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Das große "ich gründe einen Betriebsrat"-Topic


Rakete

Empfohlene Beiträge

Moinsen.

Ich arbeite eigentlich äußerst gern seit nunmehr 14 Jahren in einem renomierten Hamburger VW-Betrieb als Schrauber.

Anfangs war alles sehr familiär;überschaubar-und fair.

Im Zuge der letzten Jahre expandiert dieser-ursprünglich rein Langenhorner Betrieb-immens.

"Wir" sind nun insgesamt 10 Betriebe in Hamburch und Umland.

Das Persönliche ist leider längst auf der Strecke geblieben;Weihnachtsfeiern werden mittlerweile zelebriert mit Sicherheitsdienst und Armbändern...

Bislang war unser Langenhorner Betrieb,in dem ich täglich bin,die Wurzel des Unternehmens.

Seit dem "Wechsel auf einen anderen Betriebsleiter" gibt es nur noch Probleme;viele unser-zugebenerweise großzügigen-Freiheiten werden genommen;alles was eigentlich selbstverständlich war-ist Legende.

Der Hammer heute dann:seit Jahresanfang haben wir so um die 10 neu beschäftigte Kollegen in der Werkstatt;teils übernommene Azubis und -Binen;teils neu eingestellt.

Die durften sich heute mittag kollektiv versammeln;denn:es wurde herausgefunden,daß diese neuen Kollegen nen 40Std-Woche-Vertrag unterschrieben haben;wir ollen "Veteranen" aber nur 37,5.

Nun wurde "zart" mitgeteilt,daß die "Novizen" täglich eine halbe Stunde länger zu arbeiten haben;bei gleichem Gehalt-"Und wem das nicht passt-kann gerne nachhause gehen!"

Lange rede-kurzer Sinn;für mich ist das einfach eine unglaubliche Ungerechtigkeit-das mag ich nicht!

Wir haben keinen Betriebsrat;meine Frage-ist der vorgeschrieben?

Was ist zu tun bei Sorgen;Nöten;Probleme-brauchen wir einen Klassensprecher?

Da entwickelt sich nun eine gaaaanz üble Stimmung...

Wie loift denn soetwas ab-mit einem Betriebsrat;ist der nicht sogar Pflicht?

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Da hier im Betriebe immer die IG Metall Zeitungen rumliegen liest man da ja auch mal drinnen. Setzt dich am besen mal mit denen in Verbindung, die helfen dir/euch dann schon.

Veränderungen im Arbeitsvertrag müssen aber (halbwissen!) beide Seiten zustimmen - wenn nicht dann wohl nicht :/

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Ja-die IG krebst hier immer mal rum-und verteilt Blätter.

Die werden aber auch konsequent vom Hof verscheucht...

"Mein" Betrieb ist da kein Mitglied;mittlerweile nicht einmal mehr in der "Innung".

Aber danke-eventuell echt eine Idee,sich mit der IG kurzzuschliessen.

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Du regst Dich ja nun schon längere Zeit immer wieder stark und existenziell über Deinen Arbeitgeber auf. Wäre es nicht langsam zu überlegen, eine andere Beschäftigung zu suchen? Ich habe das auch erst schmerzhaft lernen müssen, aber manchmal stößt eine soche (drastische) Änderung im eigenen Leben viel Gutes an. Dann merkt man erst, wie viel man verpasst hat, während man noch mit der "alten" Arbeit versumpft ist.

Bearbeitet von lindy
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also.

das ganze ist echt komplex - hab mich da auch schonmal einlesen müssen.

grundlegend ist der weg zu ner gewerkschaft ganz gut. die sind da interessiert wissen weiterzugeben.

und dann hast du auch ne gute ausgangsbasis

ansonsten: der betrieb muss ab einer gewissen größe zulassen, dass sich die angestellten organisieren.

dazu braucht es dann nur 5 mitarbeiter als nukleus. die dürfen sich nach meldung an den arbeitgeber während der arbeitszeit zusammensetzen und planen. das darf der betrieb nicht behindern.

dann muss die ganze belegschaft (die wahlberechtigten) in den wahlprozess einbezogen werden und je nach anzahl der beschäftigten betriebsräte gewählt werden.

damit fängt's aber auch erst an ... vor allem die arbeit.

einfach so dann sagen: "ich find das doof" ist wenig zielführend. manche gewerkschaften bieten so grundkurse zum arbeitsrecht, dass man sich da einfindet. ein "auf augenhöhe sprechen" hat man dann aber mit dem betrieb immernochnicht.

konkret zu dem fall der vertragsänderung: natürlich ist das etwas, das beide seiten akzeptieren müssen, sonst endet man vor gericht oder bei einem aufhebungsvertrag. einfach so auf'm hof: "ihr arbeitet ne halbe stunde länger" geht nicht.

dazu sollte man sich aber bei zeiten einen arbeitsrechtsschutz besorgen (vorsicht: die greift meist erst nach einem halben jahr laufzeit). ansonsten kann man (wenn das der AG ggü. einer gruppe äußert) sich auch einen anwalt nehmen und das gemeinschaftlich angehen.

hat hald immer alles dern beigeschmack der rebellion und bringt gift ins arbeitsverhältnis.

andererseits: einfach ne halbe stunden länger ohne kohle geht hald auch net. evtl. als gruppe vorsprechen und eine einigung suchen?

b

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Naja, so wie Rakete schreibt, haben die ja wohl den 40std Vertrag unterschrieben.

