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Entstehungsgeschichte der Vespa...


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Geschrieben

Nach jahrzehntelangen historischen Quellenstudien ist es mir gelungen, den wahren Moment der Entstehung der italienischen Blechroller bis weit zurück, noch lange bevor der angebliche Erfinder, Corradino d?Ascanio, geboren wurde, bis ins letzte Detail zu rekonstruieren. Ungeachtet der üblichen wissenschaftlichen Gepflogenheiten werde ich, wohl wissend, dass ich mir hiermit den Unmut einiger selbsternannter Vespa-Päpste einhandeln werde, meine Quellen für mich behalten. Wer trotz aller Logik die Zusammenhänge nicht versteht, die mein zugegebenermaßen messerscharfer Verstand während der langen Zeit des Studiums historischer Berichte und den langen Abenden, an denen ich mich mit Augenzeugen unterhielt, hergestellt hat, möge mir bitte verzeihen und mir glauben, wenn ich behaupte, alleine das Literaturverzeichnis hätte den Rahmen dieses Forums gesprengt.

Aber wo soll ich anfangen?

Am besten sollte ich wohl vorne beginnen und chronologisch vorgehen. Alles begann etwa im Jahre 218 vor Christus, Karthago hatte sich im sonnigen Spanien breit gemacht und Hannibal, karthagischer Feldherr (nicht etwa jener Psychopath aus dem Hollywoodfilm, der etwas mit wenig redseligen, wollspendenden Säugetieren zu tun hat) fand das spanische Klima deutlich angenehmer, als das weniger gemäßigte seiner Heimat in Nordafrika. Nun, um es kurz zu machen, den Römern jedenfalls hat das nicht wirklich gefallen und sie beschlossen, sich einzumischen. Hannibal hatte inzwischen davon gehört, dass es in Italien um diese Jahreszeit noch viel schöner sein sollte und machte sich, nur von seinen besten Freunden, die ihn alle Hanni nennen durften (etwa 50.000 an der Zahl), und einigen seiner Lieblingshaustiere, Elefanten, begleitet, auf den Weg. Dank der ausnahmslos schlechten Serienausstattung grauer Dickhäuter und in Ermangelung moderner Technik wie GPS oder Navigationssystem nahm unser Hanni die falsche Ausfahrt und landete bei Asterix und Obelix in Gallien, dem heutigen Frankreich. Da ein Tourist in freudiger Erwartung seines wohlverdienten Urlaubes nur selten und äußerst ungern umkehrt, beschloss Hanni den Weg einzuschlagen, den ihm seine gallischen Freunde empfohlen haben und über die Alpen nach Italien zu kommen.

Hannibal und seine Kumpanen veranstalteten ein kleines Wettrennen, kamen durch Zufall in Monte Carlo raus. Mille Miglia auf Elefanten, sozusagen ? gleichzeitig die Geburt des Begriffes Elefantenrally.

Tja, wir wissen ja spätestens seit den Äußerungen von Stefani, dass die Italiener für Touristen, die über die Alpen kommen, nicht gerade ein besonders großes Willkommensfest veranstalten. Früher war nicht alles besser, manchmal war es sogar noch schlimmer.

Die Römer jedenfalls fühlten sich wohl etwas gestört und wollten Hanni und seine Jungs wieder nach Hause schicken, notfalls mit Gewalt. Obwohl unseren Gefährten das italienische Bier nicht sonderlich geschmeckt hat, hat es ihnen doch so gut gefallen, dass sie bleiben wollten.

Hatte ich eben Gewalt erwähnt? Ja, da steht?s ja. Also weiter. Die Italiener wollten Hanni rausschmeißen, Hanni wollte nicht gehen, wir alle kennen die Folge von so etwas aus eigener Erfahrung, wenn wir mal wieder in irgendeiner Kneipe vesackt sind, nicht wahr? Es gab eine Schlacht, und im Gegensatz zum gewöhnlichen Ende einer Kneipenschlägerei gewannen damals die Gäste. Der Bruder des Kneipenwirtes (mit Namen Scipio) hat das nicht so einfach auf seiner Familie sitzen lassen wollen und hat sich eine Strategie überlegt. Wenn der Fremdling mit seinen Freunden und den paar Tieren stärker ist, als sein großer Bruder, müsste er sich doch wenigstens mit seinen eigenen Waffen schlagen lassen. Hat von Euch schon mal jemand versucht in Italien Hunderte von Elefanten zu kaufen? Ohne wirklich direkter Abstammung vom ?Capo di tutti Capi? persönlich zu sein, geht da leider rein gar nichts. Scipio allerdings hatte ähnliche Ansichten, wie ich. Wenn ich etwas nicht kaufen kann, mach ich?s mir selbst.

Nun, die Herstellung lebendiger Elefanten gestaltet sich schwerer, als man denkt und Scipio musste auf die Entwicklung eines Ersatzfahrzeuges bauen. Was Tierersatzfahrzeuge anrichten können, wusste die Welt ja zu diesem Zeitpunkt immerhin schon 1000 Jahre lang ? seit dem Holzgaul von Troja.

