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Weniger Kolbenverschleiß durch Zylinderdesachsierung


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Kann jemand was dazu sagen? Hab da noch blass in Erinnerung daß man den

Kolbenverschleiß verringern kann wenn man den Zylinder ein paar Milimeter

parallel in Kuwedrehrichtung verschiebt (desachsiert). Suche hier hat mich leider

nicht weitergebracht. Oder kennt jemand nen Link wo man was drüber nachlesen kann?

Macht das überhaupt Sinn bei unseren Motoren?

LG

Ölsau

Geschrieben

Ich kenn das deachsieren nur von Kolbenbolzen im Kolben.

Von deachsierten Zylindern hab ich noch nix gehört.

Geschrieben

yep. und das sind auch keine "paar mm", sondern ein paar zehntel mm (ca. 1%der bohrung). das ganze wird auch nicht wegen dem verschleiß gemacht, sondern zur verbesserung der standfestigkeit (kolben klappert weniger) und der performance (weil der auslaß besser abgedichtet wird).

r

Geschrieben (bearbeitet)

Dank Dir, Rasputin.

Würde das eigentlich Sinn machen, sagen wir mal bei nem 30 PS LF-Zylinder?

Also ich mein jetzt nicht die Desachsierung vom Kobo, dessen Gründe sind mir bekannt,

Ich meine jetzt die Zylinderverschiebung.

Es geht dabei ja um den seitlichen Druck mit dem das Pleuel den Kolben gegen die

Laufbahn drückt. Die Desachsierung soll den Effekt haben daß das Pleuel beim

Arbeitshub etwas gerader steht und somit die Kolbenreibung verringert wird.

Dafür steht das Pleuel beim Verdichtungshub zwar noch schräger, durch den jetzt

jedoch geringeren Brennraumdruck beim Verdichten kann das aber hingenommen

werden weil in dem Moment die Reibung eh wesentlich geringer ist?

Bearbeitet von Ölsau
Geschrieben

Interessantes Thema.

Ein schräges Pleuel ist für den Arbeitshub sicher sehr sinnvoll, und ich meine gelesen zu haben, dass die Kolbenbolzen-Deachierung auch dazu dient darauf Einfluss zu nehmen.

Eine Frage hätte ich auch noch: wie ist das bei gedrehten SF Zylindern ? Da sollte die Deachsierung genau falsch sein, oder ? Effekt dessen ? Kolbenverschleiss ?

Geschrieben

Hm, ich denke mal unsere Bauernmotoren sind nicht deachsiert, und wenn doch dann nur weil Luigi an der Motorblockspindel-fräse gestern 4 Rosso zu viel hatte :-D

Geschrieben

Was pasiert wenn man das Pleuel in sich verdreht?

So max 5° oder so?

Ging mir irgendwann mal durch den Kopf..... :-D

Wäre sicher bei dem ein oder anderen Zylinder/Kolben nicht von Nachteil!

Nur den Pleuel verdrehen....

  • 1 Monat später...
Geschrieben
yep. und das sind auch keine "paar mm", sondern ein paar zehntel mm (ca. 1%der bohrung). das ganze wird auch nicht wegen dem verschleiß gemacht, sondern zur verbesserung der standfestigkeit (kolben klappert weniger) und der performance (weil der auslaß besser abgedichtet wird).

r

Ich probiere das heute mal aus.

Die Bohrung soll dann praktisch bei 70mm Durchmesser 0,7mm in Drehrichtung verschoben sein?

Dann stünde das Pleuel eben etwas senkrechter beim Arbeitshub.

Geschrieben (bearbeitet)
... wenn man den Zylinder ein paar Milimeter

parallel in Kuwedrehrichtung verschiebt (desachsiert).

Die Bohrung soll dann praktisch bei 70mm Durchmesser 0,7mm in Drehrichtung verschoben sein?

Bitte erkläre mir den Unterschied, ich würde es gerne verstehen.

...und hätte den Zylinder schon aufgespannt...

