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Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

Da immer wieder die Frage auftaucht, wie gut eine "Asia-Vespa" denn ist, habe ich mal meinen Motor zerlegt. Dieser stammt aus meiner Pakistan VBB und lag einige Zeit unbeachtet im Regal.

 

Ich plane nicht, diesen Motor wieder aufzubauen.

 

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Zunächst sah der Motor ganz gut aus, lediglich ein paar Kühlrippen am Zylinder waren abgebrochen.

 

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Benzinschlauch, Seilzüge und zu lange Schrauben sind nur dahingebastelt. Der Vergaser ist ohne Unterlegscheiben, o.Ä. befestigt, die Dichtung ist ein Bindfaden.
 

 

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Die Bremstrommel ist mit einem Nagel gesichert, der Simmerring ist falsch montiert, die Federringe der Bremsbeläge fehlen und die Bremstrommel ist auch eingerissen.

 

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Es sind eine 2-Kanal und eine 3-Kanal Motorhälfte verbaut. 2 Stehbolzengewinde sind mit Messing repariert.

 

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Hier noch ein Blick auf die Zündung.

 

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Da der Konus verschlissen ist, wurde das Lüfterrad mit einem Blech unterlegt.

Der Lagersitz im Gehäuse wurde auch abenteuerlich instand gesetzt.

 

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Im Motor fehlt das Lager der Hauptwelle an der Schaltraste. 2 Tonnen des Lagers habe ich gefunden, der Rest ist weg.

Der Lagersitz der Kurbelwelle ist durch Körnerschläge geweitet. Das ist an vielen Stellen des Motors so.

 

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Die Kupplung lässt sich nur mit Gewalt von der Welle trennen, darunter ist eine selbst gebaute Scheibe, die an der Primär schleift.

 

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Die Kurbelwelle hat deutlich fühlbares Spiel, auch hier ist der Lagersitz "bearbeitet".

 

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Die Nebenwelle ist anstatt mit Lagernadeln mit einer Messingbuchse ausgestattet und die Zahne des Gangrades sind nachgearbeitet, damit das Kickstarterritzel wieder greift.

Das Getriebe und das Schaltkreuz sind verschlissen und haben Spiel.

 

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Natürlich ist auch die Drehschieberfläche instand gesetzt. Hier wurde eine Messingplatte verwendet.

 

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Der Zylinder und der Kolben sehen bisher ganz gut aus. Allerdings sind überall starke Ablagerungen und Verkrustungen.

Unterm Strich kann man von diesem Motor kein einziges Teil verwenden, weil alles total verschlissen, oder kaputt gebastelt ist.

 

Genauer werde ich die einzelnen Teile nicht prüfen, da sie schon der ersten Sichtung nicht standhalten. Das habe ich schon zu Beginn nicht erwartet.

Vielleicht hilft ja auch dieser Beitrag zur Nicht-Kaufentscheidung einer Asia-Vespa.

 

 

 

 

 

Bearbeitet von Kapulet
  • Like 3
Geschrieben

:-D

 

So aus halbprofessioneller Erfahrung mit den Dingern kann ich sagen, dass es gar nicht lohnt die überhaupt zu zerlegen wenn Probleme auftreten, weil man auch nichts weiterverwenden kann.  

Geschrieben (bearbeitet)

Jeder, der eine aus Asien importierte Alltagsvespa zerlegt hat, kennt solche zusammen gebastelte Motoren bestimmt.

 

Diese sind teils 50 Jahre durch Improvisation und meist ohne Ersatzteile am Leben erhalten worden.

 

Für unwissende Interssenten an Asia-Vespas ist das hier vielleicht ein hilfreicher Hinweis.

Bearbeitet von Kapulet
  • Like 1
Geschrieben (bearbeitet)

ich habe auch mal die Ehre gehabt eine VBB aus Asien motortechnisch fit zu machen...

 

Beim Motor habe ich nur die gute Kickstarterwelle und Vergaserwanne her genommen.

 

Alles andere war schrott, egal ob Getriebe nachgeflext oder Gehäuse 20x geschweißt.

 

Aber das aller schlimmste die lief garnicht schlecht und wurde nur zerlegt, da auf großen Konus und PX Zündung umgebaut wurde..

Bearbeitet von vnb1t
  • Like 2
Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb vnb1t:

ich habe auch mal die Ehre gehabt eine VBB aus Asien motortechnisch fit zu machen...

 

Beim Motor habe ich nur die gute Kickstarterwelle und Vergaserwanne her genommen.

 

Alles andere war schrott, egal ob Getriebe nachgeflext oder Gehäuse 20x geschweißt.

 

Aber das aller schlimmste die lief garnicht schlecht und wurde nur zerlegt, da auf großen Konus und PX Zündung umgebaut wurde..

 

Bei sowas ists dann immer schön dem Kunden zu erklären warum der zuvor eh net schlecht laufende Motor plötzlich nixmehr sein soll

Geschrieben

Man muss aber auch den Jungs, die es mit viel Phantasie und Improvisation geschafft haben, diesen Motor über eine lange Zeit am Laufen zu halten Respekt zollen.

 

Die haben mit Sicherheit kein SCK, SIP oder LTH  und die finanziellen Möglichkeiten dort zu bestellen was das Herz/ der Motor begehrt...