Die Gebrüder Scipio verschanzen sich daraufhin in ihrer Garage und so beginnen sie noch in der Nacht, die Pläne umzusetzen, die ihnen im Kopf herumspuken. Für in erster Näherung ungefähr ziemlich genau zwei Monate waren sie nicht mehr gesehen (Gerüchte besagen, dass der einzige Mensch, den die beiden näher als zehn Meter an die Garage ließen der Luigi vom Pizzaservice war). Sie wüteten mit Schweißgerät und Flex was das Zeug hält, der ältere der beiden Brüder wechselt nach einiger Zeit in seine Kneipe über, schließt sich in der Küche ein und mischt und mixt und rührt unaufhörlich (wir erinnern uns ? er ist Kneipenwirt) an Substanzen herum, bis er etwas zusammengemischt hat, was etwa so aussieht wie Treibstoff (deshalb nennen wir Blechrollerfahrer es auch heute noch ?Gemisch?). Der jüngere Bruder schnappt sich unterdessen ein paar Zahnräder von der Mühle ihres Vaters und baut daraus einen kleinen Motor.

Am Morgen des einundsechzigsten Garagentages treffen sie sich völlig übernächtigt zum Frühstück. Ein lärmendes, qualmendes, stinkendes Gefährt war geboren, das sogar eine Art Rüssel hatte - ein Rohr, in dem der römische Legionär seinen Speer aufbewahren konnte.

Nun, der Rest ist Geschichte. Hannibal wurde mit seinen eigenen Waffen geschlagen.

Was aus den beiden Scipios geworden ist, ist im Dunkel der Geschichte verloren gegangen. Es heißt, sie seinen nach Pontadera gezogen, um sich um ihre alte Großmutter zu kümmern, Hanni und seine Freunde jedenfalls sollen grausame Angst vor den motorisierten Ersatzelefanten gehabt haben; Hanni selbst, zum Beispiel, hat sich mit Vollgas auf einem Elfanten von einer Klippe gestürzt (dieses Ereignis diente - leicht verändert ? einer Szene des Films Quadrophenia als Vorlage).

Wer sich mit der Sammlung von Vespas beschäftigt, hat das Ergebnis der Gebrüder Scipio vielleicht schon mal gesehen. So einer Ur-Vespa sieht man, noch immer die militärische Herkunft an und begegnet man einer, so meist unter dem Namen ACMA (der Vorname von Scipios Mutter) T.A.P. (stand mutmaßlich für Tecnico Animale Passaggeritrasporto, also für "personenbefördendes technisches Tier").

Ein kompromissloses Gefährt, wie könnte es bei dem Erfindungsgrund wohl anders sein?

Ich hoffe sehr, dass ich einige immer wieder zu Mißverständnissen führende Fehlinterpretationen aus dem Weg räumen konnte.

Euer Dirk. :-D

Geschrieben

muuuahahahaaahahaaaa... endlich! geschichte verstehen und begreifen leichtgemacht!!! :-(:-D das gibt beim nächsten treffen nen weizen!!! :-(

Geschrieben

Leider muss ich bestätigen, das es sich damals genau so zugetragen hat. :-(

Da reissen alte Wunden wieder auf...

Aber Gottseidank habe ich mit der Zeit die Blechelefanten schätzen und lieben, wenn auch (noch) nicht reparieren gelernt... :-D

Mal wieder ne sehr geile Geschichte, Hut ab!!!

Geschrieben

Das klärt uns nun auch darüber auf, warum das neuste Vespabuch 320 Seiten stark ist. :-D

Klasse, im Handel ists eh noch nicht erhältlich, nun wissen wir ja auch, was "mehr" drin stehen könnte, als in allen anderen Büchern und sparen uns die Anschaffung des Buches. :-(

Sehr aufschlussreich, nun weiss ich endlich, warum es bei einen großen Internetauktionshaus häufig "Elefant auf Vespa" gibt.

Klasse, weiter so! :-(

Geschrieben

Hallo Ihr Leser langer Geschichten,

erstmal Danke Euch allen. So viel Zuspruch hatte ich bei diesem zugegebenermaßen schwierigen Stoff nicht erwartet. So macht mir das Schreiben gleich noch mehr Spaß. :-D

zum Rollenden Rambo und allen anderen, die's nicht wissen...

setzt doch mal die anderen Geschichten hier als gesammelte Werke rein....

Also, da ich immernoch nicht sicher bin, ob ich vielleicht ein Buch daraus machen soll, also selbersammeln in den Weiten des GSF's, oder abwarten. :-(

Gruß Dirk :-(

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    • ja, Lochrohr nur gesteckt. Das wird auf Dauer nicht halten -> so meine Erfahrungen Das Lochrohr deckt auch nur ca 20 cm ab im ESD. Da wäre noch massig Platz für mehr. Da hat sich einer wirklich Gedanken gemacht 🤔😆
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