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Empfohlene Beiträge

Geschrieben

zack. reisebericht. lang, noch lang nicht fertig und noch ohne bilder.

 

 

diese tour macht süchtig. es ist nicht nur eine der längsten strecken innerhalb deutschlands, es ist auch eine besonders schöne und abwechslungsreiche strecke. das gefühl, diese distanz zu bezwingen, ist unbeschreiblich. passanten zeigen ungläubig auf das kennzeichen, sobald man über 200km von kiel entfernt ist. und dann noch die ganze anerkennung und hilfsbereitschaft der vespafahrerkollegen.
auf die pannen hätten wir gerne verzichtet, aber im nachhinein zeigte sich genau daran, wie gut vernetzt und hilfsbereit vespafahrer sind! es wäre ja fast schon langweilig gewesen, wenn alles glatt gelaufen wäre. so haben wir enorm viel erlebt und sind hart an die eigenen grenzen gekommen.
dennoch; für das nächste mal wünsche ich mir ein paar pannen weniger. deshalb geht es nun daran, zu überlegen, wo verbesserungbedarf besteht.

werkzeug:
wir mussten enorm viel schrauben. besonders dabei zeigt sich, dass gutes, vollständiges werkzeug gold wert ist. aber genau so wichtig ist die erreichbarkeit. es hält furchtbar auf, wenn man nur kurz eine schraube nachziehen will, aber dafür das ganze gepäck vom roller raffeln muss um an den schraubenzieher zu kommen. daher für nächstes mal: besser sortiert und noch besser erreichbar. rechnet man die zeit, die wir auf dieser tour fürs wekrzeug aus- und einpacken benötigt haben zusammen, wären es summa summarum sicher stunden.

ersatzteile:
letzten endes hat der mangel an einem kleinen ersatzteil die tour für yannik 500km vorm ziel erledigt. und zwar weil ich die für ihn als ersatz gedachte zündung bei mir verbauen musste. daher gilt: doppeltgemoppelt hält länger. der winzige pickup, der nun wirklich keinen stauraum beansprucht, hätte yannik die tour gerettet. oder die ladespule? noch wissen wirs nicht so genau warum die karre zickt.

sprit:
besonders für nachts braucht man ein großes reserve-volumen. und jeder sollte wissen, wann der tanken muss.

licht:
mein absoluter albtraum ist, wie ich es ja schonmal erlebte, nachts auf der autobahn oder auf der landstraße ohne licht fahren zu müssen. oder einfach nur am straßenrand ohne seitenstreifen im dunkeln zu stehen. das passiert schneller als man denkt: birnen durch, lima defekt, kabelbruch im kabelbaum, motor aus wegen panne / sprit leer. für diesen fall will ich mir eine batterie einbauen, die ich per knopfdruck zuschalten kann und ein notlicht habe. nachts taschenlampe direkt griffbereit haben, ist auch kein fehler

equipment:
 - bessere klamotte
 - besserer schlafsack
 - bessere isomatte


fehleranalyse:

fast alle probleme wären vermeidbar gewesen!

gabelriss - halteblech vom federbein falsch montiert.
tankriss - mit zuviel spannung montiert + mieseste qualität -> da sollen demnächst silentgummies zwischen
vtronic polrad gehimmelt - zgp für ÜS zu weit ausgeschnitten und angefeilt, nur mit 2 schrauben fest, daher nicht richtig zentriert




Eigentlich sollte ich heute ein paar Aufträge, die teilweise seit Monaten auf meinem Hinterhof warten abschließen um mein studentisches Budget auf Vordermann zu bringen. Der Hausverwalter hat Alarm gemacht, dass es hier wild aussähe, und "zur Wahrung des guten Hausbildes" der Hof aufgeräumt werden muss. Die Frist lief schön längst ab. Alles was dann noch rumsteht wird kostenpflichtig als Sperrmüll entsorgt. Haha. Gutes Hausbild. Mit abblätternden Tapeten und losem Putz im Treppenhaus, Wasserschäden, Schimmel und völlig verwarzter Fassade. Weltfremde Schlipsträgeräffchen. Wir sind hier täglich zugegen, putzen das Treppenhaus, den Eingang, den Hausflur und sammeln sogar den Müll der Junkeys von der benachbarten Methadonausgabe vor der Haustür zusammen. Sobald sich ein fremdes Gesicht im Haus zeigt, wird derjenige zur Rede gestellt, Fremde auf dem Hof werden freundlich nach ihrem Auftrag gefragt und auf einen Kaffee eingeladen, nächtlichen Geräuschen im Hof wird sofort nachgegangen mit Maglite und gezückter Luftpistole. Und dann kommen die Schlipsträger einmal im halben Jahr und sagen, wir würden uns nicht kümmern. Verkehrte Welt. Aber wir sind nunmal die Mieter am kurzen Hebel. Doch egal, seit früh sitze ich am PC und lasse endlich in einer ruhigen Minute mit ein paar Buddeln kühlem Gehopften die Tour Revue passieren. Achtung, der Bericht zieht sich in die Länge, denn wer eine Reise macht, hat was zu erzählen.



