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KANN GESCHLOSSEN WERDEN/ wegen Heilung


Fritz Honka

Empfohlene Beiträge

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Top-Benutzer in diesem Thema

membranblock entfernt, aber der gaser macht komische geräusche...

mal sehen was das sein soll...

heute habe ich ein wenig strecken erkundung betrieben und dabei entdeckt, das man mit dem motorrad nicht auf sandwegen fahren sollte....und schon gar nicht leicht bergab und in schräglage... :-D

aber ich habe auch herrausgefunden, daß ich mal motocross fahren will....also mit ner maschine die auch dafür geeignet ist... :-D die xj ist mit ihren 217 kg doch ein wenig schwer hochzustemmen...

dem knie geht es zum glück gut, ich bin rechtzeitig abgestiegen...

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Boss Hoss ist Doof, lieber Heintje oder so auf die CD machen...

dann kannst du ja wieder wie schmidtchen scheicher in den "knien federn"!

Erik ist auch doof, der klempnert nur noch an ahlmanns Ford oder an seiner Müll-Opelte...

Egal,

Der Tankerkönig

Hannes Wader

(talking blues)

Es war an einem Morgen im Frühjahr, als ich meinen ersten Anfall

bekam. Ich hatte so ein bißchen über mich und das Leben nachgedacht,

als mir plötzlich speiübel davon wurde, und irgendwas drückte mir den

Hals so zu, daß ich dachte, ich müßte ersticken. Ich stürzte auf die

Straße, schnappte wie ein Irrer nach Luft, aber es kam noch viel

schlimmer. Mir wurde schwindelig, ich drehte mich zehnmal um mich

selbst und dachte, alle Leute zeigten mit den Fingern auf mich, bis

ich dann merkte, daß ich gar nichts an hatte.

Ich rannte und rannte, fand dann irgendein offenes Parterrefenster,

kletterte rein und verkroch mich, zitternd vor Angst und Kälte, in

irgendeine Ecke.

Es dauerte eine ganze Weile, bis ich merkte, daß ich mich in einem

Trödelladen befand. Der ganze Raum hing voll mit alten Klamotten, und

ich zog mir sofort eine Pluderhose, Stulpenstiefel und ein Kettenhemd

an, hängte mir noch 'ne alte Armbrust über die Schulter und fühlte

mich augenblicklich wieder gelassen und unangreifbar.

Ich marschierte über die Straße und stand dann plötzlich vor dem

Personaleingang des Kaufhauses, wo ich bis dahin die

Papierverbrennungsanlage bedient hatte. Als ich das sah, wurde mir

schlecht vor Wut, ich rannte den Pförtner über den Haufen, riß

sämtliche Telefonkabel ab, brach die Stempeluhr aus der Wand und tobte

weiter in die Verkaufsräume.

Als ich in die Spielwarenabteilung kam, stand der erste Verkäufer

wieder mal, von einem Stützpfeiler halb verborgen, auf 'ner Leiter, um

die Kinder beim Klauen besser erwischen zu können. Die liefert er dann

immer der Geschäftsleitung aus und kassierte 'ne dicke Prämie pro

Nase. Sein dreckiges Grinsen, als er mich sah, brachte mich so auf,

daß ich, ohne zu zielen, meine Armbrust auf ihn abdrückte, und der

Bolzen fuhr ihm dicht am Hals vorbei durch den Anzugkragen und nagelte

ihn am Pfeiler fest. Ich trat die Leiter unter ihm weg und ließ ihn da

hängen wie 'n Schluck Wasser, und während er zappelte und schrie,

schmiß ich eine Stellage nach der anderen um und verteilte das

Spielzeug unter die Kinder. Und mitten im größten Tumult tauchte der

Chef des Hauses auf und zischte mich an: "Was machen Sie denn da?

Sofort kommen Sie mit in mein Büro, Sie Idiot!" Ich spannte nur meine

Armbrust und sagte: "Leck mich doch am Arsch, du Motherfucker! Hände

hoch und vorwärts!" Er sah den Verkäufer am Pfeiler baumeln und wurde

leichenblaß. Ich schubste ihn in den Lastenfahrstuhl, ohne daß die

Kunden deswegen stutzig wurden, die das Ganze für eine Werbeaktion

hielten, fuhr mit ihm in den Keller runter in die Papierverbrennung,

gab ihm einen Tritt, und er flog durch das riesige Ofenloch mitten ins

Feuer, und als draußen die Polizeisirenen heulten, war schon nichts

mehr von ihm übrig.

Ich rannte nach draußen, warf die Armbrust weg, schwang mich auf ein

herrenloses Damenfahrrad und jagte quer durch die City zum

Ortsausgang. Und nach einer Stunde Fahrt fiel ich halbtot vor

Erschöpfung vom Rad und schlief unter einem Gebüsch ein.

