Kurbelwelle

[Mongom@n]

Ich will den Limalagerring an meiner Kurbelwelle wechseln und stehe nun vor einem Problem:

Die "Bibel" von Schneider sagt: auf 80° erhitzen und raufkloppen.

Was ist aber, wenn ich ihn auf - na sagen wir 380° erhitze und dann von alleine raufrutschen lasse - hat das mit den 80° irgendeine Bewandnis? Darf der nicht heißer gemacht werden, da er dann schnell aushärtet und somit leicht brechen kann???

Oder hatte Schneider nur keinen ordentlichen Heißluftfön zur Hand???

[KingFish]

mh 380° hält aba dein alu nicht durch :)

[KingFish]

oh naja hab grad gehört alu schmilzt erst bei 660° celcius. also kannste grillen

[karoo]

Alu gibts da keins das Schaden nehmen könnte... aber der Ring selber sollte nicht über 200° erhitzt werden weil bei höheren Temperaturen die Härtung verloren gehen kann und der Ring dann im Betrieb schnell einläuft! Strohgelbe Anlassfarbe mag gerade noch gehen, drüber würde ich den Ring auf keinen Fall mehr verbauen... Ich mags ausserdem nicht auf der Kurbelwelle herumzuklopfen, falls sich da was verzieht Allenfalls wenn die Limawange von einem fetten Flachstahl gehalten wird so dass der Hubzapfen keinerlei Kraft aufnehmen muss...

Deswegen verbau ich meine Ringe indem ich den Ring gar nicht mehr erhitze, den Ring auf die Kurbelwelle auflege, dann darauf ein altes Kupplungslager aus ner PX, dann irgendwelches Zeug Hauptsache stabil und Loch in der Mitte (Klebebandrollen habens auch schon getan!) drauf und oben drüber ne dicke Unterlegscheibe. Dann kann ich ganz bequem mit der Lüfterradmutter den Ring auf die Kurbelwelle aufdrücken... So kann ich auch den Abstand des Rings zur Kurbelwange perfekt kontrollieren (sollte ein knapper Millimeter Abstand verbleiben, dann läuft der Ring perfekt mittig im Lager, ausserdem kann später ein Abzieher angesetzt werden falls der Ring wieder von der Kurbelwelle entfernt werden soll).

[Mongom@n]

@karoo: Hey, das mit der Mutter etc. klingt sehr gut!!! Ich hab mir da so'n zölliges Stahlrohr genommen - das paßt auch gut.

Vorweg habe ich aber (da ich zwei liegen Ringe hab) erstmal die Hitzevariante probiert.

Den Fön auf 200° gestellt und in der Tat, der Ring rutschte ohne Hämmer mit leichtem Druck rauf.

Er hat jetzt ungefähr die Farbe des Pleuels - also so'n goldton - meinste das geht noch?

Gibt es eigentlich genaue Bestimmungen, wie groß der Schlitz zw. Ring und Wanne sein soll? Ich hab mal was von 1mm gelesen, fand das aber zu groß. Ich habe jetzt 0,7er Kupferblech zwischengelegt...

[gravedigger]

mir persönlich wären 200° zuviel.

aber jetzt kannst du ja selber das lager wechseln und ein neues reinmachen, wenn es eingelaufen ist . bist ja jetzt profi.

alte monteure schwören auf den spucketest.

lager auf die herdplatte und draufspucken.

wenn die spucke dampft, ist es bereit zum aufziehen.

[Captain Caracho aka highko]

Hi,

der Spucketest ist auch zuverlässig.

Ich habe letzt nen Ring auf meine T5 Welle auch mit erhitzen draufgebaut.

Ab auf die heisse Herdplatte, und sobald das Öl, mit dem das Lager vor Auslieferung gefettet wird, völlig verdampft ist schnappt man sich die Wasserpumpenzange und steckt den Ring einfach aud die Welle.

Solange man den Ring nur kurz erhitzt und nicht ne halbe Stunde bei über 200 °C "backt" passiert da nix, höchstens an der Oberfläche, und das ist zu vernachlässigen.

MfG, Heiko.

[Mongom@n]

Jo besten Dank Mädels,

hab Ring Nummer 2 auf knapp 250° mit'm Fön erhitzt. Konnte ihn dann zu 2/3 mit der Zange raufschieben, den Rest habe ich mit Lüra, Mutter und einem zölligen Eisenrohr als Zwischenstück gepresst. Das Rohr an einer Seite schön langsam mit'm Rohrschneider getrennt, so daß ordentlich breiter Grad entstand. Damit hatte ich 1A Führung für den Ring.

Nun sitzt er, sieht aus wie aus dem Ei gepellt und wird wohl ewig halten

[elRabiato]

Also ich denk, wenn der Ring sich schon wieder verfärbt, ist es doch schon ziehmlich die oberste Grenze dessen was ich noch für gesung halte.

Kurbelwelle vorher in den Gefrierschrank legen, dann brauchst du den Ring nicht so sehr zu erwährmen.

Um die Lagerringe weg zunehmen, nehm ich immer eine kleine Trennschscheibe und schneide den Lagerring zur Hälfte ein, dann mit einem Schraubenzieher und einem leichetem Schlag den Ring aufsprengen.

Gruss elRabiato

[Lucifer]

genau, so ist es! Wenn man die Welle für ein paar h in den gefrierschrank legt und dann den Ring etwas anwärmt (ob mittels altbewährter Hedplatte/Spucketest oder per Lötlampe au größerer Entfernung, möglichst nicht anlaufen lassen) dann flutscht der nur so drauf, ohne Probleme! Wenn der Lagerring oberflächlich trotzdem leicht geblich anläuft, kann man das vergessen (läßt sich mit Aceton etwa abwischen), mehr ewärmen ist absolut überflüssig und würde den Ring zerstören! In dem Fall besser gleich in ein neues Lager investieren und ÜBEN!

[Mongom@n]

Naja, wie gesagt...auf knapp 250° (lt. Infrarotthermometer) ging der Ring auch fast von allein rauf - hab dann den Rest per LüRa gepresst, damit der Abstand zur Wange möglichst genau ist. Und der Ring sieht aus wie neu, d.h. keinerlei Verfärbungen. Die hatte nur der 1. Versuch, den hab ich aber auch auf fat 600° gefönt

War auf alle Fälle leichter als gedacht - und die günstige Piaggiowerkstatt um die Ecke ging leer aus (die wollen 55,- Euro für 'ne Meisterstunde...Daimler Chrysler nimmt 62,- da fehlten mir die Worte)