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Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo allerseits!

 

Da das mein erster richtiger Beitrag in diesem Forum ist, will ich mich kurz vorstellen:

 

Ich bin 26 und komme aus Würzburg. Sowohl meine Freundin als auch ich haben eine PK 50 XL2. Leider hat sie mit Ihrer nur Probleme und ich habe neben Studium, Gewerbe und Nebenjob eine neue Möglichkeit gefunden meine wenige Freizeit sinnvoll zu verschwenden, indem ich versuche ihren Bock zum Laufen zu bekommen ;)

Sonderlich erfahren bin ich mit der ganzen Schrauberei noch nicht, und da fast alles für mich Neuland ist, versuche ich die Fragen die mir das Internet nicht beantworten kann, hier beantwortet zu bekommen!

 

_____________________________________________

 

Problem 1:

 

Die Gänge springen Raus. Glaube jeder Gang, auch bei Belastung. Sie lässt sich mühelos durchschalten, auch ohne die Kupplung zu betätigen.

-Schaltdraht ist ok und leichtgängig. 

-Zahnkränze (heißen die so?) zeigen keine großen Verschleißerscheinungen und sehen gut aus. Ein Distanzring ist nur verbaut, aber die Zahnräder greifen gut fluchtend die der Nebenwelle

-Schaltklaue scheint mir sehr abgenutzt, sie Bild im Anhang. Kann das aber mangels Referenzen schwer beurteilen. Könnte das alleine die Probleme auslösen?

-Feder in der Schaltklaue sieht Ok aus, und schießt die Kugeln ordentlich durch die Gegend.

-"Tannenbaum" an der Nebenwelle, 2.Rad von unten: Jeder 2. Zahn ist ca 1,5mm eingerissen. (Siehe Bild) Woher? Warum? keine anderes Zahnrad hat auch nur eine Macke.. Behindert aber nicht beim durchschalten bei offenem Motor. Kann ich das da drinnen lassen? (würde ich gerne, wenn es keinen Zusammenhang mit dem Gängespringen hat)

 

 

 

Problem 2: 

 

Das teilt Qualmt sehr dicht und viel. Sieht für mich leicht bläulich wie Öl aus und riecht auch so.

 

-Ist 100% richtig und frisch betankt

-Vergaser ist gut eingestellt

-neue ZGP auf Werksmarkierung. nicht abgeblitzt, aber ich kann mir nicht vorstellen dass das im Zusammenhang mit der enormen Qualm-Menge stehen kann.

 

-Simmerring Zwischen Kurbelwellengehäuse und Getriebe sieht Optisch sehr gut aus, aber im Motorinneren unterm Primär gibt es eine Fläche von ca 10x10cm, mit ich nenne es mal "Schmauchspuren", als ob da was verbrennendes rausgespritzt wär. Ich werde diesen Simmerring, so wie allen anderen eh erneuern, mich interessiert es aber ob da der Hund begraben sein könnte.

 

-Dichtflächen Motorhäften: Ich lese hier mal Papier, mal Dichtpaste, mal beides.. was ist denn nun das sicherste? Papier hab ich noch einen ganzen Satz hier..

und mit was fettet man das? reicht da Motorenöl oder muss das ein Spezialfett sein?

 

 

Problem 3:

 

Naja kein Problem direkt aber ein paar kleine Fragen

 

-Drehschieberdichtfläche hat 2 riefen. Füllt man oben einen Teelöffel Öl ein, Dauert es ca. 3-5 Minuten bis es abläuft. reicht? muss ich da nachbessern?

-Kugellager Hauptwelle (Da wo das Rad/Bremsankerplatte dran hängt): Da war ein geschlossenes Lager. Da der "Deckel" vom Lager auf KuLu-Seite das Lager beinahe blockiert hat, habe ich den entfernt (war eine dicke Delle drinnen). Kann ich das jetzt auch halb-offen fahren? Dichtet der Simmering genügend ab?

 

 

 

Ich hoffe ihr könnt mir vielleicht bei einigen Punkten helfen!

Vielen Dank schon mal im Voraus!

IMG_3057.JPG

IMG_3058.JPG

Bearbeitet von JokoHans
Geschrieben (bearbeitet)

Schaltklaue und Nebenwelle sind Schrott, müssen auf jeden Fall getauscht werden. Das blaue rauchen sollte sich mit neuen Dichtungen und Simmeringen auch erledigt haben ;)

Ebenso solltest du wenn der Motor schon offen ist alle Lager tauschen.