Chronologie:

Die Abfahrt:

Am DONNERSTAG den 21.05. haben wir uns gegen 10 getroffen. 12 Uhr sollte Abfahrt sein. Doch an der Ratte war das Garelli noch auf Halbmast und der Bitubo war noch nicht so wirklich fest. Ausserdem war fast noch nichts gepackt. Kai mit der PX war pünktlich und abfahrtbereit. Aber Yannik mit der roten Spezial war noch fern ab davon. Der am Abend zuvor mit Zitronensäure entrostete Tank war leider noch nicht ganz von Dreck befreit, so dass wir kurzerhand den Tank aus der Pedalo verwenden mussten. Auch der Vergaser war noch nicht abgestimmt. Um genau zu sein, war die rote Spezial noch nicht ein eniziges Mal gelaufen. Gaszug neu einziehen und und und.
Dann endlich gegen 14 uhr konnte es losgehen!
Doch bereits nach wenigen Kilometern, stellte sich heraus dass die rote Spezial viel zu fett lief. Also steuerten wir knapp ausserhalb von Kiel unseren Lieblingsvespaobermotz Matzmann an. Matzmann ist cool :) Der war auch tatsächlich zuhause und offerierte uns Kaffee und Knabberkram. Ich hatte den Tag noch nix gegessen und hing jetzt schon in den Seilen.
Bei der Hofeinfahrt zu Matze hatte Kai bemerkt, dass sein Hinterrad irgendwo am PX-Rahmen schliff. Mit voller Beladung und den neuen Bitubos war gerade eben erst dieses Problem neu aufgetreten. Matze musterte die Vespa skeptisch und stellte fest, dass das Distanzstück zwischen Federbein und Silentblock fehlen musste. Also Vespa abladen, aufbocken, Stoßdämpfer rausfummeln und das Distanzstück einsetzen. Dummerweise war das Gewinde des Dämpfers (da er vorher direkt in den Rahmen geschraubt wurde) plattgedrückt. Das ließ sich zwar mit einer Schlüsselfeile richten, kostete aber wieder unnötig Zeit. Derweil hatte Yannik die rote Spezial 2 mal neu bedüst, so dass sie endlich etwas besser lief. Irgendwann später traten wir dann die Weiterreise an, um an der nächsten Tankstelle erneut den Vergaser zu bedüsen. Nun war die kleinste Düse, die wir an Bord hatten im röhrenden Stage6 PWK verbaut. Mit Biegen und Brechen lief sie nun 85 Km/h. Egal, die Laune war ungetrübt und die Strecken Richtung Hamburg mit Rapsfeldern gesäumt und lichtdurchflutet. Herrlich!
Die rote Spezial verbrauchte fast 9 Liter auf 100km, und trank den kleinen Tank auf ca 60km leer. Der Zweitaktnebel vom Vordermann schlug sich auf der ganzen Klamotte nieder.
In Bad Oldesloe wurde getankt und an der Ratte die durchgebrannte Scheinwerferbirne getauscht. Dann ging es weiter in Richtung Braunschweig. In Lüneburg wurde eine längere Pause eingelegt mit Döner, Tanken, und Ausruhen. Blöderweise war mir im Gepäck eine Ölflasche ausgelaufen. Was für eine Sauerei. Aber dennoch ging es wieder guter Dinge weiter. Langsam wurde es dunkel. Die letzten 100 Kilometer wurde es immer kälter und dunkler. Endlose Alleen, Landstraßen durch den dunklen Wald und Menschenleere Gegenden. Nur manchmal kam uns ein LKW entgegen oder ein genervter Autofahrer überholte. Jetzt schon zeigte sich die Angst vor nächtlichem Wildwechsel, als ein Fuchs neben der Straße im Dickicht auftauchte und sofort wieder verschwand. So langsam schmerzte der Nacken und die Konzentration wurde immer dünner. Die Tage vor der Tour waren alle sehr lang gewesen und die Nächte dementsprechend kurz. Wenn man so fährt, zieht man sich mit seinen Gedanken immer weiter in den Helm zurück, während draussen die dunkle Welt vorbeizieht. Dann verblasst der Zugwind, der in jede Ritze kriecht und die Augen reagiere immer weniger auf den schmerzlichen Wechsel zwischen Hell und Dunkel. Das sonore brummen der Motoren wird zu einem Hintergrundrauschen. "Tanken. Ja tanken. Ich war mal vor vielen Jahren an einer Tankstelle, da gab es kein Super mehr und ich musste SuperPlus tanken... Ob meine Freundin gerade an mich denkt? Mann hätte ich grad Bock, ein warmes Bett mit ihr zu teilen. Ohje, ich muss mal meine Masterarbeit weiterschreiben. MotorMotorMotor nicht an Uni denken MotorMotorMotor....".
