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Geschrieben

Beim Zylinderwechsel am Fuffimotor (V5A1M) habe ich die unangenehme Entdeckung gemacht, dass sich nicht nur die Bronzebuchse um 90° gedreht hat (Ölbohrungen verschlossen), sondern auch aus ihrem Sitz axial herausgewandert ist. Ursache war vermutlich irgendein Fremdkörper, der sich zwischen Buchse und Kolenbolzen gezwängt hat. Zumindest hat die Buchse eine tiefe Riefe ...

Glücklicherweise gibt es ja die Buchsen als Ersatzteil, also flugs besorgt (naja, war gar nicht so leicht zu bekommen, aber danke an den Besorger, der sich jetzt angesprochen fühlt!), eingepresst, mit Loctite Nabe/Welle gesichert und ... dann nur noch auf Maß reiben. In Ermangelung einer Reibahle habe ich mich vertrauensvoll zuerst an den Motoreninstandsetzer meines Vertrauens und dann an einen anderen Motorradmotoreninstandsetzer gewendet. Erster wollte wohl, seine Reibahlen können aber nur wenige 1/100 aufreiben (Zielmaß ist 12H7), die Rohbohrung der Buchse hat 11 mm. Der zweite hat es dann genau genommen und will die KuWe auseinanderpresse, eigene Buchsen einsetzen, aufspindeln etc. mit Kodsten, die deutlich über einer neuen Welle liegen.

Anfangs dachte ich, ein oder zwei Grad Abweichung machen nicht so viel aus (Stichwort: Bauernmotor) und die russische Reparatur mit aufreiben bei eingebauter KuWe tut's, wenn man aber mal den taschenrechner zur Hand nimmt und sich zahlenmäßig vor Augen führt, was ein Grad Abeichung ausmacht, merkt man, dass das doch nicht so ohne ist. 1° Abweichung (also Kolbenbolzen in Pleuelauge und damit auch Koben zu Zylinder) bedeutet etwa 35/100 mm (eher mehr) seitliche Verschiebung des Kolbebodens - und das gleiche an der unteren Seite des Kolbenhemds, macht in Summe 70/100 mm. Da reicht ein Kolobenspiel von vielleicht 15/100 mm nicht aus, das zu kompensieren.

Im Umkehrschluss heisst dass, dass eine Abweichung der axialen Lage des Kolbenbolzens von max. 0,15° akzeptabel wäre - eine Toleranz, die man russisch kaum einhalten kann.

Was soll ich tun?

Wer hat's schon mal gemacht?

Wie sind Eure Erfahrungen?

Hinweis: Der Motor gehört nicht mir, ich sollte "nur mal schnell" den Zylinder wechseln (50ccm goes 75 ccm), ich will daher den Aufwand gering halten. Wäre es mein Motor, würde ich mir für'n Hunni 'ne neue KuWe schiessen und Nägel mit Köpfen machen.

Ich bin jetzt echt gespannt, wie viele Leute es schon mit der Bohrmaschine aus der Hüfte oder mit 'nem Holzstab umwickelt mit Schleifpapier gemacht haben ...

Geschrieben

nöö, die muss immer aufgerieben werden nach dem Einziehen.

Aber einen Milimeter aufreiben ist schon krass, die würde ich vorhrer audrehen/feinbohren. Hab das bis jetzt nur bei alten Lamys gemacht, da mussten aber vileicht 3/10 raus, ging schön mit der verstellbaren Reibahle.

Geschrieben

Problematisch ist ja der exakte Winkel. Das Originalwerzeug hierzu war eine Führung der Reibahle, die auf die Zylindefußdichtfläche aufgeschraubt wurde. Hilft Dir jetzt nicht wirklcih weiter ? freihand halte ich aber für problematisch.

Geschrieben

ich hab' das mal freihand gemacht, das lief danach lange unproblematisch (mit verstellbarer reibahle). habe mir damals allerdings wirklich keine gedanken diesbezüglich gemacht. nach dem was du da vorrechnest wird mit doch leicht mulmig.

@motorhuhn: hast du dein bild von der vorrichtigung? kann man so was eventuell replizieren?

Geschrieben

Ich hab eine Abbildung aus einem ollen APE-Werkstatthandbuch ? ist aber prinzipiell ja das gleiche. Muß ich mal knippsen...

Geschrieben

Moin,

hab die Buchse schonmal bei eingebautem Motor gewechselt, mit einem dafür gebastelten Ausziehwerkzeug.

Neue Buchse mit dem Ausziehwz. wieder reingezogen.

Dann mit einer verstellbaren Handreibahle das meiste Material wieder ausgerieben.

Dabei gab es wie immer, bei mir jedenfalls, Rattermarken im Bronzematerial.

Danach habe ich mit einer verstellbaren Honahle, die eigentlich für Maschinenantrieb ist, die Bohrung per Hand so lange "gehont", bis der Bolzen passte.

Die Winkligkeit der Bohrung habe ich ganz vertrauensvoll meinem Augenmaß überlassen.

Der Motor lief danach problemlos mit einem 75er Polini.

Trotzdem würde ich das nicht nochmal machen, sondern lieber eine neue Welle (gibts bestimmt auch für <100?) oder eine gebrauchte Welle nehmen.

Das untere Pleuellager ist schließlich bei Deiner Welle auch nicht mehr neu.

Grüße

Martin

Geschrieben (bearbeitet)

Hab die Buchse mangels Reibahle vorher schon auf der Drehbank aufs passende Maß ausgedreht.

Bisschen Spiel gegeben und dann eingepresst. Das Innenmaß ändert sich kaum durchs Einpressen

und wenn die Buchse 0,05-0,1mm Spiel hat ist auch ne geringe Winkelabweichung kein Problem.

Ne Winkelabweichung dürfte sich allerdings durch das vorherige Ausdrehen eh nicht ergeben.

Wenns Spiel nach dem Einpressen doch etwas zu gering sein sollte dann muß man halt doch russisch

mit Rundholz und 600er Schleifpapier nacharbeiten. Sicherlich haben Generationen von Hinterhof-Vespaschraubern

das Problem genauso gelöst und sind noch jahrelang mit ihren frisierten Fuffies rumgedüst. Allerdings ist es

für Leute ohne Drehbank schon wichtig ne Buchse zu kaufen die von Vornherein schon halbwegs passt.

Und wers nicht russisch will dem empfehle ich vor allen Tuningmaßnahmen an Fuffies sowieso erstmal auf

Nadellager(Renn)welle umrüsten. Das Bronzeding verschleißt bei hohen Drehzahlen nämlich eh recht schnell.

LG

Edith zum Hilfswerkzeug: Zwei Alu- oder Stahlwinkel welche an den Stehbolzen verschraubt werden und

in ihren Schenkeln jeweils eine präzise gegenüberliegende Bohrung zur Führung der Reibahle haben.

Bearbeitet von Ölsau

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