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Geschrieben
@Baymande

Schon klar, dass Du es nicht machen würdest, wozu auch  :plemplem:

richtig,,, damit ich meinen hochleistungs endgetunten DR nicht in einen haufen altmetall verwandel :-D

gruß Bayman

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Top-Benutzer in diesem Thema

Geschrieben

Ich habe den Kolben PTFE beschichten lassen, um dem Kolben in Notfallsituationen eine Überlebenschance zu geben. Nachdem ich ihn einige Male zum Vermessen der Steuerzeiten aus/eingebaut habe war die Beschichtung schon minimal angegriffen. Kolbenklemmer kann diese Beschichtung also nicht verhindern.

zum Thema Verschleißminimierung werde ich dann mal in einigen Jahren posten ;-D

Geschrieben

übliches "Teflon" und sintern schließen sich aus, meines Wissensstandes!

PTFE dagegen wird nur durch sintern überhaupt brauchbar...

Durch Polymerisation von TFE ebtsteht PTFE=Polytetrafluorethylen, wobei ein Molekül aus einer Kette von Monomeren besteht, welche sich aus je 2 Kohlenstoff- und 4 Fluoratomen zusammensetzen. Als Grundsubstanz liegt das PTFE als weißes Pulver vor. Zur Herstellung von Formteilen etc. muß dieses Pulver dann in eine Form gepresst werden, die dann unter sehr hohem Druck z.B. extrudiert wird. Danach wird z.B. auf den gewünschten Durchmesser gestreckt. Der Formteil ist dann jedoch noch äußerst brüchig und muß bei exakt definierter Temperatur gesintert werden, um ihm so die nötige Stabilität/Festigkeit zu verleihen.

Beschichtung funktioniert ähnlich, wobei die richtigen Druck.- und Temperaturverhältnisse wohl die problematischen Parameter sind!

PTFE zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

Hoher Schmelzpunkt (342°C), chemisch inert, weitgehend feuerfest,

niedrige Wasser-ab/adsorbtion, nicht löslich, wetterbeständig;

empfindlich bezüglich Druck und Scherkräften, relativ weich

darüber hinaus besteht bei Inkorporation der Verdacht der karzinogenität! (da hab ich jedoch meine Zweifel)

Habe eine Zeit lang mit derartigen Beschichtungen zu tun gehabt, bzw. damit experimentiert, vorallem um spezielle Oberflächeneigenschaften zu erzielen. Bei laminar-flow Pumpenkreisläufen etc. haben sich die Beschichtungen jedoch als kaum widerstandsfähig erwiesen (Abrieb), obwohl hier nur äußerst "glatte" Oberflächen aufeinanderglitten, keine scharfkantigen Kolbenringe unter heftigen thermischen Bedingungen,...

Soviel dazu!

Sitze gerade an meinem anderen Schlepptop und hab noch zwei Links gefunden, die vielleicht ergänzende Info für die Spezialisten liefern:

Modern Plastics

liefert vorallem Infos zu den meisten Spezialkunststoffen und deren diversen Herstellern, Verfahren, Datenblätter (ihr müßt euch dort nur anmelden, ohne Konsequenz)

Fluororganische Chemie

die Site für den Chemiker...

Geschrieben

Sooo, ich war vorhin beim Motoreninstandsetzer und hab den guten Mann bei der Gelegenheit wegen der Beschichtungssache gelöchert. Vorab, der Typ ist alter Sack, der eigentlich nur Zweirad-Zylinder und Kolben (vornehmlich Crosser und Oldtimer) und auch Sonderanfertigungen macht. Dementsprechend denke ich, dass der eine gewisse Kompetenz auf dem Gebiet hat und man dem, was er sagt auch uneingeschränkt Glauben schenken kann.

Die Teflonbeschichtung von Kexel ist seiner Meinung nach (O-Ton) Scharlatanerie, weil die Reibung viel zu stark dafür wäre und das Zeug in kürzester Zeit nicht mehr vorhanden ist und demnach auch nichts bringt - rausgeschmissenes Geld also.

Allerdings hat er eingeschränkt, dass das nur für die Beschichtung von Kexel gilt. BASF hat momentan eine Teflonbeschichtung im Versuch, die von den Eigenschaften her ideal zur Kolbenbeschichtung wäre. Allerdings ist die noch nicht auf dem Markt.

Als wirkliche Alternative (mit der man nach nichts falsch machen kann) nannte er die Bleibeschichtung, die sehr gute Notlaufeigenschaften besitzt und sich schon lange Zeit bewährt hat.