Und wenn dem so ist, gilt das. Egal ob man das doof findet.

Ist bei uns leider auch so, in kleinen Schritten werden immer mehr Sozialleistungen gestrichen.

Und wir haben einen starken Betriebsrat mit 25 Leuten!

Mit Arbeitsrecht in so nem kleinen Betrieb ist immer schwierig.

Bei der Gewerkschaft beraten lassen ist schon mal gar nicht schlecht.

Hilfreich wäre vielleicht auch, Kontakt zu einem Betriebsrat aus einem vergleichbaren Unternehmen zu knüpfen.

Auf jeden fall würd ich den Ball flach halten, wenn die mit kündigungen so fix dabei sind.

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Ich erinnere mich an ein riesen Geschrei, als sie angefangen haben, alles mit Kameras zu überwachen. Damals hast Du den Eindruck vermittelt, daß es Dir sowieso stinkt dort.

Wenn ich mich irre, dann vergiß', was ich geschrieben habe. :wacko:

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Ich sprech jetzt mal als BR-Mitglied; ne Wahl habe ich ebenfalls im Wahlvorstand mitorganisiert.

1) Holt Euch rechtlichen Beistand. Also am besten einen Anwalt der sich im BR Wesen (und im BetrVG) auskennt. Das muss alles hieb- und stichfest sein, ansonsten kann man dem BR ratzfatz an den Karren pinkeln. Gerade was die Wahl, Ausschreibungen etc. angeht.

2) BR gründen gegen den Willen der Geschäftsleitung geht natürlich, ist aber sehr wahrscheinlich ultrastressig und sorgt nicht gerade für ein tolles Betriebsklima. Da macht es vielleicht mehr Sinn erstmal die Nummer im gegenseitigen Gespräch abzukaspern und erst wenn das nicht wirkt evtl. den Schritt zu gehen. Hindern kann Euch ja keiner.

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Der Hammer heute dann:seit Jahresanfang haben wir so um die 10 neu beschäftigte Kollegen in der Werkstatt;teils übernommene Azubis und -Binen;teils neu eingestellt.

Die durften sich heute mittag kollektiv versammeln;denn:es wurde herausgefunden,daß diese neuen Kollegen nen 40Std-Woche-Vertrag unterschrieben haben;wir ollen "Veteranen" aber nur 37,5.

Nun wurde "zart" mitgeteilt,daß die "Novizen" täglich eine halbe Stunde länger zu arbeiten haben;bei gleichem Gehalt-"Und wem das nicht passt-kann gerne nachhause gehen!"

Versteh' ich das richtig? Die haben einen 40h-Vertrag und sollen jetzt 38h arbeiten?

Das is' natürlich mies... :wacko:

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Ob das fair ist, dass deine neuen Kollegen für das gleiche Geld mehr arbeiten müssen lass ich jetzt mal dahin gestellt.

Die haben allerdings nen Vertrag unterschrieben, der 40 Std. umfasst. Ich kenn jetzt die gültigen Tarifregelungen für deinen Bereich nicht, aber wenn da die für neue Verträge übliche Arbeitszeit 40 Std. sind für den Betrag X sind, ist das glaub ich schwer anfechtbar. Im öffentlichen Dienst bspw. bekommt ein älterer Kollege auch mehr Geld für die gleiche Arbeit, nur weil er mit der Zeit in eine höhere Tarifstufe gerutscht ist.

Dennoch wünsche ich dir viel Erfolg bei deinem Vorhaben. Ich finds gut, wenn man sich gegen Missstände einsetzt. :wacko:

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Die haben aber doch auch nen 40h-Vertrag unterschrieben, oder? Versteh ich das richtig, dass die zwar nen 40h-Vertrag haben, aber bisher trotzdem nur 37,5h gearbeitet haben? Da sind sie jetzt drauf gekommen und wollen das beseitigen? Ich verstehe jetzt das Problem nicht. Weil die einen 37,5h haben und die anderen 40h? Kriegt ihr alle den gleichen Lohn? Oder gehts doch irgendwie nach dem Können? Evt ist dabei ja auch die 2,5h mehr dabei berücksichtigt?

