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Janas und Moritz kleiner Reisethread


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo ihr Lieben,

wir sind heute in der sehr, sehr schoenen Stadt Krakau angekommen und haben somit unser vorletztes Reiseziel erreicht. Das fuehlt sich sehr merkwuerdig an, aber zunaechst freuen wir uns erstmal hier zu sein und wieder einmal ein wunderbares Hostel gefunden zu haben.

Bis wir hier angekommen sind, ist allerdings eine ganze Menge passiert...

Unser letzter Bericht stammt aus der romaenischen Stadt Sibiu. Nachdem wir noch einen superschoenen Abend mit Peter und Christiane hatten, war fuer uns alle geplant am naechsten Tag weiter zu fahren (wenn auch in unterschiedliche Richtungen, wir wollten nach nach Debrecen in Ungarn weiter reisen und fuer die anderen Zwei sollte es Richtung Heimat (Ulm und Freiburg) gehen.. Nach einem letzten gemeinsamen Cafe am Morgen kam es ploetzlich jedoch ganz anders...

Nach vielen tausend Kilometern quittierte unsere Vespa vorerst den Dienst! Sie wollte einfach nicht starten. Dabei waren wir zwei Tage zuvor ohne merkliche Fehlfunktion in Sibiu eingelaufen. Nach kurzer Untersuchung am Patienten war klar: Es gibt keinen Zuendfunken mehr in Hawaii....Sibiu...

Der voellig falsche Fehler! Hab ich auch im Laufe der Zeit das ein oder andere an Mechanischem der Vespa gelernt und verstanden, so ist mir die Vespaelektrik, ueberhaupt Elektrik im Allgemeinen, ein Greuel sondergleichen! Als ich an allen Steckern geruckelt, alle Isolationen ueber Steckverbindungen enfernt und hier ebenfalls geruckelt habe, war mein Latein auch bereits am Ende. Und ohne Messgeraet oder Tauschteile kein Fehler einzugrenzen...zumindest fuer mich nicht.

Also musste zum ersten Mal auf unseren beiden Reisen der ADAC ran! Unsere Vespe musste damit zum ersten Mal, abgesehen von den Faehren, Strecke auf fremdem Unterbau zuruecklegen. Was fuer eine Schande... :crybaby:

Zunaechst galt es eine "brauchbare" Werkstatt zu finden. Brauchbar ist. wie der Eingeweihte weiss, bei Vespa eine zu interpretierende Eigenschaft. Auf keinen Fall so eine geleckte Fachwerkstatt, das wuerde unsere Reisekasse ueberstrapazieren. Aber natuerlich auch kein Kurpfuscher im Blaumann der unserem geliebtem Stuecke gar Schaden beifuegt! Und, was soll ich sagen, wir fanden den Besten...

Auf einen klagenden Hilferuf an unsere Rezeptionistin in der Pension wurde einige Male telefoniert und schliesslich eine Kontaktnummer eines Mechanikers uebergeben. "Der Mechaniker" wurde unter uns beiden der Rufname fuer einen Mann Namens Dan, aber dazu spaeter.

Zunaechst die Sache mit dem ADAC. Feundlich und Kompetent wurde mir mitgeteilt, das ein Partnerunternehmen in Rumaenien verstaendigt wurde. Schon lief wieder der Vorurteilsfilm vor meinem geistigen Augen ab: Ein Irrer Rumaene mit nem verrostetem Pickup und Fahne faehrt vor und wirft uns die Kiste Flach auf die Ladeflaeche...mindestens!

Aber mitnichten! ACR! Automobilclub Romania. Schoen in Gelb, wie man es gewohnt ist :-D, mit einem kleinen Sattelschlepper. Beim Festzurren war mir dann doch etwas Bange, weil der Fachmann darauf bestand einen Spanngurt in LKW-Dimension ueber den Tunnel zu legen und ordentlich Zug drauf gab....aber der "Knack" blieb aus.

