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Vespa Safari : 30.05.2012 – 18.08.2012 * 3491 km*

Die Planung für diese Tour stand schon bei den 2011er Vespa World Days erstmalig im Raum,
bzw. stand fest, daß wir zu den Vespa World Days 2012 nach London wollten.
Das hatte man erst mal lange im Hinterkopf, und so nach und nach fanden sich andere Mitstreiter,

die ebenfalls den Weg nach London auf sich nehmen wollten.
Es gab quasi 2 Gruppen, einmal eine Gruppe, die sich offiziell um den VC Münster bildete,

und letztendlich Karin, Bene, Michael und meiner einer (Gatti).
Währenddessen die VC MS Gruppe im Winter bereits Campinghütten nördlich der London Fields (Hackney) klar machte (dort sollte das Event stattfinden), beschlossen wir anderen vier die Variante, uns in der Queen Mary University für die besagten Tage vom 14-17.06 einzumieten.
Die Studis hatten Semesterferien, und so waren die Studentenwohnheime leer.
Zum Veranstaltungsgelände wären es nur ca. 2 km gewesen.
Also im November die Räume gebucht und bezahlt.

Da Michael und mir die direkte Strecke nach London aber zu kurz war, überlegten wir,
wie wir die VWDs mit einer Tour durch England verbinden könnten.
Also Landkarte raus und mal schauen, wie man so um den Pudding herum sich an London rantastet.
Zeitgleich stellte sich heraus, daß Bene wohl doch nicht mitkönne, da er ab dem 01.06 einen neuen Job haben werde, und zwecks Urlaubssperre/Probezeit das nicht machbar sei.

Das Zimmer behielten Bene + Karin aber erst mal, da auch ein Kurztrip mit Flieger nicht ganz ausgeschlossen war.
Michael und ich saßen also weiterhin vor der Landkarte und die erste Idee war es,

über Belgien (Brügge) nach Frankreich zu fahren. Dort Zwischenstops in Paris, Le Mans und weitere Orte in Richtung Fährhafen Roscoff.
Von dort sollte es mit einer Fähre nach Südirland gehen, um dann eben durch Irland nach England oder Schottland rüberzusetzen. Mal kurz die Fähre Frankreich-Irland abgecheckt und schnell bemerkt- die fährt nur einmal die Woche - passt von den Tagen gar nicht..., also alles anders planen.
So kamen wir auf die Idee, das Ganze andersrum aufzuziehen. Also erst Schottland, dann Irland, dann England zu den VWDs und über Belgien zurück nach Münster.
Sah von den Fähren schon mal um einiges entspannter aus, so daß die Planung genauer wurde.
Die groben Abschnitte und Orte, zu den wir wollten hatten wir erst mal festgelegt...ob die zeitlich zu bewerkstelligen sind konnte man nicht sagen. Aber wir hatten ja keine Vorgaben und konnten jederzeit die Tour auch vor Ort noch umlegen.
Also wurde letztendlich auch nur die Hinfähre, und die Rückfähre gebucht, so daß wir nicht aufgrund etlicher anderer Rollerfahrer eine ausgebuchte Fähre vor uns haben würden.
Als Starttermin wurde Mittwoch der 30.05 gewählt, als Heimkehrtag der 18.06, da Michael tags drauf Hochzeitstag hatte und dementsprechend wieder daheim sein wollte.

Passte ja auch soweit, da die VWD eben nur bis zum 17.06 gingen.

Bevor es aber zur Reise aufging, begannen wir bereits etliche Wochen vorher schon mit den Arbeiten an den Rollern.
Als Tourengefährte wurden 2 PX Modelle gewählt.
Michael mit seiner Traveller, die er auch schon 2011 in Gjövik (Norwegen) dabei hatte, und ich ebenfalls mit einer Traveller, die ich erst im Frühjahr 1 km entfernt von meiner Haustür günstig erstand. Bevor ich die kaufte, hatte ich ansich eine normale 200er PX alt im Hinterkopf gehabt.
Das mir die Traveller über den Weg lief war reiner Zufall. Macht es aber für E-Teile umso einfacher, wenn man 2 Lussos nimmt, und nicht einmal PX alt und einmal Lusso.


Kurz etwas zu der Vespa Traveller.
Es handelt sich dabei um eine normale PX Lusso, welche 85/86 als Sondermodell für den deutschen Markt hergestellt wurde. Angeblich auch nur ein halbes Jahr gebaut. Die Traveller zeichnet sich durch einen Rundumschutz an Sturzbügeln und Gepäckträgern aus. Also Kotflügelbügel, Beinschildbügel, die mit dem vorderen Gepäckträger verschraubt sind, Backenbügel und eben einem breiten hinteren Gepäckträger. Die Teile waren ockerbraun, ebenso wie die Lenkkopfabdeckung und Reserveradabdeckung und Spritzschutz. Die Grundfarbe der Karosserieteile war gelb. Die Farbkombi nannte Piaggio damals Safari, so daß neben dem Begriff Traveller sich auch der Name Safari für dieses Sondermodell durchsetzte.
Meine Safari wurde 86 erstmalig zugelassen, währenddessen Michaels 2 Jahre beim Händler erst rumstand, um dann 88 erstmalig offiziell die Strasse zu sehen. Die eigenartige Optik, die man heut vielfalls nett und amüsant findet, war damals eben kein Hauptgewinn.


Wie also erwähnt erwarb ich auch so eine Safari und schnell stand fest, daß diese dann ebenfalls mein Mobil für die Reise werden würde. 2 Traveller in freier Wildbahn sind schon eine absolute Seltenheit.
Der Ausgangszustand meiner PX war nicht schlecht, aber auch nicht perfekt.
Sie hatte keinen nennenswerten Rost, was soweit schon ganz gut war. Der Lack war matt, der Motor lief unrund, und der Vorbesitzer geizte nicht mit Hammerschlaggold, sobald ein Steinschlag entstand.
So wurde meine Kiste komplett zerlegt. Neben der optischen Aufarbeitung und Freilegung des Originallacks, wurde natürlich auch die Mechanik zerlegt und soweit defekt oder verschlissen erneuert.
Bei Michael wurde es ebenso gemacht. Der Motor lief zwar, wurde aber vorab , seitdem er ihn hatte nicht zerlegt. Um also auch dort sicher zu gehen, wurde auch diese Mechanik soweit überholt und ebenso wie bei mir auch optisch das Poliertuch geschwungen.
Da wir beide bei der Tour mit Navi fahren und dieses auf dem Gepäckfach montieren wollten, ...andererseits aber nicht das originale Gepäckfach mit Bohrlöchern verhunzen wollten, wurden 2 Opferfächer passend lackiert. Ebenso wurde es mit dem hinteren Gepäckträger gemacht,

den wir verstärkten und wie den originalen ockerfarben lackierten.
Beide Safaris hatten noch die originale, zweifarbige Sitzbank in ocker und gelb..., diese wollten wir aber ebenfalls nicht nehmen, da sie einfach nicht bequem ist auf langen Reisen.
Des Sitzkomforts und der Optik wegen entschieden wir uns für 2 hellbraune Ancilottinachbauten.
Preis-Leistung scheinte zu stimmen.
Während meine Bank extrem hart vom Schaumstoff war, war Michaels dagegen recht weich.
Da ich andererseits auch mehr wiege, paßte das soweit auch erst mal.

Beide Roller waren irgendwann dann auch mal soweit technisch fertig, so daß wir relativ kurz vor der Tour die ersten wirklichen Probefahrten unternehmen konnten.
Als Gepäckstück entschieden wir uns für eine praktische Alu-Zarges Box.
Die ist stabil, abschließbar, groß und eben aus Alu...relativ leicht also.
Um die Boxen diebstahlsicher zu montieren und auch mal schnell abzunehmen, kauften wir von Hepco & Becker ein Schloßsystem, welches allerdings auch erst noch von uns angepaßt werden mußte.
So hatten wir also kurz vor Abreise die Boxen auf den Rollern und unternahmen, mit Wasserflaschen vollgepackt die ersten Probefahrten durch das heimatliche Münsterland. Man sah keine Schwachstellen und so wurden die Roller letztendlich fertig für die Reise gepackt.



