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Rund um den Bau von Kurbelwellen, auf was muss geachtet werden, was wird verkehrt gemacht


powerracer

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Geschrieben (bearbeitet)
vor 4 Stunden schrieb Han.F:

Piaggio gibt 0,05mm als Soll an.

Da das bei starken Motoren mit konstruktionsbedingt schwachen Kurbelwellen eng werden kann,
bin ich vor ein paar Jahren dazu über gegangen, auf 0,07-8mm zu spindeln, dann die Verdichterplatte
mit Gleitlack zu beschichten (wird bei 200° eingebrannt) und abschliesend auf 0,045-05 zu honen!
Gehont wird durch die Lagergasse bei verschraubten Blockhälften, dafür habe ich mir extra eine fein
einstellbare Vorrichtung gebaut.

Sieht dann so aus:
IMG_8919.thumb.jpg.6c8eed51abaf0013998cbb35f8fc55d4.jpg

 

Bisher ist noch keine Kurbelwelle angegangen, wenn es sie nicht verdreht hat
und wenn, ist nicht gleich wieder alles hin, da es das Alu nicht verreibt!

Das mit dem Gleitlack ist natürlich, "Technik vom feinsten!":inlove:

 

Bei 10 PS Motoren bin ich ganz bei Euch mit den 5/100mm;-)

Bearbeitet von powerracer
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  • 2 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)
Am 22.7.2024 um 22:31 schrieb Pholgix:

Wenn man den Hubzapfen im WIG Verfahren verschweißt, muss man da mit Verzug rechnen? ich meine, ist es möglich, dass eine sehr gut rund laufende Welle nachher nicht mehr rund läuft?

Wie geht man da am besten vor?

Der Rundlauf ändert sich zu 99% nicht,

was beim wiggen passieren kann, die Welle muss nach dem wiggen gespreizt oder gedrückt werden.

Ein Spezialist aus dem Lamy Bereich hat die geschweißten Wellen bei 60°C ca. zwei Stunden im Ofen spannungsarm gelagert, das war sehr erfolgreich und wirkungsvoll und zeigte sich positiv auf der Messuhr.

 

Würde folgend vorgehen,

an vier Punkten um 180° versetzt Heftpunkte setzen, dann immer gegenüber die 90° Strecken schweißen.

 

Im Gegensatz zum lasern mit vertieft vorbereiteter Schweißnaht wiggen.

Ganz wichtig, den passenden Zusatzdraht verwenden, auch sind manche Grundwerkstoffe der Wellen "nicht gut schweissbar!"

Bearbeitet von powerracer
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@Pholgix

 

Welle vorher ausrichten, dann korrekt mit Distanzen unterlegen (Stichwort Verzug verhindern) damit sie sich nicht in der spreizung verziehen  kann.

Alle 45° heften und dann mit wenig wärmeeinbringung mit Zusatzmaterial 309L (müsste jetzt nachsehen) gegenüberliegend schweißen.

Bin kein großer Fan von allzu tiefen Fasen da es bei erkalten mit dem zusätzlichen Zusatzmaterial zu erhöhten verzug kommen kann.

Falls das gerät über Pulsfunktion verfügt mit Pulsfrequenz ähnlich wie für Niro schweißen. Falls möglich die KW vorher auf was weiß ich 70-80° erwärmen.

 

Rlg uns gutes Gelingen 

 

Christian 

Bearbeitet von Yamawudri
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@powerracer & @Yamawudri

Danke euch beiden!

Getreu dem Motto: "Probieren geht über Studieren" habe ich das mit ner Schrottwelle einfach mal ausprobiert und mit 100A draufgehalten.

Der Rundlauf auf den Prismen, ganz aussen am Konus gemessen war danach nicht schlimmer als vorher. Parallelität der Wangen hatte ich nicht auf dem Schirm. Sofern die sich ändert, müsste sich das dann aber doch beim Rundlauf im Prisma bemerkbar machen oder? Der Rundlauffehler ist nach meinem verständnis doch immer eine Überlagerung aus Verdrehung und Parallelität, oder?

 

Zusatzwerkstoff war nat. auch keiner da...aber ich vermute, bei der Kabaschokowelle die ich vor Jahren verbaut habe, wurde auch kein Zusatzwerkstoff verwendet. Ist das schlecht?

