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Rollertuning: "Old-School" vs. 2K


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Als ich 16 war (=1989) gab es natürlich Jungs, die ihre Roller frisiert haben. Was die genau gemacht haben, habe ich damals nicht verstanden.

Jetzt bin ich 35 und es gibt immer noch Jungs, die ihre Roller frisieren. Und ich verstehe wieder nicht so genau, was die machen.

Allerdings habe ich hier jetzt schon ab und zu mal den Kommentar "Old-School-Tuning" gelesen, wenn jemand seinen alten Rollermotor verkauft. Oder als Projekt "Den Motor mach ich Old-School-mäßig".

Worin liegt denn der Unterschied zwischen Roller frisieren in den 80-ern und Roller frisieren >2000 ?

:-D

Geschrieben

...das "knowhow" bzw die bearbeitungsschritte und die verwendeten produkte.

Geschrieben

Damals: Rennzylinder, Auspuff, Gaser - fertig.

Heute: Rennzylinder spezial mit Moppedkolben, Wassergekühlter Kopf, NOS-Einspritzung, Vollhydraulische Kupplung & Bremsen,

berechneter Spezialauspuff und vieles anderes was richtig Geld kostet :-D

Geschrieben
Tuningzündkerzen wurden als wirkungslos entlarvt.

...da kann ich dir nicht zustimmen, sie bringen zwar keine leistung, haben aber durchaus merkbare vorteile (aber in gewisser hinsicht auch nachteile)

Geschrieben
Heute: Rennzylinder spezial mit Moppedkolben, Wassergekühlter Kopf, NOS-Einspritzung, Vollhydraulische Kupplung & Bremsen,

berechneter Spezialauspuff und vieles anderes was richtig Geld kostet :-D

...gabs damals auch schon...habe erst bis vor nem 3/4 jahr so ein relikt aus alter zeit in der garage gehabt...

Geschrieben

Rollerfahrer rotteten sich zum Austausch von so Allerlei in einer Art virtuellem Raum zusammen. Vernetzung sagt man dazu glaub ich. Soll das Gemeinwissen steigern. Führt zu einer breiteren Front von Spezialisten/Spezialwissen.

Die Zweitakttechnik ist seit den 80ern wohl die Gleiche geblieben.

Geschrieben
Tuningzündkerzen wurden als wirkungslos entlarvt.

...wie auch Kubikkugeln (für den Zylinder), Rennluftfilter oder Rennbremsen...

Ich würd mal sagen, dass derjenige, der schnell Rollerfahren will, schon nicht mehr tunen muss, sondern für 3 Lappen nen gebrauchten Yamaha T-Max 500 schießt und mit echten 150 über die Bahn brettert. (Achtung: jetzt folgt die "Blechdiskussion").

:-D

Geschrieben

Der Typische Frisör der 80er Jahre benötigt zum Tuning lediglich 3 verschiedene Bohrer

1. der 40mm Bohrer, dieser kann bei steigendem Hubraum noch großer sein, muss aber nicht = damit wird der Auslasskanal aufgebohrt

2. der 15er Bohrer, wie bei 1. kann die größe dieses Bohrers variieren : mit diesem sollte in etwa gleichbleibendem Winkel die Überströmkanäle bearbeitet werden

3. der 20er Bohrer, bei Direktgesaugten Motoren: hiermit wird der einlasskanal aufgebohrt

soho, das sind mal eben die Tuningschritte dich ich von "Oldschool" Tunern der 80er und 70er Jahre schon live gesehen habe, die Jungs standen auf Teilemärkten und haben versucht so "getunte" Kreidler RS Zylinder zu verhökern :-D:wheeeha:

Die größte Weisheit die die 80er GOTTSEIDANK nicht überlebt hat ist : "Durch große Löcher fließt mehr Benzin" :-D

Allerdings gabs auch gute 80er Jahre Tuner

Motortechnisch würd ich ne Vespa nicht oldschool machen, aber mit schönem 80er Jahre PRONO zubehör + dickem 2000er Tuning geht son stuhl schon derbst ab :wheeeha:

Geschrieben

Also geht's eher um die Teile? Gab es hier so eine enorme Weiterentwicklung?

