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totpunktsucher und kolbenklemmer


gravedigger

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habe zwei sachen im netz gefunden:

TOTPUNKTSUCHER:

In einem Motorsportkatalog habe ich einen Totpunktsucher für Zweitaktmotoren entdeckt. Die Totpunktsucher für die Zweitakter sind einfacher, weil die Zündkerze immer schön gerade von oben auf dem Brennraum, genau gegenüber des Kolbens angebracht ist. Den halben Hunderter wollte ich mir allerdings sparen, was mir auch gelungen ist.

BAUANLEITUNG:

Alte Zündkerze mit dem passenden Gewinde nehmen. Zündkerzengewinde mit Bürste und Benzin reinigen. Zwischen Isolator und Sechskant, den großen Bördel abschleifen (das ist die Rundung) Die äußere Zündelektrode abbrechen, und den Bruch mit Feile oder Schleifmaschine glätten. Der Isolator, und damit das ganze "Innenleben" der Kerze kann jetzt nach oben rausgeklopft werden. Der Isolator braucht dabei nicht geschont zu werden, weil er jetzt sowieso nur noch Müll ist. Die unverlierbare Unterlegscheibe am Kerzengewinde sollte dran bleiben. Die hiermit entstandene Sechskantschraube mit Loch schön gerade in einen Maschinenschraubstock einspannen..Jetzt am besten mit einer Bohrmaschine den Gewindebohrer schön gerade ansetzen - mit Gefühl! Und ev. ohne Strom, einfach am Bohrfutter drehen. Gewinde=M10. Am besten einen 3-fach Gewindeschneider nehmen, weil das Gewinde sonst leicht unsauber werden kann. Eine Schraube M10 mit mindestens 5 cm langem Gewinde nehmen, und den Schraubenkopf durchbohren, um einen kleinen Knebel, ähnlich wie bei einem Bohrfutterschlüssel anzubringen. Dazu Loch in den Schraubenkopf bohren, mit einem Hammer leicht oval schlagen, Knebel eintreiben. Notfalls hilft sicher auch Mr. Loctite, oder ein Schweißpunkt... Die Vorderseite der Schraube schön gleichmäßig gerade schleifen.

ANWENDUNG:

Schraube so einstellen, dass sich der Motor (ohne Kerzen) durch Drehen am Lichtmaschinenläufer mit leichtem Druck über den Totpunkt bewegen lässt. Mit dem LiMa-Läufer von links und von rechts an den Wiederstand drehen. Die Schraube selbst darf bei der Messung nicht verstellt werden! Auf jeder Seite einen Bleistiftstrich machen. Ausmitteln. Totpunkt gefunden. Das gleiche für den anderen Zylinder wiederholen. Mit einem schmiegsamen Maßband die Entfernung der Totpunkte von beiden Seiten voneinander messen. Jetzt weißt du ob die Kurbelwelle der RD verdreht ist. Soll auch die Zündzeitpunktmarkierung überprüft werden, den Umfang des LiMa Läufers durch 360° teilen. Das Ergebnis gibt die mm pro Winkelgrad an. Zündverstellung in Grad mit der gefundenen Zahl Multiplizieren. Jetzt Abmessen und überprüfen. Man kann natürlich auch eine Gradscheibe nehmen, die muss man halt vorher erst besorgen. Wer's braucht kann, kann auch eine Zündverstellkurve von mir haben, ich habe aber nur die Version von der 31K. Übrigens, so kann man auch sein Kerzenloch reinigen, alte Zündkerze mit der Eisensäge so ansägen, dass sie wie ein Gewindebohrer ausschaut. 1-2 mal eindrehen, und ein großer Teil des Drecks hängt in der alten Kerze. Man kann natürlich auch einen passenden Gewindebohrer kaufen.

Kolbenklemmer

"...Hat nun der Motor bei der erbarmungslosen Klemmerprobe nicht nur heiser geröchelt, sondern laut gekreischt und ist er gar stehengeblieben, womöglich mit rutschendem Hinterrad, bevor man noch auskuppeln konnte, dann zeigt der Kolben Spuren: Leichte Wischer links und rechts von den Bolzenaugen brauchen noch nicht bearbeitet zu werden, die verlaufen sich von selber wieder. Solche breite Reiber von lauten Kreischern wie im Bild hier oben hinterlassen aber auf der Zylinderlaufbahn helle Spuren und müssen beseitigt werden. Auf dem Kolben werden die Reibstellen mit einer neuen, weil scharfen, und ziemlich feinen Dreikantfeile glatt überfeilt. Dabei sieht und spürt man, wie lausig hart diese Reiber gegenüber dem umgebenden, gesunden Kolbenmetall sind. Die harten Reiber müssen aber gerade weg, deshalb neue, scharfe Feile und vor allem Dreikantfeile. Im Bild oben ist ein Kolben zu sehen, der mit einer viel zu dünnen, biegsamen Schlüsselfeile bearbeitet wurde: Man sieht deutlich, wie überall zwar gesundes Leichtmetall abgefeilt wurde, wie aber ausgerechnet der gefährliche Reiber stehenblieb. So geht´s also nicht. Die Reibspuren aus dem Zylinder gehen folgendermaßen raus: Man kauft sich in der Drogerie ein paar Stängelchen Ätznatron, sagen wir mal 100 Gramm, kostet Pfennige, und löst das in 200 - 250 ccm Wasser. Die Zylinderbahn wird mit etwas Trichloraethylen - auch in der Drogerie, auch Pfennige, gut als Fleckenentferner zu gebrauchen - fettfrei gemacht, und dann werden die jetzt sichtbar werdenden Fresserspuren mit der Natronlauge betupft. Die wird milchig weiß, weil sie das aufgeriebene Leichtmetall auffrißt - der Grauguß ist für Ätznatron unangreifbar und bleibt stehen. Man spült öfter unter der Wasserleitung ab, betupft immer wieder neu, man sieht ja, wie die hellen Aluminiumflecke langsam verschwinden. Damit ist der Zylinder wieder gut, man muß aber sofort einölen, die entfettete Stelle bekommt sonst binnen Stunden schon roten Flugrost."

Soweit C. Hertweck. Ich habe die Methode viele Male mit Erfolg angewendet. Selbst riefige Zylinder und in der vorgeschlagenen Weise bearbeitete Kolben liefen, wenn nicht gerade andere Defektquellen vorlagen (krumme oder außermittige Pleuel, schief gebohrte Zylinder - kommt häufiger vor als man glaubt, daher Fasen oben und unten vorher/nachher kontrollieren, magere Vergasereinstellung, Spätzündung etc.) völlig anstandslos. Dass die Kolbenringe frei sein müssen, versteht sich von selbst.

Gruß Heiner

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