Ausserdem hat er noch die Ferrostan/Ferroprint-Beschichtung erwähnt, eine Mahle-Entwicklung, siehe auch Mahle Website. Das Zeug enthält Eisenpartikel, ist auch sehr widerstandsfähig und reibungsarm und wird von Mahle in Serie beschichtet, u.a. auch für die Formel1. Allerdings ist das nur für Alu-Zylinder interessant und er bezweifelt, dass die das auch für Privatpersonen machen.

Zum Thema Mahle hat er mir noch erzählt, dass er die Zylinder seiner Kunden seit 10 Jahren nach Italien zu Gilardoni zur Neubeschichtung schickt, da Gilardoni damals das Nikasil-Patent von Mahle zur Serienfertigung/Reparatur übernommen hat. Die Neubeschichtung eines Maico-Zylinder mit 90er Bohrung kostet z.Bsp. inkl. Aufschweissen von Riefen usw (die machen das anscheinend sehr sauber mit Laserschweissgeräten, schweissen auch Stege wieder rein usw) 220 Euro. Proportional zu Bohrung gehen dann auch die Preise runter. Er hat mit denen wohl sehr gute Erfahrungen gemacht. Dass Rimotu behauptet, die einzige authorisierte Vertretung für Nikasil-Beschichtungen zu sein, gilt also nur für Deutschland.

Mit diesen Infos geb ich mich zufrieden und zum Glück sind wir jetzt alle schlauer als vorher :-D

Geschrieben
Als wirkliche Alternative (mit der man nach nichts falsch machen kann) nannte er die Bleibeschichtung, die sehr gute Notlaufeigenschaften besitzt und sich schon lange Zeit bewährt hat.

Ja, Aufbleien ist in der Tat bewährt und bringt auch die gewünschten Ergebnisse. Aber aufgrund aktueller Umweltauflagen is das verboten worden, d.h. auf offiziellem Weg wirst du das wahrscheinlich nirgends gemacht bekommen, das geht heutzutage hintenrum ohne Rechnung wenn überhaupt.

Haben wir mal bei nem alten 210er Kolben vom Flo machen lassen, und der hat so einige Schandtaten mitmachen müssen... ob er aber wirklich aufgrund der Bleibeschichtung so haltbar war kann man natürlich nicht sagen...

Geschrieben

Ich konnte ihn leider nicht mehr fragen wo man das machen lassen kann weil das Telefon ihn in seinem Redeschwall unterbrochen hat, Mist! :-D

Geschrieben

so schüchtern? :-D

Von wegen Tefonbeschichtungen,..., Ferrostan,...etc. in der Formel-1: die dort im Einsatz befindlichen Zyl. brauchen solches Zeug nie und nimmer! Die haben absolut überhaupt gar nichts mehr mit üblichen Materialien zu tun, da sind hochwertigste komplexe Legierungen im Einsatz, mit nicht selten keramisierten Oberflächen,...., da sind Nikasil und verwandte Verfahren die reinste Steinzeit dagegen! Der alleinige Materialwert einzelnen Zylinder übersteigt den Wert ganzer hochwertiger PKW Motoren.

Und: Bleibeschichtung ist Technologie der Zwischenkriegszeit und der Nachkriegszeit, weil man keine vernünftigen Öle kannte! Heutige Öle sind dem wohl längst überlegen. (Am Rande erwähnt: Das von mir schon öfter erwähnte kolloidale MoS (Molyduval) erfüllt die gewünschten Effekte übrigens noch viel effektiver! :-( )

Geschrieben
Bleibeschichtung ist Technologie der Zwischenkriegszeit und der Nachkriegszeit

Hmm... Dann würds ja zu unseren Motoren wunderbar passen... :-D

Wie hieß denn das Zeug in den BMW-Flugmotoren?? Die haben da irgend ein NE-Metall einige mm dick um die Kolbenhemden gelegt. Soll da ganz üble Schindereien mitgemacht und überstanden haben.

Weiß da jemand genaueres?