Weil: Mehr Hubraum (und vielleicht noch mehr Hubraum) und dann die Peripherie daran anpassen war doch in den 80ern auch schon bekannt.

Einen Roller optisch 80er-mäßig herzurichten ist klar erkennbar.

Aber kann man das tatsächlich auch am Motor erkennen, ob er vor 20 Jahren verschnellert wurde?

Geschrieben (bearbeitet)
Tuningzündkerzen wurden als wirkungslos entlarvt.

Ebenso die Köpfe mit 2 Kerzen.

Edith meint zu langsam.

Woran man erkennt, ob ein Motor vor 20 Jahren gemacht wurde? Hm, Aufschweißen war noch selten, dafür war Einlaß und ÜS polieren Pflicht.

Bearbeitet von salami
Geschrieben
... Dazu nen Cross-Kotflügel und aufgeschnittene Backen. Der Rollershop-Katalog war ein muss!

Stimmt!

:-D

Geschrieben
Woran man erkennt, ob ein Motor vor 20 Jahren gemacht wurde? Hm, Aufschweißen war noch selten, dafür war Einlaß und ÜS polieren Pflicht.

...wie bei nem baum an den jahresringen/dreckschichten :-D

nein spaß bei seite, wenn du ein moped aus nem keller holst wo bereits alles vermodert ist und das letzte pickerl (tüv) in den 80ern gemacht wurde kannst du davon ausgehen dass der motor denn du entnimmst auch so alt ist...

das öl im motor und die oxidschichten sprechen auch oft eine deutliche sprache wie alt ein motor ist.

Geschrieben

Sachen wie Zündung abblitzen oder Steuerzeiten und Quetschkante berechnen/ messen wurde von Einzelnen sicher schon früher gemacht, aber die breite Masse hatte damals nicht soviel damit am Hut. Schön auch den Vergaser auf dem Prüfstand abstimmen war auch nicht so sehr die Regel.

Geschrieben

Die Möglichkeiten der 80er spiegeln sich eigentlich beim Durchblättern des damaligen Rollershop-Katalogs wieder. Das war das Tuning der breiten Masse. Die gängigen Zylinder (malossi, Polini, Pinasco, DR, hier und da ein Avionic), so wie sie vom Hersteller erschaffen wurden. Das ganze garniert mit ital. Auspuff und einem PHB. Die versierten haben die Grösse der Überströme angepasst und meistens ohne Berechnungsgrundlage mit Steuerzeiten experimentiert - oder eben die Steuerzeiten den Membranen überlassen.

Worte wie Quetschspalte waren der breiten Masse unbekannt, kaum einer hatte Zugriff auf einen Leistungsprüfstand, Helden hatten Teile aus britischer Produktion (Auspuff mit BSAU), nicht-Dell'Orto-Vergaser waren ein Buch mit sieben Siegeln und Aluaufschweissen wurde durchgeführt, um den Durchbruch beim Überströmefräsen zu verhindern - nur der Crack machte es, um einen Rotax Zylinder auf den Vespablock zu basteln.

Da sieht die heutige Tuningwelt doch schon ganz aus.

Und unser liebes GaySG ist an der Entwicklung sicher nicht ganz "unschuldig", früher war der Informationsaustausch weinger schnell, man war mehr auf eigene Erfahrungen oder die des direkten Bekanntenkreises angewiesen ... heute tauscht man sich halt über geografische Grenzen hinweg problemlos aus.

Geschrieben
ich sag mal die moderen auspuff anlagen sind hauptgrund für die Erfolge im neuen jahrtausend

Vielleicht ist es aber auch einfach nur die Tatsache, dass die Leute welche in den 80ern ihre Kisten getunt hatten nun einfach älter sind

und etwas mehr Geld und Aufwand in die Kisten stecken können?