Bearbeitet von lindy
Geschrieben

Desachsierung des Kolbenbolzens dient dem von r beschriebenen Grund und hat mit 0,7mm nur sehr geringen

Einfluss auf die Schrägstellung des Pleuels. Signifikante Reibungsverringerung erreicht man damit noch nicht.

LG

Ölsau

Geschrieben

Aber es geht doch um die Zylinderachsenverschiebung?!

Bist Du sicher, der Rasputin meint nicht auch das?

Wieviel verschiebt man denn dann die Zylinderachse?

Geschrieben
Es geht dabei ja um den seitlichen Druck mit dem das Pleuel den Kolben gegen die

Laufbahn drückt. Die Desachsierung soll den Effekt haben daß das Pleuel beim

Arbeitshub etwas gerader steht und somit die Kolbenreibung verringert wird.

Genau! Hab' ich schon verstanden... dann könnte man ja eigentlich recht viel machen? Ich brächte hier fast 2mm Versatz raus (rein).

Geschrieben (bearbeitet)
Genau! Hab' ich schon verstanden... dann könnte man ja eigentlich recht viel machen? Ich brächte hier fast 2mm Versatz raus (rein).

Ja, mit 2mm kommt man schon eher hin.

Ist halt die Frage ob sich der Aufriss lohnt und was für Vergleichsmöglichkeiten man hat.

Es gibt hier im Vespabereich ja keinerlei Erfahrungswerte hierzu. Theorie sagt daß es einen

Versuch wert wäre, aber wie beurteilt man dann wie sich die Änderungen gegenüber nem

konventionell aufgebauten Motor auswirken? Muß halt jeder für sich Entscheiden.

LG

Ölsau

Edith: Die von Werner Amort beschriebene Kobodesachsierung vergrößert den Pleuelwinkel beim Arbeitshub

und läuft der Zylinderdesachsierung somit zuwieder. Kobodesachsierung und Zylinder/Bohrungsverschiebung

sind zwei verschiedene Dinge. Deswegen gibt es ja auch ein eigenes Topic dafür. :-D

@Lindy: Natürlich hast Du auch verstanden worum es geht, Sorry daß ich das in Deinem ersten Post nicht geblickt habe. :-D:-D

Bearbeitet von Ölsau
Geschrieben
Theorie sagt daß es einen

Versuch wert wäre, aber wie beurteilt man dann wie sich die Änderungen gegenüber nem

konventionell aufgebauten Motor auswirken?

durch dauertest auf einem gebremsten motorenprüfstand unter identischen und genau definierten bedingungen, nach möglichkeit mit mehreren exemplaren pro variante. viel glück.

frage: wenn zylinder-desachsierung irgendwas tolles wäre, wieso machen es die hersteller (z.b. aprilia, ktm,...) dann nicht an ihren serienmotoren? die hätten die möglichkeit, das zu testen, bzw. haben es bereits getestet.

r

Geschrieben

...moment mal :-D

Der Versatz der Kolbenbolzen-Längsachse aus der Kolben-Hochachse wird als Desachsierung bezeichnet. Wird nun der gesamte Kolben (ob desachsiert oder nicht ist egal) aus der Hochachse vom kurbelwellen-Hauptlager gerück, spricht man von Schränkung.

Als Beispiel zur Schränkung kann man den Neander-Dieselmotor nennen: Der Kollege hat so um die 50 mm (!) Schränkung und etwas mehr als 30 mm Kolbenbolzenabstand , somit ~30/2 mm Desachsierung zur Kolben-Mittelachse (weil 2 Kolbenbolzen pro Kolben).

Sofern die Bohrung des Kolbenbolzens da bleibt, wo sie ist und die Zylinderbohrung "außermittig" über der KuWe-Hauptlagerhochachse gebohrt ist, ist von Schränkung die Rede. Mit steigender Schränkung wird der Kolbenwege immer unsymmetrischer - somit auch Kolbengeschwindigkeit und -beschleunigung. Das bedeutet, das OT nicht bei 0° und UT nicht bei 180° zu finden ist! Ebenso sind die maximalen Kolbengeschwindigkeiten nicht in den Totpunkten. Die Zeiten für den Ansaugtakt und für den Arbeitstakt sind somit nicht symmetrisch bzgl. Kurbelwinkel (bei 4T von OT aus: 180° Ansaugen - 180° Verdichten -180° Arbeiten - 180° Ausstoßen). Es ist also nicht egal ob der Motor in Uhrzeigersinn oder gegen Uhrzeigersinn dreht!