Und plötzlich dringt ein Rasseln durch die Gedanken. "Wo kommt das nur her? Wieso rasselt die Kiste? Mist, bitte nix kaputt, wir sind doch noch längst nicht da!"
Am Ende war es schon den ganzen Tag da und es gibt keinen Grund zur Besorgnis. Man wird einfach paranoid auf solchen Touren und fängt plötzlich an, Geräusche zu hören, die entweder schon immer da waren, oder sogar gar nicht da sind. Nur in den seltensten Fällen ist es wirklich etwas Besorgniserregendes. Singen hilft manchmal... ich singe ja gerne Sachen von Britney Spears vor mich hin...
Aber bei Kai war es 80Km vor Braunschweig keine Haluzination. Seine PX klingelte. Der brave Motor, der schon zwei Jahre schonungslos im Alltag die Kieler Straßen gesehen hatte, machte Mucken. Da blieb uns nichts anderes übrig, als mitten auf der Landstraße im finsteren Wald anzuhalten und kurz zu beraten. Die nächste Abfahrt war unsere. Es war irgendeine schmale Straße zu einer entfernten Siedlung. Glücklicherweise wuchsen hier einige Laternen, so dass wir immerhin unsere Taschenlampen schnell finden konnten. Mehrfach nahmen wir den Vergaser der PX ab, reinigten ihn, checkten die Düsen, verlegten den Sptischlauch anders und fuhren die Straße auf und ab um zu testen, ob das Klingeln weg ist. Mal war es besser, mal war es wieder da. Es half nichts. Weiter. Vor lauter Schrauben, hätten wir beinahe das Tanken vergessen. Und es war schon spät. Einige Tankstellen entlang der Route hatten schon zu oder führten nur Autogas.
Endlich fanden wir eine Tankstelle. Wir hatten zwar noch Reserve für den Fall der Fälle, aber auch die war schon angebrochen. Totale Punktlandung. Bei Yanniks Spezial war nichteinmal mehr die Mutter des Benzinhahns mit Sprit bedeckt. Wir mussten irgendwo bei Gifthorn sein.
Nach einer kurzen Pause ging es weiter, bis wir endlich Braunschweig erreichten. Schon nach dieser Tour von etwa 300km fühlten wir uns wie die Helden. Und völlig erledigt. Ein Drittel war geschafft!
Es war kurz vor Mitternacht, als wir die Karren abgeraffelt und hinterm Haus verstaut hatten. Tim Ey empfing uns mit offenen Armen und Dosenbier! Es ist immer eine riesen Freude, wenn man so tolle Leute trifft :)
Es gab hochoktanige Benzingespräche und ein Schwank aus dem Leben jagte den anderen. Besonders unser Silberrücken, Kai, hatte immer noch einen guten Spruch parat!
Dann wurde den repräsentativen Plichten nachgegangen, bis auch die letzten Biervorräte geplündert waren und wir völlig KO im Zimmer des nicht anwesenden Mitbwohners auf dem Boden kopfüber ins Koma fielen. Der Morgen kam leicht fröstelnd mit Verspannungen und gehirnbetäubendem Zweitaktduft in der Wohnung. Weil Yanniks Karre so fett lief, roch nicht nur meine Hose wie Zehn Meter Rennstrecke.
Aber der erste Kaffee weckte die Lebensgeister. Tim Ey hatte extra Frühstück eingekauft. Ein Traum! Guter Mann!
Dann wurde das weitere Vorgehen beraten: nach Kais Spritversorgung sehen, Falschluft suchen und beheben. Yanniks Vespa war noch viel zu fett. Also Düsen beim örtlichen Vespahändler besorgen, Schwimmerstand angleichen und so weiter und so fort.