Dazu dann noch die neuen Auspüffe und Vergaser... und schon hat man die 30 PS

Geschrieben (bearbeitet)

denke zündungblitzen ist ein paradebeispiel

was man heute macht und früher nicht gemacht hat oder kannte :-D

ebenso cnc fertigung von kupplungskörben, ansaugstutzen

cnc bearbeitung von zylinderköpfen

bei mir in der wkst trifft zbsp klassisches oldschool auf nuschool

ersterer hat seine setups die gut funktionieren

meist nur zusammenstecken, wenn dann nur minimal fräsen

letzterer misst mit der schiebelehre seltsame zahlen aus und rechnet da komisch herum

wuchtet kurbelwellen, fräst sich einen affen an der welle und am block

blitzt zündungen, verbaut cnc teile am und im motor usw

blast im endeffekt unaufällige setups auf

in nicht viel minderers wie

oldschool gesteckte setups mit großen gaser und rap

Bearbeitet von freakmoped
Geschrieben
Moppedkolben aber hauptsächlich bei Lambretta, der Malossikolben vom 210er ist doch super...

Sicher? Denke eher, dass das daran liegt, dass es in 68,5mm mit total bescheuert verdrehtem Kolbenbolzen nix gibt...

Geschrieben

Sogar bei wenigen aushesuchten Zirri MR2000. Aber das war auch das größte Aufgespreche, dass ich je gesehen habe. 35PS standen da, glaub ich, angeschlagen. Naja, waren aber eher die 90er als die 80er. Relativ zu heute aber immernoch oldschool.

Geschrieben
Vielleicht ist es aber auch einfach nur die Tatsache, dass die Leute welche in den 80ern ihre Kisten getunt hatten nun einfach älter sind

und etwas mehr Geld und Aufwand in die Kisten stecken können?

letzterer misst mit der schiebelehre seltsame zahlen aus und rechnet da komisch herum

wuchtet kurbelwellen, fräst sich einen affen an der welle und am block

blitzt zündungen, verbaut cnc teile am und im motor usw

Eine Kombination aus diesen beiden Argumenten kann ich mir sehr gut als Hauptgrund für die Veränderung erklären.

Und weil es ein Hobby ist, wird einfach weitergefrickelt und weiter entwickelt.

Interessant finde ich aber, daß es im "How to" noch Entwicklungen gab. Z.B. Zündung blitzen, oder Kanäle strömungsgünstig fräsen. Das hätte ich mit meinem Unwissen schon in den 80ern für möglich gehalten.

Geschrieben
Interessant finde ich aber, daß es im "How to" noch Entwicklungen gab. Z.B. Zündung blitzen, oder Kanäle strömungsgünstig fräsen. Das hätte ich mit meinem Unwissen schon in den 80ern für möglich gehalten.

In aller Bescheidenheit, aber das denke ich war damals schon in den Köpfen der Leute.

Ich habe meinen ersten 139er vorm Einbau schon mit Borhrmaschine, biegsamer Welle und Fräskopf bearbeitet. Nicht, indem ich die Fenster grösser gemacht habe oder die Steuerzeiten geändert habe, sondern gussbedingte strömungsungünstige Übergänge in den Kanälen des Zylinders bearbeitet, einen halbwegs gleichmässigen Durchmesser realisiert, Fenster entgratet, weiter für einen schönen Übergang der Überströme zwischen Zylinder und Motorblock gesorgt und dafür gesorgt, dass die Grösse der Kolbenfenster auch ein vollständiges Öffnen der Zylinderfenster ermöglicht. Ich war in meinem Umkreis damit auch nicht der erste, der das gemacht hat.

Das ist - meiner Meinung nach - nicht die Errungenschaft der 2000er.

Geschrieben

Ich denke, dass ein weiterer Punkt der Zugang zu dem Wissen ist. Als Schüler hatte man noch nicht unbedingt die Möglichkeiten seine Ideen umzusetzen. Später in der Ausbildung oder im Studium gab es dann das KnowHow dazu und die Möglichkeiten die Sachen auch mal auszuprobieren.

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