Start der Tour:

Mittwoch der 30. Mai:
Treffpunkt bei Michael zur entspannten Uhrzeit von 9 Uhr morgens.
Wir hatten die Fähre Ijmuiden - Newcastle gebucht, also Niederlande-England.
Abfahrtszeit der Fähre war gegen 17 Uhr, gegen 16 Uhr wollten wir da sein.
Alles recht entspannt also.
Als Verabschiedungskommitte kamen dann auch noch Bene und Karin vorbei.
Als Galionsfigur brachte Bene noch Uter mit, welcher fortan dann vorne am Bug meiner Safari den wohl besten Ausblick der Tour haben würde.

Bei Michael war es Kermit, der diese Aufgabe übernahm und freundlich winkend jedem entgegen sah.
Der Km-Stand meiner Traveller zeigte 5272 km beim Start (hatte mehr runter-aber der Tacho wurde mal erneuert).
Da Bene erst 2 Tage später seinen neuen Job anfangen würde, fuhr er ein sehr langes Stück zusammen mit uns. Ein sehr netter Support. Erst weit in den Niederlanden verabschiedete es sich und Michael und ich fuhren bei strahlendem Sonnenschein nun alleine weiter Richtung niederländischer Küste.
Absolut zeitig und mit einem Kilometerstand von 5556 km erreichten wir die Fähre.
Vor Ort dann großes Erstaunen, wie viele Motorradfahrer damit fahren wollten....es waren schätzungsweise an die 70. Von der alten Harley und Indian aus den 20s ebenso, wie häßliche Eierschalen aus Fernost.

Auf der Fähre dann die Kabine mit Meerblick bezogen , da die Fahrt die ganze Nacht dauern würde,
und wir erst Donnerstag morgens in Newcastle anlegen würden.
Also hieß es erstmals den Dampfer zu erkunden.

Vom üblichen Dutyfree-shop über die verschiedenen Cafes zu den hier und da verteilten Außenplattformen.
Die Preise sind natürlich gesalzen..., viel Konkurrenz gibt es ja nicht.
Aber wenn man schaut, kann man dennoch sparen. Oben auf dem Sonnendeck kostete mal ne Cola eben 4 Euro, währenddessen unten, quasi schon fast unterm Schiff, wo es ein kleines Kino gab die Cola eisgekühlt aus dem Automaten für 1,50 Taler zu haben war... .
Kino haben wir uns dann auch gegönnt....viel stand nicht zur Auswahl, so daß es Warhorse wurde....,

für Pferdeliebhaber, die Wendy lesen ggf ganz nett, wir schliefen aber quasi schon ein. Also danach dann ab in die Koje, um morgens dann wieder frisch geduscht für England gewappnet zu sein.




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Donnerstag der 31. Mai:
Start bei km 5556 .

Dusche ist hier das passende Stichwort, nämlich so sah der Himmel ebenfalls aus.
Also schnell die Regenklamotten rausgekramt und die Roller losgegurtet- wir mußten die Kisten nämlich selbst verzurren...

Vorher noch von Bord die mitschwimmenden Delfine betrachtet...schon cool.
Halbwegs dem Wetter gewappnet verließen wir linksfahrend das Boot um erst mal nach Newcastle reinzufahren.
Dort Frühtsück in einem netten kleinen Laden und erste Lagebesprechung, welchen Weg man nehmen wollte. Wir hatten uns vorab schon einige ADAC Karten besorgt, und entschieden uns die keinsten dort eingezeichneten Wege zu nehmen.
Da nördlich von Newcastle der Northumberland National Park liegt war eine Strecke durch eben diesen geplant. Die grobe Richtung Edinburgh, welche wir an diesem Tag erreichen wollten gab den Weg quasi vor. Navis also mit allerlei kleinen Orten gefüttert, Autobahnen verbieten programmiert und ab die Maus.... . Das Wetter war noch naß, wurde aber weniger, um dann nach einiger Zeit wenigstens von oben trocken zu bleiben.
Die Strassen durch den Nationalpark, aber auch die anderen waren schon super.
Rauf-runter, rechts,links...Blind Summits...,also nicht einsehbare Erhöhungen sorgten immer wieder für Achterbahnfeeling pur. Je nördlicher wir kamen, und um so einsamer die Ortschaften wurde, um so interessanter wurde es . Die ersten Straßenblockaden in Form von weißen Wollknäulen..also Schafen tauchten auf. Damit verbunden die Cattlegrids...Gitterroste in den Strassen, so daß die Schafe einer Herde nicht rüber zum anderen Schafbesitzer gehen konnten.
Die Schafe mögen übrigends nicht den Sound eines Sip Road..., das Knattern beim Gaswegnehmen hatte gewisse Ähnlichkeit mit Gewehrsalven, so das die Viecher recht schnell reisaus nahmen.
Dort mußte man aber auch Aufpassen. Oft war Mutterschaf Gwendolyn auf der einen Seite, und Kinderschaf Jeremy Pacal auf der anderen Straßenseite...., hier sprang dann schon mal das eine Schaf doch noch mal über die Strasse. Aber man paßte einfach auf, und so ging es dann auch recht problemlos.

Die Strassen wurden immer lieblicher und kleiner..., mal umgab uns Wald, mal wieder die kargen Wiesen mit den typischen Steinmauern. In einem kleinen Wäldchen dann ein Hinweis zu einem Teahouse..., das Wetter war zwar trocken, aber nach der Fähre und den ersten Stunden Fahrt eine nette Abwechslung. Dem Hinweisschild folgend fanden wir uns dann in einer urigen Ansammlung von einigen Häusern wieder. Das Wort Ort , so wie wir es kennen kann man in Schottland nicht wirklich so wahr nehmen...., oft sind es eben nur ne Handvoll Häuser, die in die Landschaft geworfen wurden.
Wir also ganz britisch schön Tee und Gepäck, in klassischer Atmosphäre mit weichem Teppich und Yorkshire Terrier, der mich direkt als Spielgefährten annahm, genossen.
Gestärkt durch so viel britische Gastfreundlichkeit ging es weiter.

Irgendwann dann das erwartete Schild, daß wir England verlassen und nun schottische Strassen unter den 10 Zoll Reifen haben werden.
Wir markierten unser Revier...., und fuhren voller Tatendrang weiter gen Norden.

Völlig fasziniert von der schon hier vorhanden wunderschönen Landschaft merkten wir schnell, daß Edinburgh an diesem Tag nicht zu machen sei. War ja auch nicht schlimm, da wir ja selbst bestimmen konnten wo wir blieben. Hatten nix vorgebucht und da auch Zelten nicht geplant war, suchten wir nach einem heftigen Schauer schnell nach einem Bed & Breakfast. In dem verschlafenen Ort Traquair , so 40 Meilen von Edinburgh entfernt, wurden wir dann bei einer netten älteren Lady fündig.
Schon hier sei zu erwähnen, daß wir uns fast immer wie Riesen vorkamen..., dieser 1,40 Zwerg war nicht der Letzte. Das Zimmer war ein Doppelzimmer mit Einzelbetten....britisch dekoriert mit kitschigen Rosenmotiven hier und da. Noch schnell die nassen Sachen aufgehangen...., und nach dem Schauer

nochmals in das nächste Kaff gefahren um im örtlichen Pub Lasagne + Pommes + Erbsen zu bestellen. Eigenartige Zusammenstellung, kam später aber öfter vor. Auch sei hier schon zu erwähnen, daß man außer bei Mäcces kaum gute Fritten bekommt. Quasi roh und heiß die Dinger...aber egal...der Hunger treibst rein.
Der km-Stand am Abend: 5790.


