Platinen Ätzen (lassen)

[Herr_Zatacke]

Servus beieinander,

ich bäuchte 10-20 Stück von einer selbstentworfenen Platine.

Momentan habe ich das Layout mit Kicad gemacht. (Eagle war mir zum Einarbeiten zu kompliziert - Zur Not würde ich aber auch das machen, falls die Exportdaten dann besser wären...)

Die Größe der Platine wäre 50mmx60mm.

Gibt's hier im GSF jemanden der das kann? Oder kann jemand einen Dienst empfehlen bei dem das kostengünstig machbar ist. Ich hab keine Lust das irgendwo im Bulgarien fertigen zu lassen (Bilex).

Das Zubehör zum Selbstätzen kommt, wie ich feststellen musste ganz schnell auf 300-400€. Das ist mir dann doch etwas zu viel. Ausserdem braucht man da bestimmt erst ein Paar Testreihen bevor das Ergebniss stimmt, und ich hab irgendwie keine Lust erst tagelang mit irgendwelchen Chemikalien zu experimentieren, sondern würde das gerne outsourcen

Also: Wer macht's für mich, oder gibt mir ne gute Adresse?

[derBerti]

Ich weiß, dass Conrad einen Platinenservice hat.

Aber nie ausprobiert und Preise bzw Qualität kenn ich auch nicht...

Bei uns in der Uni kann man auch ätzen...vlt fragst du mal in deiner Uni nach.

[Racer_AC]

Ja genau, frag mal in der Uni. Am besten ein Institut mit der Abteilung Elektrotechnik.

Geht relativ fix. Platinenlayout auf eine Art Pergamentpapier oder Folie drucken. Dann mit der unbehandelten Platine ein paar Minuten unters UV-Licht. Danach kommt die Platine ins Ätzbad (Dauert je nach Gerät 30-60 Minuten). Und schon ist die Platine fertig. Löcher für die einzelnen BAuteile kannst du prima mit einem Dremel+Stativ bohren.

[Klingelkasper]

www.eurocircuits.com

Brauchst entweder Gerberdaten oder Eagle.brd-Datei. Wenn Dein Kicad Gerberdaten exportiert, kannste die ja vorher gut mit einem Gerberviewer checken.

[Herr_Zatacke]

www.eurocircuits.com

Brauchst entweder Gerberdaten oder Eagle.brd-Datei. Wenn Dein Kicad Gerberdaten exportiert, kannste die ja vorher gut mit einem Gerberviewer checken.

Das klingt gut. Der Priskalulator gibt hier schon bessere Prise aus. (ca 150€ für 10 Stück statt ca 400€ wie bei Conrad.)

Dann werde ich mal versuchen doch mit Eagle klarzukommen...

Noch eine Frage:

Ist das üblich dass Platinen beidseitig vekupfert sind? Mein Layout ist eigentlich nur einseitg. Eventuell würde die Produktion dabei noch billiger werden?

(das Ganze ist eigentlich nur ein privates Projekt, deshalb schaue ich grade ein bisschen auf die Kosten. Ich hab allein für die elektonischen Komponenten inszwischen schon knapp 300€ ausgegeben...)

[Klingelkasper]

Das klingt gut. Der Priskalulator gibt hier schon bessere Prise aus. (ca 150€ für 10 Stück statt ca 400€ wie bei Conrad.)

Dann werde ich mal versuchen doch mit Eagle klarzukommen...

Noch eine Frage:

Ist das üblich dass Platinen beidseitig vekupfert sind? Mein Layout ist eigentlich nur einseitg. Eventuell würde die Produktion dabei noch billiger werden?

(das Ganze ist eigentlich nur ein privates Projekt, deshalb schaue ich grade ein bisschen auf die Kosten. Ich hab allein für die elektonischen Komponenten inszwischen schon knapp 300€ ausgegeben...)

Beim "Standard Pooling" ist auf jeden Fall auch einseitig möglich und wird vieleicht auch noch was billiger dadurch. Allerdings machen bei kleinen Stückzahlen die Kosten für die Produktionsvorbereitung den größten Batzen aus.

