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London 2012 ,so war es bei uns.


John Wayne

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Reisebericht London 2012.

Nach langer Vorfreude sollte es nun echt losgehen. Was aus einer Bierlaune im Sauerland ausgesprochen wurde :“ da fahren wir auf jeden Fall hin“ stand nun unmittelbar bevor. Zwar ist das Feld stakt dezimiert, aber dennoch ging es in zwei Teams nun doch los.

Die Vorbereitungen für das Takatuka Team bestehend aus Peevie, Basti und mir, sind abgeschlossen.

Es sind die ersten WVD für uns drei. Da wir eigentlich mehr Freunde von Runs wie „ Ferien im Sauerland“ sind haben wir auch gezögert. Aber London als Austragungsstätte war dann der ausschlaggebende Punkt. Über einen Bekannten konnten wir Karten für das „lite Entry“ buchen. Bedeutet kein Gala Dinner. War uns aber auch ganz lieb. Schließlich hat London so viel zu bieten.

Auch der Zeitreim wurde von Angedachten 10 Tagen auf vier dezimiert. Unterkunft haben wir den Campus gebucht. Sollte ja was gehen Abends. Aufgrund des engen Zeitfensters haben wir uns dann entschlossen die Roller in den Hänger zu packen und bis Duenkirchen mit dem Auto zu fahren.

Donnerstag:

Alles ist gepackt. Roller im Hänger aber kein Geld gewechselt. Aber egal. 3:00 Uhr morgen ist Abfahrt. Ich verpenne natürlich und werde von den Kollegen per Handy geweckt. Tue so als wäre ich fast fertig. 45min später geht es auf die Bahn Richtung Frankreich. Fähre geht um 10:00 Uhr. Sollte also passen.

Zwei PX en Bastis mit bearbeiteten 139er Malossi, meine ori 200ter mit 12 PS Zylinder und einem SITO Geschwür. Peevie mit 72er Primavera mit 133 DR Reisezylinder.

Hab die PX erst vor ein paar Wochen zusammengesteckt. Soll als Reiseroller dienen. Bin gespannt…

Die KM ziehen sich wie Kaugummi. Hinter der Belgischen Grenze direkt verfahren. Der Ring um Brüssel ist wie gewohnt total daneben. Die Gegenspur ist seit 10km dicht. Nach 400 KM erreichen wir morgens um 8:30 Uhr Duenkirchen. Der Tuppes bei der Passkotrolle ist irgendwie doof. Aber die Tante bei den Tickets macht das alles wieder wet.

Wir reihen uns in die genannte Spur ein warten auf die Fähre. Rollertechnisch noch nichts zu sehen. Wir beschließen uns im nahegelegenen Aufenthaltsgedöhns einen Kaffee zu holen. Der Automat lässt nichts Gutes erahnen. Der Kaffee schmeckt nach Arsch. Langsam trudeln die ersten Roller im Hafen ein. Ein paar Jungs aus WÜ und ein Haufen neue Vespen mit Fahrern älteren Semester. Wir vertreiben uns die Zeit mit Rauchen und gucken uns die ACMA´s an die eben Anhängerweise aus Frankreich eintrudeln. Die Fähre kommt um 9:30 Uhr. Ganz schön großes Ding. Denke an einen Kollegen aus Aachen der für sein Leben gerne Fähre fährt. Die Fähre ist ratz fatz entladen, und auch das Befahren geht überraschend schnell. So starten wir pünktlich um 10.01 Uhr Richtung England.

Das Wetter ist super, blauer Himmel und Sonnenschein. Nur etwas kalt vom Wind her. Urlaubsstimmung macht sich breit. Alle hoffen insgeheim dass wir gutes Wetter in London haben. Täglicher Blick auf die Wettervorhersage prophezeit nix gutes. 90% Regenwahrscheinlichkeit. Glaub ich nicht!

11:00 Uhr Anlegen in Dover. Gab ja ne Stunde dazu. Jetzt heißt es einen Platz für den Roller finden. Aber hier kann man ja noch nicht mal ne Obstkiste ein paar Minuten lagern. Die Kontrolllampe meiner Tankanzeige meldet sich zu Wort.

Also raus aus dem Puff hier und Richtung Treffpunkt mit Chris und Stefan. Nach dem ich das mit dem Linksfahren realisiere und merke das 50 nicht 50 km/h bedeuten sehen wir ein Camping Schild. Hier versuchen wir mal den Hänger incl. Auto quitt zu werden. Der Platzwart stellt sich als sehr freundlicher Typ heraus. Für 10 Pfund können wir Auto und Hänger bis Sonntag bei ihm lassen. Peevie will ihm mehr in die Kaffeekasse stecken, aber er protestiert. Da sag noch mal einer die Tommys wären unfreundlich… Mich beschleicht die Angst dass der den Hänger verkauft und meine Karre schlachtet. Aber auch egal jetzt.

Roller raus aus dem Hänger und Gepäck drauf. Auf geht’s Richtung Coastguard und den weißen Klippen von Dover.