Der drehschieber sollte eigentlich noch intakt sein wenn das wirklich so lange dauert bis das Öl abrinnt

Bearbeitet von Da Woidi
Geschrieben

kontrollier auch die auflageflächen der einzelnen zahnräd – dort wo die schaltklaue sie berührt. oft sind diese mit der zeit auch ausgelutscht. so machen sie dir gleich die neue schaltklaue kaputt. das sollte alles schön eckig und rechtwinkelig sein.

Geschrieben

Danke für die Antworten bis jetzt!

kontrollier auch die auflageflächen der einzelnen zahnräd – dort wo die schaltklaue sie berührt. oft sind diese mit der zeit auch ausgelutscht. so machen sie dir gleich die neue schaltklaue kaputt. das sollte alles schön eckig und rechtwinkelig sein.

 

Momentan haben die Mitnehmerfächen exakt die selbe Form wie die Schaltklaue - leicht Trapezförmig (nicht 90°), aber keine ausgelutschten Kanten, Fasen oder Ausbrüche.

Da muss ich noch auf die neue Klaue warten, da ich sowas zum ersten mal sehe. Sollte ich da eine Abweichung zwischen Winkel neue Klaue und Winkel alte Mitnehmerfläche finden, kann ich die mit dem Dremel sauber nachbearbeiten oder ergibt sich dann, durch die verlängerte Öffnung ein zu großes Spiel? eigentlich ja nicht, wenn alle Räder so bearbeitett werden..?

Möglichst low Budget..

Geschrieben

Ich würde mir ein gebrauchtes gutes Komplettgetriebe besorgen, werden hier oft angeboten im Verkaufebereich.

Dann auf ~0,15mm distanzieren mit Fühlerlehre gemessen.

 

Wenn die Dichtflächen ohne große Macken sind: immer gefettete Papierdichtungen nehmen. Allzweckfett reicht da völlig.

 

Da gerne mal der ASS komplett lackiert ist ab Werk (und das dann abblättert): Dichtfläche auf einer planen Fläche (Spiegel, Glasplatte...) mit feinem Schleifpapier kreisend planen, ebenso die Dichtfläche des Zylinderkopfes.

 

Anhand der Verschleißspuren am getriebe gehe ich von hoher Laufleistung des Rollers aus. Daher auch mal das Ringstoßspiel der Kolbenringe prüfen, evtl. auf Übermaß gehen.

Geschrieben

Hallo!

Setze die Papierdichtungen mit Dichtmasse ein. Es gibt nichts schlimmeres, als einen fertigen Motor nochmals zu zerlegen, weils irgendwo tropft. Gerade am Kurbelhaus muss es richtig dicht sein. Also einmal richtig machen und gut is.

 

Gruß Jan :-)

  • Like 1
Geschrieben

Danke für die Antworten bis jetzt!

Momentan haben die Mitnehmerfächen exakt die selbe Form wie die Schaltklaue - leicht Trapezförmig (nicht 90°), aber keine ausgelutschten Kanten, Fasen oder Ausbrüche.

Da muss ich noch auf die neue Klaue warten, da ich sowas zum ersten mal sehe. Sollte ich da eine Abweichung zwischen Winkel neue Klaue und Winkel alte Mitnehmerfläche finden, kann ich die mit dem Dremel sauber nachbearbeiten oder ergibt sich dann, durch die verlängerte Öffnung ein zu großes Spiel? eigentlich ja nicht, wenn alle Räder so bearbeitett werden..?

Möglichst low Budget..

die gangräder mit dem dremel zu bearbeite ist der falsche weg, da die gangräder Oberflächengehärtet sind.
Geschrieben

Zum Problem kann ich keine Antworten beitragen, aber: Respekt für die Problemschilderung, das offensichtliche Benutzen der Suche, das Recherchieren älterer Beiträge und die ausführliche Zustandsbeschreibung. Das gibt´s hier in so einer Form nicht so oft. 

 

Für mich bis jetzt Newbie des Jahres! :thumbsup: :thumbsup: (ernst gemeint!)

  • Like 2
Geschrieben

Hallo!