 

Das Ergebnis ist gar nicht mal schlecht:

image.thumb.png.c162a86dd11e67513d2bfb568232a5c6.png

Ordentlich mit Bremsenreiniger auspülen muss man, damit das Öl im Spalt ganz raus ist (Bolzen und Wangen haben ja ne kleine Fase).

Wie man sieht, hab ich am Anfang vergessen, das Gas anzustellen :sigh:

 

Der nächste Versuch erfolgt mit Distanzscheiben, Vorwärmen und Pulsfunktion :cheers:

@Yamawudri 316L hätte ich da, macht das Sinn?

Ist es nicht auch wichtig zu wissen, welchen Werkstoff die Welle genau hat, um dann den passenden Zusatzwerkstoff auszuwählen? Ich meine, Mazzu verwendet doch sicher anderes Material als SIP/Primatist, allein schon vom Aussehen...?

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der Klassiker wäre 309er und wohl eher nicht das Grundmaterial aufmischen sondern mehr den Zusatz auflegen.

 

zum 316er sagt @Yamawudriwas.

 

Es ist eh schon prima, wenn es ohne Zusatz keine Risse gegeben hat.

 

den 309er in allen Größen kriegen ist in D nicht so einfach. es gibt aber auch andere Drähte. Mal bei VDB Schweisstechnik informieren. die haben kleinere Mengen auch.

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Zum 316 sagt der Christian DZT nix weil er da selber nachsehen muß. 

@Pholgix

100 Ampere erscheinen mir viel zu hoch und bringen zu viel wärme ein. Ich schätze 50 Ampere funktionieren auch bestens.

Das Grundmaterial ist zwar net unwichtig aber du brauchst einen Zusatzwerkstoff der den Kohlenstoff bzw C-äquivalenten im Zaum hält sonst bricht es ja wegen Aushärtungen etc.

 

Rlg

 

Christian 

 

309er solltest du im schweißhandel bekommen der auf ua auf hitzefeste stähle bzw schwarz-weiß Verbindungen spezialisiert ist. 1mm Durchmesser reicht vollkommen.

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Vereinfacht gesagt sind die genannten Legierungen Edelstahl-Schweißdrähte.

Durch den Chrom- und Nickelanteil rosten diese nicht.

Wird Edelstahl zu heiß geschweißt, verbrennen die Legierungsbestandteile wie z.B. Chrom, was sich negativ auf die Festigkeit und Rostbeständigkeit auswirkt. Letzteres ist bei Kurbelwellen jedoch eher uninteressant.

Der Nickelanteil in den Schweißdrähten hilft, die Spannungen und Rissbildungen zu reduzieren. Gehärtete und aufgekohlte Stähle neigen dazu, beim Schweißen in der Schmelze auszugasen, was nach dem Abkühlen Spannungsrisse im Bereich der Schweißnaht verursachen kann.

 

Meine Meinung ist, daß solche Schweißnähte auch mit Rissen halten, da der Riss einen Formschluss bildet und das Wandern des Bolzens wirksam verhindert wird. Zudem schnürt sich durch das Schweißen das (zu weite) Hubzapfenauge zusammen und hält so den Hubzapfen in seiner natürlichen Lage besser.

 

Theoretisch kann ein Riss unter Last wandern, und die Wange brechen. Die Folgen sind klar. Gesehen hab ich sowas noch nicht.

 

Hab aber mal einen Stumpf abgebrochenen (nicht geschweißten) 20mm Hubzapfen gesehen.

 

Passieren kann also immer was.

 

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Sind die Schweißnähte blank und Gold/Gelb war die Temperatur passend.

Werden Nähte Rot/Dunkel und sind nicht mehr blank, wurde zu heiß und oder zu lange geschweißt und die Legierungsbestandteile wurden bereits verbrannt.

Bearbeitet von Polinizei
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@Polinizei

 

Anlauffarben sind oxidierungsfarben, wenn hinreichend lang und genug Schutzgas zugeführt wird kann es net anlaufen.

Gehärtete stähle neigen bei falscher Temperatur-wahl und -führung zum aufhärten und dadurch zu Kaltrissgefahr was speziell bei dynamisch belasteten teilen No Go ist.

