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Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

Ich hab jetzt einen Thread gefunden, der praktische Erfahrungen enthält (http://www.hobartwelders.com/weldtalk/showthread.php?41524-multi-plaz). Recht umfangreiches Topic, nicht immer sachlich, dazu auf englisch, deswegen hier mal die Zusammenfassung:

Ambitionierter Hobby-Schweisser, pensionierter Maschinist, mit einiger praktischer Erfahrung, testet das Gerät gegen seine vorhandenen Lichtbogenhandschweiss-, MSG- und WIG-Anlagen sowie seinen Plasmaschneider und die Lötlampe. Dokumentiert alles gründlich mit Bildern und auch sehr glaubhaft (Materialien: Gusseisen, Alu, Edelstahl, Kupfer, etc., teilweise in verschiedenen Stärken), schmeisst den alten Kram raus und ist glücklich mit seinem neuen Multifunktionsgerät. Nicht so einige der "alten Hasen", denen die neue Technologie aus verschiedenen Gründen nicht ganz geheuer ist. Deswegen kommt auch ein Testkauf für diese Jungs nicht in Frage.

Konkret wird u. A. nach Zertifikaten für professionellen Gebrauch sowie nach Belastungstests der Schweissnähte nach Industriestandards gefragt. Letztere will der alte nicht durchführen, weil er ja sehr glücklich mit allem ist und es seinen Ansprüchen mehr als genügt. Nur sagt er nicht, was seine Ansprüche im einzelnen eigentlich sind.

Und genau darauf läuft es für mich jetzt auch hinaus: Die Bedienungsfreundlichkeit scheint ausser Frage, auch Alu-schweissen soll mit etwas Übung recht gut gehen, ist eben alles etwas anders in der Handhabung. Nur: welche Qualität hat die Arbeit am Ende? (Schon klar, ein guter Schweisser bekommt mit schlechtem Werkzeug mehr hin als ein weniger erfahrener Schweisser mit gutem!)

Hat da irgendjemand was konkretes zu?

.

Bearbeitet von reusendrescher
Geschrieben

Konkretes hab ich da nix zu. Aber ich bin da eher skeptisch! Wenns wirklich so toll wäre, wäre es mit sicherheit schon zertifiziert, die Nähte im Stahlbau und was weiß ich wo sonst  zugelassen und Hunderte Firmen hätten das Teil im professionellen Einsatz. Grad bei dem preis.

Nen vernünftiges WIG Schweißgerät was auch Alu kann, kost mindestens 3-4 Tausend Euro.

Damit kannst dann zwar nicht löten, aber mit Sicherheit auch (Guss) E-schweissen.

Die , ich nenn sie mal "Handstücke, sind viel zu groß, unhandlich und für den Dauereinsatz viel zu schwer.

Das man damit feine WIG Nähte ersetzen kann, wage ich zu bezweifeln!

Ich denke da hat vielleicht einer ne tolle idee gehabt, aber das Ei des Kolumbus ist das nicht.

Geschrieben (bearbeitet)

Jo, Schlucke, ganz falsch liegst du nicht- das Ei des Kolumbus ist es wirklich nicht. Aber! Bin bei der Suche nach vernünftigen Beiträgen zum Thema (da ist von Illuminatensche*sse bis zu Pseudo-religiöser Erlösung alles dabei!) endlich fündig geworden.

Jemand hat das Ding tatsächlich mal für seine Firma empirisch auf Herz und Nieren geprüft und den Test in 14 Teilen veröffentlicht.

Den Link gibt's unten, ich übersetz mal das Fazit (Teil 14):

HAFTUNGSABLEHNUNG!

Lassen Sie mich betonen, dass ich mich nicht in der Position sehe, Ihnen zu sagen, ob der Multiplaz 3500 oder irgendein anderes Gerät für SIE die richtige Entscheidung ist. Das können nur Sie allein entscheiden. Meine Absicht ist es, so viele Fakten wie möglich zum Multiplaz 3500 zusammentragen um es den Verantwortlichen in unserer Firma zu ermöglichen, eine qualifizierte Entscheidung zu fällen. Besagte Firma hat nichts dagegen, dass ich die Ergebnisse meiner Untersuchungen der Allgemeinheit zur Verfügung stelle, solange ich den Namen dieser Firma aussen vor lasse und ausserdem unterstreiche, dass ich kein bestimmtes Produkt bevorzuge.