Ein Tag in Braunschweig:

Da bemerkte Tim Ey beim Mustern meiner umgeschweissten PK-Gabel einen seltsamen Kratzer an der Stoßdämpferaufnahme. Schnell wurde mit Feile und Küchenschwamm die betreffende Stelle blank gemacht und der ominöse Kratzer untersucht. Es war kein Kratzer. Es war ein tiefer, fast zwei Zentimeter langer Haarriss im Aluminium der umgeschweissten Dämpferaufnahme. Ich wollte es erst nicht wahrhaben. Ende Gelände?
Im Forum ermutigte uns gleich Stefan Skoot mit Bildern gebrochener, umgeschweisster Gabeln. Ein Abflug bei 100Km/h wäre ein Albtraum. Gabelbruch ist (nach Beirdiebstahl) so ziemlich das fieseste was ich mir vostellen kann.
Andere Gabel auftreiben? Zuerst dachte ich, wenn es bis hierhin gehalten hat, muss es ja auch noch ne Weile gutgehn. Aber ich würde keinen Kilometer mehr ruhig fahren können, alle paar Meter anhalten und nach dem Riss sehen.
"Moment", Tim Ey verschwand kurz mit seinem Handy am Ohr. "Wenn ich jemanden an der Halle auftreibe oder den Schlüssel bekomme, schweiss ich dir das schnell. Dann kümmern wir uns dort auch um die andren beiden Mopeds."
Und los ging es. Tim Ey bei Kai, der als einziger keine Monositzbank verbaut hatte, auf die Vespa. Hallenschlüssel holen, quer durch Braunschweig, ab zur Halle. Dort angekommen, machten sich Kai und Yannik auf den Weg zum Vespaladen, um dort Spritschlauch und PWK Düsen zu besorgen. Derweil machten wir uns an die Gabel. Stoßdämpfer abbauen, Rad abklappen, Riss blank machen und einkehlen. Alles an empfindlicher Elektronik musste abgebaut werden: CDI, Regler und Co. Sonst würde die Induktion womöglich letztere Bauteile kaputtgrillen. Gerade als Tim Ey die Masse auf den Rahmen legte, beschlichen mich Zweifel. "Was ist mit dem halbvollen Tank? Wenn da Induktion entsteht, fliegt uns alles um die Ohren!", sagte ich und ging schonmal in Deckung. "Du bleibst hier, wenns knallt sterben wir wenigstens beide, das is schließlich deine Karre." Verdammt... auch Tim Ey wurde unsicher. Also lieber den Tank abbauen. Meine postgeniale Halterung aus schrottigen Blechstreifen ist nicht gerade benutzerfreundlich. Eine halbe Stunde später war auch der Tank endlich ab und es konnte losgehen. Ich wusste nicht, dass Aluminiumschweissen so einen durchdringenden Ton macht. Musik in meinen Ohren, die Gabel wurde wieder heile! In der ganzen Werkstatt gab es nur noch genau eine dünne Stange mit Schweissbeigabe. Die war natürlich sofort verbraucht. Klasse. Aber Tim Ey schaffte es punktgenau, den Riss zu füllen und die Stelle kraftfluss-gerecht zu verstärken. Top!
Bis mir das qualmende Hupenkabel auffiel. Das war ein wenig zu viel Hitzeeintrag. "Naja, wird schon hinhauen", dachte ich laut.
Dann musste noch die eigentlich Ursache für den Riss behoben werden. Die Gabel war ursprünglich vorne um 3,5cm gekürzt. Um das auszugleichen, aber den Dämpfer nicht kürzen zu müssen, war damals die Stoßdämpferaufnahme am Gabelrohr auch um ca 3,5cm nach oben versetzt. Sie war etwas üppiger ausgefallen, da ich damals dem Schweisser zum Anpassen einen anderen Stoßdämpfer als ich aktuell verwendete mitgab. Da lag der Hund begraben. Der aktuelle Dämpfer hatte eine Halteplatte (zwischen Silentgummi, Dämpfer und Gabel), die auf der Oberseite zwei kleine Blechnasen besaß. An einer normalen Gabel rasten sie ein und fixieren das ganze zusätzlich. Hier aber standen sie direkt am Aluminium an, und pressten sich ins Material. Die ganze Last lag auf zwei kleinen Stellen, die weniger als einen Müllimeter breit und vielleicht 20mm lang waren. Diese Nasen mussten nun weg. Blöderweise waren in der Wekrstatt Dremel, Flex und Pressluftmukkel verschollen. Aber eine Feile und eine Metallsäge gab es. Naja, wäre ja sonst zu einfach gewesen.
Den Tank wieder anzubringen war auch eine echte Herausforderung. Diesmal wurde er mit noch mehr Spannung fixiert. Das sollte mir auf der Rücktour zum Verhängnis werden...
Als nun endlich alles beisammen war und ich vorne den Bremszug einhängte, stellte ich fest, dass dieser auf einmal äußerst schwergängig war. Na toll, der hohe Hitzeeintrag hatte die Zughülle verschmort. Die Bremse löste sich nicht wieder von alleine. Viel zu gefährlich. Zwischenzeitlich waren die beiden andren Jungs vom Vespaladen zurückgegekehrt. Auf dem Weg dorthin war ihnen der Sprit ausgegangen. Dort hatten sie zwar nette Beratung erhalten, aber leider keine PWK Düsen. Dennoch: Zehnzoll Roller Braunschweig ist ein superguter Laden! Danke an Euch!
Wir durchstöberten unsere Ersatzteile um festzustellen, dass wir nur Zugseelen dabei hatten, aber keine einzige Zughülle. Denn wenn ein Zug reisst, was auch öfters mal vorkommt, dann ist normalerweise nur der Innenzug betroffen.