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Freitag 01.Juni:
Das erste richtige Frühstück.
Die nette Lady fragte denn was wir so haben möchten.
Full scottisch, oder continental .
Natüüürlich nahmen wir full scottisch, was quasi full british, full welsh, oder auch full irish heissen könnte…jede Landstrich nannte es anders…. .
Also schön black Pudding, Bacon, Beans, Scramble Eggs, Toast + Jam/Marmelade .
Die ebenfalls am Tisch sitzenden Wanderer aus England hatten ihren Spass, als der Tellerinhalt weniger, und unsere Bäuche größer wurden... –Merken...nächstes mal Continental.... .
Von Traquair dann also bei strahlendem Sonnenschein auf die Mopeten und wieder über die kleinsten Strassen gen Edinburgh. Schon auf dem Weg merkte ich ein leichtes Schwankes des Hecks...,

so daß ich von einem schleichenden Plattfuß ausging. E-Schlauch hatte ich zwar, aber hab mir dann noch mal in E-burgh bei Hein Gericke ( sieht man auch in Irland) noch mal Flickzeug geholt.... .
Vorher in einem Vorort an der Tanke die ersten Rollerfahrer . 2 Scooterboys aus Schottland, die auf dem Weg zu einem Run waren. Erstes Hallo von unserer Seite....,kleiner Smalltalk..., aber wir merkten, daß die keinen Bock auf uns hatten. Überlegten auch erst mit auf den Run zu fahren..., aber wir wollten weiter...und ließen die beiden alleine ziehen.
In Edinburgh dann mit den Rollern die Royal Mile hoch, bis kurz vor das Schloß, wo schon die Aufbauarbeiten für das Edinburgh Tatoo stattfanden (Militärparade im August).
Dort dann mal hier und da entlang geschländert...und noch am Parkplatz ein Pläuschchen mit einem LKW Fahrer gehalten, der einfach mehr von uns wissen wollte...., fand die Tour schon recht cool wie er sagte. Als wir ihm dann sagten, daß wir noch nach Inverness an diesem Tag wollten, gab er den Tip, daß es einen Unfall gab...und die Strasse gesperrt sei.
Naja dachten wir...Edinburgh und Inverness sind mal knappe 300 km..., bis wir da sind...sollte uns nichts mehr stören. Ich denke mal er dachte wir fahren 150 km/h und nur die Hauptstrasse.
Wir also von der schönen Altstadt unterwegs über die Brücke die den Firth of Forth überspannt gen Norden. Erst mal raus aus dem Verkehr mit LKWs und heizenden Autos, bis dann wieder die kleinen Strassen unser Weg nach Norden sein sollte. Zwischendurch den Ersatzreifen genommen, und ein besseres Fahrverhalten stellte sich direkt ein. Es wurde immer schöner, einsamer und uriger..., quasi so, wie man sich Schottland vorstellt. Die Schafe säumten wie so oft den Weg und so kehrten wir nach

einiger Zeit in einem kleinen Cafe ein. Wieder von den Einheimischen bestaunt kam ein Maler auf uns zu..., wieder um zu erfahren wo wir denn hin wollen usw. Er schnappte sich unsere ADAC Karte, welche er erst mal als schlecht klassifizierte...sei doch eine bestimmte Strecke gar nicht verzeichnet.
Er nannte uns die Wegbeschreibung und auch den Hinweis, daß man von dort den schönsten Überblick über Schottland habe. Mit dem Pint Bier in seiner Hand verabschiedeten wir uns, um uns auf den Weg zu machen, der er nannte. Grob hatten wir ähnliches geplant. Wie erwähnt wollten wir Autobahnen vermeiden..., was aber auf den Weg nach Inverness(Loch Ness) nicht leicht ist.

Ok..., dann erst mal so weit wie möglich normal fahren, dann auf die Schnellstrasse war unsere Überlegung.
Irgendwann hatten wir dann wohl die genannte Strasse des Maler gefunden...über Serpentinen und an einem Wildbach entlang ging es in die Highlands. Die Landschaft wurd karger und nach und nach erblickten wir die weite Ferne. Der Tip war gold wert....einmalig schön. Es war ein Singleway..., also eine Strasse mit nur einer Wagenbreite...dafür aber mit Ausweichbuchten hier und da. Typisch für Schottland. Kannte das schon von vorherigen Urlauben mit Auto in Schottland.
Irgendwann mußten wir dann eben auf den Highway...,aber nix los...., der Tank wurd leerer...kein Auto, kein Mensch, keine Tanke....nach etlichen Minuten fiel uns dann der Hinweis des LKW Fahrers in Edinburgh ein...“Unfall...gesperrt..usw“. Na ja...waren ja schon mal drauf und so hatten wir die Bahn für uns. Nach etlichen km dann in der Ferne ne Straßensperre...langsam drauf zu..., aber kein Unfall weit und breit. Nur eben die Sperre , welche für die Gegenrichtung galt.
Er jetzt bemerkten wir, daß der Tip des Malers zudem auch unser Glück war, die Unfallstelle im Süden zu umfahren. Es hatten sich zwei LKWs frontal getroffen mit Todesopfern usw.

Dementsprechend wurde im Norden dann schon die Strecke gesperrt. Man winkte uns freudig durch, waren wir wohl seit Stunden die ersten „Besucher“ . Kermit und Uter halfen dabei wieder wie so oft, ein Lächeln auf die Betrachter zu zaubern... . Hinter der Absperrung dann der Megastau....auf unserer Seite lagen die Leute auf der Strasse...Schuhe aus usw...., die mußten wohl schon seit Stunden warten...und wir waren die ersten die dort an denen wie Außerirdische vorbeifuhren. Aber die Leute hatten Spaß an uns, applaudierten und waren froh mal was fahrendes zu sehen. Der Tank war
inzwischen quasi leer und die Spritanzeige leuchtete schon seit Ewigkeiten. Durch den Stau, an dem wir vorbeifuhren..., der schätzungsweise 25 km lang war kamen wir auch zu keiner Tanke, so daß die Ersatzkanister erstmalig zum Einsatz kamen.

Hier fuhren wir einen Weg, der man kaum beschreiben kann. Wir sprachen während der Fahrt nicht miteinander...erst ne Stunde später...am Ende des Weges ...so geplättet waren wir von dieser Strecke. Man kann es kaum beschreiben, leider auch nicht fotografieren. Ein Märchenweg, im Gegensatz zum Rest von Schottland traumhaft asphaltiert, vereinzelt wunderschöne Häuser an den Wegesrand drapiert, moosiger Wald zur rechten, weitläufiges Tal zur linken, gesäumt von alten Mauern am Straßenrand und Burgruinen in Wurfweite. Abendsonne und eine Strasse (Singleway) die nur noch auf und ab und von rechts nach links ging. Kein weiterer Verkehr. Eine Mischung aus Harry Potter, Herr der Ringe und Braveheart..., das alles auf LSD. Wäre die Zeichentrickversion von Bambi neben dem Roller hergelaufen...ich hätte es geglaubt. Es wurde später und auch deutlich kälter, aber noch kein B&B zu sehen, ebenso keine Tanke...und die Tankanzeige wanderte wieder gegen Null. Dann irgendwann dann noch Rettung...Tanke im Nirgendwo...sauber. Proviant gefaßt und weiter suchend fanden wir dann 5 vor 10 abends noch zwei Einzelzimmer in Tomatin, südlich von Inverness. Urige Unterkunft und der Besitzer war vollends begeistert und zur Tür rausstürmend, als er hörte, daß wir mit 2 Rollern aus Deutschland da sein.
Ein absoluter Wahnsinnstag.
Der Tacho zeigte am Ende 6126 km.




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Sa. 02.06.
Start in Tomatin bei erneut traumhaften Wetter.
Am Strassenrand das erste Reh...(Kopf war platt gefahren...der Rest war noch plastisch....).
Ok..., man sollte also auf Tierwechsel achten... .
Bis Inverness war es nicht mehr weit...und so fuhren wir über Inverness, Loch Ness vom Norden kommend gen Süden am Südufer entlang Richtung Fort Augustus.
Vor Ort Proviant in Form von Keksen und Sprit fassend dann quer rüber nach Westen...Richtung der Isle of Skye.
Immer wieder Zwischenstops am parallel verlaufendem See...., bis wir dann endlich Eilean Donan Castle erreichten. Vielen ggf besser bekannt als das Highlander-Schloss aus gleichnamigem Film.
Auch dort wieder staunende Gesichter und Gespräche mit Italienern und Deutschen, die unsere Gefährte wieder lachend, aber auch anerkennend begutachteten. Kurze Schloßbesichtigung, nen Snack in Form der überall erhältlichen Sandwiches und weiter über Kyle auf die Insel.
Wir nahmen die Brücke, welche inzwischen kostenlos ist...ich mußte vor Jahren dort noch zahlen...optimal also. Wir fuhren bis Portree, ein schönes kleines Fischerdörfchen mit allem was man braucht. Hier fanden wir nur mich ach & krach etwas außerhalb nach langem Suchen noch ein Zimmer, da die Wochenenden bei dem Wetter wohl auch von Einheimischen gerne gebucht werden.
Glück gehabt...
Der Tacho blieb abends dann bei 6392 km in der Ortschaft Borve stehen.
Die Vermieterin hatte uns sogar ihre Garage zur Verfügung gestellt...optimal...so konnten die meisten Sachen auf dem Roller bleiben.