Edit fügt noch an, das selber machen bei einseitig wirklich eine ernstzunehmende Option ist:

Du brauchst: 2 Plastikschalen, Entwicklerpulver, Feinätzkristall, Fotopositivmaterial und einen Tintenstrahldrucker+eine Folie zum bedrucken. Als Belichtungsgerät habe ich einen Gesichtsbräuner für 10€ vom Trödel verwendet. Funzt 1a bei Belichtungszeit90-120sec.

So kommst Du auch mit 20€ zu brauchbaren Platinen.

Bearbeitet 14. Oktober 2010 von Klingelkasper

[Herr_Zatacke]

Beim "Standard Pooling" ist auf jeden Fall auch einseitig möglich und wird vieleicht auch noch was billiger dadurch. Allerdings machen bei kleinen Stückzahlen die Kosten für die Produktionsvorbereitung den größten Batzen aus.

Edit fügt noch an, das selber machen bei einseitig wirklich eine ernstzunehmende Option ist:

Du brauchst: 2 Plastikschalen, Entwicklerpulver, Feinätzkristall, Fotopositivmaterial und einen Tintenstrahldrucker+eine Folie zum bedrucken. Als Belichtungsgerät habe ich einen Gesichtsbräuner für 10€ vom Trödel verwendet. Funzt 1a bei Belichtungszeit90-120sec.

So kommst Du auch mit 20€ zu brauchbaren Platinen.

Wie ist das denn mit diesen 2 (oder mehr) Layern?

Angenommen ich Platziere (im Eagle) einen IC und verbinde jetzt Pins teilweise auf der Oberseite und teilweise auf der Unterseite? Festlöten kann ich den IC (bzw die IC-Fassung) ordentlich ja nur auf der Unterseite. Haben die Leitungen an der Oberseite dann trotzdem Kontakt? Also sind die Bohrlöcher dann durchkontaktiert wenn man die Platine so herstellen lässt? Kommen diese Anweisungen wie z.B. "Bei Pad XY müssen Ober- und Unterseite kontakt haben" aus der CAD-Software, oder ist das eh logisch das das so sein MUSS, weil es eh nicht anders geht?

Ich frage so, weil ich im Prinzip eine Art 16 Bit breiten Bus habe. Den würde ich aus Platzgründen fast gerne auf 2 oder mehr Ebenen verteilen.

[Racer_AC]

Die Bohrlöcher sind generell nicht durchkontaktiert. Du musst dann am IC-Pin oben und unten einen Lötpunkt machen. In diesem Fall ist der Kontakt zwischen Ober-und Unterseite über den IC-Pin hergestellt.

[Herr_Zatacke]

Die Bohrlöcher sind generell nicht durchkontaktiert. Du musst dann am IC-Pin oben und unten einen Lötpunkt machen. In diesem Fall ist der Kontakt zwischen Ober-und Unterseite über den IC-Pin hergestellt.

Und wie macht man (der Profi) das dann wenn man ein solches Teil hat? Da kann man von oben ja keinen Lötpunkt setzen. Oder stell ich mich da zu doof an?

[Racer_AC]

Bei dieser IC-Stiftleiste ist es allerdings nicht machbar. Es gibt aber auch welche mit längeren Pins zum Anlöten. Musst du mal bei ELV etc schauen.

[Klingelkasper]

Laut den Design-Guidelines von eurocircuits sind bei denen auf doppelseitigen Platinen die Löcher immer durchkontaktiert, nur bei bestimmmten Ausnahmefällen nicht.

[Herr_Zatacke]

Kann man das dann so machen:

Habt ihr noch Tips was man beachten sollte? Erst nur 2 Stück ordern und dann prüfen, oder gleich 25-30?

Edit:

Präzisere Frage:

Die Leiterbahnen sind alle knapp 1mm breit. Das sollte bei der Herstellung keine Probleme machen denke ich?

Wenn ich denen jetzt die .brd-Datei schicke, kommen die dann damit klar?

