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Gruß an den Süden


GONZO 73

Empfohlene Beiträge

Gonzo, was an einem Inderlüfterrad besser ist .. ist für mich mal ganz klar das Gewicht. Reicht mir völlig aus als Grund.

Ja, ich will nix anderes als mein 2,8kg schweres fahren und Nö, ich will keinen nervösen Motor mit dem 1,3kg AF-Teil..

Bei mir is da gar nix nervös, die Kiste tuckert lustig vor sich hin und dreht freudig hoch. 2 Takter eben.

Mit dem Inderbrocken hab ich 2 Wellen geschrottet, bei mir is da nämlich nie was abgeschert, da hats immer die Welle verdreht und die hat dann meist Tabula rasa gemacht!

Aber jeder wie er es will. Wenns bei dir gut läuft, supi! :-D

Ich hab irgendwo in der Werkstatt sogar noch 2 von den Trümmern rumliegen, glaub ich. Wenn die einer will suche ich da gerne nach. :-D

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Bearbeitet von gonzo
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Naja, ist wohl alles Ansichtssache ob schwer oder leicht. Oder je nach Bedarf des Fahrers. Mit nem leichten gehts schneller und vor allem besser in Reso. Für einen wie mich, der nicht ein Moped mit Resopott fährt, werden die Motoren eben mit leichten Lüfterrädern extrem "nervös" bis sagen wir 6/7 Mille. Hab ich kein Drive drauf da bei 90kmh jeden zehntel Millimeter Gasgriffweg Zuckeleien zu spüren. Weiterhin bin ich auch deutlich Standgasfetischist, jeder Motor muss unter (oder min. um die) 1000 im Stand laufen - nur dann krieg ichs Grinsen von wegen ist gut geschraubt das Ding. Hab auch echt die komplette Bandbreite an fetten Dingern verbaut: ET3, PX200, T5, InderGB .. schwerer geht nirgendwo.. Jeder wie er Spass für hat..

Grad mit Lacknase telefoniert: Alles klar, sind nach einer Weltreise fürs Polrad und leidigen Basteleien um 18uhr losgekommen und um 22uhr nach lekker Pässen am Lago d´Iseo angekommen. Also alles im Grünen - Stimmung vom Feinsten.

Hab mir doch die ganze Woche über für morgen freigeschaufelt und fahr mit TV200 um Neun hier weg. Er will morgen Abend nach Rovereto Freunde besuchen, ich ja 20km weiter nach Torbole-LaGarda. Timmelsjoch sind wir uns auch einig - wird gefahren. Er fährt nicht die orgi TV200 sondern die S1 (200er/28er/Resopott) - also passt alles tutto perfetto mit uns Zweien.

Samstagnachmittag dann zu den Scootermeistern. Da trinken wir einen mit für euch :-D

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...ich will nich mehr ich kann nich mehr, lacknase bitte schmeiß kelles schwarzebeere in den Iseosee, bitteeeeeee, dass ist Folter allererstersahne, wenn das so weiter geht meld ich mich hier noch offiziel ab...das einzige was ich morgen mit dem roller anfahre ist der weg zur arztpraxis...

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...ich will nich mehr ich kann nich mehr, lacknase bitte schmeiß kelles schwarzebeere in den Iseosee, bitteeeeeee, dass ist Folter allererstersahne, wenn das so weiter geht meld ich mich hier noch offiziel ab...das einzige was ich morgen mit dem roller anfahre ist der weg zur arztpraxis...

Wat hasse den? Schnuppen? oder Rücken weil das Kind so schwer geworden is?

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Wie, hat er wieder einen gefragt "are you brothers"?

Mein Schnuppen scheint ausgeschwitzt zu sein, morgen gehts trödeln, muss die Werkstatt leer kriegen.

War übrigens ne geile Nacht, um 23.00 Uhr hatte ich 27,3 Grad inne Bude obwohl alle Fenster bis Anschlag offen waren. Alda, da kriegste kein Auge zu. Musste mir 2 Vasen reinschrauben um überhaupt pennen zu können. Wie machen diese Südländer das?

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....Wie machen diese Südländer das?

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Den ganzen Tag im Schatten die Beine hochlegen, was aber im Prinzip das Gleiche wie Studieren ist. Bleibt Dir also nur, in den Keller umzuziehen. :-D

Schon neue Dauerkarte geholt?

Gruß,

Rosi

Bearbeitet von rosi
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:-D Herzlichen Glückwunsch, Benji! Hab es eben "erst" erfahren ...

Na da bedank ich mich doch mal ganz herzlich. Hab dein Post leider eben erst entdeckt. Aus verständlichen Gründen bewegt sich das Online-Sein im Moment eher so im Sekunden-Bereich. Drei Mäuler (mit Gattin gerechnet) halten einen dann doch sehr auf Trab. Hoffentlich bekomm ich zu PAN frei... :-D

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Alpen-Boppa, du mußt noch alte Socken und Unterhosen um die Krümmer wickeln, dann is das.... :-D

da hatter Recht, so gehört dem.

post-304-1246868335_thumb.jpg

Wernersen: welche Schuhe trägst Du dazu ? Ich hoffe doch, britisches Style-Schuhzeug ? Die Kiste verpflichtet.

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Stümmt Werner, als ich zu dir ins Zelt gekommen bin, warst du leider nicht mehr da.

Reise war großartig, Zusammenfassung kommt vom Pfarrer.

Von mir nur soviel, BlackBeauty ist großartig, läuft, läuft, läuft.

Heimreise ab Garmisch ohne große Probleme. Aber in Landsberg an der Tanke hab ich die Regenkombi abegelegt, und schwupps, waren an der Tanke, ca 30 Rocker auf Harleys vom Gremium MC.

Top, haben meine Modverkleidung aber nicht erkannt und sich auch sonst nicht für mich interessiert.

Dann noch kurz nach Augsburg 5 Liter eingefüllt und nach 2 1/2 Stunden war ich daheim.

Prost, geil wars, muss jetzt weg, Roller putzen und mein Motorrad komplett auseinanderreissen, weil die Birne im vorderen SCheinwerfer kaputt ist! :-D

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Tag 1 - oder "Stelvio - 10° - Regen - der Inder niest":

Fangen wir mal da an, wo es auffhörte. Am 1. Juli:

Gegen 11e konnten wir dann doch zur Kontrollfahrt Autobahnabschnitt München bis Holzkirchen antreten. Die Kisten liefen beide auch bepackt noch entspannt und souverän dreistellig. Nix klapperte, so konnte es gen Italien gehen. Holzkirchen von der Bahn runter via Kochel/Walchensee als blaue Reiter durch blaue Berge ( :cheers: ) nach Mittenwald. Wunderbare Wetterlage. Sonne von einzelnen Wolkenfetzchen mal sekundenweise ausgebremst, leichter Wind. Grade recht. In Österreich ging es grade so weiter. Imst bei strahlender Sonne durchfahrend merkte man schon, daß es wärmer wurde. Aber erstmal kam ja noch der Reschen. Aufwärts prima, freie Fahrt - wir mußten niemanden überholen, denn es gab weder Radfahrerpulks noch niederländische Gespanne. Selbst die sonst typischen BMW-GS-Touring-Gruppen waren rar. Als wir höher kamen, war auch klar warum: Kaum hatten wir Resia passiert waren also in Italien, fing es an zu regnen, als hätte jemand Noah erwähnt. Am Anfang dachten wir, es wäre Hagel. Vollstoff weiter am See entlang, dort beim Kirchturm von Altgraun (der im See) auf den Parkplatz, die Kiste unter einen von zwei offenen Sonnenschirmen rollen lassen, Motor aus, und rein in die zu den Sonnenschirmen gehörige "Pommesbude". Dort wurden wir gleich von drei Engländern und einem Spanier begrüßt, die nicht nur Goldwingfahrer waren ("Was, die hat kein Dach?"), sondern auch noch nette Kerle: "Had a LI125 those days ..." :cheers: Rosetti bekam erstmal eine Pommes Majo spendiert. Ich blieb beim Kaffee. Nach einer halben Stunde wildester Geschichten, die der freundliche Ober-Engländer erzählte, und einer komischen Currywurst, die Rosetti natürlich noch unbedingt ausprobieren wollte, ließ der Regen nach. Also stiegen wir bei leichtem Nieselregen wieder auf die Kisten und fuhren weiter. Wir mußten ja ein wenig Zeit reinholen, wollten wir auch nur noch in die Nähe von Iseo kommen. Die Abfahrt war unspektakulär.

Bei Einfahrt ins Alto Adige wurde es schlagartig wärmer und bei Malles hörte der Niesel endgültig auf, die Straße war wieder trocken. So trauten wir uns auch wieder im Kurzsprint an dem einen oder anderen Caravanzug oder Kombifahrer vorbei. Bei Schluderns ab Richtung Taufers und Santa Maria/Val Müstair in die Schweiz. Tankstop. Dann den Umbrailpaß rauf. Sehr lustige Strecke, da die Hälfte des unteren Anstiegs bis etwa zur Baumgrenze unasphaltiert ist. Hach, was kann da der stolze Africa-Twin-Fahrer wohl schön den Most spritzen lassen! Wie auch immer. Es war passend trocken und wir versäumten es nicht, in jeder Kurve ein bischen Staub aufzuwedeln. Rosetti hatte vermutlich extra für diesen Abschnitt vorne den K58 aufgezogen. Was der da an "Stollen" hatte, war der Pirelli hinten dafür schon Richtung Slick mutiert.

