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Geschrieben

Grundsatzfrage:

Wodurch wird der Wärmewert der Zündkerze definiert? Was begründet eine kältere Kerze? Wie verändert sich das Kerzenbild bei falscher Kerzenwahl? (Stichwort "Rehbraun")?

Frage aus zwei Gründen:

Grund 1 LF: Pinasco schreibt für den 213er eine Bosch W4CC vor. Beim Einsatz eines RAP darf es aber auch gerne eine kältere sein, wie ich durch die Suche erfahren durfte. Nun hab ich eben jenen Zylinder drauf aber eben mit einer W3CC, die dann sehr schwarz wurde (was auch an der falschen Vergaserbedüsung liegen kann), aber eben auch Langhub-Rennwelle drin.

Grund 2 SF: Hier habe ich einen Pinasco 85er-Zylinder, wo der Hersteller eine NGK B9 vorschreibt (entspricht in etwa einer Bosch W2AC), was ich persönlich als relativ kalt empfinde. Aber der Hersteller sagt auch, dass mit 1:33 gefahren werden soll (was ich irgenwie nicht einsehe, ich werde das mit 1:50 probieren). Ist das Gemisch relevant für den Wärmewert?

Ich freue mich auf Antworten.

Geschrieben (bearbeitet)

Der Wärmewert beschreibt, wie viel Wärme die Kerze von der Elektrode über das Gewinde an den Kopf abgibt.

"Kalte" Kerzen tun das mehr als "warme". Man erkennt auch bei "kalten" Kerzen den deutlich kürzeren und dickeren Isolator der Mittelelektrode, der diese hohe Wärmeabgabe ermöglicht.

Die Elektroden müssen im Betrieb schnell eine Temperatur über 400°C erreichen, sonst brennen sie nicht frei und verrußen. Werden sie jedoch zu heiß, erzeugen sie Glühzündungen (-> "Klingeln") worauf die Temperatur im Brennraum schnell noch höher steigt, bis schlimmstenfalls der Kolben durchschmilzt.

Man wählt eine Kerze darum so, daß sie genug Wärme abführt, um nicht zu überhitzen, andererseits auch auf die Selbstreinigungstemperatur kommt.

So gesehen ist eher der richtige Wärmewert für das motorspezifisch notwendige Gemisch relevant.

Bearbeitet von lindy
Geschrieben

Ich glaube allerdings nicht wirklich, das ein Isolator wirklich nennenswert die Wärme leitet, besonders wenn er aus Keramik besteht. Der dicke Isolator ist eher als Isolierung zu betrachten (elektrisch wie thermisch).

Schluss mit Klugscheißen..

servus alfaonso

Geschrieben
Ich glaube allerdings nicht wirklich, das ein Isolator wirklich nennenswert die Wärme leitet, besonders wenn er aus Keramik besteht.

servus alfaonso

...aber je länger der Isolator ist, desto mehr Wärme wird der Isolator aufnehmen. Über den schmalen Isolatorfuß kann aber nur eine geringe Menge an Wärme in Richtung Kerzengewinde abgeleitet werden, sodaß der lange Isolator einer heißen Kerze auch viel wärmer werden kann.

So erkläre ich mir das als Laie.

Geschrieben (bearbeitet)

Hm, ich verstehe das so entspr. den eingezeichneten Ableitwegen (siehe verschieden lange, rote Pfeile) für die Hitze durch den Isolator:

Heiße Kerze mit langem Weg: http://www.kfztech.de/kfztechnik/motor/ott...mewert_hoch.jpg

Kalte Kerze mit kurzem Weg: http://www.kfztech.de/kfztechnik/motor/ott...ert_niedrig.jpg

Wie funktioniert´s nach Deiner Meinung mit kalt vs. heiß?

Bearbeitet von T5Rainer
Geschrieben (bearbeitet)
Da steht genau was ich meine! Prima... viel Isolator wenig Wärmeaufnahme, sicher leitet der Isolator auch Wärme an das Gewinde, aber das macht sicher nicht den Haupteffekt.

Doch, macht es. Steht so im "Kraftfahrtechnischen Taschenbuch" von Bosch. Die werden es wohl wissen.

"Wärmeaufnahme" heißt, daß die Elektrode und der Fuß wärmer werden. Nehmen sie weniger auf, bleiben sie kühler. Vielleicht liegt da das Mißverständnis?

Bearbeitet von lindy
Geschrieben

Nachdem wir die Grundlagen ja jetzt geklärt haben, wäre es schön, wenn wir nun auf die Ausgangsfrage zurückkommen könnten. Welche Veränderungen am Motor bedingen eine wärmere/kältere Kerze?

Geschrieben (bearbeitet)

So einfach ist es nicht.

Es kommt darauf an, wie der Motor abgestimmt ist.

Sprich: Läuft er v.a. bei Vollgas fett genug (-> kühler), kann man auch eine "wärmere" Kerze verwenden, wenn die Temperatur nicht zu hoch wird an der Elektrode. (Auf Klingeln achten!) Vorteil ist, daß die Kerze z.B. im Stadtverkehr schneller warm wird und damit sauber bleibt.

Ist der Motor eher gegen mager hin bedüst, hilft eine "kältere" Kerze, Vorzünden zu vermeiden, weil sie die Elektrode nicht so stark aufheizen läßt.

Das ist im Prinzip sicherer, es kann aber im langsamen Bereich und im Standgas zum Verrußen der Kerze führen -> kein Funke mehr.

Sinnvoll ist es, mit einer recht kalten Kerze anzufangen (z.B. NGK 8 oder soger 9), damit den Motor vollgasfest zu bedüsen und dann zu schauen, ob es im niederen Drehzahbereich zu Kerzenausfällen durch verrußen kommt. Wenn nicht -> Kerze weiter verwenden, falls schon, eine Nummer wärmer probieren etc. bis es paßt.

Danach nochmal bei schnellem Vollgas auf Klingeln achten, es muß hier evtl. die HD größer gewählt werden dann.

Bearbeitet von lindy

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