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Geschrieben

Soweit ich informiert bin, ist die QS ja zum Einen dazu da das Gas noch mal ordentlich zu verwirbeln um das Durchbrennen zu beschleunigen, zum Anderen wird über eine kleine QS der Kolben thermisch entlastet. Im Bereich der QS findet im Idealfall keine Verbrennung statt, deshalb stellt eine QS kleiner 1,2mm für den Motor eine therm. Entlastung dar.

Geschrieben (bearbeitet)

Wenn möglich, bitte ich um etwas Geduld bei meinem Versuch, den Zusammenhang zwischen Verdichtung und Haltbarkeit zu verstehen. Ich will ja versuchen, aus dem Serienmaterial des ETS-Zylinders das herauszuholen, was geht, und gleichzeitig jeden Tag damit zur Arbeit fahren. Irgendwas auseinanderreißen und machen war früher... Wie schreibt Herr Alexander: "At this time, the mid to late 70's, state of the art for porting and compression was pretty much in it's infancy." Danke an Amazombi :thumbsup: erstmal für den Link zu Alexanders wunderbarer Darstellung bei http://justyamahard3...cles/dale_1.htm . Great stuff!

Alexander geht von der Annahme aus, dass die kühlende Schicht etwa 0,5 mm stark ist, das scheint ein Erfahrungswert zu sein. Wenn man seine zweite Annahme, teilt, die nicht explizit genannt wird, sich aber aus Zeichnung 3 ergibt, dann macht es Sinn, für eine Überlappung der kühlenden Schichten zwischen Kopf und Kolben zu sorgen. Diese zweite Annahme ist, dass der Absatz im Kopf keine kühlende Schicht hat. Lässt sich das mit dem von ihm genannten „Randeffekt“ erklären? Hab mal versucht, das nachzulesen, aber dazu reicht mein Philologenhirn nicht aus. Meine Laienerklärung wäre: die Flammfront bewegt sich von der Kerze weg Richtung Zylinderwand, dort ist wegen der Glockenform des Brennraums der Zwischenraum zwischen Kolben und Kopf kleiner, also mehr Druck und höhere Temperatur. Daher müsste die Kühlwirkung an der Grenze zwischen Kopf, Kolben und Zylinderwand erhöht werden, was wiederum durch eine Überlagerung der kühlenden Schichten erreicht werden soll.

Aber sei's drum: Eine Verringerung der Quetschspalte auf aus Erfahrung gewonnene 1,2 mm (+-?) reduziert nach diesem Modell die Temperatur im Kopf und erhöht damit die Haltbarkeit (bestätigt der Herr 7werner7 ja auch). Effekt für die Leistung des Motors: Hitzeentwicklung an der Kolbenunterseite sinkt gegenüber einer größeren Quetschspalte. Dadurch geringere Erhitzung (und weniger Druckerhöhung) im Kurbelgehäuse. Ergebnis: An der Unterseite des Kolbendachs weniger Temperatur, weniger Druck und daher besserer Einlass des frischen Gemischs. So far, so good.

Mit der Verringerung der Quetschspalte steigt nun die Kompression. Und damit der Druck auf Kolben, Pleuel und Lager. Und da kommt dann die zweite Frage der Haltbarkeit ins Spiel: Bis zu welchem Verdichtungsverhältnis bleibt beim Serienmaterial der Kopf dicht, spielt der Kolben auf Dauer mit und tun die Lager das, was sie sollen, nämlich lagern? Da sagt der Herr Amazombi aus Erfahrung: bis 12:1.

Stimmen diese Überlegungen? Wenn ja, würde ich sagen, gehen wir es so an:

Zylinder und Kopf auslitern, Verdichtung bestimmen.

Quetschspalte messen, Maß berechnen, um das der Kopf geplant, bzw. der Brennraum bearbeitet werden muss.

Kopf bearbeiten und auf den Zylinder zentrieren (lassen), evtl. Nut einstechen lassen für Dichtring. Das letzte ist vielleicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen, gibt dem Ganzen aber einen Hauch von high-end-tuning.

Und dann mal weiter im Programm mit Einlass vergrößern, Welle auf Einlasszeit bearbeiten, Überströmer im Block an Zylinder anpassen und Auslass noch etwas verbreitern.

