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Psychosoziale Betrachtung über das Phänomen...


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

heute möchte ich mich an einem für mich völlig neuen Genre versuchen und hoffe, Ihr seht mir eine stellenweise vielleicht zu hohe Wissenschaftlichkeit nach.

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Inhalt:

1. Der Vespa-Fan an sich

2. Das Märchen vom Schützer technischen Kulturgutes

3. Erotik und Sexualität des Blechrollerfreundes

4. Schlussfolgerung: der Autismus des Vespafahrers

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1 Der Vespa-Fan an sich

Dem Vespafahrer an sich sagt man üblicherweise eine Reihe von durchaus positiven Eigenschaften zu. Style, handwerkliche Fähigkeiten, Individualität ... Wie sieht es nun wirklich aus:

Fahre ich mit meiner Vespa im näheren Umkreis spazieren, stürmen meine Fans - meist weiblichen Geschlechts - von allen Seiten auf mich zu, versuchen mich zu berühren, umgarnen und mir die Luft abzuschnüren. Dies zieht mir, wiewohl ich völlig unschuldig bin, regelmäßig den Unmut meiner B(esseren) H(älfte) zu.

Unternehme ich das gleiche mit dem Auto, vorzugsweise mit meinem schlichten, unauffälligen Peugeot 106, ändert sich das Szenario wie folgt. Meine Fans sehen mich nicht einmal und strömen, was ja auch für jedermann einleuchtend erscheinen muss, nicht mehr kreischend zusammen. Ich kann mich nun vollkommen frei mit diesem Fahrzeug bewegen, meine BH, seit dem sie die Idee hatte, eine Sonnenbrille aufzusetzen um nicht erkannt zu werden sitzt völlig ungerührt neben mir. Hin und wieder macht sie mich während der Unterhaltung auf ein besonders attraktives Exemplar der Gattung "Fan" aufmerksam.

Mittlerweile fahre ich immer öfter mit dem Auto. Inzwischen wissen zwar einige der hartnäckigen Fans, dass ich auch ab und zu im Auto unterwegs bin, aber ich bin gleichwohl lernfähig und fahre immer mal wieder zur Abwechslung mit dem Auto meiner Freundin.

Wir folgern aus diesen Beobachtungen, dass der Vespafahrer an sich einer eher kontaktscheuen Spezies zuzuordnen ist. Er nutzt das Auto immer öfter als Instrument zur Verteidigung seiner Sphäre der Privatheit und zum Schutz seiner Persönlichkeit. Andererseits ist es natürlich ebenso möglich, dass es dem Vespafahrer eigentlich gut gefällt, im Mittelpunkt zu stehen, er sich aber aufgrund mangelnder Qualität italienischer Zweiräder immer wieder gezwungen sieht auf das Auto als Fortbewegungsmittel umzusteigen.

2 Das Märchen vom Schützer technischen Kulturgutes

Gerne behauptet der Blechrollerfahrer von sich, er schütze erhaltenswertes technisches Kulturgut und somit vielleicht sogar einen nicht unerheblichen Teil der menschlichen Entwicklungsgeschichte. Hierdurch setzt er sich natürlich von der Masse der Rollerfahrer ab. ?Ich fahre doch kein Plastik ? Ich habe schließlich Stil". Was ist von einer solchen Einstellung zu halten?

Betrachten wir exemplarisch den (Leidens-)Weg eines typischen Blechfanatikers.

Meist wird der gemeine Bordsteinschrauber schon in jungen Jahren mit einer wenig verbreiteten Krankheit infiziert. Der Verlauf der, von den hierauf spezialisierten Fachleuten und Ärzten "Psychosis Eisenoxidhydratis? genannten, Krankheit ist noch nicht eindeutig bis zum Moment der Infektion zurückverfolgt, doch man kann sich in der Zwischenzeit in erster Näherung ungefähr genau sicher sein, dass zumindest ein Teil der krankheitsbegünstigenden Faktoren schon im Erbgut zu finden sein muss. Spätestens jedoch sollte in dem Moment, in dem der Junior seinem Vater den zu flickenden Fahrradschlauch abnimmt drastisch gegengesteuert werden, um eine Infektion zu vermeiden. Eltern sollten in diesem Falle keinesfalls den Fahrradschlauch dem Junior überlassen.