Während die beiden anderen mit dem Schrauben begannen, rief Tim Ey einen befreundeten Rollerfahrer an, der wenig später mit seiner brüllenden Lammy auf das Gelände kam und die ersehnte Zughülle dabei hatte. Beim Rausnehmen zeigten sich tatsächlich tiefe Riefen im Teflon. Nundenn, die Ratte schien wieder so weit in Ordnung zu sein. Ich hatte ziemlich Glück, dass Tim Ey den Riss gesehen hatte, das hätte übel ausgehen können. Noch mehr Glück hatte ich damit, dass er mir den Riss auch spontan schweissen konnte. Das findet man selten...
Das Wetter war spitze. Sonnenschein, nur leicht bewölkt, über 20°C im Schatten. Ein Jammer, dass wir noch weit entfernt davon waren, die Tour wieder aufnehmen zu können.
Die anderen beiden waren am fluchen. Vergaser raus, Vergaser rein, Spritschlauch etliche Male neu verlegen, neue Dichtungen einbauen. Aber Kai wollte sich die Laune nicht vermiesen lassen. Nach Stunden schien es einigermaßen zu passen. Bei Yannik sah es schlechter aus. Trotz kleinerer Nebendüse und kleinster verfügbarer Hauptdüse lief die Vespa nach wie vor nicht schneller und qualmte wie Opas dicktste Kubanische. Die Versuche, den Schwimmerstand einzustellen, scheiterten kläglich. Entweder flutete die Kammer nicht, oder er lief über. Irgendwann gab auch Tim Ey genervt auf. Wenigstens lief der Gaser nun nicht mehr so arg über. Beim Startversuch versagte die Vespa. Kein Funken. Mit neuer Zündkerze auch nur sporadisch. Also schnell bei Zehnzoll angerufen und nach einer neuen CDI gefragt. Kai nahm die 2,5 Km auf sich und verfranste sich so sehr, dass er erst zwei Stunden später mit neuer CDI und einer ganzen Tasche voll Ersatzzündkerzen zurückkam. Dann Döner. Es war das beste, was ich seit Stunden gegessen hatte. Und wahrscheinlich der mieseste Döner meines Lebens. Dann stellten wir fest, dass das Lenklager der Ratte lose war. Also Lenker abnehmen und anziehen. Dann war der furchbar schlecht zugängliche Stoßdämpfer an der der Grimeca lose. Also nachziehen. Dann endlich von der Halle zurück zu Tim Ey fahren um das Gepäck zu holen. Wenige Meter nach der Halle wollten wir tanken, aber Yanniks Spezial ging immer wieder aus. Also nochmal den Vergaser raus und den Schwimmerstand verbessern, Benzinschlauch neu verlegen und wieder zusammenstecken. Da waren wir ja echt weit gekommen heute...
Der ganze Freitag war nur fürs Schrauben draufgegangen. Ausser Spesen nichts gewesen. Dafür hofften wir, nun endlich fahren zu können. Um 9 Uhr am Freitagabend, waren die Vespas bepackt und abfahrtbereit. Ein letztes Händeschütteln und "bis bald", dann ging es los auf die zweite Etappe. Eigentlich wollten wir um diese Uhrzeit schon in greifbarer Nähe von Stuttgart sein, also fast 500km weiter südlich. Doch schon wenig später, in Salzgitter, fuhr Kai rechts ran. "Sie klingelt immernoch wie blöde, das wird die ganze Zeit nur noch schlimmer". Wir hatten zufällig genau vor einem Motorradladen gehalten. es war schon nach 22 Uhr, aber drinnen brannte noch Licht und beschien eine im hinteren Eck des Ladens zwischen BMW und Yamaha eine kleine Vespa V50 Rundlicht. Ich spähte über den Zaun zum Hinterhof, der mit allerlei Zweirädern vollstand und wurde sofort lautstark von einem Hund bemerkt. Der Besitzer, kaum älter als wir, kaum aus seiner Werkstatt hervor. Verdutzt über so viel Wahnsinn, bot er uns sofort Schrauberhilfe, Licht, Platz, Toilette an und machte uns eine große Kanne starken, frischen Kaffee. Herrlich! Die beinah abhanden gekommene, gute Laune war wieder hergestellt. Kai vermutete, dass er seine Kytronic zu heftig eingestellt hatte, und nahm sie vorsichtshalber komplett raus. Dann stellte er die Zündung zurück und baute die Vespa wieder zusammen. Wir hatten uns für die Tour wie folgt aufgeteilt: einer ist fürs Tanken und für Mischöl zuständig, einer macht die Navigation und einer kontrolliert bei jedem Halt an jedem Fahrzeug die Technik. Radmuttern, Auspuff, Stoßdämpfer, Bremse ok? Das war mein Part. Und weil ich manchmal überpenibel bin, und sogar durch mehrfaches Nachfragen meine Mitmenschen nerve, konnte ich es mir nicht verkneifen, beiläufig zu fragen, in welche Richtung Kai seine Zündung gestellt hatte. "Na wie immer gegen den Uhrzeigersinn". Oha. Nach einer kurzen technischen Diskussion konnte ich ihn davon überzeugen, dass das einer Verschiebung vom OT weg in Richtung Frühzündung gleichkommt, wodurch der Motor noch viel heisser würde. Also nochmal das Polrad abgenommen und  die Grundplatte in Richtunng OT gedreht. Wir tranken den Kaffee aus, bedankten uns herzlich bei Christian von der BIKE BOX Salzgitter, Braunschweigerstr 126, und machten uns auf den Weg ins Ungewisse.