Unser "Mechaniker" fiel am Telefon auf durch: Lautstaerke, eine gewisse UIngeduld und Kompetenz...merkwuerdiger Weise...er erzaehlte mir er habe gerad neulich zum ersten Mal fuer einen Bekannten eine aus Spanien importierte Vespa repariert. Man muss dazu wissen, das es in Rumaenien eigentlich keine Schaltvespen gitb. Hoechstens einige Freaks in Bucarest wissen im Normalfall was sowas ueberhaupt ist und Bucarest ist weit weit von Sibiu, vor allem mit einer Vespa, die nicht faehrt. Er sagte sofort er muesse das ein oder andere durchmessen um etwas sagen zu koennen. Nicht das mir das nich klar gewesen waere, aber in dem Moment war ich zufrieden damit, das der Typ einen Plan hatte und mir nicht mit Eurozeichen in den Augen das blau vom Himmel vorquasselt. Soweit so gut. Als ich dem ACR-Fahrer schliesslich Tschuess sagte, war ich wieder weniger zuversichtlich. Dan lebt in einem netten, modernen Haus auf einem Gelaende, das auf groessere Entfernung wie ein Schrottplatz ausschaut zu dem ein Schlammfeldweg fuert. Das mit dem Schlammfeldweg wurde auch aus der Naehe nicht besser, das mit dem Schrottplatz schon....was der da nicht alles repariert: Motorraeder, Flugzeugmotore, Autos, Quads, Schneemobile, Jetskis und und und... An seiner Seite ein Freund und Kollege, der uns nicht genauer vorgestellt wurde als mit den Worten "Redet nicht, hoert nicht....taub und...?"

"Stumm", sage ich. Dan nickt.

Dan schaut aus als wuerde er morgens in Motoroel duschen. Seine Werkstatt ist ein Chaos. Fachmaennisch beginnt er erklaerend aber ohne weiter zu Fragen meine Vesoa zu zelegen. Mit der Praezision eine Uhrwerks, ohne in seinem Werkstattinferno jemals irgendetwas suchen zu muessen tut er seine Arbeit. Vermisst Zuendgrundplatte und CDI, verfolgt die Leitungswege. Und stellt fest: Alles ist in Ordnung. Er fuehrt uns in einen hier seltenen Teileladen in dem Alex mit Bruder und Vater Ersatzteile fuer fast alles fuehrt. WIr messen vergleichend meine mit einer dort lagerdnen neuen CDi, finden Werte im Internet und via Jan aus Bremen und wissen am Ende: Keine der vorliegenden CDI weisen die Werte auf, die sie haben sollten, auch die neuen nicht...hurra Vespa....

Zwischendurch ist jedes Teil im Verdacht: CDI, Pickup, Spule....in Ruecksprache mit Gordon (THX!) erzaehle ich immer wieder, das wir es jetzt aber ganz bestimmt gleich haben....pft. Wir treiben tatsachlich eine alte PX aus Alex bestaenden auf und stellen fest: Meine Bauteile an der anderen Vespa verbaut funken wunderbar! Der einzige Unterschied besteht darin, dass meine Muehle ein deutlich wahrnehmbaren Kurbelwellenspiel hat. Keine Ahnung warum. Entweder hab ich bei Lagerwechsel vor der Abfahr Mist gebaut oder die Laufleistung auf der Reise und die hohe Belastung haben das Lager tatsaechlich in sechs Wochen kleingekriegt.

Aus diesem Umstand entstanden zwei Theorien: Entweder ist einfach das alte Luefterrad zu stark entmagnetisiert oder das Taumeln der Luefterrads durch das kaputte Lager ist so gross, dass es das Magnetfeld arg stoert. Ich versteh davon zuwenig und glaube mittlerweile fast alles. Fakt ist: Wenn man dem Luera nur genug Schwung gibt, funkt es doch! Also dolle, dolle, dolle anschieben, Standgas sehr hoch einstellen, da bei zu niedriger Drehzahl der Funke ausbleibt.