Wächst nun im Laufe der Zeit der Schraubernachwuchs heran und versucht er schließlich seine Eltern zu überreden ihm doch bitte eine Vespa zu kaufen ist alle Hoffnung verloren. Einmal mit dieser Krankheit infiziert kann nur der Kreditrahmen der suchtartigen Rostliebe Einhalt geboten werden. Die Krankheit beginnt nun also mit der ersten Vespa, die sich der Blechrollerfreund zulegt.

Spätestens im darauffolgenden Monat wird er sein neues Gefährt mit stolz geschwellter Brust 15 lange Kilometer weit, laut fluchend (meist ohne sich ein einziges Mal zu Wiederhohlen) nach Hause schieben, um am nächsten Tag in der Garage zu verschwinden.

Neueste Untersuchungen lassen den Schluss zu, dass der Vespafahrer an sich eher latent masochistisch veranlagt ist. Er muss nicht schrauben, er tut's aber. Von Ehefrauen wird häufig berichtet, dass es zu Schwierigkeiten kommt, wenn der Rollerfahrer nach durchschraubter Nacht trotz heftigen Katers seine Fingernägel in einen bürotauglichen Zustand zu versetzen versucht.

Natürlich, mit der Zeit lassen die Leiden des jungen Vespafahrers nach. Er gewöhnt sich daran, die Meiste Zeit zwischen den Ausfahrten in der Garage zu verbringen.

3 Erotik und Sexualität

Vespisti sind liebenswert ... finden die meisten Vespisti. Aber wie sieht es in der Praxis aus? Üblicherweise wird die Panne der letzten Ausfahrt noch am selben Tage analysiert. Üblicherweise zehn Minuten bevor die Lebensgefährtin zu Bett geht. "Kommst Du jetzt auch?" - "Ja, sofort, ich muss nur noch den Vergaser wieder draufschrauben." - Eingeweihte wissen natürlich, dass gerade diese Tätigkeit mit besonderer Obacht und oftmals wegen vergessener Dichtungen mehrmals hintereinander ausgeführt werden muss.

Bedeutet dies, dass man dem Vespafahrer ein gestörtes Verhältnis zur Sexualität nachsagen muss? Dass er am Ende vielleicht gar zum Aussterben verurteilt ist?

Nichts weniger als das. Gerade der Vespafahrer zeichnet sich durch eine besondere Sensibilität und ein ausgesprochenes Taktgefühl aus. Weiß er doch aus Erfahrung, dass er hierdurch seiner Partnerin eher entgegenkommt: bis er seine allabendlichen Reparaturarbeiten beendet hat, beginnt die Migränetablette zu wirken, hat die BH hinreichend Zeit, sich für die Nacht fertig zu machen, die Tages- gegen die Nachtmaske zu wechseln, die Schlafräume aufzuräumen usw.

4 Schlussfolgerung: der Autismus des Vespafahrers

Kommen wir nun zum Ende unserer Betrachtung und fassen unsere Beobachtungen in der These zusammen: "Freunde italienischer Blechroller sind chronische Autisten."

Einige verallgemeinernde Eigenschaften des Autisten sind: zwanghaft wiederkehrende Handlungsabläufe, starke Konzentration auf bestimmte Objekte, unbedingtes Festhalten an fixierten Ritualen, partielles Ausblenden von dabei störenden Einflüssen von Außen. Diese Beschreibung ist bei weitem nicht vollständig, soll jedoch in diesem Kontext ausreichen.

Wie oft beobachtet man beim Blechrollerfan eine fast zwanghafte Folge von

Ritualen. (Der Rollerfahrer selbst spricht allerdings von "Zeremonien".)