Wäre schön, wenn es zu diesem Programm Meinungen gäbe, und dann mache ich dazu vielleicht ein eigenes Topic auf, das für die nächsten 10%. :-D

Bearbeitet von GiuliaPK
Geschrieben

Stimmen diese Überlegungen? Wenn ja, würde ich sagen, gehen wir es so an:

Zylinder und Kopf auslitern, Verdichtung bestimmen.

Quetschspalte messen, Maß berechnen, um das der Kopf geplant, bzw. der Brennraum bearbeitet werden muss.

Kopf bearbeiten und auf den Zylinder zentrieren (lassen), evtl. Nut einstechen lassen für Dichtring. Das letzte ist vielleicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen, gibt dem Ganzen aber einen Hauch von high-end-tuning.

Und dann mal weiter im Programm mit Einlass vergrößern, Welle auf Einlasszeit bearbeiten, Überströmer im Block an Zylinder anpassen und Auslass noch etwas verbreitern.

Wäre schön, wenn es zu diesem Programm Meinungen gäbe, und dann mache ich dazu vielleicht ein eigenes Topic auf, das für die nächsten 10%. :-D

Klingt vernünftig, sprich würde ich so machen. Steuerzeiten vielleicht auch nochmal prüfen.

Ist aber ganz schön viel Arbeit für so einen Zylinder...

Geschrieben

Vernünftig? Wer redet hier von vernünftig? Wenn ich vernünftig wäre, würde ich nur noch ÖPNV fahren. Aber im Ernst: Ich will einfach mal sehen, wie man das Serienmaterial optimieren kann, ohne dass alles gleich zusammenbricht. Und für das grüne Monster kommt dann ja mildes Stecktuning mit dem Polini... :cool:

Geschrieben

Mal Olli ETS zu befragen, ich bin da allerdings bestenfalls verhalten optimistisch.

...

Durchaus begründet verhaltener Optimismus.

GS Ringe gibt es für die 130er Kolben, sprich 130 Polini und Übermaß. Dann gibt es vermutlich schon auch GS Ringe für den 125er Kolben in 55er Bohrung, allerdings nicht in 2,5mm Ringdicke sondern in 1mm Dicke, da der GS Conversionkolben diese Ringe hat.

...

Füer 125 gibt nur die GS Racekolben mit 1,0mm Ringen, keine Ringe für den 125 Originalkolben- weder als Reckteck noch L- Ring.

Ab 57mm wird dann interessant, GS Road (Polini Kompressionshöhe mit 1,5mm GS Ringen), GS Road Plus (Polini Kompressionshöhe mit 1,0mm GS Stahl Ringen) und GS Race (30,5mm Kompressionshöhe mit 1,0mm GS Stahl Ringen)

Polini 130 ist der Weg, das Ziel und alles was man eigentlich braucht.

Viel Spaß und Erfolg weiterhin!

Gruß Olli

  • Like 2
Geschrieben

Daschamaklaar! Olli, der 130 Race ist schon gebucht, das wird der Motor für das grüne Monster meiner Tochter. Und parallel dazu dann das Original-Projekt. Bei dem muss ich dann wohl ohne GS-Ringe leben, wie's aussieht. Danke!

Geschrieben

Ich persönlich kann von 1:13,5 als dauerhaft haltbar berichten. Lager bleiben ja gleich, Kolben und Kopf unterscheiden sich in den dafür relevanten Aspekten auch nicht wirklich. 1:12 halte ich für uneingeschränkt tauglich.

Geschrieben (bearbeitet)

Und was hältst Du von der Kopfbearbeitung? Also bei Serienkopf und -zylinder Nut einstechen? Bei der Verdichtungssteigerung scheint mir das etwas sicherer, kann aber auch auf dem Holzweg sein.

Bearbeitet von GiuliaPK
Geschrieben

Kann man machen, muss man aber nicht, würde ich sagen. Ich hab' bei der Gelegenheit mal eine Nut in den leichter auf der Drehbank zu spannenden Zylinder eingedreht. War aber halt davor auch schon dicht. Normal reicht's wenn der Kopf einigermaßen massiv ist (was der Originale ist) und halt beides plan.

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