Ich mein, bin Arbeitgeber, daher sehe ich das evt nicht durch die rosarote Arbeitnehmerbrille sondern bin da, meineserachtens, realistischer... :wacko:

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;-) sowas! Du hast den Betrieb mit dahin gebracht, wo er jetzt ist und darfst dir zur Belohnung ansehen, wie das Betriebsklima den Bach runtergeht. Genau die Erfahrung hab ich auch gemacht, auch in der Privatwirtschaft. Und mich mangels Betriebsrat persönlich und im Alleingang als leitender Angestellter zur Wehr gesetzt (wir hatten nur eine Vertrauensperson, die vom Chef bei der Weihnachtsfeier ernannt wurde :wacko: ).

Chef hat dann aufgefahren: Verleumdung (wurde des Diebstahls bezichtigt), Fristlose Kündigung, nach der erzwungenen Wiedereinstellung Mobbing (bei der Betriebsversammlung vor versammelter Mannschaft, ca. 150 Mann,: "was glaubt der Idiot, wer er ist", etc.), Verlegung der Arbeitsbereiche auf niedere Tätigkeiten, soziale Isolation am Arbeitsplatz, und als ich trotzdem eine Gerichtssache nach der anderen gewann, zum Schluss schwere Körperverletzung mit anschliessendem posttraumatischen Stresssyndrom.

Die reichliche Abfindung und Arbeitsunfähigkeit (3 jahre grübeln) zum Schluss hab ich für ein Studium der Betriebswitschaft genutzt, bin seit einigen Jahren wieder am arbeiten. Mein ex-Chef saß damals eine Weile in U-Haft und wird so etwas heute nicht wieder tun. Ich dagegen kann mir heute noch im Spiegel einen guten Morgen wünschen. Und: ich wuerd's wieder tun, wenn ich müsste!

Mein Fall ist natürlich extrem, aber was ich sagen will: wehret den Anfängen, mein damaliger Chef ist auch erst im Laufe der Jahre so geworden, weil niemand mal was gesagt hat. Die Schlecker-Angestellten mussten auch ausbaden, was frühere Kollegen durch mangelnde Kritik vergeigt hatten. Aber gründliche Vorbereitung ist das a und o, Stimmung sondieren, eigenes Gewicht ausloten, Konsequenzen abschätzen, Beistand rekrutieren, erst mit verlässlichem Rückhalt im Betrieb eventuell aus der Opposition in die Position gehen. Ansonsten bleibt unter Umständen nur der Blick auf den Arbeitsmarkt...

Bearbeitet von reusendrescher
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@madmox: weil die Umstände im genannten Betrieb nicht bekannt sind, erstmal nur Grundsätzliches: Das Problem heisst Zweiklassengesellschaft am Arbeitsplatz. Und die heute besser gestellten laufen rum mit einem Gefühl von "heute du, morgen ich?", anstatt mit spass an der Arbeit die Produktivität zu steigern und die gesundheitsbedingten Fehlzeiten zu reduzieren. Dazu kommt die Frustration bei den Diskriminierten. Aber wenn du dich eingehend mit der Materie beschäftigst, wirst du sehen, dass die auf diesem Modell aufbauende Art des Wirtschaftswachstums überall an ihre Grenzen stoesst. Walmart, Schlecker, und wie sie alle heissen. Der Trend geht eindeutig zum gemaessigten Human Resource Management: wenn es den Angestellten gut geht, dann geht es (bei fachkundiger Leitung) dem Betrieb gut. Wenn man also weiter denkt als bis zur nächsten Dividende, in diesem Fall wohl für die Expansion, ist das auf Sicht um einiges produktiver, sogar in Krisenzeiten.

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mal ne andere frage, was steht denn zum thema wochen bzw. monatsarbeitzeit in deinem vertrag?

VORSICHT GEFÄHRLICHES HALBWISSEN: meiner wissensstands nach, darf der arbeitgeber nicht einfach sagen, das wenn du laut arbeitsvertrag 37,5 std woche hast, du jetzt auf einmal 40 std die woche arbeiten musst. dafür ist ein änderrungsvertrag erforderlich.

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@reusendrescher:

Ich sehe das halt so, gleiche Arbeit, klar gleiches Geld. Gleiche Arbeit gibt es aber eigentlich nur in der Industrie. Im Handwerk sieht das generell anders aus. Ich kann nicht jeden meiner Jungs das gleiche machen lassen, die verdienen daher auch unterschiedlich. Durchgehend aber gut wie ich finde und wenn ich es mit ihrem Verdienst vorher und bei vergleichbaren Arbeitnehmer aus meinem Bekanntenkreis so sehe.

Und das mit der Zweiklassengesellschaft sehe ich jetzt eher nicht. Es gibt eben verschiedene Arbeitnehmer, die auch unterschiedliche Arbeitszeiten haben können. Das die Arbeitszeit abgegolten werden muss, da brauchen wir nicht diskutieren.

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