Oben auf 2.5nochwas Metern angekommen räsonierten wir angesichts der sehr touristisch ausgebauten Zollstation an der schweizerisch-italienischen Grenze noch, wer wohl je in so eine Herberge hier will, wo es nur Moos, Flechten, Steine und alten Schnee gibt. Naja. Nicht unser Problem. Der wieder einsetzende Regen womöglich schon.

500m weiter- und 50 Höhenmeter tiefer (das berühmte Sauerstoffproblem hatte sich am Hinterrad schon lange bemerkbar gemacht), die Abzweigung nach Bormio in einem völlig verfallenen Bergweiler rechts liegen gelassen und auf Stiffler's Mom rauf. Sind ja nur noch knapp 250 Höhenmeter und man sieht schon den grauen Hotelkomplex am Hang. Hier konnten wir noch ein paar irre Radfahrer und Buscamper überholen, ehe ich nach einer engen Kurve den zweiten Gang orgelte, um dann auf der folgenden langen Anstiegsgeraden (mal für 5 Meter wenigstens) mit Drehzahlen unter 6.000 zu fahren. Nette Idee. Wäre da nicht kurz nach dem Einlegen des 3. Ganges dieses komische Röcheln gewesen. Blick auf den Benzinhahn runter: Scheiße, ist zu. (Das alte Regenkombi-zieht-den-Hahn-Problem.) Benzinhahn aufgedreht, Vollgas, Fehlzündung, Raum-Zeit-Kontinuum-Stillstand. Ich sehe das Alpenpanorama an mir lautlos vorüberziehen, habe den leichten Nachhall eines blechernen Auspuff-Gescheppers im Ohr, Rosetti fliegt mit einem rauschenden Knistern vorbei, hohe Himmel, Wolkenfetzen, ein zunehmend beschlagenes Visier. Wie Sex auf LSD. Nur surrealer. Der Roller ist so langsam, daß er zur Vespa mutiert und zu kippe(l)n droht. Wie aus einem Traum gerissen, nehme ich die Füße vom Trittbrett. Der erste Gedanke: "Scheiß Angstbedüsung. 32,5er PJ hätte gelangt. Jetzt hat es hier oben die Kerze gekillt." Doch der Tritt ins Pedal macht deutlich, daß es so simpel nicht ist. Kompression ist da, aber der Druckpunkt ist komisch verschoben. Ein leichtes Scheppern, das ich aber dem nachhallenden Motorengeräusch im Ohr zuschreibe. Den Helm will ich nicht absetzen, denn es regnet inzwiwschen ganz ordentlich. Hm. Vielleicht dauert es, bis Sprit nachläuft. Hahn war ja zu. Rosetti kommt zurück. Derweil Roller umgedreht, Hahn auf Reserve (das sind dann noch 5 Liter) und mal 50m bergab rollen lassen. Beim Loslassen der Kupplung vernehmen wir ein entsetzliches Scheppern, das definitiv nicht mit Tinnitus zu tun hat. Sofort anhalten. Ein Betätigen des Kickstarters offenbart inzwischen ähnliche Geräusche und eine nachlassende Kompression. Scheiße. Vielleicht ein Kolbenring durch? Und das bei dem Regen. Selbst ein Kerzencheck wäre auf offener Straße und bei dem Wind/Regen mehr als Blödsinn. Also mal schön wieder runter zu dem verfallenen Weiler. Da standen ein paar Räumfahrzeuge. Vielleicht gibt es da auch einen Schuppen, wo man sich mal unterstellen kann. *LAMBRETTAROLL*

Von Stelvio kommend sahen wir gleich einen Kombi am Hintereingang eines verfallenen Gasthofes stehen, der bei der Auffahrt noch in unserem Rücken versteckt geblieben war. Der Besitzer baute grade eine Spülmaschine aus der Bergherbergsruine aus, um sie ins Tal zu karren. Gehörte aber wohl wirklich ihm. Er hatte jedenfalls mit Schlüssel aufgesperrt. :cheers: Gleich mal Helm ab (soll ja nicht wie ein Überfall wirken) und zu dem Herren hin. Der entpuppte sich als knapp 70jähriger sehr freundlicher und hilfsbereiter Italiener, der weder Englisch noch Deutsch sprach, aber dafür sehr bemüht war, die Versuche im Umgang mit dem ohnedies nur in kleinsten Fragmenten vorhandenen und zusätzlich eingerosteten "Italienisch" der beiden komischen Vögel da zu entschlüsseln. Jedenfalls: So eine 125er hatte er auch mal. :cheers: Nach einigem Geholper und Gewürge hatten wir ihm dann doch noch erläutert, daß wir nicht Mechaniker oder Abschleppdienst brauchen, sondern daß ein Dach zum Unterstellen erstmal genügt. Dann könnten wir eben schnell den Schaden analysieren und entscheiden. Alles klar. Kein Problem. Er winkte uns hinters Haus (auf eine Bergwiese mit "Fahrrinne") und öffnete die Pforten einer "tettoia semplice". Der Schuppen war dann allerdings so einfach, daß ich beim Öffnen der Türflügel dachte, der Typ wird jetzt wohl die Petroleumlampe zücken oder eine Fackel anzünden und Rosetti sich als lachender Vespist unters Weinfaß hängen. Aber dann gab es doch einen Lichtschalter und das Weinfaß entpuppte sich als ein Haufen "Blechabfall". Es gab sogar eine kleine Werkbank und gröberes Werkzeug. Nach einer halben Stunde war klar: Membrane intakt, nix durchgezogen/rausgefallen, Auspuff saß fest, keine Ölspur an Zylinderfuß/-kopf oder Auslaß; Kerze reh- bis kackbraun; Zündfunke aber nicht vorhanden. Ein Blick durch die Polradabdeckung, während Rosetti mal auf den Kicker trat, offenbarte die Misere: der Motor drehte, aber das Polrad nicht. Hoffentlich ist nicht der Wellenstumpf ab. Abdeckung runter und voila: Polrad ab. Alle Nieten rundum auf der Stirnseite abgedreht. Saß aber noch bündig am Konus. Konus selbst saß fest auf der Welle. Spulen hatten nix abgekriegt, da die Nietköpfe zur Lüfterseite rausgefallen waren.

Jetzt mußte unser Italiener ran. Er wollte das Polrad verschrauben, aus alten Bohrmaschinenbohrern Berg-Rivetti basteln und überschlug sich geradezu mit Vorschlägen. Als ich ihm am Konus die Abziehergewinde zeigte und auch sagte, daß wir mindestens einen Zweiarmabzieher bräuchten (natürlich sagte ich das nicht, sondern malte ihm das Werkzeug auf die Backe - ein Hoch auf die interkulturelle Didaktik!), meinte er nur: "Niente e impossibile." - "Ja, das sahen wir immer, wenn wir Roller in Italien aus der Scheune zogen. Hut ab. Trotzdem, hier geht nix." Nachdem er alle Zangen und Klammern und Franzosen, die seine Schubladen so hergaben, in Anschlag gebracht hatte, und ich deutlich machte, daß wir das passende Werkzeug mit dem Ersatzteil womöglich bekommen, gab auch er auf. (Darf aber nicht negativ rüberkommen. War alles locker und lustig. Und ich im Endeffekt froh: Die Welle war ja aller Wahrscheinlichkeit nach noch rund, Konus und Zündung definitiv heile.)

