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boost-bottle Zentrale - wann? warum? wie?


Empfohlene Beiträge

Möchte hier Informationen zur sog. boost-bottle zusammentragen.

 

(Dieser erste Post wird von mir hoffentlich permanent editiert werden, so dass er immer die aktuellen Informationen strukturiert enthält)

 

geht los mit meinem Fall:

 

-erster selbst aufgebauter Motor Quattrini M1X, Drehschieber, SIP-Road2, LHW, PWK28

-Drehschieberlanghubwelle 60mm von einem der großen Shops, gelippt, geschweisst, gewuchtet und DS-Wange gekürzt für mehr Einlaß

-ich selbst habe den Drehschieber-Einlaß nur nach hinten erweitert, nicht nach vorne.

-obige Welle auf mein Gehäuse gesteckt ergab DS-Steuerzeiten von 120° vor OT (vor Bearbeitung ca. 106° vor OT) bis ca. 65/67,5° nach OT.

 Im Prinzip sind das Steuerzeite bei denen laut Forum kaum, bzw. sogar vom SI24 noch händelbares blow-back entsteht.

 Auch scootRS-Ansaugstutzen (verlängerter Ansaugweg) und großer Vergaser hätten das noch eher kompensieren sollen.

 

Probleme:

-irgendwo bei 3500 U/min gibt es ein deutliches Loch, danach geht es sprunghaft los mit der Leistung

-Motor bleibt im unteren Drehzahlbereich wegen Ruckeln/Überfettung nur unschön fahrbar

-man muss nach 10s Standgas bereits anfangen mit kurzen Gasstössen freizurotzen, damit man später überhaupt vom Fleck kommt und der Motor nicht beim Losfahren an der Ampel schon absäuft

-ungemütliches cruisen mit 50km/h (die verlängerte Primärübersetzung rückte den Drehzahlbereich von ca. 3500 U/min im 4. Gang auf ca. 50km/h)

-Vergaser nicht vernünftig einstellbar - entweder zu mager bedüst und dabei gut händelbarer unterer Drehzahlbereich und 1/4Gasstellung oder fett genug für Vollgas aber rotzen untenrum.

-deutliches und nerviges Nachlaufen an der Ampel von 10-15s

 

 

Mögliche Abhilfen:
a) andere Kurbelwelle kaufen - Glückspiel ob sie zu meinem DS-Einlaß passt und nicht ebensoviel blow-back produziert (sieht man erst wenn die KuWe eingezogen ist)

b) DS-Einlass vorne von jemandem zuschweissen lassen - z.B. kobold... (dauert.., verliere DS-Einlaßzeit)

c) boost-bottle probieren (ist das nicht bloß Voodoo?)

 

Da mir c) am zugänglichsten erschien, hab ich mich entschlossen mir eine boost-bottle selbst zu bauen.

Alle Komponenten gibt es bei einem Baumarkt mit dem Namen eines gehörnten Fließgewässers.

 

Da ich einen scootRS-Ansaugstutzen hatte, habe ich wie der @Deichgraf  (https://www.germanscooterforum.de/topic/300219-aufbau-malossi-mhr-drehmomentmotor/#comment-1067985868)

versucht einen Anschluß für den Schlauch auf den Stutzen zu basteln.

Habe mich im Baumarkt in der Abteilung für Druckschläuche umgesehen und mich für eine 1/4 Zoll G Schlauchtülle mit Durchmesser für 6mm Schlauch entschieden - die habe ich 2x gekauft - eine, um sie auf den DS-Stutzen zu schraubem, eine weitere um sie auf eine weiße no-name Plastikflasche von ca. 500ml zu schrauben.

 

Nicht im Baumarkt gekauft habe ich Gewindebohrer für 1/4 Zoll G - Gewinde (teuerster Posten mit 15€) und einen 11,5mm Bohrer zum Vorbohren (3€).

 

scootRS-Stutzen bearbeiten:

-passende Stelle am scoot-RS-Stutzen suchen

-Vorbohren mit 11,5mm

-1/4 Zoll G Gewinde bohen.