Die Fahrt runter zum Strand entschädigt für das frühe Aufstehen. In dem Pub warten schon Chris und Stefan, großes Hallo. Euphorie macht sich breit. Absolut Wolkenfreier Himmel und 20°C. So hatte ich mir das gedacht. Nach den gewohnt schlechten Pommes machen wir uns um 13:00 Uhr auf den Weg nach Deal. Es geht zu Teil durchs Inland und an der Küste entlang.

Treffpunkt mit Schumi, Subway und Holger um 15:00 Uhr in Canterbury. Schnell merken wir dass unser Navi über keine England Karte verfügt. Also via Handy Navigation. Umso weiter es ins Landesinnere geht um so bedeckter und kälter. Aber es regnet noch nicht. Schnell merken wir dass wir den Zeitpunkt fürs Treffen nicht packen. Nach Telefonaten und Rumgeeire beschließen wir uns erst in London zu treffen.

Den Campus in London zu finden gestaltet sich als gar nicht so leicht. Die Gegend wird immer verruchter. Wir fragen dreimal nach dem Weg, erhalten drei verschiedene Antworten. Schilder, Fehlanzeige. Irgendwann hält ein Polizeiwagen an und wir werden gefragt ob wir schon Probleme hätten? Die Polizisten erklären uns den Weg, und es kann weiter gehen.

18:30 Uhr treffen wir im Campus ein. Hermetisch abgeriegelt mit Wachpersonal. Roller stehen unterdacht.

Check in ist schnell gemacht und es geht auf die Zimmer. Zwar kein Grand Hotel aber die Entscheidung hie zu buchen war richtig. Dutzende Roller knattern nach und nach aufs Gelände und der Campus füllt sich. Wir beschließen noch was Essen zu gehen. Nach einiger Zeit entschließen wir uns für Subway. Lecker ist anders, aber egal. Ab ins Bett pennen!

Freitag.

Alle sind recht früh wach. Beim Frühstück fällt uns auf das wir keine Bons haben. Aber in der Rezeption drückt uns schnell jemand die fehlenden Bons in die Hand. Frühstück ist Englisch aber durchaus essbar.

Kaffee soviel man will, und er schmeckt sogar. Kurzes Telefonat mit dem Rest der Truppe. Treffpunkt O2 Arena. Zehn Minuten Fahrt vom Campus zum Gelände. „Das ist ja toll“ denk ich so bei mir.

Bei der Ankunft die große Enttäuschung. Vom Vespaparkplatz bis zum Veranstaltungsgelände vergehen fast 15 Minuten incl. Durchleuchtung unserer Rucksäcke. Wir treffen den Spanier der mit dem Flieger nach London gekommen ist. Bekommen unsere Bändchen. Wir gehen auf Gelände und sind etwas Irritiert. Fragen ob wir richtig sind. Scheinbar schon. Ein Zelt mit den Karren vom örtlichen Club. Ein Teilestand, der SIP und Pinasco Stand und ein paar neue Vespas bei Piaggio. Das wars. Nach ner Stunde beschließen wir in die Stadt zu fahren. Wir treffen die anderen am Eingang die seit einer Stunde versuchen ihr Bändchen zu bekommen. Könnte schlimmer sein denke ich mir, fahren wir halt nach London rein. Da beginnt es zu regnen, aber Richtig.

Also wieder rein und irgendwo Kaffee trinken. Anschließend in die Regenklamotten und los.

Als wir am Roller sind hört es auf und die Sonne scheint.

Anschließend sind wir zu MC. Da es auf dem Gelände der WVD weder einen Stand für Essen, noch für Getränke gibt. Klingt komisch, ist aber so. Nach einem kommunikativen Missverständnis am Tresen haben wir drei Tabletts voll und sind 35 Pfund ärmer.

Anschließend geht es ohne Navi in die Stadt. Finden mit Ach und Krach die London Bridge. Nach ner kurzen Fotosession komnmt direkt CSI London und faselt was von 80 Pfund. Wir beschließen weiter zu fahren. Verfransen uns komplett. Akku leer, denke das wars. An der Ampel steht jemand mit ner PX aus EL und Navi! Ab dem Punkt hatten wir eine gführte Stadtrundfahrt. An jeder Kreuzung stehen Vespa Pulks. Die Stimmung ist wieder auf der Höhe. Am Big Ben kommen und Gattinator und Michi B entgegen, aber man sieht uns nicht.

Völlig tiefenentspannt kommen wir gegen 20:00 Uhr zurück zum Campus. Schnell Umziehen und ab mit den Münsteranern in den Pub. England-Schweden! Das halbe Vespa Village ist dort. Ich sehe einen Aufkleber mit „ du kannst doch hier nicht von Heizung reden“ aber wundere mich nicht.

00:00 Uhr Feierabend!

Samstag:

Treffpunkt mit alle Mann 9:30 Uhr an der O2 Arena. Wollen nach Brighton, da es vom Veranstalter keinerlei Programm gibt. Wäre aber auch mit Programm geplant gewesen. Zumindest für uns drei. Einziges Problem ist noch das eine Person heute Nacht verschwunden ist. Klamotten, Handy, Kohle alles noch im Zimmer. Keine Spur weit und breit. Ein Kollege muss noch sein Ticket holen. Alles verzögert sich. Der Corso startet und ich bin froh dass ich mir das nicht antuen muss. Glaube nicht dass es grade angenehm wird mit den Südeuropäischen Kollegen durch London zu fahren.