"Wir rufen Amort an." Das Handy zeigte maximale Signalempfangs-Balkenzahl und der Eigentümer nicht wenig Zuversicht, als das Adressbuch unter A aufrief. Da war der Eintrag. Mit Adresse ... :-D Nach einem kurzen Klacken und einem Piepser hob es am anderen Ende ab. Holla. Der hat gewartet, oder? Aber warum klingt Werner so feminin? Und seit wann fängt er auf Italienisch an? Und was soll das heißen, die "nummero e non attivo"? Schei***benkleister. Kann ja nicht sein. Zu Hause angerufen, Frau recherchiert und findet den Zahlendreher. Bestens. Kaum wählt man 15min später die richtige Nummer, geht auch der richtige Werner dran. Tief und sonor: "Jaah?" - "Servus Werner. Lacknase am Apparat. Hast Du ein Polrad für GP-Welle? Mir ist kurz vor Stelvio meine Inderzündung abgeraucht." - "Jaa." (Fast wie bei der Begrüßung. Nur etwas weniger gedehnt.)- "Prima. Wir überlegen noch, denn wir müssen erstmal vom Berg runter und was zum Essen und einen Schlafplatz finden." - "Jaa. Ok-chay. Ruafst hoid noamal on. Is kcha Problem net." - *KLICK* Berta zusammengeschraubt, derweil macht sich Rosetti die zweite Kippenschachtel auf. Dann war erstmal Diskussion mit dem Schuppenmeister angesagt, wo wir wohl am besten hin"fahren" sollen. Stelvio selber fällt aus, weil wir die Kiste nicht stehen lassen wollen und können. Ein Anstieg/Schieben mit dem vollbepackten Roller ist wiederum utopisch. Klar. KC hätte den hochgeschoben, oder lummy hätte ihn auf ein Leihrad gebunden und wäre hochgeradelt, aber ich hätte mir höchstens das Fluchen verboten, ehe ich nach 100m den ersten Infarkt erlebe. Blieb die Frage, ob zurück in die Schweiz die Schlammtrasse runter - so der Tip vom Bergitaliener, weil wir da bessere Werkstattverhältnisse hätten - oder runter nach Bormio, was nach unserer Meinung den Vorteil hätte, daß wir näher am ersten Etappen-Ziel (Lago d'Iseo) sind. Hotelsituation sollte besser sein. Wie wir zum Werner kommen, ist eh nicht planbar, auch wenn Bormio dann weiter wäre. Wir tendierten eh schon zu Bormio, als die Frage aufkam, wieviel man nach Bormio wohl noch schieben müsse. Unser freundlicher Luigi meinte: "Niente. Venti, ventidue kiliometri solo freni." - "Ventidue fino a Bormio? Solo freni?" - "Si. Solo freni." - "Senza luci?" - "Ah! Gallerie sono aperte." Ob er die Durchfahrt meinte oder die Tunnelwand - scheißegal. Mehr hätten wir eh nicht verstanden. Die Entscheidung war gefallen. Nach einer Zigarettenspende und tausendfachem Danke, bei dem Luigi immer noch meinte, das sei ja nicht der Rede wert gewesen, stiegen wir auf und rollten hinab nach Bormio. Rosetti hatte den Leerlauf eingelegt, den Motor auf Standgas und das Fernlicht eingeschaltet. Ab ging die Luzi. Sehr lustige Abfahrt. Zwischen Schrittgeschwindigkeit in Kehren und 60km/h auf abschüssigen Geraden war alles da. Und wir haben nicht einen Fuß abgesetzt. Noch nach Bormio hinein an die erste Ampel rollten wir. Dort hielten wir an, um im ersten Hotel (Nazionale) mal nach der Zimmersituation und einem kleinen Stadtplan zu fragen. Bei denen selber war alles dicht. Die Empfehlung lautete, es 500m die Straße runter (!) mal zu probieren. Hotel Lorenzo oder Albergo Dante. Ein Blick auf den Ministadtplan verrät: Zu letzterer rollen wir grade hin. Ohne Schieben kommt die Olle Bertha vor dem besagten Etablissement zum stehen. Der Sohn der Cheffin kommt gleich raus und weist uns einen Parkplatz neben der netten kleinen Bank an. Ob er schon ahnt, daẞ genau darauf morgen die Werkzeugrolle aufgemacht werden wird? Egal. Wir duschen erstmal. Danach eine Ankunftslimo. Und Werner nochmal anrufen. Der Plan steht: Ich nehme ein Leihauto oder - wenn es das nicht gibt - Lords Roller und fahre los, das Polrad abholen. "Ok-chay. I bau Dir morgen in der früh des AF aus mein'r DL raus." - "Du brauchst keine Arbeit damit haben. Leg mir das Werkzeug hin, ich mach es selber." - "Na, na. Des moch i no vor da Orbait." Wie krass, oder? Das nenne ich mal Hilfsbereitschaft! Nachdem geklärt war, daß ich bereits passend abgeschliffene Schrauben verbaut hatte und was ich noch gerne an Werkzeug hätte, meinte Werner schließlich, daß wir nochmal in der früh um 8e telephonieren sollen. Vielleicht könnte ich mir so 50 bis 70km Fahrt sparen. Jemand aus der Bekanntschaft/Verwandtschaft führe eventuell nach Bozen. Dort würde dann alles für mich hinterlegt.

Zur besseren Übersicht des Laysers hier mal zwischenrein der Plan (Alternativen im MouseOver auf der Karte zu sehen):

http://maps.google.de/maps?f=d&source=...e=UTF8&z=10

Ich mußte so oder so über Stelvio, wenn es kürzeste und schnellste Strecke sein sollte. 2,5 Stunden. Die erste Alternative (via Trento) hätte trotz Autobahnfahrt und ohne dolle Passfahrt eine Stunde länger gedauert. Die zweite über Innsbruck zwei Stunden mehr. Nach Bozen hingegen ... das wäre in ca. 2 Stunden zu schaffen. Top. Wecker war gestellt. Ich sagte Werner noch, daß ich noch Kelle anriefe. Er würde als Plan B Ersatzteile von München bis Freitagabend mitbringen, sollte das AF (aus welchem Grund auch immer) nicht passen. Dann bekäme Werner es noch am Samstag in Auer auf dem Treffen zurück. Kelle fragte nicht lange nach und versprach, die Sachen noch am nächsten Tag bei mir daheim aus dem Keller zu holen. War aber nur Plan B, weil Kelle zu uns dann einen Riesen-Umweg machen müßte und wir einen weiteren Tag verlieren würden.

Naja. Wir folgten an dem Abend noch zwei Schweden an die Piazza in die Pizzeria. Der Rocket war frisch, die Calzone lecker. Der Wein auch. Der Kaffee schon sehr gut und sensationell korrigiert. Besser so. Denn so langsam war eh Pennen angesagt.

Tag 2 - oder "Bormio - 30° - Sonnenschein - der Rapido rappelt":

Donnerstag, 2. Juli. 8 Uhr klingelt der Wecker: Amort anrufen. Und wieder ein Volltreffer. Er hatte alles fertig gepackt und das Paket jemandem mitgeben, der es bis nach Bozen fährt und dort bei der Sennerei/Molkerei Mila in der firmeneigenen Mila-Bar hinterlegt. Ortsausgang. Leicht zu finden. Top! Nach einem prima Frühstück und kurzem Plausch mit der Hotel-Wirtin (ein Jahr als Au Pair in München gewesen) war klar, einen offiziellen Autoverleiher gibt es in Bormio nicht. Die Hotels, die sowas inserierten, würden die Autos für entsprechendes Geld von sonstwoher bestellen. Sie bot sich gleichwohl sofort an, kurz bei zwei Autowerkstätten im Ort anzurufen, die uns vielleicht einen gebrauchten ... Nach einer halben Stunde hatten wir die Zusage: Der Lancia/Autobianchi-Händler 500m die Hauptstraße runter hat Autos, die er uns vermieten kann. Wir sollten zu Leonardo gehen und sagen, daß wir vom Hotel Dante kommen. Und los. Bei Leonardo in der Lancia-Werkstatt angekommen, bei der kein einziger Lancia stand, bekamen wir zwei Autos angeboten: 5er BMW (Billigvariante für 80 EUR am Tag, Vollkasko, Kilometer frei) oder nagelneuen Golf TDI (120 EUR am Tag, Vollkasko, Kilometer frei). Der BMW war grad genug. Ich hatte aber natürlich die Kreditkarte im Hotel vergessen. Kurzes Jogging bei schon wieder locker 26°. Aber ist ja eh wurscht. In dem Hemd muß ich noch schrauben. Zum Lancia-Heini zurückgekehrt krabbelt Rosetti sabbernd um einen alten Fiat Campagnola (noch spartanischer als Jeep). Leonardo hat die Papiere klar gemacht und erzählt uns noch auf dem Weg zum BMW, wie top der Wagen sei. So ein schönes Auto. Zwar alt (geschätzt 95er oder 96er BJ), aber top in Schuß. Beim Versuch, das Ding zu starten, kommt aber nichtmal ein Furz aus dem Anlasser. Leonardo mit roten Ohren grinsend: "Hat eine Batterie-Problem. Nimmst Du die Golf für 80 EUR." Alles klar.