Setze die Papierdichtungen mit Dichtmasse ein. Es gibt nichts schlimmeres, als einen fertigen Motor nochmals zu zerlegen, weils irgendwo tropft. Gerade am Kurbelhaus muss es richtig dicht sein. Also einmal richtig machen und gut is.

 

Gruß Jan :-)

Quark. Nur meine Meinung, klar.

Wenn's tropft, hat man nicht gut gearbeitet. Dichtpampe braucht es in den allerwenigsten Fällen.

Aber ich kämpfe da gegen Windmühlen, glaub' ich. Das Thema kommt immer wieder hoch... :sigh:

 

Zum Problem kann ich keine Antworten beitragen, aber: Respekt für die Problemschilderung, das offensichtliche Benutzen der Suche, das Recherchieren älterer Beiträge und die ausführliche Zustandsbeschreibung. Das gibt´s hier in so einer Form nicht so oft. 

 

Für mich bis jetzt Newbie des Jahres! :thumbsup: :thumbsup: (ernst gemeint!)

Merkt man auch an den Antworten. Da hat man einfach mehr Lust zu helfen. :thumbsup:

Geschrieben

Okay, vielen Dank für die freundliche Beantwortung der Fragen!

 

So, übers Wochenende hat sich ein bisschen was getan..

 

-Neue Schaltklaue und verstärkte Feder verbaut. Mitnehmerfläche Gangräder haben super drauf gepasst.

-Simmerring Kurbelwelle Richtung Kupplung war falsch rum drinnen, neuen mit Dichtlippe Richtung KuWe verbaut, Sitz abgedichtet.

-ASS hatte wohl ne Macke an der Dichtfäche und konnte gar nicht plan drauf sitzen. Plangeschliffen.

-Dichtflächen guter Zustand, mit HT-Silikon (schwarz) beidseitig flächig verteilt, anziehen lassen, Papierdichtung drauf und Motorhälften fest verschraubt. O-ringe ersetzt.

-Alten Originalzylinder ausm Keller eingebaut, kaum Laufleistung, stramme Kolbenringe.

-Alle Drehbaren Teile, sowie Dichtlippen vor dem Zusammenbau mit Motoröl benetzt.

 

Naja, dann den ganzen Kram wieder zusammengefriemelt, und eigentlich wirklich gründlich gearbeitet.

Kiste angeschmissen und: YES! sie läuft. Gut. Schaltet gut, Kuppelt Gut, kein Gang fliegt Raus, dreht geschmeidig, qualmt nicht.

Zur Tanke gefahren, alles Super. 4L getankt, 1:50 / 2% also 80ml öl dazu.

Und dann fängt sie auf der Heimfahrt wieder das Qualmen an wie Sau, extrem bei Hohen Drehzahlen. Aber egal, sie fährt wenigstens und man kann die Schaltung benutzen.

 

 

Also Freundin drauf gesetzt, meinen rausgeholt und ab die Post.

5km weit. Dann ist ihre Möhre während der Fahrt einfach ausgegangen, Zündkerze kaputt. (Zusammenhang?)

 

Neue rein, sofort angesprungen, dann noch so 10km gefahren. Am Rauch/Qualm hat sich nichts geändert. 

 

Jetzt bin ich leider mit meinem Latein komplett am Ende. Hinnehmen kann ich den Qualm in der Menge nicht, da es die anderen Verkehrsteilnehmer stört.

Ich weiss aber echt nicht was ich falsche gemacht haben könnte. Dichtflächen Motorhälften in dem Bereich besonders gründlich gemacht, da ich das Problem ja kannte. Simmi sitzt auch gut.

Was in aller Welt kann denn noch das Problem sein??

Das sich Rest-Öl vom Zusammenbau noch im Brennraum befindet, kann denke ich nach 20km Vollgas nicht mehr sein.

Tritt jetzt in kaltem Zustand sowie in warmen auf.

Keine Falschluft.

Getriebeöl riecht nicht nach Benzin (naja nach 20km wahrscheinlich eh nicht)

 

Ich wäre über jeden Vorschlag dankbar!

Bin echt ein wenig ratlos, habe kein Bock mehr auf das Ständige geschraube (den Ganzen Sommer konnte sie nicht fahren, weil IMMER was war.. 

Wenn ich das nicht hinbekomme schmeiss ich die sch*** Reuse in den Main. 

Geschrieben

wenn sie qualmt zieht sie dann falschluft?