  • Like 8
Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb fuffbuff:

Das zeigt aber mal wieder, wie wenig ein Vespamotor braucht um zu laufen.

:muah:

 

Genau, iss also doch wohl keine Raketentechnik :muah:

 

Manchmal hat man beim Mitlesen des einen oder anderen Topics ja so den Eindruck ...

Bearbeitet von schindol broer
  • Like 3
Geschrieben

Da geht´s ja dann auch eher darum, Frau, Kinder, Hausziege und nen Beutel Reis mit meist eher niedriger Drehzahl über schlechte Wege unbeschadet von A nach B zu schaffen und nicht darum, mit max RPM ne Quartermile abzubrennen. Das krumme und mehrfach hartgelötete, kaltverformte und wieder geradegebogene Chassis und ein eventuelles Klappern bei höheren Drehzahlen und Geschwindigkeiten zählt da nix, solange die Bude noch irgendwie läuft.

Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb Gotcha:

Man muss aber auch den Jungs, die es mit viel Phantasie und Improvisation geschafft haben, diesen Motor über eine lange Zeit am Laufen zu halten Respekt zollen.

 

Die haben mit Sicherheit kein SCK, SIP oder LTH  und die finanziellen Möglichkeiten dort zu bestellen was das Herz/ der Motor begehrt...

Seh ich auch so. Und den dortigen Schraubern ist auch nicht anzulasten, dass halbseidene Händler für diese Teile den Goldpreis aufrufen. DAS ist de Skandal. Nicht, dass die Teile Jahrzehnte irgendwie am Laufen gehalten wurden.

  • Like 3
Geschrieben

Was man m. E. nicht vergessen darf, daß in diesen Ländern diese Fahrzeuge bis zum Schluß dem Broterwerb dienten und mit den günstigsten Mitteln am Leben erhalten wurden/mussten. Auf einmal kommt einer und zahlt wahrscheinlich für diese Länder viel Geld für die Karre (womit der ehemalige Besitzer eine neue Honda Cub oder so anzahlen kann) und diese wird dann restauriert(für die dortigen Verhältnisse top). Dann wird der restaurierte LIfestyledampfer auf irgendeiner Plattform nach Europa verhökert und hier wird sich gewundert...

Geschrieben (bearbeitet)
vor 21 Stunden schrieb thisnotes4u:

Zum Verständnis: ist der Motor in einer in Asien restaurierten Bling-Bling-Vespa gewesen oder stammt der aus einer asiatischen Restaurationsbasis?

 

Der Motor stammt aus meinem unrestaurierten Pakistan VBB Projekt.

 

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Der Zustand von Rahmen, Gabel, etc. ließ schon auf dem Motor schließen.

 

Ich denke jedoch, auch in restaurierten Asia-Kisten die unter ihrem Bonbon-Lack aus allerhand Blechen zusammengedengelt sind, könnten durchaus solche zusammengepfuschten Motoren stecken.

Auf die Technik wird bei der Restauration wohl weniger Wert gelegt, als auf den Lack und Chromanbauteile.

Bearbeitet von Kapulet
Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb Smallframefan:

Gibt es wirklich so wenige Italienvespen, dass man solche Verzweifelungstaten machen muss???

Ich bin gerade in der Nähen von Genua. Millionen von Rollern, eine PX eine SF und eine LML.

 

Sonst nur moderne Roller.

 

Den alten Schrott haben die Italiener schon komplett nach D verkauft:muah:

Geschrieben

Ich kann nur sagen das der einzige Asia-Motor den ich je geöffnet habe und geöffnet haben werde aus einer restaurierten Karre gekommen ist. So Sachen wie der defekte Drehschieber waren bei mir gelötet, aber die Körnerpunkte hatte der Motor auch überall...

Geschrieben

Hab auch mal eine restaurierte alte Asien-VBB in der Garage zum reparieren gehabt. Schick in typischem Beige mit brauner Sitzbank. Kam aus China.

Lackqualität: Dick aufgetragen, Läufer an unauffälligen Stellen, aber sonst gut, an einigen Stellen recht viel gespachtelt.

Schweißnähte, wo keine hingehören, ein Magnet hielt nur sehr widerwillig.

Motor "russisch" repariert, fuhr aber gut soweit. Ist gut angesprungen, lief 65km/h. Alle Züge sowas von vergniedelt, falsche oder selbstgebastelte Nippel und Einstellschrauben, wilde zusammengefrickelte Elektrik. Stoßdämpfer Schraube vorne ist während der Fahrt einfach rausgefallen. Vergaser gerissen und mit irgendwas geklebt....

Da das Ding lief hab ich nur das nötigste angefasst. Jede Schraube, die man irgendwie gelöst hat, hatte 2 weitere Probleme nach sich gezogen.

Für Leute, die zweimal im Jahr cool zur Eisdiele fahren wollen und genügend Geld haben, sich alle 2 Jahre einen neuen kommen lassen, vollkommen ok. Aber wenn jemand was historisches sucht, viel damit fahren möchte: Hände weg! Totales Groschengrab. Oder Besser Scheine und Scheckkartengrab...

macht sich gut in der Garage und auf Bildern oder als Schaufensterdekoration für den Friseur an der Ecke.... Sonst nix.

 

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