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So.03.06
Wieder erneut traumhaftes Wetter. Die ersten neidvollen Berichterstattungen von Land unter in Deutschland erreichten uns...egal...scheinbar alles richtig gemacht.
Die B&B Pension lag optimal. Von dort konnten wir direkt den Rundkurs über die Isle of Skye unternehmen. Wir fuhren nördlich gen Uig, von wo man auf die äußeren Hebriden rübersetzen kann.(Dort war ich vor Jahren...ist noch einsamer...aber war diesmal nicht Bestandteil unserer Tour).
Der Küstenstrasse folgend fuhren wir bis zum Kilt Rock...,eine Steilküste mit Wasserfall , die wohl jeder Skye Besucher schon mitgenommen hat. Wieder in Portree ankommend nochmals die Tanks vollgemacht und durch die Insel und die Berge durch auf die andere Seite, um dann gen Süden nach Armadale zu fahren. Wir wollten mit der Fähre zurück aufs schottische Festland (Mallaig). Kurzer Blick in den Fährplan...und es wurde eng. Also volle Kette die schätzungsweise 50 km zum verwunschenen Fährhafen. Dort angekommen stand die Fähre noch da..und wir waren die letzten Fahrzeuge.
Ich also schnell in den Schalter um 44 Pfünder für die Überfahrt zu zahlen. Dann von außen die Lautsprecherdurchsage, daß wir Kanister an Bord hätten. Man gab mir mein Geld wieder mit dem Hinweis, daß Kanister nicht erlaubt sein, bzw. mit Wasser gefüllt sein müßten.
Da die Tanks der Roller quasi leer waren, und das Personal von der Fähre wohl Mitleid hatte, packten alle mit an. Also Druckbetankung bis der Tank überquillte. Dann lief einer des Personals mit unseren Kanistern um die Ecke und kam vollgefüllt mit Wasser zurück. Dann wieder schnell zum Schalter, Ticket geholt und mit Schwung auf die Fähre.

Auf dem Festland dann wieder die Frage wohin mit dem Wasser. Irgendein Hafenmitarbeiter, der die Sache ebenso strange fand, sagte einfach auskippen. Kaum fertig kam der andere Fährtyp und wunderte sich über das auskippen und wollt nur wissen ob Sprit oder Wasser... . Nachdem wir Wasser sagten , was es ja auch war...er zufrieden war.. machten wir uns aus dem Staub in Richtung Fort William. Dort am Fuße des höchsten Bergs von UK kurzer Zwischenstop und direkt weiter gen Süden das nächste B&B zu suchen. Mir fiel Oban als schöne Hafenstadt ein, und so fuhren wir der Küste folgend in diese auch immer noch schöne Stadt. Dazwischen, also zwischen Oban und Mallaig, wo die Fähre anlegte ist weniger los, als zuvor in Schottland, mehr Schnellstrassen, weniger Häuser...nicht so schön, verglichen mit den atemberaubenden Weiten von Skye und den Highlands zuvor.
Oban erfüllte aber alle Erwartungen. Direkt am Ortseingang nen uriges Quartier gefunden und danach dann ab in die City. Der Hunger plagte und wir entschieden uns für einen Burger in einem na ja..recht einfach gehaltenem Laden. Aber es gingen nur Einheimische hin...,also genau passend.
So bestellten wir einen Cheeseburger mit Fritten....in der Erwartung ein Brötchen mit Fleisch, Käse,Saussen usw zu bekommen. Man bekam aber einen frittierten Klops, der innen tatsächlich Fleisch und Käse hatte..., das war es aber auch. Leicht amüsiert über diese Art eines Cheeseburgers entdeckten wir das Schild, „über 100 Jahre Erfahrung im frittieren“...nun gut...,war anders aber schmeckte auch sehr lecker.
Der Tacho blieb hier beim km 6700 stehen.


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Montag 04.06.
Von Oban ging es nun grob Richtung Glasgow...bzw. erst mal in den Glasgow National Park.
Wie zuvor bestes Wetter...eben gar nicht schottlandtypisch.
Wunderbare Wege, aber es wurd schon flacher...zwischenzeitlich bald heimatliche Gefühle wie im Münsterland...nicht so viel anders. Vorher aber noch die typische schottische Landschaft mit grünen Bergen, Wildbächen und einsamen Tälern...wunderbar. Zwischenzeitlich merkte ich ein leichtes Wippen am Roller. Kurzer Blick auf die hintere Bremstrommel zeigte sternförmiges Austreten von Öl.
Also Splint raus, Werkzeug rausgekramt und mal nachgeschaut. Mutter hatte sich ne viertel Umdrehung gelöst..., also wieder angeknallt, neuen Splint rein, alles sauber gemacht, Öl nachgefüllt und weiter. Trommel bremste noch, also hatte ich sie gar nicht abgenommen.
Glasgow kannte ich schon, und da wir weiter in den Süden Richtung Stranraer dem Fährhafen wollten, streiften wir Glasgow quasi nur am Rande.
Bis hierhin fuhr ich immer vorne..., bis dann mein Navi sein Geist aufgab und fortan bis zum Ende der Reise Michael der Navigator sein sollte.
Dem Verkehrswusel um Glasgow entflohen fuhren wir die Küstenstrasse entlang. Einzelne Ortschaften an der Küste kamen in Sicht. Aber kaum B&B, statt dessen Seebadcharakter und Golfplatz. Feste Campingwohnhütten hier und da...aber nix zum mieten. Viele Häuser sehr schön fertig gemacht...nicht ärmlich, eher das Gegenteil...hatte so ein bissl was von Florida für Rentner.
Irgendwann dann in Girvan ein bezahlbares Hotel mit angegliedertem Pub & Restaurant gefunden...direkt am Meer... . Abends beim Sonnenuntergang noch die schroffen Steinverwerfungen zum Wasser begutachtet und eine Robbe beim abendlichen Bad bestaunt.... . Hatte schon was kitschiges... .
Km Stand am Abend war 6976

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Dienstag 05.06.
Von Girvan ging es nun die Küste entlang in Richtung Stranraer, dem Fährhafen nach Nordirland.
Allerdings kommt kurz vorher der Hafen Cairnryan, der ebenfalls nach Belfast fährt und mit einem neuen Schiff aufwartete. Also steuerten wir diesen an.
Von der Kanistersache von der Isle of Skye gewarnt packten wir die Kanister nun in den Rucksack.
Man kontrollierte zwar unsere Zargeskisten, aber nicht das weitere Gepäck..., somit alles in Butter.
Einige Stunden später dann Ankunft in Belfast. Regen war schon zu bemerken, so daß wir uns passend anzogen. Angekommen im Hafen schnell zu ner Tanke, Lagebesprechung und weiter.

Ansich wollten in Belfast noch Rollerfahrer hinzukommen, die sich über facebook ankündigten.
Aber entweder haben wir uns verpaßt, oder die haben nur gelabert...egal...bei dem Wetter ..
Wir entschlossen uns, Nordirland recht schnell zu verlassen um uns auf den Weg nach Dublin zu machen. Durch strömenden Regen ging es dann erst durch das Wirrwarr an Strassen auf die kleineren Strassen an der Küste. Dann fing meine Kiste an zu bocken, um dann in eine größeren Pfütze komplett auszugehen. Sprang dann aber wieder an und mit Fehlzündungen schleppte ich mich zu einer Tanke, kurz vor der irischen Grenze. Hatte schon die Vermutung , daß die Zündspule unter Wasser stand..., was sich dann auch bewahrheitete. Also Wechselspule dran, Dirko an die Gummitülle und ne Tüte mit Kabelbindern drumgepackt. Sprang an-lief sauber...also weiter. Unterwegs dann wie
in Schottland dann Hinweise auf Olympia...bzw das Feuer, welches hier in einigen Stunden erwartet werden würde. Schon in den kleinsten schottischen Käffern wurd schon drauf hingewiesen, daß die olympische Fackel dann und dann hier und da ankommen werde.
Der Regen wurde stärker und trotz Regenklamotten waren wir gut naß, so daß wir nach einigem Suchen wieder an der Küstestrasse mit Hilfe und Tips von Einheimischen nördlich von Dublin im Ort Temonfeckin in einem alten Kutscherhaus gleich ein eigenes Haus als Quartier hatten. Zudem eingezäunt mit Sicherheitscode am Tor waren auch die Roller sicher.
Der Tacho zeigte 7141 km.
Via Wischhandy und Internet zeigte die Wettervorhersage für die kommenden Tage für Irland/Südirland Land Unter. An sich war geplant über Dublin, Limerick den Ring of Kerry und Cork anzusteuern und durch die südliche Küstenstrasse Irland im Süden wieder zu verlassen.
Aber bevor wir naß und nasser im Nirgendwo von Irland festsitzen entschlossen wir uns am kommenden Tag nach Dublin zu fahren, und da erst mal zu bleiben.
Also die Tour quasi leider abzukürzen, aber bei Dauerregen hat man auch nichts davon. Zudem waren wir beide zuvor noch nicht in Dublin, und neben der ganzen Natur vorab, war mal etwas Zivilisation auch was feines.