Gibt's noch irgendwelche "versteckten Einstellungen" die man beachten muss, damit am Ende alles passt?

Bearbeitet 16. Oktober 2010 von Herr_Zatacke

[Klingelkasper]

Kann man das dann so machen:

Habt ihr noch Tips was man beachten sollte? Erst nur 2 Stück ordern und dann prüfen, oder gleich 25-30?

Edit:

Präzisere Frage:

Die Leiterbahnen sind alle knapp 1mm breit. Das sollte bei der Herstellung keine Probleme machen denke ich?

Wenn ich denen jetzt die .brd-Datei schicke, kommen die dann damit klar?

Gibt's noch irgendwelche "versteckten Einstellungen" die man beachten muss, damit am Ende alles passt?

Standard Pooling geht runter bis 0,15mm, soweit mal kein Problem, Mindestabstand der Leiterbahnen musst Du mal nachsehen, ist glaube ich auch um 0,15mm.

Der Platinenservice wird das wohl ohne Probleme hinkriegen, obwohl die bestimmt über diee Eagle-Autorouterkatastrophe schmunzeln werden. Ich würde da je nach Schaltung ein wenig mit diesen EMV-Dingen aufpassen, RFID müsstest Du mit der Platine einen ganz guten Empfang haben . Als Gegenmaßnahme würde ich eine Verkürzung der Leiterbahnen vorschlagen, indem Du die IC´s untereinander anordnest und nicht nebeneinander. Masseflächen sind auch nicht verkehrt.

Die .brd-Datei alleine reicht übrigens nicht, Du musst auch eine Excellon-Bohrdatendatei generieren und mitschicken.

[dare]

Lass das bei bilex machen. Oder was spricht dagegen?! Selbst machen ist sowas von unwirtschaftlich, das ist kaum in Worte zu fassen. Ich weiß, wovon ich rede! Und die Versandzeit aus Bulgarien hat sich auch von 3 Wochen auf 2 Tage reduziert.

Der Ginov ist auch echt ein netter Typ mit dem man gern zusammen arbeitet und der nicht Müde wird, auch auf wenig lohnende Kleinstprojekte von Anfängern zeitaufwändig einzugehen.

Rundum super Sache, das in Bulgarien bei bilex :)

[Herr_Zatacke]

Standard Pooling geht runter bis 0,15mm, soweit mal kein Problem, Mindestabstand der Leiterbahnen musst Du mal nachsehen, ist glaube ich auch um 0,15mm.

Der Platinenservice wird das wohl ohne Probleme hinkriegen, obwohl die bestimmt über diee Eagle-Autorouterkatastrophe schmunzeln werden. Ich würde da je nach Schaltung ein wenig mit diesen EMV-Dingen aufpassen, RFID müsstest Du mit der Platine einen ganz guten Empfang haben . Als Gegenmaßnahme würde ich eine Verkürzung der Leiterbahnen vorschlagen, indem Du die IC´s untereinander anordnest und nicht nebeneinander. Masseflächen sind auch nicht verkehrt.

Die .brd-Datei alleine reicht übrigens nicht, Du musst auch eine Excellon-Bohrdatendatei generieren und mitschicken.

Der Autorouter war das nicht. Das war ich selbst. Ziel war die Platine in einer Richtung so niedrig wie möglich zu bekommen. Knapp 35mm find ich dafür erstmal ganz ausreichend. obwohl mir 20mm noch lieber gewesen wären.

Der "RFID-Empfang" macht mir eigentlich keine Sorgen. Der "Bus" versorgt einfach nur vom IC links zu den Pins rechts 16 LEDs mit Strom. Von da aus gehts dann eh noch mit ca 40cm Flachbandkabel zu den Einbaupositionen der LEDs.

Lass das bei bilex machen. Oder was spricht dagegen?! Selbst machen ist sowas von unwirtschaftlich, das ist kaum in Worte zu fassen. Ich weiß, wovon ich rede! Und die Versandzeit aus Bulgarien hat sich auch von 3 Wochen auf 2 Tage reduziert.