Rosetti verabschiedete sich in die Altstadt, ich fuhr gegen 10:30 Uhr die Straße mit dem Karren wieder hoch, die wir am Vorabend runtergerollt waren. Fuhr nett, der 6er. 140 PS und 5-Gang-Getriebe. Grad recht am Berg. Superschöne Fahrt. Kein Schwein unterwegs. Oben in Stelvio angekommen, weiß ich warum: Zwei Carabinieri signalisieren mir anzuhalten und fragen mich, wohin ich wolle. "A Bolzano." - "Stelvio e chiuso." Da bemerke ich dann auch die Absperrungen und den ganzen Betreuungsklimbim von den Berufsdopern. Mist! Ausgerechnet heute ein Radrennen. Die Carabinieri empfehlen mir die Weiterfahrt über Santa Maria. Kurz zurück in die Schweiz. Hab ich den Reispaß auch dabei? Jo. Super. Die Strecke kenne ich. Saulustig. Gerne. Ist mir ja fast lieber. Ja, ja - sicher sehe ich das ein. BlaBla. Verdammte Axt. 250m zurück, wo wir tags zuvor noch schraubten. Den Anstieg, auf dem der Inder die Finger zum Offenbarungseid hob, hatte ich aus dem Autofenster bespuckt. Der Rest ist Juckelei und RAI bzw. Radio Alto Adige. Gegen 13 Uhr und nach doch recht flotter Fahrt fällt die Autotür auf einem Firmenparkplatz in Bozen Nähe der Abfahrt Brenner ins Schloß. Die "Mila Bar" ist ein kleiner Eckraum gegenüber vom Firmenverkauf. Die MILF an der Theke schaut überrascht, als ich sage, daß ich ein Paket abholen möchte. "Auf welchen Namen?" Ich nenne Vor- und Zunamen. Sie stutzt. "Eventuell hat man Ihnen auch 'Lacknase' genannt." - "Ja. Das wollte ich hören." - Sie greift unter die Theke und zieht einen dicken Karton raus, auf dem in sauberen Lettern "Andreas Lacknase" steht. Geil. Und wenn man sich selbst mit "Werner Amort" im GSF registriert, auch mehr als konsequent. Beinahe effizient. :cheers: Ich bestelle noch einen (sehr guten) Espresso, gucke mir die "Molkerei" ( :cheers: ) an und fahre zurück Richtung Bormio. Rosetti ruft durch. Nein, er braucht nicht auf mich zu warten. Bis dahin ist er verhungert. In Meran tanke ich nochmal auf. Stilfser Joch ist wieder frei, wie das Radio verkündet. An der Zapfsäule steht nebenan ebenfalls ein 6er TDI. Dunkelblau, schwedisches Kennzeichen. Der Schwede grüßt. Ich grüße zurück. Ob ich auch nach Stelvio hachfahre. Ich nicke. Er fragt mich, ob ich schonmal von der Seite hochgefahren sei. Ich bejahe, füge aber hinzu: Nur mit dem Roller. Der Schwede nickt und packt endlich den Vollnerd aus: Er will mir etwas zeigen. Hat sich der Knabe doch tatsächlich auf dem Beifahrersitz eine Halterung montiert, auf die er eine Videokamera geschraubt hat. Um die Auffahrt zu filmen. ;-) Ich gratuliere ihm und gehe zur Kasse. Flotte Fahrt bis zum Anstieg. Zwei, drei Lahmärsche überholt, aber alles easy. Jetzt kommen die Kehren. Der neue Golf fährt sich echt nett. ESP kann man ja abschalten. Und hui! In jeder Kurve kann man dann auf einmal voll übersteuern und den Wagen ab Kurvenmitte über die quietschenden Vorderräder schieben lassen. Das mache ich dreimal, ehe ich im Spiegel hinter mir den kranken Schweden bemerke; er blendet auf. Ja, und dann war bis 5 Kehren vor Gipfel (dicker Wohnwagen) nur noch "Motorsport für Hobbyisten". Freilich unter beständiger Beachtung der Geschwindigkeitsbegrenzung von 70km/h. :-D Winken am Gipfel. Ab da weiter nach Bormio. Die Lüftung muß ausbleiben, da der Karren stinkt, als wäre eine Kunststoffabrik abgebrannt. Ankunft Bormio gegen 15 bis 15:30 Uhr. Ich gebe den Wagen bei Leonardo ab. Kurzer Check. Alles OK. (Keine Reifenprüfung :cheers: )

Ich marschiere zum Hotel, wo Rosetti schon auf der Bank sitzt und entspannt wie Pate persönlich Zeitung liest (Herald Tribune!). Während ich mit der Montage beginne, bekomme ich die Regionalnachrichten, die Stadtanlage, den Stadtpark, die Geschichte der wichtigsten Gebäude sowie die Hintergründe der Teilsäkularisierung des örtlichen Klosters erklärt. (Es geht doch nix über Bildungsoffenheit.) Die freundliche Wirtin vom Dante steht inwzischen dabei. Uns war ja - wieder Glück im Unglück - die Möglichkeit eingeräumt worden, das Gepäck unterzustellen und die Roller zu reparieren. Und das, obwohl wir eigentlich bis 11 Uhr hätten das Feld räumen müssen. Sehr nett, sehr entspannt. Aber nach Festziehen des Polrades (das sich als ECHTES Ducati entpuppte) wird klar: Entspannung ist anders. Die Oberseite des Pickups schleift an der Stirnseite des Polrades. Durch die Fenster sieht man sehr gut, wie der PickUp anliegt. Was nun? Den PickUp mag ich nicht anschleifen. Der verträgt am Ende die Hitze nicht. Zumal die obere Kontaktstelle keinen halben Millimeter von dem Deckel entfernt zu sein scheint. Er wäre zwar billig, aber nochmal auf Ersatz hoffen? Und Werners Polrad? Bei genauerer Begutachtung und nach vorsichtigem Drehen über den klemmenden PickUp, um Schleifspuren zu erzeugen, wird klar: Da ist ein Steg"rand" zu den Fenstern hin, wo das Ducati innen nicht ganz sauber ausgedreht ist. Da schleift's. Der Gang zur Tanke um die Ecke offenbart: Nö. Eine Drehbank haben sie nicht, aber der Mopedschrauber 100m oberhalb und der Bobo von Bobo Moto 800m in die andere Richtung (hinterm Lancia-Händler), die haben beide eine. Der Mopedschrauber 100m oberhalb macht Siesta. Nix wie hin zum Bobo. Kaum stehe ich bei dem im Hof, sehe ich hinten in der Ecke eine 150D im TOP-Zustand und weiß, hier bin ich richtig.

Bobo guckt sich das Polrad an. Was ich da fahre, fragt er. Ach ja, er habe zuletzt eine 125er 3a Serie gefahren. :cheers: Die D sei nur noch Austellungsstück. Wie auch immer: Er schlägt vor, den Rand um 1mm zu überdrehen und dann den Übergang zur Magnetflanke hin um 0,5mm. Kostet 5 EUR. Ich soll in einer halben Stunde wiederkommen. Alles klar. Zum Kaffe hochgelatscht. Es ist inzwischen gegen 16:30 Uhr. Um das Polrad abzuholen, nehme ich diesmal Rosettis Roller, dessen Kupplung wie Sau rupft. Wheelies in Italien an der Ampel: Der Musterfall des peinlichen Touris. Egal. Inzwischen zählt jede Minute, wenn wir nicht verlängern, sondern zum Lago d'Iseo wollen. Polrad ist fertig. Zahlen, 5er Trinkgeld, D-Modell photographieren und ab dafür. Am Hotel LüRa montiert.

Mist. Langt nicht. Der PickUp schleift immernoch minimalst, wenn auch nicht mehr an den Fensterflanken. Nochmal 0,5mm. Jetzt paßt alles. Gegen 17:30 Uhr rappelt der Rapido wieder. Standgas hochgedreht und ab dafür. Der in der Zylinderhaube bis zum Ende der Reise rumhüpfende Nietkopf ist mir wurscht. Die Hotelwirtin gratuliert - wohl auch ein wenig erleichtert, daß die Bank wieder frei wird. :cheers: Wir satteln auf und passieren gegen 18 Uhr endlich den Ortsausgang Bormio. Die folgenden 130km wollten in 4 Stunden bewältigt werden, denn die Campingplatz-Rezeption in Iseo schließt exakt um 22 Uhr.

Das erste Teilstück über die SS38 offenbart: Der Roller fährt noch gut, obwohl das Drehmoment beim Anfahren doch spürbar gemindert ist. Obenraus ist mit vollem Tank kein Ausdrehen mehr möglich. Aber sch***egal. Fährt ja wie gesagt. Das war vorher nicht so. Es geht bei zunehmender Schwüle und immernoch um die 30 Grad zwischen aufsteigenden Berghängen hindurch bis das Navi die Abfahrt in Grosio empfiehlt:

http://maps.google.de/maps?f=d&source=...363579&z=12

Die Abfahrt schaut nicht sehr vertrauenserweckend und alles Andere als "offiziell" aus. Es geht durch Schrebergärten und winzig kleine Weinbergparzellen in den "Hochwald". Unterwegs immer wieder die Spuren wilder Radrennfahrer und ihrer Fans: Nicht zuletzt ein Marco-Pantani-Gedächtnis-Altar. :-P Aspekthighlight auf diesem Abschnitt ist aber folgender Schriftzug:

Mal abgesehen davon, daß dem Italiener das Dehnungs-H offensichtlich fremd ist, distanzieren sich die PhotographInnen von der mitgeteilten (Berg)Wertung. Der Blick aus exakt dieser Kurve ins Tal war übrigens dieser hier:

Irgendwann meldet das Navi, daß die aktuell befahrene Straße nicht nur namenlos, sondern auch keine Straße sei. Man möge umkehren. Nach kurzer Absprache fahren wir einfach weiter. Nach 30min Anfahrt auf "Straßen", die so breit sind wie Schrebergärten-Weglein dreht man bestimmt ohne Not um. :wacko: Und tatsächlich: Eine Abzweigung. Links bergan, rechts bergab. Das Navi weiß immer noch nichts. Die Süddeutschland-Karte ("Frankfurt bis Venedig" :cheers: ) verzeichnet die Straße nicht mangels Auflösung. Wir müssen aber ohnehin demnächst mal tanken und entschließen und für die Talfahrt, nachdem man in der einen oder anderen abenteuerlichen Kurve doch Talblick auf die eine nahe Landstraße und Häuser hatte. Nach anhaltend abenteuerlicher Abfahrt mit Teilabschnitten, die 18% und mehr Steigung hatten, mit Bremsfading, kochenden und Geriebeöl verbrennenden Motor (vermutlich durch die Dauerschräglage vornüber nebelete die Berta vorübergehend wie Sau) waren wir endlich wieder im Tal. Dort sahen wir nach etwa einer Stunde erstmals wieder Menschen, genauer an der nächsten Tanke, die eigentlich nur Kassenhäuschen vor einem Fahrradladen mit ca. 300m² Ausstellungsfläche war. (Super Öko-Konzept.) Wir wollten trotzdem lieber mit den Rollern weiter. Ich kaufte noch einen Liter Motoröl, für den Fall das Simmering doch durch war, um zur Not einfach Nachfüllen zu können. Das Navi behauptete inzwischen, den Weg doch zu kennen und führte uns die ganze letzte Abfahrt wieder rauf ( :cheers: ) an die besagte Anzweigung zurück und bergan zum Passo di Floppa/Mortirolo. Der Name war Programm. :sly:

Die Abfahrt war schon etwas sehr arg, weil die Sonne hinter den Bergen zu verschwinden begann, und wir ja nun auf der Ostseite "bergab" fuhren. Noch dazu durch "tunnelgleiche" Waldabschnitte mit geschlosssenem Laubdach. Auf der SS45 schließlich rechnete uns das Navi deprimierende 2 Stunden Fahrtzeit vor. Und das gegen 20:30 Uhr. Aber die SS45 war so gut ausgebaut, daß wir dort das vorgeschreibene Tempolimit ausschöpfen konnten ( :-D ) und in Breno (etwa 50km vor Iseo) vorgerechnet bekamen, daß wir bei diesem Tempo bis etwa 21:42 ankommen sollten. Also ambitioniert weiter durch eine in der Abbenddämmerung extra-malerische Landschaft, durch angsterregende Tunnelpassagen, in denen der Lombarde mit dem bretterbeladenen Transporter mit offener Ladefläche dem vorausfahrenden Personentransport-Bus im kurvigen Tunnel doch mal zeigen muß, was eine Harke ist. :cry: Aber wir überlebten auch diese Manöver. Rosetti plädierte freilich zwischenzeitlich für eine komplette "Stillegung" aller italienischen Fahrzeuge bzw. Fahrer. :cheers: Der Iseo-See kam in den Blick, erst nur von Ferne durch Tunnelfenster zu erahnen, dann immer deutlicher. Als wir Pisogne am Nordende passierten, war erstmals ersichtlich wie schön der See liegt. Und es war ebenso ersichtlich, daß wir 22 Uhr wohl knicken konnten. Vor uns im Tunnel ein Dauerblinklicht: Sondertransport. Extrabreit. Mit blinkender Eskorte vorne- und hintendran. Na super. Im dümmsten Fall 25km mit ca. 50 Sachen. Unser Zeitvorsprung schwand und schwand. Bei Ausfahrt Iseo war es 21:53. Um Punkt 22 Uhr stiegen wir mitten an der Piazza am Hafen vom Roller. War auch schon egal. Entweder, der Campingplatz war besetzt, dann würde er das in 15min auch noch sein. Oder er war "deutsch" geführt, dann war er jetzt schon zu. So oder so ähnlich redeten wir uns den Ankommer-Prosecco und die Zigarette schön. Die vorbeistiefelnden jungen Damen auf dem Weg zur Arbeit mußte man sich hingegen nicht schön reden. Die Hafenstraße zum Campingplatz war dann natürlich gesperrt: Kulturveranstaltung. Ja, und was sind wir bitteschön? Egal. Nach kurzem Ritt um den Ort waren wir um 22:15 Uhr am Campingplatz-Zufahrtsbalken und erwischten die Dame von der Rezeption gerade dabei, wie sie die Hand am Büro-Lichtschalter hatte. Wir bekamen noch einen prima Platz angewiesen, Rosetti machte die Papiere klar, während ich Werner noch informierte, daß alles geklappt hatte. Kurz Waschen, Malizia-"Deodorant" drüber (das ist Deutschland nicht zugelassen und fällt vermutlich unter die Genfer Konvention wegen Unter-den-Achseln-Foltern etc.) frische Klamotten und ab anne Hafenpromenade. Es gab noch gegrillten Fischkram und Pizza. Dazu ein Weinchen. Salat war uns zuviel. Wir hatten den ganzen Tag sattes Grün. Noch ein (guter) Korrigierter. Gegen 0:30 Uhr war dann wieder Schicht.

Tag 3 - oder "Bagolino - 35° - Gluthitze - der PEP2+ hat (k)ein Loch":

Die unmittelbare Seenähe unserer Zeltparzelle (80m) hatte den geringfügigen Nachteil, daß ich am Freitag, den 3. Juli um Punkt 7 Uhr von quakenden Enten geweckt wurde. Lauter als Kelle, die Vögel. :cheers:

Hier noch der Blick direkt vom Ufer, einmal Pi mal Daumen nach Nord-Ost, einmal nicht weniger ungenau nach Süd-West:

Naja. So konnte ich bei Sonnenschein am See mal den ersten Inspektionsgang durch die Duschen machen und einen magereren Schieber verbauen. Der "Abzug" hat doch untenrum durch das Crosser-Polrad ein wenig gelitten. Nach einer halben Stunde ist alles fertig und insbesondere die Bad-Infrastruktur für exzellent befunden. Der Lord schaut eher aus wie King Ralph, als er gegen 8e aus dem zeltkriecht. Aber nach einer Dusche und einem Kaffee mit Hörnchen und lecker Joghurt (3,8% :cry: ) an der Bar, kann es auch schon gemütlich losgehen. Zwei Dinge stehen allerdings fest: Durch meine Panne kurz vor Stelvio und den verlorenen Tag, muß die Iseo-Umfahrt ausfallen. Leider. Soll ja Urlaub bleiben. Und wir wollten noch Zigaretten kaufen. Also ab in die "Altstatt". Was in Iseo so heißt, nennt sich in Neapel "Kellertreppchen". Hallt aber lustig. Zum Glück hatten wir, um keinen "Ausgang" aus dem Labyrinth zu verpassen, grade geschoben, als uns die zwei Amtmänner entgegen kamen. Die Suche nach einem tabakladen gestaltete sich schwieriger als gedacht. Erst die vorgezogene Fahrt zum Bankomaten beim nahegelegenen Supermarkt bringt dann die Erleuchtung: Am Ende der Piazza, gleich hinter dem Zeitungskiosk prangt ein großes, blaues "T". In dem Laden, den wir da betreten, prangt hingegen nix. Die Gaststube hat maximal 20m², die ehemals vermutlich blauen Wände sind Gelb-Grün, es läuft der Fernseher mit Pferderennen, an der Wand aufgereiht hocken Typen, die aussehen, als würden sie für 5 EUR und ein warmes Mittagessen die Omma vom Zeitungsstand vorne erschießen. Immerhin gibt es hier Kaffee. Un wie so oft: In der maroden Hütte schmeckt es ja meist eh am besten. Als wir rausgehen, geht ein Gast ebenfalls mit raus und holt beim Anblick der Roller den Wirt hinterm Traysen vor. Der fängt auch gleich zu palavern an: Ob die Lambretta original sei und welches Baujahr. Ich erzähle ihm was von 1967, "duecentotrenta capacita" und "freno hidraulico anteriore", ehe er meint, er habe zuletzt eine 125er gehabt. Special(e). :cheers: Wir satteln auf und fahren an der vor der zwei Kilometer weiter befindlichen Ampel wartenden, ewig langen Auto-Kolonne einfach vorbei. Wie die Mopedbullen auch. That's Italy.

Die Anfahrt Richtung Idrosee war zunächst sehr entspannt. Ich gebe, weil es so dipfelig ist und so viele kleine Orte sind, die man vermutlich eh nicht kennt (außer man ist Mountainbiker oder irrer Ösi, das ist aber ja letztlich dasselbe), den Kartenlink vorweg:

http://maps.google.de/maps?f=d&source=...e=UTF8&z=10

Über Sarezzo in Richtung Bovegno ging es durch recht abwechslungsreiche Landschaft mit meist hervorragend ausgebauter Straße. Es wechselten Bergpassagen und langezogene Kurventrassen mit malerischen Tälern, hier und da stand am Ortsausgang eine alte Mühle am Bach. Auf der Strecke trafen wir - wenn überhaupt - mal Motorradfahrer. Genau an so einer Stelle, irgendwo hinter Collio war es dann mal wieder so weit. Eine langgezogene Grade durch grünen Wald, ein nicht ganz so flotter Endurofahrer. Das vereinabrte Handzeichen des Vorausfahrenden, Hintermann schließt auf, Vollstoff am Cross-Reifen-Enduristen vorbei, danach schön Schräglage in das nachfolgende lange "Doppel-S", durch die Kurve, Hahn auf, Drosseln, Kurve, Hahn auf, leichter Anstieg ... plötzlich Stille. Komisch. Eben war das Fahrgeräusch noch anders. Der Endurist mit seinem DB-Killer-freien Pott rauscht deutlich hörbar vorbei. Rosetti klappt neben mir den Helm auf: "Was'n los?" Wir lassen in eine zum Glück gleich rechts vor uns liegende "Parkbucht" mit 2m Schattenabschnitt ausrollen. Kompression normal, Sp(i)rit im Tank. Backe ab: OK. Kerzenstecker (Ariete in schweinegeilem Rot) ist runter, weil sich die Schraubkappe von der Kerze gerappelt hat: Kappe steckt noch im Stecker. Ehe ich zur Zange greife und mir was breche, reicht der Lord die nagelneue, von der Kappe befreite Ersatzkerze, mit der das heiße, kleine Mistding :-D aus dem Stecker easy herausgeht. Auf der alten hält es aber nicht mehr. Gaywinde platt. Apropos heiß: Der Motor läuft so heiß und bockt, wenn man den Hahn vor der Kurve zumacht doch so auffällig, daß ich wieder den fetteren Schieber einbaue. Nicht ohne extremste Hitze an den Pfoten. Lord bemerkte bei der Routine-Kontrolle an seinem Fahrzeug erstmals ein kleines Loch am Krümmer, das aber standhaft ignoriert bzw. mangels Schweißgerät lediglich der weiteren Beobachtung überantwortet wurde. Der Krümmer war zudem runtergerutscht. Aber am Malle-Auslaß mit Rohrzange rumberserken ... das ließen wir dann sein. Standgas war leicht erhöht. Drauf gesch*****. Der Schnürsenkelabraucher wurde noch vor Ort behoben. Weiter ging's. Richtung Croce Domini. Top Auffahrt, guter Belag, zwischenzeitlich etwas unübersichtliche Kehren, weil der wandgleiche Grünstreifen-Busch bis in den Scheitelpunkt gewachsen ist. Muß man dann halt mal etwas weiter innen anfahren. Und bei der Gelegenheit wurde der runtergerutschte Krümmer auch schlicht durch Aufsetzen in der Kurve beim Fahren behoben. Hielt bis zum Ende der Tour.