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Mittwoch 06.06

Von Temonfeckin ging es nun nach Dublin. Übers Netz hatte ich einen örtlichen Roller-Laden gesehen..., also einfach mal hin war die Devise..., mal schauen was in Irland so abgeht.
Den Laden hatten wir schnell gefunden, nix mit Glaspalast oder so,.....urig original und es sah quasi so aus, wie viele Schrauberbuden bei uns aussehen...ölig,dreckig, Motor hier und da, Kisten mit Gebrieben usw...,

war schon nett. Colin der Schrauber war sehr hilfreich, haben mal kurz meine Elektrik durchgemessen um zu schauen, ob nun das Navi oder was anderes bei mir im Argen lag. Spannungsregler hatte wohl einen weg, also schnell gegen einen anderen getauscht, den ich dabei hatte. Navi wollt aber leider dennoch nicht mehr. Egal...ne zeitlang mit ihm gequatscht und von ihm direkt nen Tip zur Übernachtung bekommen...zudem noch seine Nummer, wenn wir Hilfe brauchen würden.
Super nett von ihm....ich wusst noch nicht, daß ich kurze Zeit später drauf zurückkommen mußte.
Am Hotel dann erst mal für 3 Nächte eingecheckt, um so den Regen zu überdauern, der für die kommenden Tage vorhergesagt war. Also am Hotelplatz alles abgeladen und gemerkt,

daß der hintere Gepäckträger einen Riß hatte....
Nicht schön..., aber besser hier als in der Pampa. Also noch mal schnell Colin angerufen und gefragt ob er schweißen könne.
Er könne es nicht, aber Carl, ein ehemaliger Mitarbeiter, der nun selbst schraubt.
Direkt seine Nummer bekommen und Carl angerufen. Via SMS dann von ihm seine Adresse bekommen und direkt hin. Vor Ort eine Schrauberhölle . Lammys hier und da, einige ranzige PX´en, einige Automatiks. Witziges Teil der örtlichen Zeitung war diese neue GT.
6 Stück sind davon in Dublin im Einsatz, vorher bis vor 6 Jahren sollen es noch Lambrettas gewesen sein.... . Carl schweißte also den Riß und bemerkte zudem noch einen weiteren.
Dann nettes Gelaber über die irische Szene, Rollerläden usw....super nett und wieder Tips, wo wir hingehen sollten. Super Typ, genauso wie Colin vorab...ehrliche Arbeiterhaut..
Der km Stand am Abend war 7214


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Donnerstag 07.06.
Regen und Regen..., alles richtig gemacht.
Mit dem Bus also in die Innenstadt, noch kurz nen Knirps gekauft und die Stadt erkundet.
Hatten verschiedene Läden besucht, ebenso wie das Naturkundemuseum mit etlichen sehr alten Tierchen..., eben das typische Stadtshoppen usw. Abends dann nach Templebar, die Touristenamüsiermeile in der Innenstadt. Zwar extrem Tourilastig...aber auch nett...typische Musik in den vielen Pubs
.


Freitag 08.06.
Wieder Regen....
Wir wollten in ein Nachbarkaff, da es dort eine große Mall geben sollte, und so fragten wir an der Rezeption nach dem passenden Bus.
Was dann kam, war nachträglich gesehen schon eigenartig....,
Ein älterer Mann bekam unsere Frage mit und bot uns an, uns mitzunehmen...er fahre da auch hin.
Da er seriös aussah, Barbourjacke, die Bedienung ihn wohl kannte , sagten wir zu...
Draußen in seine verwarzte S-Klasse gestiegen und los gings.
Er fing an über die deutsche Politik zu labern, über US Cars usw.
In dem Kaff angekommen merkten wir, daß ihn sehr viele Leute höflich, aber auch ehrwürdig grüßten. Er lud uns noch zu einem Kaffee ein, quatsche uns etwas zu ..., war dann aber ebenso schnell wieder weg. Wir überlegten schon, warum jeder ihn grüße...ehem. Bürgermeister oder sonstwas dachten wir...oder eben was nicht ganz legales.
Ihr erinnert Euch an den fiesen Typen aus Snatch..., den mit der Brille usw..., hatte was von ihm.
Shoppingmall war nix besonderes, so daß wir ein Taxi zurück nahmen.
Wieder kam man schnell mit dem Taxifahrer ins Gespräch und wir fragten, ob er den Typen kenne.

Das nicht sagte er...Mafia könne auch nicht sein, da die Mafia aufgrund der Ira nie Fuß faßte in Irland.
Aber es könnte eben auch ein ehem. Mitglied eben der IRA sein, dem die älteren ihren Respekt oder so zollen würden. Mit dem eigenartigen Gefühl ging es abends wieder in die Stadt, um wieder was leckeres zu futtern und den ein oder anderen Pub aufzusuchen.





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Samstag 09.06.
Beim packen der Roller am Hotel dann erneut die Begegnung mit unserem S-Klasse Fahrer.
Da er vom ersten Gespräch wußte, daß wir nach London wollten, gab er uns den Tip doch bei seinem Cousin anzurufen..., wir sollen nur sagen wir kommen von Jimmy.....,...ohne Worte.
Seitdem heißt er bei uns Jimmy die Tulpe....
Wir haben natürlich nicht seinen Cousin angerufen...war schon recht eigenartig alles.....
Das Wetter war wieder super und wir fuhren vollbepackt südlich von Dublin zum Fährhafen, um dann zu hören, daß alle Fähren voll sein....erst abends könnte man was haben.
Dann also wieder auf die Mopeten und Dublin Port selbst angesteuert, zu einem anderen Anbieter, bzw ein anderes Fährunternehmen. Dort dasselbe...wir könnten warten und seien die ersten auf der Warteliste. Also vorab gezahlt....uns auf dem Parkplatz für 2 Stunden gemütlich gemacht..und mit viel Glück dann noch auf die Fähre nach Holyhead (Wales) gekommen.
Eigenartige Fähre....draußen nix zu sitzen...., innen alles voll, so daß wir die Stunden halb liegend auf dem Aussendeck, halb sitzend auf Treppen verbrachten.
Dann Ankunft in Holyhead und wieder Wechsel von Euro auf Pfund, sowie wieder von km/h auf Meilen.
Von Holyhead fuhren wir dann direkt in den walisischen Nationalpark der Cambrian Mountains....Wahnsinn.
Alles war naß...., einen Tag vorher war in Wales noch Land Unter, was selbst in Deutschland in den Medien kam, wie wir hörten. Ganze Häuser wurden überflutet, wovon wir nur noch Reste sahen.
Einige Strassen waren noch leicht mit Geröll verschmutzt, einige Stellen waren leicht geflutet, aber man konnte noch locker durchfahren. Scheint zudem sowieso da immer feuchter zu sein...Moos überall. Aber eine traumhaft schöne Landschaft. Die Häuser nun nicht mehr weiß gelackt wie in Schottland, sondern mehr aus grauem Naturstein gebaut....sehr urig...., die Strassen eng umsäumt von Bruchsteinmauern....rechts, links ...Berge und Täler, aber auch Wälder.
Ähnlich wie Schottland, aber auch anders....alles gedrungener.
Wir waren beide geflasht von dieser wilden Schönheit.