übermässiger weisser qualm deutet auf verbranntes getriebeöl hin. ist es reproduzierbar dass es immer nur dann qualmt wenn sie heiss ist? würde auf einen haarriss hindeuten.

Geschrieben

Nein, keine falschluft. Original shb 16/15 und Original bedüsung, sauber. Glaube 65hd 48/42.

Kein Leistungsabfall, Kerze etwas schwarz und nass..

Ja meistens wenn sie warm wir, aber nur in hohen Drehzahlen. Wenn sie dann richtig getreten wurde, zieht sich der Qualm nach dem anhalten auch in Leerlaufdrehzahlen ein paar Minuten fort.

  • 7 Monate später...
Geschrieben

Gelöst!

 

Es ist ein bisschen Zeit Vergangen, hab die Dreckskiste bis jetzt einfach stehen gelassen..

Aber jetzt wo das Wetter besser wird, hab ich mich dann mal wieder dran gemacht.

Also komplett auseinander, alles von Vorne.

 

-Neuen Corteco Simmerring, weil: Folgende Bestellung 

http://www.sip-scootershop.com/de/products/wellendichtringsatz+motor+_91110000

hat NICHT die Hauptwelle Getriebeseitig dicht gehalten. Auf dem Simmering stand ein Maß x.1 drauf, auf dem Corteco x.05, der lag dann auch richtig an der Welle an.

-50er und evtl. Zugesifften Auspuff gegen neuen DR75, 3ÜS + SitoPlus.

-Drosselhülse mit dem Finger (!) ohne Werkzeug entfernbar :D

-Sauber abgedichtet, Papier+HT Silikon

-Ausgelutschte Ölablassschraube (Sie fällt heraus wenn man sie rein steckt) mit Silikon eingeklebt. Hält wunderbar.

-Gaszug getauscht

-Schlitze am Übergang Vergaser zum Ass mit Silikon dicht gemacht. irgendwie habe ich die Kollegen auch immer im Verdacht gehabt, denn die Gusskappe ist nicht die originale..

-4-Scheiben-Kupplung und neue Feder. Irgendwie Hängt da ne XL1-Kupplung statt die der XL2 drinnen..

-Diverse kleine Sachen an der Elektronik gefixt

 

So Kiste zusammen, Springt trocken sofort an uuuuuuuuuuuuuuund: Qualmt wie Sau. Wieder. Unverändert. Pervers.

Des Lebens müde saß ich an dem Abend in der Hocke wippend unter der kalten Dusche und habe geweint.

 

3 mal hab ich die Kiste geöffnet, Zerlegt, Stunden versucht Falschluft- und Ölansaugstellen zu finden, Irgendwie einen Vernünftigen Leerlauf einzustellen, alles für die Katz.

Bis ich dann die Ursache allen Übels zufällig gefunden habe: Der Chockezug war zu kurz!!! (Leider halt nur so wenig, dass ich es beim einhängen halt nicht mal gemerkt hab..)

Chockezug ausgehängt, das Teil läuft perfekt!

 

Bin jetzt am Wochenende 200km durch das sonnige Würzburg gegurkt, und Zylinder und neue Kupplung einzufahren.

Das Ding tut jetzt was es sollt, Qualmt nur noch beim ersten Vollgas nach Standzeit ein paar Sekunden, läuft super!

 

_______________________________________________________________________________

 

 

tl;dr:

 

>Qualmt kam entweder vom Falschen Simmerring (aber als passend deklariert) oder von immer angezogenem Choke durch zu kurzen Zug (wahrscheinlicher denke ich)

>Gangspringen hat sich mit neuer Kupplung komplett erledigt, die alten Beläge waren durch.

>Falschluft: HT-Silikon für Alles, Überall hin, hat geholfen. Falls es denn Überhaupt ein Falschluft war..

 

>Kann aber auch irgendwas anderes gewesen sein, der halbe Motor ist ja jetzt neu..

 

Danke für eure Hilfe!

 

Geschrieben

Sehr schön das sie läuft.

RMS ist ja für die "gute" Qualität bekannt.

Das mit der Ölablassschraube und dem Silikon würde mich aber echt ärgern, hatte mal das Selbe. Hab mir dann da einen Bearcoil Satz geholt und nen Gewindeeinsatz reingemacht, das hält Top!

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