Oben bei Croce Domini waren wir recht enttäuscht, weil der Italiener mal eben eine Fußballfeldgroße Fläche unterhalb des Gipfelkreuzes aus dem Berg rausplaniert hat. Unglaublich beschissener Anblick. Zumindest bis dort Fußball gespielt werden kann. :cheers: Wir sind, nachdem wir die Kisten vor's Gipfelschild gestellt hatten, damit erstmal kein Motorradfahrer ein Gipfel-Bild ohne TX im Hintergrund machen konnte, doch gleich weiter. Die Abfahrt verlangte jetzt alles. Die Straße war ähnlich schmal und steil wie am Mortirolo, aber jetzt kam noch Rollsplit dazu. Man konnte wirklich nur in der Mitte fahren und mußte teils Schlaglöcher durchfahren, da ein abrupter Schlenker nicht möglich war. Das Extremgeholper kostete den Abblendlichtglühfaden und die Tachowelle. Immerhin haben wir einen Hexagon-Fahrer überholen können und die Kawasaki-Monster-Gruppe ein bischen ausbremsen. Auf zwei Geraden wurden wir dann überholt (jeweils zwei kamen vorbei), blieben aber bis Anfo am Hinterrad des letzten. Mehr ging nicht.

Der Idro-See war erwartet schön. Aber noch geiler - zumindest zum Drumherumfahren - war der Lago di Valvestino. Wir hatten dank Rosettis Hinweis den Schlenker genommen und fuhren so durch eine Gegend hinter Vié, wo man sich fragt, wer hier wohnt. Der Alte auf der Parkbank am Ende des einen Weilers erklärte nach unserer Durchfahrt garantiert den 3. Juli zum "Dorf"feiertag. Es ging aus einer "Walddachabfahrt" entlang einer Steilwand am Ostufer des Sees entlang. Auf halber Strecke schlossen wir zu einer BMW-GS-Tourengruppe auf, die uns schließlich nach zwei Versuchen, uns abzuhängen, hinter der zweiten Brücke über den See, kurz hinter der Staumauer nach einer langen S-Kurve vorbeilassen mußte. Schweinshaut erlegt. :cheers: Zugegeben, die Straße war eng für "Kofferfahrer". Die weitere Fahrt nach Gargnano wurde nur noch von einem Tankstop unterbrochen, den wir kurz hinter Navazzo machten. In der angrenzenden Bar zwei Espresso (der beste, den wir auf der ganzen Reise getrunken haben - und just der kostete nur 90 Cent!), einen Liter Wasser und zwei Panini. Unterwegs nahm die Zahl der Rennradfahrter zu, von denen einer durch das doch amtliche bergab-Tempo von knapp 60km/h auffiel. In den Kurven ... Allder, Allder. Aber vermutlich dachte der Entsprechendes von uns. Die SS45 am Westufer rauf machten wir nochmal vor einem Tunnel kurz vor Riva halt, nachdem wir einen Kawasaki-Fettsack ein paar Kilometer beim Kolonnenspringen verfolgt hatten. Der Depp hatte mich so bescheuert geschnitten, daß Hinterhermotzen nicht genug war. Immer, wenn der Dicke in seiner Schweinshaut schwitzend überholte, zog der MOD-Squad den 3. endlos orgelnd und dann bei Auffahren ordentlich anbellend hinterher. Naja. Irgendwann war's genug und die SMS von Kelle da, daß er und Roman kurz vor Mittag den Fernpass passiert haben und das Timmelsjoch angehen. Wir schwangen uns derweil auf's Roß, um in Riva an einer der besten Regionalröstereien vorbeizugondeln.

Gegen 15 Uhr kamen wir dann in Torbole an. Das Tetto d'Oro war leider immernoch geschlossen/nicht neu bewirtschaftet. Ein Blindversuch bei der Casa Romana war erfolglos. Gleich ein Wochenende buchen. Und gleich festlegen, ob zwei oder drei. Das war zu unflexibel. Wir also ab in die Touristinfo. Ausdruck für Zweierzimmer mit Option Beistellbett. Kurz abgeglichen und nach Preis/Leistungsverhältnis sortiert, dann alles abgegondelt. Und beim vierten Versuch hat es dann endlich geklappt: Ifigenia. Direkt an der Hafenstraße, fast gegenüber vom Fähranleger. Pool im Vorgarten. Zimmer zum Hang. Also schön ruhig. Seeblick brauchen wir beim pennen nicht.

Die MILF an der Rezeption war eine Blondine aus Hannover. Hätte mich nicht gewundert, wenn die auch in einer Molkerei gearbeitet hätte. War supernett. Alles kein Problem. Wenn unser dritter Mann sich meldet, sollen wir ihn halt mal fragen, ob 30 EUR pro Nacht mit Frühstück und Garage für's Moped in Ordnung gehen. Sie sollte wegen der Frühstücksplanung halt möglichst bis 19 Uhr Bescheid bekommen. SMS an Kelle: Gib mal Bescheid. Kam dann. Er und Roman hatten gegen 16 Uhr das Timmelsjoch passiert. Leider war die SMS zu einem Zeitpunkt geschrieben, als er unsere Anfrage noch nicht bekommen hatte. Naja. Wir wollten eh erstmal Tisch bestellen und dann schön Biere trinken. Also ab annen Pool und gleich mal ein paar Förster geköppt. Die drei österreichischen Mopedfahrer aus der 1-Liter-Klasse in den Liegen nebenan taten entsprechendes und tankten irgendwann mit.

Nach ein paar der Väschen haben wir Kelle dann doch mal anfgerufen. Er meldete sich auch prompt zurück, bestätigte die Buchung und schon konnten wir entspannt am Hafen weiterkonsumieren. Zwischenrein ein leckeres Eisal aus der Waffel, das jeden Eismacher Münchens hinsichtlich Gayschmack, Portionsgröße und Dumping-Preis blaß werden läßt.

Kelles Ansage war derweil von 19 Uhr auf 20:30 korrigiert worden, als er Meran durchfuhr. Wir saßen schon wieder mit Förstern am Pool, als endlich der BlackRider in die Rezeptionshalle stolperte. Mopete in die Garage.

Papiere klar, Willkommensbier. Duschen. Nochmal annen Pool und ab zum Essen in die Pizzeria an der Piazza mit der netten Chefin. Die Pasta und Pizza des Hauses wurde aufgetischt, Service und Essen top wie vor drei Jahren. Noch ein bischen Wein auf die Biere, Grappa mit einem Hauch von Vorlauf, danach zweimal Sex on the Beach in der Windsbar, ein paarmal Kiefergelenk aushängen und ordentlich angeschossen zurück ins Hotel. Als wir heimkamen, hatten ein paar lustige Italiener, die ebenfalls ein wenig später gekommen waren, die Parkplätze am Pool besetzt:

Sorry für die Bildqualität, aber das ist nur Mobil-Apparat, ohne Fokus und Blitz. Mit garantiert nicht mehr ganz nüchternem Photographen. Ich weiß nicht, wie spät es war, aber ich kann mich ab Aufbruch in der Winds Bar eh an kaum etwas erinnern. Eins steht allerdings fest: Bis dahin war's Spaß in Tüten und am Stück.

Tag 4 - oder "Torbole - 33° - Windstille - Auer ist zu nah":

4. Juli, 8 Uhr. Irgendwo klingelte der Wecker. Mann, hatte ich eine Birne auf. Ein Wunder, daß ich damit durch den Türrahmen paßte. Die Schuhe vor dem Bett mit den Spitzen zum Bett, die Hosen am Boden, die Brille am Nachtkastl. Wie hab ich das gemacht? Kopfsprung vielleicht? Na egal. Ein Hoch auf die italienischen Mainzelmännchen. Und auf die Frühstücksbar, denn die würde garantiert klimatisiert sein. Aber erstmal noch unter die Dusche. Nach ein bischen Zusammenräumen zu dritt - Stereo Total läßt grüßen - und den üblichen Vorwürfen, wessen kombinierte Dusche-Klo-Sitzung das Bad unbenutzbar gemacht hatte, einigten wir uns auf "Frühstücken, Zahlen bis um 10, Aufsatteln, Kaffee am Hafen, dann Kippen kaufen, Andenken, Nippes, Banken & Tanken". Jeder, der schonmal mit anderen rollernd unterwegs war, kann sich leicht vorstellen, daß man dafür auch mal mehr als einen Tag brauchen kann. Ging in der gegebenen Gruppe aber prima bis 12 Uhr ab. Und das, obwohl sich alle einig waren, daß ja Urlaub ist. Noch im Kaffee am Hafen - Kelle wollte als halber Hamburger unbedingt zum Beust wegen des Seeblicks - wurde bei einem zweiten Kaffee die Route nach Auer besprochen.

