenkkopflager überprüfen und ggf. nachziehen/tauschen

- Reifen auf Schäden kontrollieren, Luftdruck

- evtl. mal die Fettpresse an Schmiernippel halten

Das wär´s eigentlich. Wenn der Bock dann gut läuft, kann man es eigentlich so lassen, wenn man einfach nur rumgurken will...

Bearbeitet 10. Mai 2007 von Deep4

[bcs]

was kontrolliert man denn so standart mäßig bei ner lf?

drehender motor?

bodenblech?

rost?

solche geschichten eben?

könnt vllt billig an eine px 125 kommen.

[Ermurigor]

Alles was man durch Sichtkontakt checken kann > checken .. am Besten auch eine Probefahrt .. die offenbart schon viel in Sachen Motor und Fahrwerk .. wenn du ein Fahrwerk vom Kippelmoped nicht einschätzen kannst nimm jemanden mit der sich damit auskennt .. der kann dir auch die relevanten Stellen am Rahmen untersuchen ..

Wenn du wie ich in der Bucht fischt ist das meistens nicht möglich da hilft nur hoffen.

Ich meinte mit dem Topic aber eher die fiesen versteckten Dinger die du eben nicht sehen und "erfahren" kannst .. die aber trotzdem drastische Folgen haben können ..

Bei dem Kauf meiner ersten Vespa Anno Dazumal sah auch alles super aus .. fuhr sich auch ganz ok .. und was war dann: Beim Zerlegen war die hintere Stoßdämperaufnahme so durch, daß das Federbein da beinahe durchgebrochen ist .. .. war die einzige Roststelle .. dafür aber ne extreme .. lustig haha .. jaja

mfg Franz

[Revolverheld]

grundsätzlich, wenn man keine als solche ausgewiesene Bastelbude kauft,

eine Probefahrt von mindestens 5 km machen. Die Strecke kann man auch

noch zurücklaufen im Notfall...

Wenn da irgendwelche Spasten dran auftauchen, die komisch sind, oder

besser der Verkäufer dann so auf "ja, öh, komisch, bei mir lief die

Karre immer Top!" macht, Finger wech! Es sei, Ihr wollt noch

ordentlich handeln und das Ding in Teile bei Egay machen, oder

braucht selbst nur Teile...

Es gibt nur eine Wahrheit

AUFGEBAUT UND REINGESCHAUT.

Bei der letzten Möhre, die ich gekauft habe, ohne das zu beherzigen, wies

so ziemlich alle Defekte wie von Deep4 beschrieben auf + doppelt soviel

weitere, z.B.:

Vorverdichterplatten am Arsch, womit bei Bj. 96 ein alter Rahmen + Papiere

besorgt werden mußte, um den notwendigen Membranumbau auch TÜV-gerecht hinzukriegen;

alles andre spar ich mir mal. Ihr habt genug Phantasie, um Euch vorzustellen,

was da an Knete draufging, bisher an Arbeitszeit (gern auch Gewindeschäden...) -

das geht seit Januar so. Vielleicht wirds am WoE fertig. Aber auch das kann man

gerne hinterfragen.

Man kann natürlich auch Glück haben.

cheers

Bearbeitet 10. Mai 2007 von Revolverheld

[ElBarto666]

als ich damals mit 16 meine erste Vespa gekauft habe war das auch ne rießen baustelle... hab damals mehr auf die optik geachtet als auf die offensichtlichen merkmale, hatte aber auch ncoh keine ahnung!

war 1999 ne 94er PX 80 Lusso mit 21000km für viel zu teuere 1900DM für den zustand. sach von außen echt gut aus.

das offensichtlichste war:

- Zünschschloss defekt

- scheinwerferglas defekt

- Tachobeleuchtung defekt

- Rücklciht defekt

an sich nciht weiter schlimm, das wurde schnell erledigt

bei genauerem hinsehen nach einem sturz nach 2 monaten fahren:

- lenkkopflager massiv ausgeschalgen

- Lenksäule krumm aufgrund eines unfalles

- Rahmen schlecht gerichtet

- irgend ne kurzgewinde kerze im langgewinde kopf

- Motor undicht

- 10KG siff

- seitenhauben und kotflügel nach dem unfall mit edding wieder lackiert

nach ein paar jahren bei der motorrevision kam raus dass der motor massiv verbastelt war. einer der vorbesitzer hat wohl öfters mal andere zylinder draufgesteckt. unter dem verreckten orginalzylinder waren 5 (!!!) zylinderfußdichtungen, orginale und andere und die stehbolzen waren die gewinde am kopf im sack. die vergaserbedüsung war auch kraut und rüben!

wundert mcih das die überhaupt schon beim vorbesitzer so lange gehalten hat. der hat die vespa jeden tag 20 km in die schule gefahren, aber insgesammt nur ein halbes jahr weils ihm zu assi war! kein wunder bei den defekten

[PX Köln]

Ja, kenn ich.