Ebenso wie einige Gegenden von Schottland eine Mischung aus Harry Potter, Miss Marple, Braveheart, Herr der Ringe und Sherlock Holmes....,...Hammer.

Des Abends fanden wir dann ein ebenso uriges Hotel in Tan-y-Bwlch .
Man merkt die eigenartigen Namen. Jede Gegend hatte ihre eigene Sprache, die man auch auf den Schildern sieht. Schottland ist gälisch, in Irland ist es ein eigenes irisch, und in Wales eben walisisch, was noch schlimmer zu lesen ist, als das schottische und irische zusammen.....
Der Tacho blieb heut bei 7341 km stehen.


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So.10.06
Frisch geduscht und gestärkt vom Frühstück (diesmal wieder Cornflakes und Joghurt) ging es bei gutem Wetter weiter durch den Nationalpark. An der Straßenseite säumten Schienen einen Kleinspureisenbahn unsere Route..., paßte aber auch wieder...,das Ganze hatte wirklich was von eine Eisenbahnanlage, wie man sie als Kind ggf selbst noch haben wollte.

Es war zwar von oben trocken, aber die Strasse war stellenweise immer noch naß..., so daß sich dann irgendwann wieder mein Motor in Form von einem eigenartigen Bzzzz Bzzzz meldete...,und die PX dabei spürbar langsamer wurde. Keine richtigen Aussetzer, aber man merkte, daß da irgendwo Strom in die falsche Richtung floß...quasi ne elektronische Drossel. Ohne das bzzzzz bzzzzzz, was nur stellenweise vorkam war alles wieder bestens.
Also noch mal kurz an der Zündspule geschaut...,in der Tüte, die ich in Nordirland drumpackte, hatte sich etwas Wasser gesammelt...beschlagen war sie zudem auch noch. Also erst mal leicht gelöchert um den Wasserdampf und das bischen Wasser abzulassen...klappte aber nicht. Hatte auch

zwischenzeitlich den Pick-Up im Hinterkopf, der ja was haben könnte.
Irgendwann tauchte dann ein Bauernhof auf mit offener Scheune mit Strohballen. Es war aber niemand zu sehen...., also nicht lang gefackelt....Werkzeug raus...., und diesmal neben Zündspule auch die komplette Lichtmaschine getauscht. Hatte kurz vorher noch eine nagelneue bekommen, und diese sollte jetzt ihren Dienst verrichten. Beim demontieren erkannte ich dann Wasser an den 4 Kontakten der Blackbox..aber egal...Polradbazieher sowie Blockierer hatte ich dabei und ruckzuck waren beide Teile ausgetauscht. Schnell wieder alles zusammen und verstaut, und schon ging es ohne bzzzz bzzzzz bis zum Ende der Reise dann auch von der Elektronikseite heile weiter.
Es war Sonntag und wir fuhren ohne große Ahnung an einem schönen Oldtimertreffen zur linken vorbei. Direkt angehalten, abgesattelt und erst mal das örtliche Geschehen bestaunt. Hatte was amerikanisches..., kleine Tischchen und Stühle vor den polierten Wagen und Motorrädern. Waren aber meist englische Wagen...schon schick. Nach kurzer Zeit kannte man uns auf dem Gelände, da der erste Verkäufer eines kleinen Teilemarktes wohl überall von den beiden Rollerfahrern aus Deutschland berichtete. Also Smalltalk hier und da...war schon super.
Während wir so vom nordwestlichen Wales quasi südöstlich schräg gen London steuern mußten wir wie so oft wieder tanken. Waren grad in Hereford in den Midlands, als uns wie so oft jemand ansprach. Optisch recht mitgenommen...ölverschmiert, Badelatschen usw erzählte er, er sei ebenfalls Scooterist... . Wir dachten jetzt-klar- Kymco XY13D3 oder dergleichen Abscheuliches..., aber nein...er habe Lambrettas...und wenn wir Zeit und Bock auf einen Kaffe hätten...Strasse rauf, 2 Ampel links, 3 Haus. Er stellt nen Roller vor die Tür. Wir nahmen dankend an, würden nach ´m Burger bei KFC dann vorbeikommen. Gesagt getan...Burger wanderte in den Magen und wir fuhren also vorbei.
Er hieß Mark, und fahre seit eh und je Lammi. Direkt zu ihm im Garten also, und da standen dann die ersten 2. Einmal ne hellblaue TV175 S2, und eine wirklich schöne originale SX200. Traum Zustand....schon nett, auch wenn wir jetzt nicht so Lammibegeistert sind wie andere. Während der Kaffee brodelte holte er dann seine TV200 aus dem Schuppen.
Tauchte vor Jahren auf einer der Kanalinseln auf, und irgendein Bekannter hat ihm die dann wieder komplettiert und zusammengebaut. Schicke Dinger...
Wir unterhielten uns wohl so 2 Stunden, und verabschiedeten uns dankend für den Plausch und den Kaffee. Wie zuvor in Irland gaben wir ihm unsere Visitenkarte, wenn er denn mal in Deutschland ist.
Also sattelten wir wieder die gelben Wespen und suchten dann nach weiteren 2 Stunden Fahrt wieder nach was passendem zum pennen. In einem Ort wurden wir bei einem Pub fündig...Roller sollten in den Innenhof, wo auch einige Tische standen. Im Innenhof fanden wir dann aber auch noch so richtiges Dreckspack an vollgesoffener , schon leicht randalierende Dorfjugend... .

Nicht lang überlegt...Roller wieder startklar gemacht und weiter...., nämlich auf umgefallene Roller hatten wir kein Bock.
Wurden dann außerhalb in einer schick gemachten alten Mühle in dem Miniort Malswick fündig.
Bei 7572 km endete dieser Tag.



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Montag 11.06.
Nach einem ausführlichen Frühstück ging es nun weiter in Richtung London. Hätte man über die Autobahn schnell erreichen können, aber wir hatten ja Zeit, und fuhren etwas um den Pudding herum.
Das Wetter wechselte zu Regen, und die an sich schöne Landschaft zog mehr vorbei, da man mehr auf die Strasse achten mußte, als zuvor. Kleinere Schlaglöcher waren mit all dem Gepäck schon nervig..., da hieß es aufzupassen. Irgendwann waren wir aber durch, die Regenklamotten waren an ihrer Grenze, und so beschlossen wir noch recht früh an diesem Tag uns schon nach was schlafbarem Ausschau zu halten. Im nächsten Ort fuhren wir die Hauptstrasse also auf und ab, aber nix zu sehen..., also mal nen Meter außerhalb des Ortes suchen. Irgendwann, als wir dann an der Strasse standen und überlegten wohin wir fahren, hielt dann ein älteres Pärchen mit Auto neben uns...wo wir denn hinwollen...? Kurz erklärt, daß wir B&B oder ein Hotel suchen würden, aber noch nix gefunden haben. Wir sollten ihr folgen, sie wüßten da was. Na ja...wir also im strömenden Regen hinterher..., dachten in 2-5 km wird die uns wohl was zeigen...Pustekuchen...., sind denen fast 20 km hinterhergefahren....mit vollgefluteten Senken, in den das Wasser schon höher stand.
Irgendwann hielt er dann an, sagte wir sollten links die Strasse fahren, da sei Sistone oder so..., da könnten wir was finden. Er sei selbst vor 45 Jahren Roller gefahren..., da wisse er was Regen ist.
Wir bedankten uns für den netten Support und fuhren eben besagte Strasse entlang.
Dann das Ortsschild und uns war klar, wo wir zufälligerweise waren..., nicht Sistone, sondern Silverstone, an der Rennstrecke. Gut...erst mal vor Ort den Hinweisschildern zur Touri-info gefolgt, die sollten wohl wissen wo was zu finden ist. Touri-info war aber zeitgleich die kleine Kantine auf der Rennstrecke. Am Tresen half man uns sehr schnell, die Dame rief sogar für uns bei Vermietern an und machte sofort was klar. Wir müßten nur 3 Stunden warten, was wir aber in dem angegliederten Cafe gerne überbrücken könnten. Optimal. So konnten wir erst mal aus den nassen Regenklamotten raus, auch wenn die Schuhe trotzdem noch naß waren. 3 heiße Kakaos später ging es dann aber.