Der Ginov ist auch echt ein netter Typ mit dem man gern zusammen arbeitet und der nicht Müde wird, auch auf wenig lohnende Kleinstprojekte von Anfängern zeitaufwändig einzugehen.

Rundum super Sache, das in Bulgarien bei bilex :)

Selbst machen ist schon lange keine Option mehr. Wenn du gute erfahrung mit Bilex hattest, dann schau ich mir die auch nochmal an. http://www.eurocircuits.com/ macht aber auch einen ganz guten Eindruck.

Bearbeitet 17. Oktober 2010 von Herr_Zatacke

[Klingelkasper]

Der "RFID-Empfang" macht mir eigentlich keine Sorgen. Der "Bus" versorgt einfach nur vom IC links zu den Pins rechts 16 LEDs mit Strom. Von da aus gehts dann eh noch mit ca 40cm Flachbandkabel zu den Einbaupositionen der LEDs.

Da LEDs bei sehr geringen Strömen schon zu Leuchten beginnen, kann das schonmal passieren, dass reichlich "Störfeuer" in der Anzeige ist, wenn die Zuleitungen lang und das Umfeld mit EM belastet ist. Ich gehe aber mal davon aus das Du das Ganze an seinem eigentlichen Bestimmungsort schon getestet hast und alles gepasst hat.

[lindy]

Da LEDs bei sehr geringen Strömen schon zu Leuchten beginnen, kann das schonmal passieren, dass reichlich "Störfeuer" in der Anzeige ist, wenn die Zuleitungen lang und das Umfeld mit EM belastet ist. Ich gehe aber mal davon aus das Du das Ganze an seinem eigentlichen Bestimmungsort schon getestet hast und alles gepasst hat.

Sollte nichts passieren, das ganze kommt in ein massives gefrästes Alugehäuse.

[Herr_Zatacke]

Sollte nichts passieren, das ganze kommt in ein massives gefrästes Alugehäuse.

Und ob 2 oder mehr parallel lafende LEDs sich gegenseitig anschalten, werd' ich noch testen.

[MadMox]

Was hast denn da genau vor? Mini-Tischtenisbälle mit LED und so? Wird das ne Lichtinstallation oder was mit praktischem Nutzen?

[Herr_Zatacke]

Was hast denn da genau vor? Mini-Tischtenisbälle mit LED und so? Wird das ne Lichtinstallation oder was mit praktischem Nutzen?

Lichtinstallation trifft es ganz gut.

Im Prinzip ist die Platine ein Modul das 16 LEDs ansteuert. Die Module lassen sich dann hintereinanderschalten. Damit komm ich dann bei 9 Modulen auf 144 LEDs (was dann 48 RGB-LEDs entspricht)

[Herr_Zatacke]

Da LEDs bei sehr geringen Strömen schon zu Leuchten beginnen, kann das schonmal passieren, dass reichlich "Störfeuer" in der Anzeige ist, wenn die Zuleitungen lang und das Umfeld mit EM belastet ist. Ich gehe aber mal davon aus das Du das Ganze an seinem eigentlichen Bestimmungsort schon getestet hast und alles gepasst hat.

Ich habe die Schaltung nochmal angepasst. Die Leiterbahnen sind jetz viel kürzer, und ich verwende jetzt einen 32 Pin Steckverbinder (statt 16). Damit kann ich dann im Flachbandkabel zwischen jeder LED-Leitung einmal Masse dazwischen führen.

Als angenehmen Nebeneffekt musste ich auch nicht mehr 5mal um die ecke mit meinem Signal.

Danke auch für den Tip mit den Masseflächen.

Die Bohrungen muss ich noch etwas besser positionieren. aber sonst wird's schon :)

Edit verbessert das Bild...

Bearbeitet 17. Oktober 2010 von Herr_Zatacke

[Herr_Zatacke]

Habe jetzt bei eurocircuits bestellt. Sieht ziemlich gut aus!

Freu mich schon auf das Bestücken...

[Klingelkasper]

Sieht prima aus.