-Schlauchtülle reindrehen und erstmal nur leicht festziehen (Schlauchtülle hat ihre eigene kleine Gummidichtung)

 

So sieht es aus:

IMG_20160612_224938 Kopie.jpg

 

IMG_20160609_125538b.jpgIMG_20160609_125545b.jpg

 

IMG_20160612_221545 Kopie.jpg

 

erster Test:

 

-sofort war der Einbruch bei ca. 3500 U/min weg

-Durchbeschleunigen aus tiefem Drehzahlbereich bis über die "Drehzahllücke" hinweg ohne Pause/Ruckeln

-nachvollziehbar einstellbares Standgas, welches jetzt sowohl für einen kälteren aus auch wärmeren Motor passt

-kein Nachlaufen mehr an der Ampel

-kein "Freirotzen" vor dem Losfahren notwendig

 

 

Obwohl ich mir keine Gedanken um die Schlauchlänge und das Volumen des Gefäßes gemacht habe, habe ich sofort einen Effekt verspürt und zwar deutlich.

Der Motor ist so zum ersten Mal überhaupt im niedrigen Drehzahlbereich fahrbar geworden und hat deutlich an Laufkultur gewonnen.

 

Ich möchte hiermit jeden ermutigen, der mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hat, es einfach mal auszuprobieren.

Es kostet etwas Überwindung in den Ansaugstutzen zu bohren ;-) Sollte die boost-bootle nichts bringen, kann man das Loch immer noch mit einem passenden Gummistopfen oder anders verschliessen.

 

Die Lösung ist sicher noch nicht perfekt, aber ideal um herauszufinden, ob es etwas bringt.

Man kann sich hier (http://www.das-motorrad-blog.de/boost-bottle-rechner-fuer-zweitakt-motoren/) ausrechnen, wie groß die bottle sein soll, welchen Schlauch/Anschlußinnendurchmesser man braucht und vor allem wie lang der Schlauch sein soll.

 

Angeblich stellt man die Drehzahl, bei der die boost-bottle wirken soll über die Schlauchlänge ein.

 

vereinfacht wohl: je länger der Schlauch - desto niedriger die Wirkdrehzahl und umgekehrt (Wellenlehre - Physik?)

 

Ich habe das Rechenergebnis des boost-bottle Rechners schlicht ignoriert und verschiedene Schlauchlängen ausprobiert(11cm, 15cm, 40cm, 50cm).

Am wenigsten hat 50cm bei mir gebracht.

Probieren ist angesagt, PVC-Schlauch ist günstig.

 

Kurios:
-meine "bottle" ist aus Kunsstoff und natürlich weich.

Wenn der Motor läuft und der Gasschieber normal geschlossen ist, zieht sich die Flasche durch den Unterdruck zusammen.

Immer wenn man das Gas aufreisst, fällt der Druck im Ansaugrohr und die Flasche dehnt sich etwas auf, fast wieder auf normale Größe.

(Dabei saugt sie vermutlich einen Teil des blow-back auf und verhindert dass er rückwärts aus dem Vergaser strömt und anschließend nochmal angesaugt und ein zweites Mal angefettet wird - das wohl eigentliche Funktionsprinzip?)

-wenn der PVC-Schlauch weich ist, dann zieht er sich auch etwas im Querschnitt zusammen - dennoch scheint das der Funktion meiner Flasche keinen Abbruch zu tun. "Echte" käuflich erwerbliche boost-bottles sind wohl ebenso wie ihr Schlauch Unterduck-stabil und kollabieren nicht einfach so schnell wie eine Plastikflasche.

Oder gibt es unterschiedliche?