Da war Sonnenschein :cheers: Es wurde schnell klar: Via Schnellstraße wäre viel zu fad. Da wären wir nach zwei, drei Stunden da. Also mal geguckt, ob Kelle auch nochmal ein paar Serpentinen kriegen kann und wir somit verlängern. Dolomiten-Nationalpark wurde es nicht, aber es sah dennoch sehr nett aus: Von Torbole über Dro, Lagolo/Lasino, Vason, Sopramonte immer Richtung Trient durch die Berge. Danach hinter Trento gleich ab nach Lavis, hoch nach Giovo/Lisignago, Cembra, Grumes, Castello-Molina, San Lugano und nach Auer. Das Navi sagte 144km und irgendwas um die drei Stunden. Also mit Gepäck und sportlichem Fahrstil mit viel Gebirge eine Tankfüllung und vier Stunden. :cheers:

http://maps.google.de/maps?f=d&source=...181789&z=13

Die Route hielt, was sie versprach: Tolle Auf- und Abfahrt zu Beginn, zumindest wenn man noch nicht bzw. nicht mehr alle 50m alles wissen und dafür den Schädel ein bischen lüften wollte. Schöne Aussichten, nette Badeseen. Gefühlte 35° auch am Berg oben.

Noch beim Durchfahren der Kehren wurde die Schattenspur gesucht. Die Strecke wurde jetzt anspruchsvoller. Einmal wegen des leichten Rollsplits und dann wegen der doch hier und da zu beachtenden Radl- und Mopedfahrer. Auf dem Anstieg irgendwo vor Vason, gleich an einer Art Campingwiese für Mopedfahrer - jedenfalls packten da Schweinshäute ihre mit karierten Deckchen drappierten Körbchen aus, daß man meinen konnte, da sei eine Zuchtstation - war die Durchfahrt Richtung Sopramonte geschlossen. Zum Glück ging just dort ein Feldweg zu einer Alternativstraße ab, die sich den Berg hinab über Garniga nach Cimone schlängelte, um über Aldeno auf die Staatsstraße nach Trento zurückzuführen. Nix verloren. Im Gegenteil.

Bis hierhin hatten wir drei Kawas "verfolgt" und dabei einen Aprilia-500er-oder-600er-Vollautomaten-Kackstuhl bergab im Troß und am Stück gleich hinter einer Kehre überholt. War sportlich genug. Die Fahrt durch Trient bzw. letztlich drumherum verlief pannenfrei, dank funktionierender Zubringerverbindung, was beim italienischen Straßenbau leider nicht immer gewährleistet ist. Aber wir waren ja eh im Urlaub. In Lavis wurde nochmal sicherheitshalber gecheckt, wo der Tank steht, damit auf den Dörfern keine bösen Überraschungen mehr zu erleben waren. Es war ja Samstag und also alles geschlossen, was keine Selbstbedienungszapfsäule mit EC-Kartenslot ist. Sowas findet man halt doch eher in Autobahnnähe. Nicht in der Macchia. Aber alle Piloten hoben den Daumen. Und dann ab durch die Berge. Gegen 14 Uhr machten wir in Ceola oder Lisignago Pause. Ich erinnere mich nicht mehr genau an den Ort. Aber es war eine nette Bar direkt an der Piazza unter einer wunderbaren, schattigen Weinlaube. Keine Frage, die beiden Typen, die da an ihrem Wasser nippten, fuhren früher auch eine 125er LI :cheers: Wir nahmen auf ein Wasser, ein Kippchen und einen sehr guten Kaffee Platz. Das Dorf blieb ansonsten insbesondere wegen des irren Ape-Fahrers, der mit anständig aufgemachtem Motor durch den Ort heizte, im Gedächtnis. Wir sattelten nach einer gemütlichen halben Stunde wieder auf und fuhren weiter durch die Pampas.

Es wurde mit dem folgenden Abschnitt wieder grüner und ein bischen kühler. Langgezogene Kurven durch Bergschneisen und kleine Täler, ab und an donnert ein Supersportler vorbei, ab und an überholen wir im gefühlten Riesenslalomschwung ein paar Marco-Pantani-Dop(e)ster. Man kennt das ja. Die Kiste geht so geil, der Auspuff ist kaum zu hören, nur in Felswandnähe in der Kurve die Reflektionen des Auspuff/Motorgeräuschs ... gemütlich aufrecht, Haxen hinten, Kopf überm Lenker und eigentlich schiebt man die Kiste nur noch durch Rutschen von einer Arschbacke auf die andere durch die Kurve. Das ganze bei 80 bis 100 und beim Überholen auch mal 10e mehr. Ein Traum. So fuhr ich vorweg und schaute auf einer besonders schönen Graden, auf der ich an zwei(!) Radfahrern im gelben Trikot - quasi ein Führungstandem, waren auch beide gleich fett - vorbeifuhr, mal wieder in den Spiegel. Niemand hinter mir. "Hm. Komisch. Grad war noch Rosettis Parkakapuze im Fahrtwind flatternd zu sehen. Ausbremsender Gegenverkehr war auch nicht. Vielleicht die Radlfahrer. Wird schon." Nächste Kurve: ALLLLDER - war die geil. Leicht schräge Trasse bei gleichzeitiger minimaler Verengung. Keine Steilkurve, aber halt die Tendenz. Gibt dem nicht zu ängstlichen Fahrer das geile Gefühl, man würde im Scheitelpunkt ohne Gasgeben schneller, derweil es den Dämpfer hinten reindrückt. Der besonnene Rest bremst. Folgende Gerade gegen Ende wieder passend lang: kein Kelle, kein Rosetti. "Mal vom Gas gehen ... ich kann nicht so viel schneller gefahren sein, daß beide komplett weg sind." Ich stehe etwa eine Minute, da schiggert Rosetti um die Kurve. Von Kelle keine Spur. Zum Glück steh ich grad in einer schönen "Schattenbucht". Als Lord ankommt, bremmst er und meint, Kelle habe signalisiert, daß er was schrauben oder auspacken wolle. Irgendeine Drehbewegung mit dem rechten Handschuh, aber wir sollten weiterfahren. Er habe gewunken. "Häh? Weiterfahren derweil er was schraubt?" - "Jo. Hat weitergewunken." - "Nee. Machen wir nicht, oder?" - "Nee." - "Jo. Wir warten. Oder noch besser, wir fahren zurück." In dem Moment fährt das Gelbe Tandem an uns vorbei und meint, daß der Kollege dahinten schraube. Aha. Also wirklich. Mal zurück. (Das mach ich ja ganz besonders gerne, weil ich dann die geile Kurve nochmal fahren kann. :cheers: ) Bei Kelle angekommen offenbart sich ein Bild für die Götter: Die Joppe im Ameisenhaufen liegen, den Helm ab, die Mopete komplett aufgerissen. Im Hintergrund plätschert ein Bergbach. Nervöses Zerren am Oberarmfach der Bomberjacke, um das MS-Softpack rauszunesteln. Wir halten Staubwedelnd in der "Parkbucht" an.

"Ola, Kelle. Was'n los?" - "Schicht. Niente." - "Wie 'Schicht'? Was ist denn?" - "Karre aus ..."

Kelle hat diesen extra-unschuldigen Gesichtsausdruck, den er normalerweise hat, wenn er Geld oder Öl oder Kippen "vergessen" hat. Leichtes Schulterzucken gepaart mit minimal zu weit aufstrebenden Mundwinkeln. Einen Sekundenburchteil sieht man ein Blitzen in seinen Augen und die Ohrenspitzen leuchten in einem einen Tick dunkleren Rosa, als es der Sonnenschein rechtfertigt. Kurzer Wischer mit dem linken Zeigefinger unter der Nase.

"Ja ... mei ... Sprit alle."

Andächtiges Schweigen. In der Bronx ist das normalerweise der Moment, wenn der Schuß fällt. Die Rückfrage, ob denn die tolle Tank-LED nicht funktioniert, durchbricht schneidend die beinahe unnatürliche Stille. Die Vögel schweigen, weil vermutlich auch sie neugierig sind, die Antwort zu hören. Kelle wischt sich nochmal wie Wicki die Nase.

"Doch. Funktioniert schon. Hat geleuchtet." - "Und wieso sagste nichts?" - "Mei. Dachte es reicht." - "Und wieso winkste uns dann weiter?" - "Wieso weiter? Ich hab doch signalisiert, daß Du Lacknase holen sollst, bei mir geht nix mehr am Hahn."

:cheers:

Es lebe das ignorierte Mißverständnis. Und denken, daß es reicht, ist ein Grund. Zumindest im Urlaub. Wir schmeißen die Klamotten ab, setzen uns zu den Ameisen in den Schatten und machen erstmal Pause. Nach zwei Kippen packt die Lordschaft den Gummischlauch (normalerweise zum Arm abbinden) und die leere Motulflasche (normalerweise für den Inka-Aufsatz) aus, ich schraube den Tank meiner Bertha auf (normalerweise zum Schnüffeln), Kelle steckt den Schlauch rein und zieht ausnahmsweise mal, anstatt zu blasen. Nach einem mißlungenen ersten Versuch (zuviel Luft) fließt der Sprudel. Knapper Liter rüber. Aufsatteln, mit 60 bis 70 weiter. So sollten wir 20km zu einer Tanke mit Automaten schaffen. (Geile Kurve nochmal. Jaja. ;-))

Wir kamen gemütlich bis kurz vor Auer, wo Kelle an der Tanke erstmal großzügig Sprit spendierte und wir dann 3km weiter am Platz würdig empfangen wurden. Top Zeltplatz, top Leute, top Getränke, top Ripperl, top Burger und Panini, top Forst, top Pool, top Mädels, top Typen, top gewaschene Roller.