Am nächsten Morgen war's eisig kalt, und mit der Kälte kam die Angst.

Ich hatte eine Führungskraft umgebracht, jetzt würde man mich überall

suchen und hetzen. Und in meiner Panik wühlte ich mich immer tiefer

und tiefer in den Wald und gegen Mittag fand ich einen verlassenen

Luftschutzbunker. Die Tür war offen und in einer Ecke lag eine

Maschinenpistole, in Ölpapier gewickelt, und eine Kiste Munition.

Ich setzte die Waffe zusammen, sie funktionierte, und ich fühlte mich

sofort wieder unbesiegbar. Ich beschloß, mich im Bunker einzurichten

und mir gleich Vorräte zu beschaffen, um in der Illegalität überleben

zu können. Und noch am selben Tag knackte ich drei Banken. Ich zwängte

mich jedesmal mit dem Fahrrad durch die Tür, drehte eine Runde im

Schalterraum, feuerte mit der MP in die Decke, daß der Kalk nur so

spritzte, und schrie: "Ich bin der Rattenfänger von Hameln. Wo sind

hier die Mäuse?" Und als ich auf diese Weise 100.000 Mark zusammen

hatte, ging ich noch schnell im Supermarkt einkaufen und erreichte

dann auf Schleichwegen wieder meinen Bunker.

Ich blieb solange unsichtbar, bis keine Zeitungsmeldungen mehr über

mich erschienen, beschaffte mir dann so nach und nach alles, was ich

brauchte, und verlebte ein paar sehr ruhige Monate. Ich pflanzte Hanf

im Blumenpott, rauchte ab und zu einen Joint und schaukelte bei

sonnigem Wetter in meiner Hängematte und hörte, die MP auf dem Bauch,

die Hit-Parade im Kofferradio und war glücklich, aber wie alle

glücklichen Leute nach 'ner Weile schon nahe am Verblöden. Und um dem

entgegenzuwirken, schrieb ich zentnerweise Leserbriefe und badete ab

und zu in einem eingezäunten See, der in der Nähe lag, und der dem

Tankerkönig gehörte.

Eines Mittags also, ich saß da ganz ruhig mit meiner MP im Wasser,

stand da plötzlich einer vor mir in Hemdsärmeln, grüner Schürze,

Strohhut, Spaten über der Schulter und meinte, das wäre

Privateigentum, wo wir denn hinkämen, wenn das alle machen würden. Ich

sagte: "Ja, wenn das alle machen würden, dann wäre der Tankerkönig

bald weg vom Fenster mit Blick auf den See!" Ich fragte ihn, ob er's

denn nötig hätte, als Gärtner für den Tankerkönig den Büttel zu

machen. Meint er doch: "Ich bin nicht der Gärtner, ich bin der

Tankerkönig." Ich sagte: "Das ist doch nicht zu fassen! Den Gärtner

entlassen, die Dahlien selber begießen, und das Geld für sich arbeiten

lassen, damit ist jetzt Schluß!"

Ich wollte sofort abdrücken, brachte es aber doch nicht fertig und

statt dessen zwang ich ihn, einen Joint zu rauchen so groß wie 'n

Ofenrohr. Ich sagte: "So, und jetzt will ich mal seh'n, wie

Milliardäre so leben." Wir gingen die paar hundert Meter bis zu seiner

Villa, und als wir ankamen, war er schon so high wie'n Weltmeister. Er

taumelte vor mir her in eine riesige Diele auf die erlesene Sitzecke

zu, wo die Tankerkönigin saß und döste, so'n Hündchen im Arm mit

blauer Schleife und rosa Arschloch, und sie murmelte, ohne die Augen

zu öffnen: "Rudi, bist du's? Denk dir, Ari Onassis hat uns eingeladen

zur Safari." Der Tankerkönig glotzte seine Frau erst an, als wenn er

gar nichts begriffen hätte, fing dann an, um sie rumzutanzen und äffte

ihre Stimme nach: "Mit Ari auf Safari". Die Tankerkönigin riß die

Augen auf, sah uns und flüchtete kreischend die Treppe rauf. Der

Tankerkönig angelte sich die antike Streitaxt von der Wand und "Ari

Safari" hinterher.

Ich dachte, das Schauspiel guckst du dir von draußen an. Ich setzte

mich in die Hollywood-Schaukel, und da sah ich auch schon den

Tankerkönig aus der Dachluke kriechen, die blutige Axt in der Hand

breitete er die Arme aus, sprang und landete - klatsch - direkt vor

meinen Füßen.

Ich ging erst mal zurück zum Bunker und legte mich schlafen. Am

nächsten Morgen hörte ich dann die Nachrichten. Die halbe Welt stand

Kopf. Es war auch von mir die Rede. Die Tankerkönigin hatte ausgesagt.