An den Tischen nebenan wurden irgendwelche Verträge und Präsentationen abgehalten ...störte aber nicht.
Es ging dann nach dem Warten auch zur besagten Adresse. Neueres Wohngebiet..., welches nicht so wie zuvor nach B&B aussah. Aber man winkte uns schon zur Haustür rein.
Sehr nett begrüßt konnten wir erst mal unsere nassen Klammotten in der Garage plazieren. Andere nasse Sachen könnten wir gerne in den Trockner schmeißen.
Yvonne, so hieß die Besitzerin behandelte einen eher mütterlich, ihre beiden Söhne hatten auch ungefähr unser Alter und wir waren wirklich komplett in einer Familie drin. War schon strange, vorher waren quasi alle B&B mehr Anbauten mit eigenem Bad usw.

Aber wir waren naß, und hatten keine große Auswahl. Mit einem leicht komischen Gefühl wurden wir dann aber bei Tee und Kuchen mit ihr und dem grad von der Arbeit kommenden Ehemann schnell warm. Wir laberten über dies und das, so daß schnell 2 Stunden vorüber gingen. Man gab uns die Hausschlüssel und noch nen Tip für´n Pub , und so machten wir uns auf den Weg zu besagter Kneipe.
Vor Ort dann nen Haufen Italiener und Franzosen, die mit ihren Zugmaschinen mal eben zum Pub gefahren sind...hatte was. Waren die Mechaniker von verschiedenen Teams des Motorrad GP, welcher am kommenden Wochenende stattfand.
Mit Burger und Getränk gestärkt ging es dann zurück, ab in die Falle.

Der Tacho zeigte am Abend 7713 km

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Dienstag 12.06
Morgens dann ein sehr leckeres Frühstück. Der Hausherr hatte extra versucht deutsches Brot zu bekommen und erzählte so die ein oder andere Geschichte und Witze. Zudem noch viele Tips, welche Strasse wir doch gut fahren könnten.
Beide waren super nett, machten noch Fotos von unserer Abreise und mailten Sie auch direkt an uns.

Wenn jemand dort also mal was passendes sucht-einfach melden.
Heut wollten wir definitiv nach London rein, hatten zwar erst ab übermorgen, also Donnerstag in der Uni ein Quartier, aber 2 Tage London geht ja immer.
Hatte im Hinterkopf, daß einige andere Münsteraner auf einem Campingplatz in fester Hütte übernachten würden. Kurz noch mal nachgefragt, und schon hatten wir den Namen.
Der Lee Valley Campingsite liegt nordöstlich, und so fuhren wir von Norden kommend gen London.
Vorher fuhren wir aber noch an schönen altenglischen Ortschaften vorbei um letztendlich über Schnellstrassen London anzusteuern. Schon vor einer dieser Schnellstrassen merkte ich ein aufschaukeln des Rollers auf einer welligen Kleinststrasse. Nicht viel dabei gedacht und irgendwann auf der Schnellstrasse bei einem Pinkelstop dann erst mal nen Schrecken bekommen, als ich auf den Gepäckträger starrte. An der unteren Halterung fehlte ein ganzes Stück Eisen. Scheinbar an der Stelle gebrochen wie in Irland zuvor. Diesmal aber zusätzlich noch weiter oben, so daß die Box quasi nur auf einer Seite hielt, und die schadhafte Seite quasi in der Luft hing. Das herausgebrochene Stück hing aber passenderweise noch zwischen Sturzbügel und Backe und wurd erst mal gesichert. Ok..., was machen war die Devise. Ich hatte noch eine leere , dünne, feste und leichte Ortliebtasche dabei, und so packte ich alles was ging und „schwer“ war in die Tasche. Diese wurde dann auf den Mitteltunnel plaziert...was auch gar nicht weiter störte. Mit verschiedenen Spanngurten wurde dann die Box im Mac Gyver-stil abgefangen und gesichert...auf jeden Fall solang, bis man was schweißen konnte.

Ich war da schon leicht geschockt, denn wenn die Kiste segelt, könnte man schnell selbst mitsegeln.
Auf dem Parkplatz an der Strasse stand aber auch ein Lieferwagen und Michael fragte nach jemanden mit Schweißkenntnissen. Er kenne einen, 10 Meilen weiter, der wäre Schweißer.
Er würde vorfahren und es uns zeigen. Er fragte noch, wie schnell ich fahren wollte ...ich sagte ihm so 50-55 Meilen...also 80-90 km/h ca. Ok sagte er, um dann mit 70 Meilen..knapp 110 km/h loszudackeln.
Wir also beide mit Vollgas hinter ihm her..., und nach Blinkorgie seinerseits wußten wir, daß der Schweisser hier in der Gasse sitzen müsse. Per Lichthupe bedankten wir uns bei ihm und machten uns nun auf die Suche nach dem Meister des Metalls....

Hatten nix richtiges gefunden, aber bei einer kleinen Werkstatt guckte ein Mann raus, und so fragte ich ihn einfach.... . Ja,...er könne das wohl machen..., hatte früher selbst Vespa...., ich solle den mal demontieren. Also wie in Irland mal flux das Ding abgebaut und schon fing er an zu brutzeln.
Zusätzlich hat er auf unser Anliegen noch weitere Verstärkungen reingebraten..und nach einer Dusche mit Rostschutz konnte alles wieder montiert werden.
Von da an ging es dann aber auch recht schnell über Enfield nach London, bzw zum Lee Valley Camping Site. Wir hatten Glück...eine Holzhütte war noch frei bis Donnerstag morgen und so überlegten wir gar nicht lange.
Der einzige Nachteil war, daß es nur eine Holzhütte, quasi ne rundliche Gartenhütte mit Etagenbett und Matratze war..., also kein Bettzeug oder Decke o.d .
Schlafsack hatte ich aufgrund der vorher überlegten Übernachtungen von B&B gar nicht eingepackt.
Michael hatte einen sehr dünnen dabei...aber besser als nix.
Der Abend war noch jung, das Wetter trocken und so beschlossen wir, die Roller nun abgepackt wieder zum entdecken von London zu benutzen. Dank Navi findet man die Touriziele recht schnell, und so war Big Ben, London Eye, Westminster, House of Parlament usw schnell erkundet.
Dann auch erste Begegnung mit den Cops. Kaum stand man irgendwo nur wenige Minuten wurde man wieder weggeschickt...na ja..
An der O2 Arena, vormals der Millenium Dome schauten wir auch schon mal vorbei...aber rollertechnisch noch nichts zu sehen....egal....ab zurück zum Platz und ab ins Bett...oder das,

was es sein sollte.

Also deckte ich mich mit den Jacken, Pullovern und Handtüchern zu...., hab aber trotzdem gefroren bis zum geht nicht mehr...trotz Heizofen im Raum.
Egal...die Duschen waren heiß und man konnte solange Duschen wie man wollte.

Tacho am Abend 7942 km



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Mittwoch: 13.06.
Halb erfroren ging es also erst mal zum auftauen in die Dusche.
Nachdem man wieder die Arme bewegen konnte , das Wetter sich von der besten Seite zeigte beschlossen wir, die Roller erst mal stehen zu lassen, und per Bus und Tube in die Innenstadt zu fahren. Die Anbindung war super...und so war dieser Tag eben voll auf Tourismus eingestellt.
Ich war zwar vor etlichen Jahren schon mehrmals in London, aber das war wirklich schon weit über 10 Jahre her..., also mal wieder die Tourischiene. Wir nahmen einen Hop on Hop off Bus, und fuhren so mit dem Cabriobus erst mal entspannt durch die City. Zwischendurch ausgestiegen, hier und da geschaut, mal die Carnabystreet wieder besucht, zufälligerweise die Wachablösung am Buckingham Castle mitbekommen und den Tag einfach mal genossen.

Zwischenzeitlich noch Kontakt mit der anderen Reisegruppe aus Münster um Reinhard, Fischi und Hemi gehabt...sie seien heut auf dem Nachbarcampingplatz, 3 Meilen von unserem angekommen.
Also hieß es für uns an diesem Abend....mal vorbeizufahren.
Dann nach 2 Wochen die ersten bekannten Gesichter, als wir ankamen.
Das ein oder andere Getränk wurd so bei unserem Reisebericht vernichtet.
Dann ging es aber auch schon wieder zurück..., erneut eine kalte Nacht im Auge zu haben...
Tacho zeigte nur 8 km mehr an.., also 7950 km.


