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V(98) Rigide, Sanfte Restauration


Empfohlene Beiträge

hallo gemeinde

leider gehöre auch ich mehr zu der gemeinde der leser und wenigschreiber. das hat bei mir v.a. mit dem mangel an überschüssiger zeit, aber auch mit einer gewissen schreibfaulheit zu tun. aber lassen wir das.

2001 hatte ich im vorfeld des vespa oldtimer treffens in münchen die chance, eine V(98) 125 Rigide zu erwerben. wie es dazu kam berichte ich vielleicht ein anderes mal. auf alle fälle steht das ding seither in meiner sammlung.

vor ca. 3 jahren hat mich v98nicklaus kontaktiert, ob ich ihm mit der restauration seiner vespa helfen könne. den rest kennt ihr ja. angespornt durch seine resto hab ich mich endlich entschieden, auch meine wieder auf die strasse zu bringen. seine vespa ist übrigens nur 10 fahrgestellnummern älter. die beiden sind also so ziemlich zusammen vom band gelaufen und sicher auch zusammen in die schweiz gereist. :wacko:

Kenner der Materie wissen, dass die V98 nur für den Inlandmarkt, sprich Italien, mit 98 cc ausgeliefert wurden. Sämtliche 'V98' für die Exportmärkte hatten einen 125er Motor. Leider haben die 'Fachleute' jahrelang herumposaunt die V1 von 1948 sei die erste 125er Vespa. Da diese Vespa (die V1) eine Hinterradfederung hatte, spricht man heute von den 125er im V98 Chassis von 125 Rigide (Starr). Daher auch der etwas komisch anmutende Titel.

Jetzt aber genug gelabert. Hier ein paar Bilder:

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Diese Vespa wurde 'leider' einmal in grau überlackiert. Stellenweise ist aber noch das originale Silbergrau metallic zu sehen. Trotzdem wird sie nur sanft restauriert. Man spricht dann eigentlich mehr von Konservieren. Das heisst, der Zustand, wie sie vom letzten Besitzer noch benutzt wurde, soll erhalten, sprich konserviert werden. Fehlstellen im Lack werden, so hoffe ich zumindest, nur partiell ergänzt. Hier spricht man dann von

Restaurieren.

Gruss aus der Werkstatt

Bearbeitet von ralph
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Ich wäre sogar bereit, mehrere zu zeigen. Und sie jeweils gegen Herden von tollen kleinen Smallframes zu tauschen. Nur scheitert das bei wohl am selben Grund wir bei Motorhuhn.

Abgefahrenes Zeug aber auf jeden Fall. Die hier ist ja quasi fahrfertig, wenn ich das richtig verstehe. Kann man was dazu sagen, wie sich so was fährt? Haben die grob 25ccm Aufschlag die Motorleistung signifikant erhöht, oder warum hat man das für den Export geändert? Und warum ausgerechnet 98ccm? Hatte das irgendwelche rechtlichen Gründe?

Muss man sich echt mal vorstellen, über 60 Jahre, was da so alles passiert ist in der Zeit, und trotzdem gibt's zumindest vereinzelt Kisten, die das mehr oder minder gut überstanden haben. Wahnsinn.

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Super Ding. Und schön ,dass du sie so lässt. Passend dazu hab ich mal eben ein Bild eines Schweizer v98 Dias gemacht.post-3394-0-31431300-1321140370_thumb.jp

Kann es bei Bedarf mal richtig auf den Scanner schmeißen

Jaa bitte scannen. wäre echt super

FRüHE VESPA WERBUNG, ein sehr interessantes thema.

es ist noch nicht restlos geklärt, wie in den jahren 46-48 der vespa import in die schweiz organisiert war, doch einiges ist bekannt.

eine der ersten firmen war die titan ag in zürich. unten links deutlich zu sehen: generalvertretung für die schweiz.

6351702728_68456398db.jpg

wer gut hinschaut sieht, der vordere kotflügel entspricht der frühen ausführung von 1946. die schweiz gehörte nachweislich zu den ersten ländern, die mit export vespen beliefert wurden.

ab ca. 1948 war dann die intercommercial in genf generalvertretung. das erste bekannte werbeplakat:

6350946859_1a020e9e1e.jpg

das dia von gatti entspricht ja weitgehend dieser werbung. wie er selbst schreibt steht auf dem rahmen 'was mit genf'. ich nehme daher an, das dia wurde von intercommercial in genf in auftrag gegeben. die VIER händler sind alle aus basel. (wer lust hat, kann ja mal nach den namen googeln. sehr aufschlussreich)

sehr interessant auch, dass das sujet später von hoffmann weiter verwendet wurde:

6350945767_39b569933b.jpg

irendwie war das einfach ein saugutes bild, die fahrende vespa mit dem rennenden hündchen. so gut, dass es kurz darauf nochmals verwendet wurde :wacko: beide 1950 und beide noch immer mit der vorderen kontrollschildhalterung, wie sie damals in der schweiz noch vorschrift war.

6351690950_606635e356.jpg

gruss aus zürich

Bearbeitet von ralph
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so, genug theorie über generalvertretungen und werbebilder. jetzt gibts noch news von der vespa:

wer sich ein bisschen mit der V98 thematik befasst weiss, dass die rahmen meist gerissen sind. die starre motoraufhängung und eine zu starke belastung durch einen beifahrer setzen die rahmen unter extrem ungünstige spannung, so dass sie eben reissen. risse bilden sich meist rechts oberhalb der motorhalterung:

6323288675_e5938aba56.jpg

und hier:

6323288109_9ebf231e3a.jpg

wie auf den bildern unschwer zu erkennen hat sich ein schweissvirtuoso an der guten dame zu schaffen gemacht. dies ist auch der grund, dass ich sie zerlegt habe, so dass diese schäden nun durch einen fachmann in ordnung gestellt werden kann.

da die vespa schon mal zum blechdoktor muss, habe ich noch das eine oder andere blechle dazu gelegt.

6351767872_dc2e8eb5a8.jpg

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das wars für heute. das nächste mal gibts bilder vom blechkünstler :wacko:

gruss aus zürich

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  • 1 Jahr später...

hallo olli

sie war in der zwischenzeit beim blechdoktor. bin noch immer am experimentieren was das ablösen des grauen überlacks angeht. das originale silber darunter ist saudünn und 'nitro' lack. reagiert sehr sehr empfindlich auf alle chemikalien wie farbverdünner, Aceton oder nitro.

es sind aber auch ein paar andere projekte dazwischen gekommen....

gruss aus der Schweiz

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Hallo,

fein zu hören das es weiter geht.

Ich bin auch gerade bei den O-Lack Aufbereitung meiner Hoffi, zum Glück ist kaum Ü-Lack drauf.

Die alten Lacke sind wirklich Super empfindlich, hab auch beim Radkasten reinigen verschiedene Mittelchen mal kurz angetestet egal ob Silikonentferner, verschiedene Verdünner etc. lösen vor allem die Grundierung an, an Aceton ist gar nicht zu denken, selbst Petroleum oder Tepanol kann man nicht verwenden bei der Grundierung... :-(

Hast Du Gattis Methode gesehen gehabt ? Er hatte auch eine überlackierte Hoffmann und hat den Lack mit 2000er Naßschleifpapier entfernt. So bereite ich meinen O-Lack auch auf...

Viel Erfolg noch !

Gruß Olli

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