Die Nachtfahrt:

Nach etwa zwei Kilometern mussten wir von der mehrspurigen Schnellstraße abfahren. Das Navi hatte uns fehlgeleitet und wollte auf einmal, dass wir umkehren. Na toll. Ausserdem blendete mich mein Gepäck auf dem Frontträger. Mit einem weiteren Spanngurt wurde es zusätzlich nach unten abgezurrt. Dann ging die Jagd weiter. Zurück über die Schnellstraße Richtung Salzgitter, abbiegen auf eine kleinere, aber auch mehrspurige Kraftfahrstraße. Von dort aus, ging es wirr geleitet von Abbiegung zu Abbiegung auf eine kleine Landstraße in den dunklen, hügeligen Wald hinein. Scharfe Serpentinen, irgendwo am Rande des Harz, in denen ich die anderen beiden vor mir verlor. Ich konnte kaum mithalten, da mein Scheinwerferkegel kaum über das Gepäck hinausragte und sich so sehr darin brach, dass ich im Blindflug unterwegs war. Meine Hupe hörte man kaum und die Lichthupe... naja, brach sich am Gepäck oder an der nächsten Kurve. Irgendwann, endlich, bemerkten die anderen mein Fehlen und hielten irgendwo auf der schmalen Straße und schoben die Vespas in den tiefen Graben. Ein freundlicher Autofahrer, der einzige den wir seit gefühlten Stunden gesehen hatte, fragte, ob er helfen könne. Sehr nett. Aber  ich musste mich nun dazu entscheiden, den schweren Rucksack vom Frontträger auf den Rücken zu schnallen. Mann, war das unbequem, aber endlich konnte ich die Straße wieder sehen. Schon nach wenigen Kilometern schmerzten Rücken und Nacken. Aber Vespafahrer jammern nicht. Wir kennen keinen Schmerz. Wir sind die Indianer der Landstraße.
Die Strecke vor Göttingen war ein Raumschiffflug. Lange Alleen steil bergauf und bergab. Bergauf sah man nur den Mond und die Baumkronen, bergab sah man nur die Markierungsstreifen der Landstraße grell weiss aufflammen in die man tief hineinzustürzen schien. Schwarzweiss im Scheinwerferlicht. Ich musste das Visier hochklappen, damit der kalte Fahrtwind mir den drimmeligen Kopf kühlen konnte. Bunte Lichter vorraus, Zweitaktqualm von Yannik und Kai in der Nase, da wird man durchaus langsam aber sicher streuselig, wie Kai so schön zu sagen pflegt. Irgendwann gegen Zwei oder Drei Uhr passierten wir Göttingen. Hinter Göttingen hielten wir an einem Feldweg. Der glasklare Sternenhimmel war atemberaubend schön.Wir verweilten einige Minuten. Doch ohne Wolken am Himmel wurde es schnell kälter. Arschkälter! Wir zogen alles an, was wir dabei hatten, mit dem Nachteil, immer unbeweglicher auf den Kisten zu sitzen. Dann ging es weiter. Wir beschlossen durchzufahren, so lange wir konnten. Irgendwo zwischen Thüringen und Hessen bei Melsungen wurde der Sprit knapp. Die 5 + 3 Liter aus den Reservekanistern gingen zur Neige. Knappe zwei Liter Sicherheitsrest waren noch da. Alle Tankstellen die wir passierten, waren um diese Uhrzeit längst geschlossen. Mitten aufm Land, fernab größerer Städte. Langsam wurde die Situation beklemmend. Im Rückspiegel sah ich plötzlich, wie Yannik zurückblieb und im Dunkeln verschwand. Nochmal kurz flammte der Scheinwerfer in der Entfernung auf und hektisch sandte Yannik mit der Hand vor dem Fernlich ein SOS zu uns nach vorne aus. Dann war er verschwunden. Sofort bremste ich mit quietschenden Reifen mitten auf der Schnellstraße. Kurve, Böschung, Graben, Wald, kein Seitenstreifen, hohes Gras, knirschender Untergrund. Bei Yannik einige hundert Meter zurück angekommen, stellte ich das Standgas höher, damit wir Licht hatten und mein Motor nicht abstarb. Taschenlampen raus, blinkend auf den Asphalt gestellt. Im hohen Gras des tiefen Grabens verschwanden die vollgepackten Vespas fast komplett. Kai kam endlich zurück. Die wenigen LKWs, die im Minutentakt in voller Fahrt um die Kurve bretterten, blendeten auf, hupten, und fuhren in großem Bogen um uns herum. Ein Autofahrer kam extra zurück, hielt mitten auf der Straße, um anerkennend zu bemerken, dass es ganz schön weit bis Kiel sei und wir in die falsche Richtung fahren würden. Danke.
Wir gossen die letzten, knappen zwei Liter in Yanniks staubtrockenen Tank. Auch die Ratte war fast verdursten und Kai hatte ebenfalls nur noch eine Handbreit Sprit in seiner PX. Jetzt mussten wir gut planen. Noch eine geschlossene Tanke, und wir würden echt alt aussehen. Per Handy konnten wir unseren Standpunkt irgendwo zwischen Melsungen, Bebra und Rotenburg an der Fulda bestimmen. Die Internetsuche mit elend langsamen Internet und Dritteweltempfang ergab eine 24h Tankstelle in 15 Kilometern Entfernung, nämlich in Rotenburg. Mir wurde mulmig. Kam da nicht der Kanibale her? Treibt er noch in den Wäldern sein Unwesen? Die letzten Tropfen Sprit wurden verteilt. Das Navi führte uns weit ab von der Hauptstrecke durch finsteren Wald, steile, holprige Straßen, kleine Bergdörfer und Haarnadelkurven. Kein Auto war unterwegs. Kein Licht brannte in den wenigen Häusern die wir passierten. Mit der letzten Ersatzreserve erreichten wir die Tankstelle. Geschlossen. Aber nein! Ein einsamer Automat stand zwischen den Säulen im Neonlicht. Und dieser war zu allem Überfluss noch furchtbar wählerisch mit den Geldkarten. Schließlich erbarmte er sich, Kais Kreditkarte anzunehmen. Nur für ein paar Liter, dann spuckte er sie wieder aus und das Spiel ging von vorne los. Es war bereits 4 Uhr durch. Einige Flugminuten später knatterten wir mit randvollen Tanks wieder Richtung Hauptroute. Langsam begann die Dämmerrung. Obwohl wir jede Tankstelle auf der Strecke ansteuerten, egal wie voll unsere Tanks noch waren, liefen wir zwischenzeitlich fast wieder Gefahr in den kritischen Bereich zu kommen.
