Viergang mit 0,5mm Axialspiel verbauen?

[ansaugbaron]

Hallo,

da ich meinen Motor gerade offen habe, wollte ich in diesem Zuge auf Viergang umbauen, hatte ich mal bei ebay geschossen...

Hab das Ding also zerlegt um es sauberzumachen. Hatte dann Probleme, die Gangräder wieder in der richtigen Reihenfolge aufzustecken, wenn alle Abstände supergleichmäßig waren, hatte ich n Axialspiel von locker 5 mm^^

In der jetzigen Konstellation steht der erste Gang (großes Zahnrad) mit der Nummer vom Reifen weg, die restlichen drei mit der Nummer zum Reifen hin, ist das so korrekt? Die Luft zwischen ersten und zweiten Gang scheint mir ein wenig kleiner als bei den anderen, trotzdem rastet die Klaue meines Erachtens nach sauber ein...

Das Axialspiel beträgt trotzdem 0,5mm, mein vorher verbautes Dreigang habe ich mit 0,3mm gemessen. Das Spiel ist für mein Dafürhalten recht deftig, auch wenn die Klaue gut aussieht und sauber rastet....Die Frage ist nun, wieviel Axialspiel man noch tolerieren kann und wie man ein vorhandenes Spiel am besten ausdistanziert. Würd mich freuen wenn ihr mir da weiterhelfen könntet, möchte den Motor bald wieder montieren!

mfg

[bobcat]

Weil ich es auch grade erst hinter mir habe:

Beim Auflegen der Gangräder gibt es nach meiner Erfahrung 4 Dinge, die gemacht bzw. kontrolliert werden können bzw. sollten:

1. Das Auflegen nach Kennzeichnung: 1. Gang mit der Kennzeichnung zum Monteur, alle weiteren zum Hinterrad. Leider gibt es aber auch Ausnahmen. Deshalb sind weitere Kontrollen sinnvoll wie zum Beispiel

2. Zwischen den Gangrädern muss nach erfolgterMontage an den Zahnflanken ein annähernd gleichmäßiger Abstand von etwa 1 mm sein.

3. Beim Durchschalten der Klaue von Hand muss sich in jeder Rastung (ausser natürlich dem Leerlaufgang) eine saubere Überdeckung zwischen den Nasen der Klaue und den Übertragungflächen der Gangräder ergeben.

4. Und letztlich sollte nach Montage der Schulterringe das Achsialspiel zwischen 0,1 und 0,4mm betragen.

Die 0,5mm Achsialspiel wären mir zu gewagt.

Vielleicht kriegst du es noch besser hin, wenn du die Schulterscheiben drehst oder die von deinem ausgebauten Dreiganggetriebe verwendest. Oder gleich alles auf die "alte" Hauptwelle montierst. Denn Toleranzen treiben sich überall rum...

bobcat

[ansaugbaron]

Hallo bobcat,

nach Kennzeichnung wäre mein Reihenfolge okay, die Abstände sind auch nahezu gleich, wiegesagt etwas knapper zwischen Gang 1 und 2. Die Klaue hat in jeder Rastung eine saubere Überdeckung mit dem jeweiligen Zahnrad.

Habe die vier Scheiben jetzt mal auf die alte Hauptwelle montiert, das Spiel beträgt hier um die 0,4mm. Mir ist jetzt zwar deutlich wohler als bei den vorherigen 0,5mm, andererseits ist es laut dir die äußerste Grenze....

Die Klaue rastet wie gesagt sauber, hatte vorher mit dem Dreigang und dem 0,3er Spiel absolut keine Probleme. Die Frage ist nun ob es sinnvoll wäre, sich aus 0,2er Blech eine weitere Schulterscheibe lasern zu lassen bzw. je eine 0.1er für oben und unten um das Axialspiel zu reduzieren. Habe wenig Lust den Motor nochmal zu spalten, mit den beiden zusätzlichen 0.1er Scheiben wär ich bestimmt auf der sicheren Seite, oder?

mfg

[bobcat]

Hast du das Spiel schon richtig gemessen?

Richtig heißt, mit 2 gleich dicken Fühlerblättchen gleichzeitig und diagonal angesetzt. Mit nur einem wird der Spalt (logischerweise) meist größer...

Außerdem: Der gut sortierte Fachhändler (Piaggio-Werkstatt) sollte die Schulterringe auch in Übermaßgrößen vorrätig haben. Denn so hauchdünne Zusatzprovisorien gefallen mir persönlich überhaupt nicht.

bobcat

[ansaugbaron]

Moin bobcat,

habe nur mit einer Lehre gemessen, werde heute nochmal mit zweien Nachmessen. Die beiden Fühlerlehren dann praktisch parallel zueinander, sprich je eine auf jede Seite? Oder wie meinst du das mit diagonal?

Angenommen ich bekomme die Schulterscheiben beim Rollerhändler, wo distanziere ich aus? Oben oder unten? Kann nämlich nicht genau sagen, ob die Klaue eher unten oder eher oben überlappt, für mich steht sie exakt mittig, soweit man das bei dem 0,4er Spiel sagen kann.

mfg

[bobcat]

Ja, immer die Schwierigkeit mit verbalen Erklärungen...

Mit "diagonal" habe ich gemeint, du sollst mit 2 Fühlerblättchen gleicher Dicke(!) gleichzeitig arbeiten und diese -auf das Zifferblatt einer Uhr bezogen- zum Beispiel bei 3 und 9 Uhr einführen. Natürlich am gleichen Ende und nicht dagonal vorn und hinten. Alles klar jetzt?

Wenn die Überdeckung der Schaltklauennasen und der Gangräder vorher schon wirklich 100%ig war, sollte man die Distanzierung auch an beiden Seiten (vorn und hinten) vornehmen. Das wären dann 2 neue Schulterringe. Bei angenommenen 0,2mm Spielverkleinerung jeder 0,1mm dicker als der ursprüngliche.

Möchte man aber bei der Gelegenheit auch eine kleine Abweichung bei der o.g. Überdeckung kompensieren, so bietet sich die Distanzierung nur mit 1 neuen dickeren Schultering an. Im Beisiel "plus 0,2mm".

bobcat

[ansaugbaron]

alles klar, so hab ich mir das auch vorgestellt. Werde also gegen abend nochmal messen und entscheiden, wi stark ich wo ausdistanziere, vorausgesetzt ich bekomme die Schulterscheiben überhaupt im entsprechenden Übermaß...

Im Zweifel werde ich mit dem 0.4er Übermaß vorlieb nehmen und die Welle verbauen, auch wenn es wenig perfekt ist und mich selbst bei einwandfreier Funktion stören wird....hätt ich mal net gemessen

Danke erstmal für deine Hilfe bis jetzt, ich werde mal posten wie ich weiter verfahren habe und vor allem, wie es in der Praxis aussieht!

mfg