 

Links zu anderen Stellen im GSF und boost-bottles:

 

https://www.germanscooterforum.de/topic/277405-die-maximale-power-aus-dem-drehschieber-holen/?do=findComment&comment=1067664754

https://www.germanscooterforum.de/topic/284599-probleme-mit-pwk-28-keihin/?do=findComment&comment=1067856222

 

https://www.germanscooterforum.de/topic/310715-abstimmungsprobleme-malle-sport-si2626-mazzu-welle-sprayback/?do=findComment&comment=1068142307

 

http://www.das-motorrad-blog.de/zweitakt-tuning-boost-bottle-erklart-berechnet-und-gebaut/

http://www.das-motorrad-blog.de/boost-bottle-rechner-fuer-zweitakt-motoren/

https://www.germanscooterforum.de/topic/1011-boost-bottle-anschliessen/

 

"https://www.germanscooterforum.de/topic/550-boost-bottel-177-drehschieber-hp4-bei-177pol/?do=findComment&comment=8126

 

Links zu Aussagen über blow-back und zu spätem DS-Einlass-Schluss:

https://www.germanscooterforum.de/topic/270588-extremer-blow-back-kurbelwelle-schuld/#comment-1067571006

https://www.germanscooterforum.de/topic/270588-extremer-blow-back-kurbelwelle-schuld/?do=findComment&comment=1067592973

 

 

Bearbeitet von scoot_a_lot
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kool, danke für den Bericht, wusste nicht dass man einen Blowback-Motor mit einer BB kurieren kann, scheint mir aber aufgrund deiner Erklärung mit dem Zusammensaugen und nachher wieder expandieren plausibel.

 

Mir gefallen deine Lüra-Abdeckungs-Befestigungsschrauben  :-D

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Die Stelle wo man den Schlauch in AS bohrt scheint auch Einfluß zu haben auf Funktion....

Und der Malossi MASCCI oder MASSCI oder MASSCI oder so etwas solltest du mal anschauen. Das Prinzip deiner weichen Flasche ist nicht schlecht.

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Möglicherweise ist die Position der Boostbottle auch noch wichtig. Ich meine mal gelesen zu haben, dass die Boostbottle oberhalb des Ansaugstutzens angebracht werden sollte. Ob das wirklich einen Vorteil bringt, weiss ich aber nicht. Ich musste bisher noch keine Boostbottle montieren.

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vor 20 Minuten schrieb Radulf:

Ich meine mal gelesen zu haben, dass die Boostbottle oberhalb des Ansaugstutzens angebracht werden sollte.

Aus berufenem Munde: KLICK

 

Nettes Bild vom Yamaha EIS

 

So eine gefederte Malossi Boost Bottle liegt hier noch rum. :whistling:

Bearbeitet von T5Rainer
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Weil es hier https://www.germanscooterforum.de/topic/1011-boost-bottle-anschliessen/?do=findComment&comment=29324

heisst, dass eine Unterdruckpumpe nicht an die gleiche Stelle wie die boost-bottle (zwischen Drehschieber/Membran und Vergaser) angeschlossen werden darf, sonder zwischen Motor und Drehschieber/Membran muss:

 

Hab eben eine kleine, Mikuni-Unterdruckbenzinpumpe (14 l/h) an den Anschluss für die boost-bottle gesteckt und habe sie Wasser von einer Tupperbox in die andere transportieren lassen.

Ich muss sagen, dass sie sofort fleissig gefördert hat... bei Standgas zwar wenig, aber knapp oberhalb Standgas schon durchgängig im Strahl...

 

D.h. es sind genung Unterdruck-Puls-Schwankungen auf einem Ansaugstutzen da für eine Förderung.

Weiß jemand sicher, dass man das nicht machen soll?

 

Hier https://www.germanscooterforum.de/topic/1011-boost-bottle-anschliessen/?do=findComment&comment=29327 steht, dass wenn man einen boost-bottle zwischen Motor und Drehschieber/Membran montiert, sie platzen würde.

 

Dann müsste aber auch die zarte Folie=Membran im Inneren der Unterdruckpumpe ähnlich brachialen Kräften ausgesetzt sein...

Bearbeitet von scoot_a_lot
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vor 12 Minuten schrieb PXler:

eine boostbottel hinter die membran zu setzen macht 0 sinn und daher wird sie da auch nicht verbaut

Bitte genau lesen. Man gerät leicht durcheinander.

Ich will eine boost-bottle nicht zwischen Motor und Membran/Drehschieber anschließen.