Die Müdigkeit kroch immer weiter in die Gemüter. Aber mit jedem Meter, der uns näher an Stockach heranbrachte, wurde es immer mehr wie eine heilige Aufgabe, auf eigenen Rädern am Bodensee anzukommen. Die Motoren liefen, es gab keine Ausrede mehr. Nicht zuletzt weil die Tour so groß angekündigt war, mussten wir es schaffen. Auch die Schuldigkeit uns selbst gegenüber war neben den vielen positiven Rückmeldungen und Ermunterungen im Forum das was uns daran hinderte, vom Bock zu kippen. Im Anbruch des Morgens sahen wir voraus einen Mc Donalds, in dem wir uns halb verhungert und halb verdurstet mit viel Kaffee und einem kleinen, labbrigen Burger stärkten. Der Rucksack kam vom schmerzennden Rücken wieder nach vorne auf den Gepäckträger. Kippe, Abfahrt. Einige ungezählte Kilometer später pausierten wir am Rande eines Industriegebietes mit Bettenhäusern, KIK und co. Yannik packte sich das Sitzkissen eines Gartenstuhls zwischen den wunden Hintern und die durchgesessene Monositzbank.
Irgendwann am Main überwältige uns dann doch die Müdigkeit, so dass wir uns nach einem Platz für ein kleines Nickerchen umsahen.
Die Meinungen über einen geeigneten Ruheplatz divergieren schnell in einer Gruppe, besonders, wenn man stark übernächtigt ist. Im Nautschutzgebiet, einsehbar von der Schnellstraße, wäre es nicht ratsam gewesen, die tropfenden Kisten abzustellen. Also suchten wir weiter, bis wir in einen steilen Waldweg einbogen. Über große Steine und dicke Wurzeln ging es fast senkrecht den Berg hinauf. Mitten im Wald stellten wir die bepackten Vespas ab und suchten eine Lichtung, wo wir die Schlafsäcke ausbreiten wollten. Wirklich komfortabel war die Stelle nicht. Alles mögliche Getier kreuchte und fleuchte durchs hohe, mit Birkenschösslingen durchzugene Gras
So hatte Kai größte Sorge, dass ihn die Zecken für zu appetitlich befinden würden. Und mit Zecken meine ich nicht die APPD-Wähler, sondern die kleinen, bissigen Tierchen, die gefährliche Krankheiten wie etwa die schlimme Vespitis Typ A übertragen können. Aber egal, weitersuchen kam nicht in Frage. Zu müde. Gähn. Es war angenehm warm und Sonne und Wolken wechselten sich ab. Plötzlich schreckte ich hoch. Irgendwo in der Nähe knackte es im Dickicht. Völlig bedröbbelt sprang ich auf und rannte zu den weiter unten im Wald versteckten Vespas. Ein Transporter mit fremdem Kennzeichen. Ich ahnte schon das Schlimmste und krallte mich angriffsbereit an meine stabile Alutaschenlampe, die ich noch von der Nachtfahrt in der Tasche hatte. Aber es war nur der Pächter des Waldstückes, der verwundert die Vespas mit all unsrem Hab und Gut betrachtete. "Was is des do?", fragte der junge Kerle ungläubig und deutete auf das Kieler Kennzeichen. Nach kurzem, freundlichen Gespräch, erklärte er sich bereit, ein Auge auf unsere Maschinen zu werfen, während wir schlafen konnten und er im Wald zu schaffen hatte. Er machte einen vertrauenswürdigen Eindruck. Toller Typ. Nach knapp 1,5h unruhigem Schlaf machten wir uns wieder auf. Den schmalen Waldweg herunter zu fahren war eine echte Herausforderung. Ich ermahnte mehrfach die anderen Beiden, auf Steine zu achten, damit sich niemand den Motorblock zertrümmerte. Es ging aber gut. Nicht mal mehr 400 Kilometer, ca 14 Uhr Mittags. Vollgas. Dann führte uns die Landstraße weiter am malerischen Main entlang, dann nach Osten gen Stuttgart, welches wir am späten Nachmittag erreichten. Durch die Stadt waren die Straßen vom freitäglichen Feierabendverkehr verstopft. Kais Vespa klingelte immer lauter und wurde immer heisser. Aber das Ziel war greifbar. Die Atemberaubende Sicht auf der Serpentinenstraße über Stuttgart entschädigte für jegliche Strapaze. Reutlingen und Sigmaringen blieben links im Rückspiegel zurück. Dann kam einer der schönsten Abschnitte: die Kurvenreiche Strecke an der Donau entlang. Mein Hinterrad schlackerte, die Motoren kochten, der Sprit floss in Strömen. Noch 2 mal tanken. Noch einmal tanken. Noch 50 Kilometer. Dann wieder das Spritproblem. Umfahrung auf der Suche nach einer Tankstelle. Gefunden, eine Stunde verloren. 19 Uhr durch. Egal, weiter. Wir wurden immer nervöser und freudiger. Das Ziel war zum greifen nah! Endlich! Stockach. Ortseinfahrt, tanken, Bier kaufen, Ankündigung ins Forum schreiben. Stockach hinter uns, Landstraße nach Wahlwies, Einfahrt aufs Gelände in der Abenddämmerung. Etwa 21 Uhr. Egal. Angekommen. Mein Herz schlug immer höher, der Counter zeigte etwa 35 Stunden ohne wirklichen Schlaf, aber das Adrenalin war mächtiger. Und dann der langersehnte Empfang.