Nach einer Zeit ein Anruf von dem verschollenen Kollegen. Wir holen ihn im Hotel ab. Er war wohl nach dem Pullern im falschen Zimmer gelandet. Wir brauchen ewig ins Hotel. Die Stadt ist dermaßen dicht. Das Rollerfahren gestaltet sich als etwas gewohnheitsbedürftig. Der Spagat zwischen defensiv und offensiv fällt schwer. Nach dem der Kollege an Board ist geht es Richtung Brighton. Nach zwei Stunden Stopp & Go sind wir immer noch nicht aus London raus. Aber Schumis Kupplung macht Stress. Also Pause an der nächsten Tanke. Wir tanken und versorgen uns mit Getränken. Ein Tommy kommt zu uns und fragt uns wo wir her kommen. Nachdem wir ihm berichten dass wir aus Deutschland kommen tut er erstaunt. „ich hätte nicht gedacht dass so was so weit fährt“. Mittlerweile gibt es auf dem Klo Randale. Der Inder von der Tanke versucht dem „Dauergast“ auf der Keramik zu erklären dass die Toilette privat sei. Durch die Tür kommt nur ein: Shut up, you sausage!.

Kurz später geht es weiter. Ab jetzt läuft es. Endlich die rettende Autobahn. Noch 40 Meilen.

Es ist windig und meine Karre klingelt unter Volllast. Rede mir ein das es der Gepäckträger ist der so Geräusche macht. Nach ein paar Meilen macht die Sprint von Holger Stress, Aussetzer. Zum Glück direkt eine Tanke in der Nähe. Nach dem Tanken läuft die Sprint wieder. Parallel lesen wir einen Österreicher auf der von seiner Herde getrennt wurde. Er bekommt meinen Messbecher zum Öl einfüllen. Und weiter geht’s. Endlich erreichen wir Brighton. Am Orteingangsschild reißen die Wolken auf und die Sonne scheint.

Am Pier gibt es einen ausgiebigen Fototermin. Wir essen fish&ships. Grenzgängig, glaube das der Fisch schnell wieder schwimmt. Anschließend bummeln wir durch Brighton und ziehen uns in ein Cafe zurück, und genießen die Sonne.

Rückfahrt dann mit den Österreichern. Perfekte Naviführung! Mit Stop an den Klippen und eine schöne Rückfahrt durchs Hinterland.

Letztes Stück Motorway. Es beginnt zu regnen und ich bin der einzige ohne Regenklamotten an. Als wir London erreichen hört es auf. Abend durch London ist gegenüber Mittag sehr angenehm. Die Busfahrer überzeugen durch ihre Freundlichkeit. Das kenn ich hier aber anders. Zum Teil halten sie sogar die Strassen frei für unseren kleinen Corso.

21:30 Uhr Ankunft im Campus. War anstrengend aber hat sich gelohnt. Die Österreicher geben ne Rund Bier aus. Jetzt schnell Umziehen und schnell was essen. Wir erreichen um halb elf das Pub. Küche geschlossen! Trinken aus und suchen uns ne Dönerbude.

Döner ist …anders als bei uns aber der Hunger treibt es rein.

Ab ins Bett, das wars für heute…

Sonntag

6:30 Uhr Aufstehen und Packen. 7:00 Uhr Frühstück und Abfahrt. 2 Stunden Autobahn und wir sind in Dover.

Vertreiben uns die Zeit am Coastguard bei Kaffee, der gar nicht schlecht ist.

Anschließend Karren in den Hänger und ab zum Hafen. Einer der Würzburger aus Duenkirchen kommt hoch auf dem gelben Wagen.

Ab auf die Fähre. Das Wetter zeigt sich von der besten Seite. Auf der Fähre treffen wir viele Bekannte und die Rückfahrt geht um wie nix. Aber alle haben Sonnenbrand.

17:00 Uhr Heimreise von Frankreich nach LEV. Fünf Länder an einem Tag. Fußball hören wir die erste Halbzeit auf Niederländisch. Interpretieren da auch das ein oder andere falsch.

Nach einer Pause in Düren bei MC erreichen wir LEV um 23:00 Uhr. Fahren noch einen Schlenker um nicht in den Autocorso von den Fußballaffen zu kommen.

Falle in Bett, zum Glück morgen frei!

Ich fand es super in London. Scheiß auf das Disaster an der O2 Arena. Wollte da eh nicht viel Zeit verbringen. Alle Karren haben gehalten, keine Panne, kein Unfall. Sehr viel gesehen und sehr nette Leute getroffen. Die Geschichte war jeden Penny wert!

Außer Ace Cafe hab ich alles erledigt.

Glaube nicht dass man jetzt auf keine VWD mehr fahren sollte. In London ist verdammt viel schief gelaufen. Denke werde nach Hasselt fahren. Mal schauen.

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