Was haben wir verloren? Einen Tag und eine Nacht mehr in Sibiu als geplant. Einige Nerven. 150 Lei fuer Dan fuer eine Arbeit von 12 Stunden und kanpp 90 Km hin und her fahren...nichtmal 40 Euro. Danke Dan! Hat zwar alles am Ende nicht den Ausschlag geben koennen aber ich hab viel von dir ueber die Zuendung meiner Vespa gelernt und wir kommen weiter voran.

Inzwischen weiss ich, dass wenn man sie schoen heiss haelt und man ganz dolle kickt, sie auch ohne schieben anspringt. Aber an jedem Morgen bin ich jetzt der weltbeste Vespaschieber.... :thumbsdown:

Interessanterweise erfuhren wir von Christiane und Peter zwischenzeitlich, dass sie ebenfalls nicht weiterfahren keonnen, da sie liegen geblieben sind (irgendwas mit der Benzinpumpe...), also auch den ADAC rufen mussten und ihre African Twin am naechsten Tag in eine Werkstatt muss. Die Beiden hatten also auch noch eine weitere in Rumaenien, nur an einem ganz anderen Ort. Zum Glueck konnten sie aber auch am naechsten Tag weiter fahren und sind mittlerweile wohlauf in Deutschland angekommen. An dieser Stelle nochmal lieben Dank an euch fuer die schoene gemeinsame Zeit!!!

Wir sind am naechsten Tag, nachdem wir uns von Alex verabschiedet hatten weiter nach Ungarn gefahren. Eine Unterkunft zu finden gestaltete sich ein wenig schwierig, so dass wir zum zweiten Mal in einem Motel untergekommen sind mit reichlich vielen, sehr freundlichen Truckern. Da wir am letzten Abend bis spaet in die Nacht hinein bei Dan in der Werkstatt waren, der Mann hat wirklich alles getan, damit wir sicher weiterfahren koennen, waren wir diesen Abend seeehr frueh im Bett um einfach mal lange zu schlafen.

Am naechsten Morgen waren wir so in Fahrlaune, dass wir keinen Stop in Debrecen gemacht haben, sondern einfach direkt nach Budapest gefahren sind. Wir hatten ja keine Vorstellung was fuer eine absolut schone Stadt Budapest ist und waren demnach ganz beseelt von den Eindruecken und genossen diese herrliche Stadt. Um uns von den Strapazen mit der Vespa zu erholen, blieben wir auch gleich zwei Naechte dort und hatten genuegend Zeit uns die Stadt intensiv anzusehen. Wunderbar schoen, bunt und aufregend, gleichzeitig aber auch sehr sinnlich und einfach toll!!! Wer schonmal dort war wird wissen was wir meinen, ansonsten unbedingt mal hinfahren. Am zweiten Tag haben wir im Hostel zwei Kasachen kennengelernt mit denen Moritz seeeeehr tief ins Glas schauen musste.Nein sagen war einfach nicht drin...Wirklich nicht, das war unglaublich. Der Arme wurde immer wieder auf seinen Stuhl zurueck gedraengt und das Glas wurde wieder voll gemacht. Ich konnte mich zum Glueck von anfang an aus der Affaere ziehen, in dem ich mich resulut (das war nicht leicht) gegen den Alkohol verweigerte. Sie waren zunaechst etwas enttaeuscht, da Sie uns mit ihren mitgebrachten Koestlichkeiten was Gutes wollten und einfach Lust hatten mit uns gesellig zu sein und uns einzuladen. Sie verstanden dann aber, dass ich nie Alkohol trinke und so war es schliesslich in Ordnung. Ich wurde stattdessen mit Suessigkeiten versorgt. :thumbsup: Der Abend war jedenfalls wirklich liebenswert und richtig nett.

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