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Donnerstag 14.06.- So 17.06
Das Wetter spielte mit, ich war sehr früh wach, da die Kälte auch schon mal fies sein kann.
Also wieder auftauen in der Dusche und mit den Kanickeln auf dem Platz gemeinsam frühstücken unter freiem Himmel. Wie tags zuvor hatten wir Müsli , und endlich konnte auch mal mein Becher,

den ich eigens dafür gekauft habe nach 2 Wochen Reise genutzt werden.
Die Roller wurden vollgepackt...und voller Vorfreude fuhren wir erneut zur O2 Arena.
Uni, bzw unsere Zimmer wären erst ab 14 Uhr verfügbar, wie ich aus dem Netz entnehmen konnte.
Also erst mal anmelden war die Devise.
Naja...., um es kurz zu machen....,die ganzen Vespa World Days waren eine Farce.
Das Wort Orginisation hat hier nix zu suchen...., von km-weiten Fußmärschen zwischen Parkplatz und Veranstaltungsgelände, neudeutsch Vespavillage genannt über Taschenkontrollen schlimmer als auf dem Flughafen von O2 Typen bis zu chaoshaften Corsofahrten mit Haftandrohungen der Polizei...es war alles dabei...., nur nicht das, was man eigentlich wollte.
Es gab aber auch positives..., das Wetter spielte wenigstens mit und man traf den ein oder anderen Bekannten, oder lernte neue Leute kennen. Dazu hätte man sich aber auch so in London verabreden können...,na ja...wir hatten ja unseren Spaß, da wir vorher schon da waren...,aber die vielen anderen aus aller Herren Länder, die extra per Flieger, Auto und Roller da hingekommen sind, tun mir leid.
Aus Protest sparten wir uns dann auch Samstag das Galadinner. Ein anderer Münsteraner hatte auch schon den Hals voll, so daß er Samstag schon verfrüht abreiste.
So überspringe ich die einzelnen Tage vor Ort direkt auf Sonntag...den Tag unserer Abreise.




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So.17.06
Der km Zähler zeigte vor Abfahrt 8147 km, und bei Sonnenschein, gut gestärkt durch ein full britisch Breakfast in der Uni und vollgepackt ging es nun gen Dover. Die Fähre sollte um 16 Uhr gehen..., wir hatten also Zeit. Zuerst nahmen wir die Schnellstrasse, aber irgendwann bogen wir dann auf die kleineren Strassen ab...war entspannter, und so konnte man noch mehr von dieser Gegend sehen.
Zufällig entdeckten wir einen Flohmarkt auf einer Wiese, und so wurde dieser ausgiebig erkundet.
Außer einem Eis auf der Hand haben wir aber nix gekauft, und so ging es dann direkt nach Dover.
Es war noch nicht mal 14 Uhr, und so versuchten wir unser Glück und erwischten die 14 Uhr Fähre,

da noch Plätze frei waren.
An Bord trafen wir dann die 3 Leverkusener um John Wayne wieder, die wir tage zuvor in London kennengelernt hatten und die ebenfalls in der Uni waren. Aber auch Tüte vom VCVD und andere Leute fanden sich auf dieser Fähre nach Dunkerque (Frankreich) wieder und so quatsche man bei strahlendem Sonnenschein auf dem Sonnendeck über das armseelige Treffen und über bevorstehende Treffen,..die ja nur besser werden können.
Mit einer Stunde Zeitverschiebung kamen wir dann in Frankreich an...düsten zur nächsten Tanke und fuhren über Landstrassen bis nach Brügge (Belgien).

Brügge ist der Hammer.., wer noch nicht da war...bitte hinfahren.
Es ist das Venedig des Nordens und ist Unesco Weltkulturerbe.
Recht schnell fanden wir ein uriges Hotel von 1620 oder so..., die besten Tage hatte es zwar schon erlebt, aber Preis war ok, und wir hatten sogar eine eigene Garage... . Wir konnten also alle Taschen drauf lassen und mit wenig Klamotten das Zimmer beziehen. Der Abend war super...überall Grachten und Brücken, hier und da ne stimmungsvolle Beleuchtung..., Cafes, Kneipen, Freßbuden..., wir waren zufrieden.
Bei 8375 km endete diese Tour.



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Mo 18.06.
Wir waren früh wach...ich hatte schlecht gepennt und ein Blick auf die Gracht, die direkt an unserem Fenster entlang lief deutete auf Regen hin. Kurzer Blick ins Netz bestätigte dies.
Auch in Deutschland Regen und Unwetter.
Keine super Vorraussetzungen für 400 Rückweg...., aber was will man machen....durch war die Devise.
Während des Frühstücks klarte es sich etwas auf, und so beschlossen wir die an sich noch weiter geplante Stadtbesichtigung zu canceln und schnell auf die Safaris zu kommen.
Wenn wir Glück haben, fahren wir dem Regen nun hinterher oder vorweg...mal schauen.
Aufgrund der langen Distanz und dem geringeren Verkehrsaufkommen und Geheize auf belgischen wie auch niederländischen Strassen beschlossen wir den direkten Weg über Autobahn.
Den Hahn quasi immer voll auf, ging es zügig voran. Wir wußten zwischenzeitlich zwar nicht mehr wie wir sitzen sollten...aber egal... .
Nachdem wir auch die Niederlande hinter uns ließen und auf der A40 bei Bottrop waren, zwei große Knalls. Michael fuhr mir vorweg und ich wußte nicht, ob er es war, oder eines der Autos, die grad von einer Ausfahrt die Autobahn erreichten.
Wie es kommen mußte, war es Michael...., also schnell dem nachfolgenden Verkehr klar gemacht, daß was nicht stimmt und ab auf den Seitenstreifen. Michael zog instinktiv die Kupplung und dachte nun kurz vor der Haustür, das sei es mit dem Motor gewesen.
Aber die Kompression war da. Also schnell Neonweste raus, ich den Verkehr beobachtend und Michael die Bügel von der Traveller abschraubend fanden wir den Fehler. Es war nur der Kerzenstecker der sich gelöst hatte, und so ging es einige Minuten später gottseidank ohne Probleme weiter. Wir nahmen dann aber doch die Landstrasse, was auch mal wieder schön war.
Gegen späten Nachmittag und bei einem km von 8763..., also 3491 km nach Start waren wir wieder heile in Münster angekommen. Das Wetter war während der ganzen Fahrt auch auf unserer Seite, und so konnte jeder von uns nach ca 3 Wochen wieder das heimische Bett genießen.


Die Tour war einfach super. Wir hatten bis auf wenige Tage noch relativ Glück mit dem Wetter, haben eine Menge Leute kennengelernt und eindrucksvolle Landschaften gesehen.
Vor der Reise fragte ich ja, was man so an Werkzeugen alles mitnehmen soll.
Naja..., zum Glück hatte ich ne Menge dabei. Vieles war zwar über, aber man darf trotz Europa und Schnellversand von Shops und Freunden nicht vergessen, daß man sehr oft in Gegenden ist, wo wirklich kaum jemand lebt.
Wenn ich an einige Strassen in Schottland denke, hätte ich nicht eben mal zum nächsten Bauernhof laufen können, da man teilweise im Nirgends ist.


Falls ihr Fragen habt, Anregungen und Kritik, der Bericht Euch gefallen hat oder sonstwas...immer raus damit.

Gruß Gatti + Michael






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  • Like 38
  • Thanks 3
  • 5 Jahre später...
Geschrieben

Super coole Tour und vielen Dank für den ausführlichen Reisebericht! Muss auch nach so vielen Jahren danach einfach mal gesagt werden :)!

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Habe gerade nach Touranregungen für nächstes Jahr VWD in Belfast gesucht, bin bei diesem Reisebericht hängengeblieben und habe den halben Abend damit verbracht.... Top! Vielleicht ein paar Bilder zu viel: Man muss so ewig scrollen. Aber sonst wirklich klasse. Danke.

 

Flo

  • 1 Monat später...
  • 5 Monate später...
Geschrieben

Ein toller und beneidenswerter Bericht. Das lesen hat lust daruf gemacht mal selbst nach England zu fahren, aber dann mit dem Auto, ich trau mir nicht zu meien Roller zu zerlegen oder mehr als einen platten Reifen und fehlendes Licht zu finden. 

 

Salute François

  • 4 Wochen später...

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