 

Ich will wissen warum an anderer Stelle behauptet wird, dass eine boost-bottle nicht an das Kurbelgehäuse (also zwischen Motor und Membran/Drehschieber) angeschlossen werden darf (angeblich weil sie platzt) ABER an jener Stelle eine Benzinunterdruckpumpe angeschlossen werden darf/soll.

 

Habe doch eben mit eigenen Augen gesehen, dass die Unterdruckpumpe ganz prächtig am Anschluss für die boost-bottle funktioniert.

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ob das was platzt weiß ich nicht, aber das anschließen am motorgehäuse ist völliger unsinn, also braucht man darüber auch nicht nachdenken.

 

ach ja, wie will man denn ne bottle zwischen motor und drehschieber anschließen?

ich glaub das durcheinanderkommen liegt an deiner undefinierbaren fragerei ;-)

 

 

Bearbeitet von PXler
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vor 10 Stunden schrieb scoot_a_lot:

Ich will wissen warum an anderer Stelle behauptet wird, dass eine boost-bottle nicht an das Kurbelgehäuse (also zwischen Motor und Membran/Drehschieber) angeschlossen werden darf...

 

Vielleicht weil dadurch zusätzlicher Totraum entsteht.

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vor 20 Stunden schrieb scoot_a_lot:

ABER an jener Stelle eine Benzinunterdruckpumpe angeschlossen werden darf/soll.

 

Die Druckschwankungen im Kurbelwellengehäuse bzw zwischen Kurbelwellengehäuse und Membran sind größer, als im Ansaugstutzen zwischen Membran/Drehschieber und Vergaser. Demnach kann eine Membranpumpe theoretisch mehr fördern, wenn sie am Kurbelwellengehäuse hängt. Ich fahre seit Jahren eine Membranpumpe, die am Drehschieberansauer hängt. völlig problemlos...

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vor 3 Stunden schrieb freibier:

 Ich fahre seit Jahren eine Membranpumpe, die am Drehschieberansauer hängt. völlig problemlos...

 

Wie denn jetzt? Und ich dachte immer dass das Fastflowgedöns völlig ausreichen würde...

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vor 9 Minuten schrieb RGV:

Wie denn jetzt? Und ich dachte immer dass das Fastflowgedöns völlig ausreichen würde...

Mir ging es nicht um Benzinpumpe oder nicht - das löst eine religionswissenschaftliche Diskussion aus - sondern nur darum, dass es evtl. vertretbar ist sie an den gleichen Anschluß wie für die boost-bottle anzuschließen.

 

nur kurz: bei manchem geht Vollgasfahren ohne Pumpe bis zum letzten Tropfen Sprit im Tank, bei mir z.B. geht das nur bis 1/4 vollen Tank, danach muss ich langsamer machen

 

Denke es liegt an jedem, seine Sprit-Versorgung besser zu gestalten. Maßnahmen können sein: mehr Höhenunterschied erzeugen zwischen Tank und Vergaser (evtl. niedrigeren Stutzen fahren), mehr Querschnitt (fast-flow-Benzihahn, dickerer Innendurchmesser des Schlauches), kürzere Schlauchwege, keine unnötigen Schleifen, evtl. auf z.B. eine Benzinschlauchkupplung verzichten, usw. ... steht sicher an anderer Stelle mehr dazu.

 

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  • 2 Monate später...

Das große Ausschlußkriterium war meinerseits immer die erhöhte Fehler / Pannenwarscheinlichtkeit. Hatte das in der Praxis einmal und habe es danach sein gelassen. Auch das Ansauggeräusch war mit Polini Bottle lauter. Übergang Stutzen zum Schlauch. Übergang schlauch zur Botte, Materlial Schlauch / Bottle. Überall dort kann es über kurz oder lang zu Undichtigkeiten kommen.

Leider sind unsere Motoren nicht starr wie bei Motorrädern im Rahmenverschaubt und die Schwingungen gehen über kurz oder lang bei den Rollermotoren auf das (Bottle) Material.

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