Beim Auswählen der gerade passenden Vespa, der typischen letzten Kontrolle vor dem Anlassen, das Öffnen des Benzinhahns, das Antreten, schließlich das schier endlose Nachhauseschieben mit anschließender Nachtschicht in der Garage handelt es sich um immer wiederkehrende Handlungsmuster, die gerade durch ihre

Gleichförmigkeit einen zwanghaften Charakter haben. - Solange der Vespafanatiker sch mit dem Objekt seiner Begierde befasst, wird die Umwelt nahezu völlig ausgeblendet. Gerade bei Runs oder auf Teilemärkten wird häufig ein Phänomen beobachtet, das sich sonst selten wiederfindet:

In tiefer Konzentration auf die Roller und die Umstehenden Gleichgesinnten wird ist jede Ablenkung von Außen ausgeblendet. Ist die Veranstaltung vorüber, bricht die

Realität in voller Härte über den Rollerfan herein. Die solches bereits gewohnte, psychologische geschulte Ehefrau und Partnerin wird sich mit den Kindern zu ihm begeben: "Das ist unser Sohn Helmut, er ist 18 Jahre alt und studiert im 3. Semester; Doris hier wird nächsten Monat 20, ist verheiratet und lebt jetzt in ...". Nur so können schwerwiegende psychische Schäden verhindert werden.

Den besten Therapieansatz für den Vespafahrer formulierte meine BH sehr treffend: "Immer noch besser, er schraubt an seinen Rollern, als daß er sich mit irgendwelchen Leuten herumtreibt, Geschäfte unsicher macht, ständig im Internet rumhängt oder gar zu irgendwelchen Treffen fährt."

Gruß Dirk.

Geschrieben

.... Du hast nicht nur Fans, während Du auf Deiner Vespa sitzt....

Ich finde, es wird Zeit, dass eine eigene Rubrik für Beiträge wie diesen eröffnet wird.

Hast Du auch noch eine Abhandlung parat, was der geneigte Vespisti tut, wenn ihm die Sonne fehlt?

Ich hab gestern Abend im dunkeln eine unangenehme Fahrt mit meiner Sprint durch die "Freiluft-Waschanlage" hinter mich gebracht. Ohne Regenkombi, auweia....

Wenigstens hatte ich danach nen Anlass, das Schätzchen ausgiebig trocken und sauber zu putzen. Alles hat auch gute Seiten....

Ich will Sonne!

In der Garage wirds zu kalt, der nächste Motor kommt wieder mit in die Küche.

Geschrieben

subba! bin mal wieder begeistert - mußte mit schrecken feststellen das auch auf meine person die eine oder andere analysierte eigenschaft zutrifft :-D

Geschrieben
Hast Du auch noch eine Abhandlung parat, was der geneigte Vespisti tut, wenn ihm die Sonne fehlt?
Also parat nicht unbedingt, aber wer weiß...wenn mir was passendes einfällt, werd' ich auch noch darüber philosophieren, ob Petrus vielleicht leidenschaftlicher Autofahrer ist.
Ich hab gestern Abend im dunkeln eine unangenehme Fahrt mit meiner Sprint durch die "Freiluft-Waschanlage" hinter mich gebracht. Ohne Regenkombi, auweia....

Ich hab doch gesagt, daß ...

...der Vespafahrer an sich eher latent masochistisch veranlagt ist

Gruß Dirk.

Geschrieben
subba! bin mal wieder begeistert - mußte mit schrecken feststellen das auch auf meine person die eine oder andere analysierte eigenschaft zutrifft  :-D

Hier ist jetzt also in 100% der Antworten deutlich geworden wie tiefgreifend meine wissenschaftlichen Untersuchungen doch geworden sind.

Denke für diese Bestätigung Euch, Gumminupsi und Sedor.

:-(

Gruß Dirk

Geschrieben

Das muss es sein!

Petrus fährt bestimmt ein riesiges Auto mit Standheizung, integrierter Sitzheizung und für den Sommer (zur Erinnerung, der fiel 2002 auf einen Dienstag) mit Klimaanlage.

Sausack!

Wählen wir einen neuen Wettermann, wer ist dafür?

(Alle, die in südlicheren Gefilden zu Hause sind, haben nen besseren Wetterfuzzi als wir... haben wollen!)

Wer baut mir Griffheizung ein? Meine Thermohandschuhe langen nur für Kurzstrecken....

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