Habe im Winter 05 ne PX 80 gekauft. Hatte vorher noch nie einen Blechroller aus der Nähe gesehen.....

Motor war auf 139ccm umgebaut, lief aber nicht gut. Verkäufer sagte, der gaser müsste mal eingestellt werden, jaja.

Ende vom Lied : Bis nach Hause bin ich noch gekommen, dann ging nix mehr. Resultat in der Werkstatt : Kolben falschrum eingebaut : Zylinder Schrott, dazu Kupplung Schrott, Motor gespaclten, neu gedichtet und gelagert, Welle geprüft etc etc.

Resultat : Kaufpreis PX 80 alt : 500 Euro ( mit viel neuen Tuning-Anbauteilen, die veräußert wurden), 1000 Euro für die Motorreparatur in der Rollerklinik

Dieses Jahr die Vespa komplett zerlegt und neu lackieren lassen, macht 670 Euro. Dazu neue Felgen, Züge, Lager und Verschleissteile.

Jetzt hab ich ne PX "139" alt im Neuzustand, jede Menge Erfahrung gesammelt und kenne die PX jetzt ein wenig.

Kosten knapp 2500 Euro. So kostenintensiv hatte ich mir das nicht vorgestellt.

Benny

[dorkisbored]

Resultat : Kaufpreis PX 80 alt : 500 Euro ( mit viel neuen Tuning-Anbauteilen, die veräußert wurden), 1000 Euro für die Motorreparatur in der Rollerklinik

Dieses Jahr die Vespa komplett zerlegt und neu lackieren lassen, macht 670 Euro. Dazu neue Felgen, Züge, Lager und Verschleissteile.

Jetzt hab ich ne PX "139" alt im Neuzustand, jede Menge Erfahrung gesammelt und kenne die PX jetzt ein wenig.

Kosten knapp 2500 Euro. So kostenintensiv hatte ich mir das nicht vorgestellt.

Benny

Man Man...da schlackern einem die Ohren...bin ich froh damals jemand kennengelernt zu haben der mir das alles gezeigt und

quasi beigebracht hat (Danke Herbert )

Wenn ich mir überlege das meine Motorrevision gerade knappe 100? kostet....

[Revolverheld]

Man Man...da schlackern einem die Ohren...bin ich froh damals jemand kennengelernt zu haben der mir das alles gezeigt und

quasi beigebracht hat (Danke Herbert )

Wenn ich mir überlege das meine Motorrevision gerade knappe 100€ kostet....

ne Motorrevision für 100 Tacken????????????????????????????????????????

Paß auf, daß Du nich wegen Hexerei verbrannt wirst, Alder.

Da kommt immer noch eins zum andern, wenn mans komplett macht...

Bearbeitet 11. Mai 2007 von Revolverheld

[Deep4]

Lager, Dichtungen, Simmeringe, Schaltkreuz = 100 Euro...Zumindest ungefähr !

[dorkisbored]

Lager, Dichtungen, Simmeringe, Schaltkreuz = 100 Euro...Zumindest ungefähr !

Jup...das versteh ich nun auch unter einer einer Motorrevision....ich mein...man kauft ja nich

direkt das komplette Innenleben neu....

Wenn natürlich Tannenbaum etc. hin is..dann wird es teuere

[Revolverheld]

Lager, Dichtungen, Simmeringe, Schaltkreuz = 100 Euro...Zumindest ungefähr !

achso.

Ich dachte noch an Primärreperaturkit (wenn der Motor mal auf ist), neue Kulubeläge + Federn, Bremsen, also die andern Verschleißteile,

die üblicherweise bei einem "Gebrauchtmotor" nich mehr so dolle sind.

Die machen ja meist auch nicht länger als das Lager-Simmering-Schaltkreuz-Intervall...

[custom0815]

Meine PX 200 hab ich von einem Opi gekauft. Der hat das Teil anscheinend das ganze Jahr bewegt, also auch ordentlich durch das Salz gejagt. Musste damals frischen Tüv machen, den die Kiste auch anstandslos bekam. Irgendwie hat das Teil aber vorne so seltsam gepoltert. Nachdem ich dann die Lenksäule ausgebaut hatte, wusste ich warum. Beim Stossdämpfer war oben die Alukappe einfach weggegammelt und abgebrochen. Die Feder "Stand" da lose drin. Auch die Nadellager der Schwinge waren teilweise nicht mehr vorhanden, aber dafür waren braune Brösel drinn. Nagelneuer Tüv sag ich nur! Ich war übrigens beim ATU, da war der Tüver wohl ein wenig im Stress und hat sich nicht weiter um die Vespe interessiert. Meine Meinung: Auch wenn frischer Tüv gemacht wurde, kann man immer noch mit einer Zeitbombe unterwegs sein!