Die Nickelanteile halten den C-gehalt im Rahmen und mindern karbidbildung. (Müsste aber jetzt selber Schweißmetallurgisch nachlesen und bin derzeit beruflich im Ausland)

 

Rlg Christian 

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  • 3 Wochen später...

Wie würde man idealerweise vorgehen, wenn man die Drehschiebersteuerwange um etwa 2mm verbreitern möchte?

Nach außen, also kupplungsseitig. Es geht um eine SF-Welle.

Angestrebt ist sowas wie die tenuta larga von DRT, um noch ein bisschen mehr Fläche am DS zu bekommen.

Dass das Kurbelgehäuse an der Stelle ggf. etwas nachgesetzt werden müsste, ist bewusst.

 

Geht da Materialauftrag via Laser?

Flachstahl rundbiegen und verschweißen?

Die Welle müsste in jedem Fall wohl auseinander, oder?

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Hab hier ne Kurbelwelle von Dexter-Racing, feines Teil nur wundert mich das ich am Hubzapfen deutlich Axialspiel hab , ich kann das Pleuel von links nach rechts schieben.

Das zentriert sich wrsl im Betrieb und ist so gewollt ? Ist mir bei anderen Wellen nie aufgefallen und die hatte das im neuen Zustand schon.

Vllt. kann mich jemand erleuchten.

 

Gruß Daniel

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vor 11 Stunden schrieb Yamawudri:

Imho uUst Absatz auf die wange raufdrehen lassen und dann 2mm Blech rund rollen lassen und rauf lasern lassen und dann kurz einen Span abziehen lassen.

Aber ob es den Aufwand wert ist?

 

Rlg

Christian 

Ich meine das es ein Drehteil war was ausgeschweißt wurde.

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Am 18.8.2024 um 10:06 schrieb Yamawudri:

Imho uUst Absatz auf die wange raufdrehen lassen und dann 2mm Blech rund rollen lassen und rauf lasern lassen und dann kurz einen Span abziehen lassen.

Aber ob es den Aufwand wert ist?

 

Rlg

Christian 

Christian,

bei letztem Satz bin ich voll bei dir!;-)

 

Vor Jahren für den @Erdgeschossin einem "breiten DS Projekt" involviert gewesen,

extra von Falc mit speziellem Zyli mit ca. 8mm breiterem Lochstich für die Stehbolzen.

8mm Gehäusespacer, dann die DS Wange dementsprechend enorm verbreitert.

 

Fazit, Leistungszuwachs kaum messbar, das war damals sehr, sehr ernüchternd!:???:

 

Das gleiche hab ich von anderen Projekten, sei es Doppel- DS, seien es verbreiterte DS gewesen, mitbekommen.

 

Anders hat sich die Devise von engen Querschnitten, sprich, alle Querschnitte klein, bzw. im Serienzustand belassen, bei einem Versuch sehr positiv bestätigt,:inlove:

dieser DS lief phänomenal gut.

 

Es kommt ja nicht darauf an wie groß der DS Einlass am Gehäuse ist,

sondern was und wie hat der Gasstrom ungehindert Platz in's Gehäuse an den Wangen vorbei in's Gehäuse einzuströmen.

 

Es ist noch lange nicht gesagt,

wenn durch grosse DS Querschnitte viel durchströmt, ob dieses Gemisch auch gut aufbereitet ist.

Bearbeitet von powerracer
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In letzter Zeit wiederholt Mazzu Pleulkit's untergekommen wo das Lagerspiel am unteren Pleuelauge zu klein war.

Das kommt von den Ü- Mass HZ die in diesen Fällen bei Ø22,01mm lagen.

Der Ölfilm braucht ja unbedingt Platz.

 

Bei den Ø20mm HZ sind teils bis zu Ø20,02mm im Umlauf!

 

Der Innen Ø der Pleuel lag oder liegt aber bei nur Ø29,02mm wo hier dann das Lagerspiel nur 1/100mm betragen würde.

In dem Fall arbeite ich die Pleuel auf einen Ø von 29,03-29,032mm nach.

 

Ohne Messmöglichkeit merkt man dies schon an kaum vorhandenem Kippspiel des Pleuel's

wenn am oberen Auge hin und her gekippelt wird. 

Bearbeitet von powerracer
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