Sogar der Fischbüchsenguy und Kebab sind da. Werner kommt vom Motorradtreffen aus dem Ötztal mit der Morini. Hellau. Alle beisammen. Die Bilder vom Scootermeister werden für sich sprechen. Zwischenzeitlich sind wir mit Gravie und Fred zur Pizzeria nach Auer gelatscht. Zurück auffen Platz. Bier und Spritz. Thomas vom Lokalverband bietet uns freundlicher Weise nochmal an, am nächsten Morgen, wenn er mit Frühstücksausteilen fertig ist, den Pott vom Rosetti zu schweißen. Entspannte Gespräche. Autobahnimpressionen gegen Bergpanoramen. Sonnenbrandzonenvergleich. Molkereibesichtigungen. Einem italienischen Kollegen erlären, was Dirty Sanchez bzw. Dirty Rodriguez sein soll, ohne ihn einfach nur auf Wikipedia zu verweisen und ohne nur einfach eine aufs Maul zu bekommen. Besoffen Tanzen. Nochmal mit den Füßen in den Pool. Die Preise der Jury gehen überwiegend nach Deutschland. Die eine oder andere Überraschung ist dabei. Weiter nette Mucke. Nicht zu nördlich. War aber klar bei einem Treffen im Süden.

Was für diesen Tag zu erwähnen bleibt, ist, daß EIGENTLICH der Plan war, daß wir nicht zu dritt in dem einen Zelt pennen, das wir nur dabei haben, sondern daß Kelle Werner zugelost worden war. Der Rest sollte erst am nächsten Morgen offenbar werden.

Tag 5 - oder "Brixen - 24° - leicht bewölkt - es gibt kein 'morgen'":

Irgendwo läuft Trio "Da, Da, Da". Leises Vogelzwitschern. Wasserfallrauschen. Der Typ, der neben mir im Zelt liegt, ist nicht Rosetti. Der riecht nämlich (während einer Parka-Tour) anders. Das nehme ich durch den Eigenmuffvorhang noch wahr. Außerdem ist der hier lauter.

"Kelle?"

Der Typ dreht sich um und ich gucke dem Kermit des Grauens ins Gesicht.

"Moin."

Alles klar, daß ist wirklich Kelle. Ich suche erstmal die Sonnenbrille.

"War bei Werner kein Platz? Und wo ist Rosetti?"

Der letztgenannte liegt vor dem Zelt, eine Hand am Reißverschluß unten an der Apsis. Klassischer Fall von "vor dem Kühlschrank verhungert". Offensichtlich hat er es noch auf allen Vieren die Rampe zu unserer Parzelle hoch geschafft, aber der Reißverschluß war zuviel. War damit aber in bester Gesellschaft.

Die Ameisen machen um ihn zum Glück einen genauso großen Bogen wie um mich. [Das liegt bitteschön nicht an mangelnder Körperpflege. Es wurde täglich teils zweimal geduscht. Aber erst jetzt, 3 Tage nach Heimkehr, da ich diese dürren Zeilen tippe, verschwindet z.B. mal so langsam der Geruch von gegerbtem (Handschuh)Leder, den die Finger noch während der Tour auch nach fünfmaligem Waschen und anschließender Dusche noch absonderten.] Unter Kelles Lederjacke hingegen krabbelt ein ca 5cm großer schwarzer Käfer hervor.

"Da ist ja der dritte Mann."

Wir trösten uns über den gestrigen Abend mit Klarkommen, Wassersuchen, Zähneputzen, Duschen und/oder Aufräumen hinweg. Werner schnallt ja schon sein Zelt auf die Morini. Unten an der Bar sitzt ein nettes Völkchen, das sich unter die Sonnenzelte schart. Schatten ist rar. Es gibt Kaffee, Cornetti, Weißwürste mit an ordentlichen Senft & Brez'n.

Am Vorabend geschlossene Freund- und Bekanntschaften werden bestätigt, Patches sortiert, Zigarettenrestbestände zusammengetragen. Die Lordschaft beschließt, das freundliche Angebot von Thomas nicht mehr in Anspruch zu nehmen. Wenn das Loch größer werden sollte, schiebt er es in einer Kurve einfach wieder zusammen. Schließlich satteln wir auf. Kelle fährt voraus, Werner einstweilen hinterher. Die Molkerei winkt uns nach, als wir gediegen zu viert vom Platz rollen.

Es wird nicht getankt. Erstmal fahren. So geht es dahin. Diesmal ohne Kurven, Kehren und Küstenstraßen. Schön über Land. An einer Tankstelle winkt Gravie. Fred ist Richtung Gardasee weiter, Gravie selber ist die Benzinpumpe abgeraucht. Er hat sie abgeklemmt, kann nur noch 80/90 fahren. Er will über die Autobahn. Das ist uns dann doch ZU langsam/-weilig. Über Brixen mit Werner auf einen Abschiedskaffee, dann Innsbruck den Zirler Berg hinauf ins Mäckes nach Garmisch - das hat nun bald schon Tradition. So fahren wir dahin. Bozen, Brixen. Kaffee mit Werner an der Piazza, wo endlich auch mal wieder Zivilisationsnachrichten aus der Lokalzeitung getankt und besprochen werden können. Es folgt ein Abschied mit der freudigen Aussicht, daß wir uns ja eh nächste Woche in Minderhighm wiedersehen.

Wir fahren weiter. Das Wetter hält, auch wenn über dem Brenner ein paar Wolken thronen. In Innsbruck ist es ordentlich warm. An der Tankstelle die üblichen Gespräche. Diesmal darf es sich Kelle vom bamberger anhören: "So ane hatte ich auch mal. Fahre jetzt aber PX500." :cheers: Den Zirler Berg hoch und gen Garmisch runter wird es nochmal ein ganz kleines Bischen sportlich. Kurz vor Garmisch setzt der Regen ein. Im Mäckes geht eine kleine Trauer-Portion, ehe sich Lord und ich passend zum Wetter flennend in den Armen liegen und Kelle Tempos schnorren muß. Im Hintergrund läuft Karel Gott. Rosetti bollert gayn DON, während Kelle und ich auf der Bahn mit 110 MUC erobern. Ein letztes Mal über die Blitzampel fahren, Abschiedszigarette. Dahoam. Das Navi ist ausgeschaltet. Es gibt kein "morgen" ... nein, es heißt "im September - nach Arco".

Fazit:

Fest steht am Ende (auch dieses freilich nur lückenhaften Berichts), daß ein riesiges Dankeschön fällig ist an die Veranstalter in Auer und die Mitfahrenden auf allen (Teil)Strecken, aber insbesondere für die Hilfe, als (erstmal) nix mehr weiterging: Dank an Kelle für den Umweg, die Aktion mit den Teilen und die Extra-Zuladung, Dank an Luigi am Berg für den Unterstellplatz, an den Lord für das geduldige, entspannte Warten, das Schraubassistieren und die aufmunternden Worte (die konnte ich gut brauchen), an die freundliche Hotel-Wirtin vom Dante in Bormio für den Schrauberplatz und nicht zuletzt an Werner, der mit beispielloser Selbstverständlichkeit aus seiner fahrenden(!) Kiste ein teures, seltenes Teil ausbaute und am selben Tag nach Bozen bringen ließ, damit es für uns weitergehen konnte. Ohne Euch wäre die Tour nicht erst nach 1.100km, sondern bereits am Abend des ersten, spätestens aber am Morgen des zweiten Tages vorbei gewesen.

Nochmal: Danke! :cry:

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Bearbeitet von Lacknase
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Saustarke Schreiberei, Lacknase. :-D

Vorallem die Zeilen mit diesen Gedankensaltos:

Hier konnten wir noch ein paar irre Radfahrer und Buscamper überholen, ehe ich nach einer engen Kurve den zweiten Gang orgelte, um dann auf der folgenden langen Anstiegsgeraden (mal für 5 Meter wenigstens) mit Drehzahlen unter 6.000 zu fahren. Nette Idee. Wäre da nicht kurz nach dem Einlegen des 3. Ganges dieses komische Röcheln gewesen. Blick auf den Benzinhahn runter: Scheiße, ist zu. (Das alte Regenkombi-zieht-den-Hahn-Problem.) Benzinhahn aufgedreht, Vollgas, Fehlzündung, Raum-Zeit-Kontinuum-Stillstand. Ich sehe das Alpenpanorama an mir lautlos vorüberziehen, habe den leichten Nachhall eines blechernen Auspuff-Gescheppers im Ohr, Rosetti fliegt mit einem rauschenden Knistern vorbei, hohe Himmel, Wolkenfetzen, ein zunehmend beschlagenes Visier. Wie Sex auf LSD. Nur surrealer. Der Roller ist so langsam, daß er zur Vespa mutiert und zu kippe(l)n droht. Wie aus einem Traum gerissen, nehme ich die Füße vom Trittbrett. Der erste Gedanke: "Scheiß Angstbedüsung. 32,5er PJ hätte gelangt. Jetzt hat es hier oben die Kerze gekillt."

:-D - Jeah! Da hast dich selbst übertroffen. :-D

Bearbeitet von Kelle
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