Wie sich das ganze dann bei Zweitaktmotoren und den dazugehörigen Steuerzeiten verhält, wage ich mir nicht vorzustellen ohne vorher meine Tabletten genommen zu haben :-D

cheers,

sebastian

  • 9 Jahre später...
Geschrieben

ich hole das hier mal wieder hervor. 

 

geht um n pkxl2 elestart block, der tuning erfährt. 

 

mit prüf- anstatt kurbelwelle und "messtisch" hab ich ermittelt, dass die führung des zylinderfußes sowie der lochkreis der zylinder befestigungsschrauben um 0,35-0,4mm deachsiert zur kurbelwellenachse liegen, in fahrtrichtung nach vorne versetzt.

 

ich kann mir bei anhand der restlichen genauigkeit des gehäuses (dichtfläche zu kuwe-achse, lagergassenflucht kuwe ) nicht vorstellen, dass es nur ungenaue fertigung ist... also: was gibts für neue erkenntnisse zur "schränkung"? mehr leistung? weniger verschleiß? 

 

hast du ne meinung dazu, helmut? 

@powerracer :cheers:

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb karren77:

ich hole das hier mal wieder hervor. 

 

geht um n pkxl2 elestart block, der tuning erfährt. 

 

mit prüf- anstatt kurbelwelle und "messtisch" hab ich ermittelt, dass die führung des zylinderfußes sowie der lochkreis der zylinder befestigungsschrauben um 0,35-0,4mm deachsiert zur kurbelwellenachse liegen, in fahrtrichtung nach vorne versetzt.

 

ich kann mir bei anhand der restlichen genauigkeit des gehäuses (dichtfläche zu kuwe-achse, lagergassenflucht kuwe ) nicht vorstellen, dass es nur ungenaue fertigung ist... also: was gibts für neue erkenntnisse zur "schränkung"? mehr leistung? weniger verschleiß? 

 

hast du ne meinung dazu, helmut? 

@powerracer :cheers:

@karren77servus,

sehr interessantes Thema.

Wie am 18.01.2008 @aballplus schon erwähnt hat,

kommt es drauf an wie der Zyli montiert ist.

 

Jeder Kolben kippt bei konventioneller Drehrichtung der Kuwe nach vorn,

im "UT" auf der hinteren Seite hoch,

bei allen Einbauspiel-Maßen immer gleich,

zwischen 0,18-0,22mm!

 

Im "OT" kippt der Kolben zurück und Auslassseitig hoch.

Bei Auslass nach vorne,

kippt das Kolbenhemd in der Abwärtsbewegung in die Unterkante des Auslasses.

Das sieht man ganz gut an den Reib und Verschleissspuren am Kolbenhemd,

teils brechen hier sogar die Hemden.

 

Wenn nun der Zyli in die richtige Längsachse verschoben wird,

hat man bei OT Stellung "kein" senkrecht stehendes Pleuel,

sondern leicht schräg stehend!

 

Dies führt dazu,

das an der Zyliwand durch den Verbrennungsdruck in der Abwärtsbewegung des Kolbens,

weniger Anpressdruck am Kolbenhemd vorherrscht.

 

Weniger Reibung,

mehr Leistung sollten wir denken,

dem ist aber nicht so.:-(

Durch weniger Anpressdruck durch das Kolbenhemd,

wird aber auch weniger Wärme an die Zyliwand abgeführt,

was dann zu Leistungsabfall am Zweitakter führt.

 

Für "weniger" Verschleiß an Kolben und Zyliwand,

auf alle Fälle ratsam!

 

Der gedrehte Zyli hat dieses Manko des Kolbenkippens in den Auslass nicht,

aber eine schlechtere Gasführung im Gehäuse.

 

Gruß

 

Helmut

Bearbeitet von powerracer

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