Die Ankunft:

Irgendwie war es ein Kulturschock. Fast wie Tom Hanks in Cast Away mit einem bemalten Fußball redet, redete ich die ganze Tour über meinem Motor gut zu. Und er antwortete! Er nahm das Gas an, nahm es wieder zurück, schepperte bei Teillast, heulte bei Vollgas, klapperte in kritischen Drehzahlen und schüttelte den ganzen Bock durch wie ein Bodenverdichter.
Und nach dieser ganzen Zeit des Fahrens plötzlich von so vielen Menschen umgeben zu sein, kam einer Überforderung gleich. Aber so sehr war es auch einfach überwältigend. Das war der beste Empfang meines Lebens!
Der Spanier, Tim Ey, Michi und viele mehr kamen auf uns zugestürmt. Fast 20 Leute warteten am unteren Campingplatz auf uns, applaudierten schon bevor wir zum stehen kamen, fielen auf die Knie und beteten uns wie Götter an. Von überall her kamen Hände zum gratulieren und Hände mit Bier für uns. "So viel Aufwand nur für einen Suff?". Höllenochmal, JA!
Vor Übermüdung, Vibration und Glück konnte ich fast nicht die Bierflasche halten. Tat das gut. Der Spanier kam mit frischen Spareribs nach altem Familiengeheimrezept an. Das war das Beste, was ich seit langem gegessen habe und die besten Spareribs überhaupt. Es war fast zu viel, alles anzunehmen. So ähnlich muss sich Obama bei der Pressekonferenz gefühlt haben, als er seine Michele mit Sandra Palin von den Republikanern betrogen hat. Fragen über Fragen, Fotos, Videos, Bier. Irgendwie habe ich das erste Bier einfach verschluckt. Mann, tat das gut. Es war wie im Rausch. In einem kurzen Moment sah ich auf mein Handy. Mein bester Schrauberkollege aus Freiburg, Kevin, hatte schon mehrfach angerufen. Wollte er nicht auch hier sein? Tatsache. Gerade gedacht, stand er schon vor mir. "Ich hab euch oben ein Lager aufgebaut!". Also ging es mit dem  Versprechen, gleich wieder zu kommen, auf den oberen Campingplatz. Meine beiden Mitfahrer suhlten sich derweil weiter im Ruhm. Auf dem oberen Campingplatz fiel mir das Kinn herunter. Kevin hatte den größten Pavillon und ein großes Tipi aufgeschlagen. Mit Festzeltgarnitur, Schwenkgrill, Wasserversorgung, Gaslampen, Feldbett, Tischen und vielem mehr. Ein Traum. Wie die Könige. Wir mussten nicht einmal unsere eigenen Zelte aufbauen. Wahnsinn, das musste ich sofort den anderen beiden auf dem unteren Campingplatz erzählen. Zuerst wollten sie mir nicht glauben.
Wir waren 24 Stunden durchgefahren. Wir haben geschraubt wie die Irren. Aber alleine für diese Ankunft hat sich jeder einzelne Meter gelohnt. Danke an euch, ganz großes Kino!
Der Rest des Abend verging im Taumel. Man konnte keine 10 Meter auf dem Platz herumlaufen, ohne angesprochen zu werden. Irgendwann, kurz vor 2 Uhr fiel ich im Zelt in den Schlaf. Puh.

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Geschrieben

ich dreh ab.

 

beim überfliegen, korrigieren und weiterschreiben hab ich so bock auf ne tour bekommen, ich pack jetzt die pedalo und fahr morgen früh autobahn richtung süden. freiburg oder so. mal sehn

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Geschrieben (bearbeitet)

Also kommste morgen doch bei uns reingeschneit?

Ich muss das rechtzeitig wissen um das Rind zu schlachten :-D

:cheers:

Bearbeitet von PhilLA
  • Like 1
Geschrieben

philipp, ich versuchs. wäre mir eine freude!

 

insidedev, wie wärs mit ner verchromten radkappe für deinen mutanten?

Geschrieben (bearbeitet)

Voll die gute Idee mit dem Ritt gen Süden, da kannste mir auf dem Weg beim Umzug helfen :sly:

Bearbeitet von Tim Ey
Geschrieben

:D keine ahnung bis wo ich komme. ich sag hin und wieder bescheid wo ich gerade bin. bitte entschuldigt das es ein wenig offtopic ist, aber ich bin zu faul noch eins aufzumachen. ausserdem ist hier die reichweite höher ^^

 

 

ich kann einfach nicht die füße stillhalten, bestes wetter, autobahn bis die reifen eckig werden. nächstes mal dann wieder mit der ratte

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Geschrieben

60 bis Heidelberg, da pennen.der bock rennt! Heiss wie sau, die backen kann man NICHT anfassen.kleiner klemmer gerade, läuft aber wieder als ob nix gewesen wäre

  • Like 1

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