Ihr Mann hatte mit seiner Axt nicht sie, sondern nur das Hündchen

erschlagen, und man sprach von einer wirtschaftspolitischen

Katastrophe, die der Tod des Tankerkönigs ausgelöst hätte. Und weiter

hieß es, die gesamte Landespolizei und eine Bundeswehreinheit

beteiligte sich mit Suchhunden, Peilgeräten, Hubschraubern und Panzern

an der Fahndung nach dem geisteskranken Mörder mit dem Kettenhemd und

den Stulpenstiefeln.

Mir wurde ganz mulmig zumute, und ich verrammelte die Bunkertür hinter

mir und traute mich wochenlang nicht mehr raus. Nach 'ner Weile fühlte

ich mich so elend und einsam, daß ich schon anfing, mit mir selbst zu

reden. Ich brauchte unbedingt einen Menschen, mit dem ich sprechen

konnte, aber einen, der das mit dem Tankerkönig auch verstehen würde,

und ich kannte keinen. Aber dann hatte ich die Idee. Wenn schon kein

Lebender da war, warum sollte ich dann nicht mit einem Toten reden?

Also schlich ich mich gegen Mitternacht aus dem Wald in den nächsten

Ort, ich kannte da ein Haus, in dem regelmäßig spiritistische

Sitzungen stattfanden. Und ich hatte auch Glück: Die Sitzung war schon

in vollem Gange. Ich stieß die Tür mit dem Fuß auf, die MP in der

Hand, und rief: "Nur keine Panik, meine Herrschaften, und Hände auf

den Tisch!" Aber kaum hatten die die Hände auf der Platte, fing der

Tisch an zu wackeln, hob sich wie von selbst und schwebte dann ein'

Meter überm Fußboden. Ich sagte: "Kinder macht doch keinen Quatsch,

Hände hoch über'n Kopf!" Sofort flogen die Hände in die Luft, und der

Tisch krachte wieder auf den Boden. Ich sagte: "So, wer von euch ist

hier der Oberdruide? Macht mir mal 'ne Verbindung mit CHE GUEVARA, ich

will jetzt endlich mal mit einem vernünftigen Menschen reden!" Erst

wußten die gar nicht so richtig, wen ich da meinte, gaben sich dann

aber sehr viel Mühe, und endlich knackte es in der Leitung, und ich

hörte Che Guevaras Stimme: "Was wollt ihr von mir?" Ich sagte, wer ich

war, und was ich angerichtet hatte, und daß ich einen Rat brauchte.

Und die Stimme fragte mich etwas ärgerlich, was das denn sollte, und

ob ich denn noch nie was von organisiertem Klassenkampf gehört hätte.

Ich sagte: "Nee, hätt' ich nicht." Die Stimme schwieg einen Augenblick

und sprach dann wesentlich freundlicher und tröstender weiter, da wäre

mir nur sehr schwer zu helfen, ich wäre krank und ich sollte am besten

mal zum Psychoanalytiker gehen.

Total deprimiert kroch ich zurück zum Bunker, als ich schon von weitem

die Blechbüchsen klappern hörte, die an dem Alarmdraht hingen, den ich

um mein Versteck gespannt hatte. Vor Schreck an allen Gliedern

zitternd, ging ich dann hin und sah einen VW da stehen mit einem

nackten Pärchen auf dem Vordersitz. Die Stoßstange hatte sich in der

Alarmleitung verhakt, so daß die Blechbüchsen unausgesetzt

schepperten. Ich war so empört, daß ich dem Kerl die MP in den Rücken

bohrte und ihn anschrie: "Sofort aufhören! Das ist doch 'ne

Schweinerei! Weit und breit die unberührteste Natur, und Sie machen

hier solche Verrenkungen in Ihrer stinkigen Kiste, aber sofort raus in

die Glockenblumen!" Der arme Mann jammerte mir die Ohren voll: "Warum

haben Sie uns so erschreckt? Meine Bekannte hat 'n Krampf, und jetzt

hängen wir fest." Das hatte mir gerade noch gefehlt! Wir berieten erst

mal 'ne Weile darüber, was wir da machen könnten, und daß es das Beste

wäre, der Braut mit 'ner Nadel in den Schenkel zu stechen - so als

Gegenschock, aber natürlich hatte keiner ne Nadel dabei. Mir dauerte

das alles zu lange, ich sagte: "Schluß jetzt! Wenn ihr die Nadel haben

wollt, dann müßt ihr schon die hundert Meter bis zum Nähkästchen

robben!"

Die Operation gelang dann auch, und erst als die beiden den Bunker

wieder verlassen hatten, wußte ich, daß ich einen furchtbaren Fehler

begangen hatte.

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