HAFTUNGSABLEHNUNG!

(...) (Es folgt eine Auflistung der Themen der Teile 1-13)

Ergebnis unserer Untersuchungen:

Der größte Vorteil des Multiplaz 3500 gegenüber herkömmlichen Schweissverfahren liegt in der Erzeugung eines komprimierten Plasma-Lichtbogens unter Ausschluss der Verwendung eines Druck-Gasbehälters.

Der größte Nachteil des Multiplaz 3500 gegenüber herkömmlichen Schweissverfahren liegt in der Erzeugung eines komprimierten Plasma-Lichtbogens unter Ausschluss der Verwendung eines Druck-Gasbehälters.

Wie es normalerweise der Fall ist, gibt es auch in diesem Bezug kein "ideales Verfahren". Jedes Verfahren hat seine Vor- und Nachteile. Im Falle des Multiplaz 3500 erzeugt der komprimierte Plasma-Lichtbogen einen heisseren und feineren Lichtbogen, welcher den der Hitze ausgesetzten Bereich reduziert und außerdem bei gleichem Energieaufwand des Lichtbogens ein tieferes Eindringen ermöglicht. Die Verwendung von (Wasser-) Dampf als Plasma erzeugt ein sauberes und rauchfreies Plasma ohne den Bedarf von Druck-Gasbehältern (z.B. Argon; Helium).

Die Nutzung von Dampf bedeutet aber auch, dass es nicht möglich ist, das Schweissbad vor der Aufnahme von Sauerstoff und Stickstoff aus der umliegenden Atmosphäre abzuschirmen, dazu kommen noch Sauerstoff und Wasserstoff aus dem Plasma selbst. Desweiteren bringen die höheren Temperaturen des Lichtbogens es mit sich, dass das Schweissbad schmaler, tiefer und an der Oberfläche heisser ist. Dadurch wird das geschmolzene Metall durch Wasserstoff und Stickstoff kontaminiert, während die Oberfläche des Schweissbades stärker oxidiert. Das Ergebnis ist eine wesentlich weniger (durch Spannung) belastbare Schweissnaht von größerer Brüchigkeit. Dieser Effekt ist (wegen der physikalischen und chemischen Eigenschaften der bei diesem Verfahren hergestellten Oxide) bei Edelstahl wesentlich stärker ausgeprägt als bei einem Stahl mit niedrigem Kohlenstoffgehalt.

Bedeutet dies aber, dass der Multiplaz 3500 für seine Bestimmung ungeeignet ist? Nein! Es kommt darauf an, was Sie von Ihren Schweissnähten erwarten. Während dieses Verfahren für die Produktion von z.B. Pipelines oder tragenden Elementen, wie auch für die industrielle Nutzung generell, ungenügend ist, eignet es sich doch sehr gut, um z.B. Reparaturbleche an durchgerostete Karosserieteile von Autos anzuschweissen, oder auch nur die Gartenpforte zu reparieren. Auch bei der Wartung/Reparatur von landwirtschaftlichen Produktionsgeräten kann eine Anschaffung von Nutzen sein.

Also: macht eine Anschaffung des Gerätes in Anbetracht der Anschaffungskosten sowie der Vor- und Nachteile des Verfahrens Sinn? Wie bei jedem meiner vorherigen Beiträge zu diesem Thema eingangs in der HAFTUNGSABLEHNUNG erwähnt, liegt diese Entscheidung allein in Ihrem Ermessen. Ich kann nur hoffen, dass ich Ihnen mit meiner Arbeit eine qualifizierte Entscheidung erleichtern kann.

Abschliessend möchte ich noch einmal sehr deutlich folgendes Zitat aus Teil 13 unterstreichen: ATMEN SIE NIEMALS DIE ABGASE IHRER SCHWEISSARBEITEN EIN, EGAL OB EINE RAUCHENTWICKLUNG VORLIEGT ODER NICHT!

Larry Lee

Link (wer's genau wissen will, die anderen Teile sind leicht zu finden): http://forum.weldingtipsandtricks.com/viewtopic.php?f=2&t=3266&p=16831&hilit=Multiplaz#p16831

So, Jungs, das war mein Sonntag-Nachmittag, der "Gefällt mir"-Knopf ist unten rechts!

Bearbeitet von reusendrescher

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