Gruß Tom

Geschrieben
so schüchtern?  :-(

Nö, ich musste noch woanders hin und konnte nicht warten bis der fertig telefoniert hatte, einfach reinquatschen ist nicht so meine Art :-(

Von wegen Tefonbeschichtungen,..., Ferrostan,...etc. in der Formel-1: die dort im Einsatz befindlichen Zyl. brauchen solches Zeug nie und nimmer! Die haben absolut überhaupt gar nichts mehr mit üblichen Materialien zu tun, da sind hochwertigste komplexe Legierungen im Einsatz, mit nicht selten keramisierten Oberflächen,...., da sind Nikasil und verwandte Verfahren die reinste Steinzeit dagegen! Der alleinige Materialwert einzelnen Zylinder übersteigt den Wert ganzer hochwertiger PKW Motoren.
Zitat Mahle Website (f1.mahle.com):
Doch die Produktentwicklung für Rennmotoren bringt nicht nur sportliche Erfolge. Oft ist es die Spitzentechnologie der heutigen Rennsportprodukte, die morgen in den neuesten Serienmodellen der Automobilindustrie eingesetzt wird. Und ein Grand-Prix-Rennen ist das härteste Testlabor, das man sich vorstellen kann.

In unserem Motorsportwerk Fellbach, in dem seit Herbst 2002 alle Kernprozesse zusammengefasst sind, arbeiten hochmotivierte Ingenieure, Konstrukteure und Facharbeiter unter einem Dach eng zusammen. So können wir auf die hohen Anforderungen unserer Motorsportkunden noch schneller und flexibler reagieren, unsere Erfahrungen aus dem Motorsport noch effizienter auf die Serienentwicklung übertragen.

Also ist das gar nicht so abwegig, dass das Zeug was in der Formel1 verwendet wird oder wurde, auch in Serie geht.

Und: Bleibeschichtung ist Technologie der Zwischenkriegszeit und der Nachkriegszeit, weil man keine vernünftigen Öle kannte! Heutige Öle sind dem wohl längst überlegen. (Am Rande erwähnt: Das von mir schon öfter erwähnte kolloidale MoS (Molyduval) erfüllt die gewünschten Effekte übrigens noch viel effektiver!  :-( )
Wie Don Promillo schon sagte, das passt doch prima! Ist ja nicht so, dass wir topmoderne Hightech-Motoren hätten. Gutes Öl hin oder her, aber vor 30-40 Jahren sind die Leute auch nicht mit Salatöl gefahren.

Zu der Bleibeschichtung hab ich noch was bei der FH Darmstadt gefunden:

- Verbleien

Ein bewährtes, in vielen Lagerlegierungen als Hauptbestandteil vorliegendes Metall mit optimalen Gleiteigenschaften ist das Blei. Verbleite Kolben werden mittels stromloser Metallabscheidung hergestellt. Blei ist gemäß der elektrochemischen Spannungsreihe edler als Aluminium und wird folglich auf der Kolbenoberfläche im Ionenaustausch abgeschieden. Das Beschichtungsmetall liegt dabei in Form gelößter Bleisalze vor. Bei diesem stromlosen elektrochemischen Prozeß wird gleichzeitig auch Aluminium abgetragen.

Es werden auf diese Weise Bleischichten mit geschlossener Oberfläche von 1 bis 2 µm Dicke erzeugt.

Die Verbleiung ist heute insbesondere bei Ottokolben, sofern aus Korrosions- und/oder Freßsicherheitsgründen erforderlich, die vorherrschende Laufschicht. Blei weist dabei z.B. gegenüber Zinn den höheren Schmelzpunkt auf.

Eine weitere Steigerung der Leistungsfähigkeit der Bleischicht  (Erhöhung von Härte und Korrosionsfestigkeit) kann durch geringe Zusätze geeigneter Metalle erreicht werden. Besonders bewährt haben sich solche Schichten auf Kolben für aufgeladene Dieselmotoren, wo in verstärktem Maße mit einer Alterung des Schmieröls zu rechnen ist.

Und dann noch ein Link ->Molybdändisulfid-Beschichtung

Da kann man sich das Additiv dann sparen :-D

Geschrieben
[...] aber vor 30-40 Jahren sind die Leute auch nicht mit Salatöl gefahren. [...]

Nein, aber mit stinknormalem SAE30, wie es auch im Getriebe herumplatschte.

  • 8 Monate später...
Geschrieben (bearbeitet)

Um das Thema noch mal hoch zu holen:

In der aktuellen DRIFT (Super-Moto-Zeitschrift) ist ein fetter Bericht über die Beschichtungen von Kexel drin. Sowohl Temper-Flon als auch DLC. Uneingeschränkt gutes Urteil, allerdings auch kein Praxistest sondern eher Wiedergabe des Verfahrens.

Interessant sind als Ergänzung zur bisherigen Diskussion wohl daß

- die von Kexel angebotene Temper-Flon-Beschichtung eine Kombination von PTFE und MoS2 (hallo lucifer) ist

- Sich auf Email-Anfrage das Kolbenspiel um 2/100stel ändert

- ne Kolbenbeschichtung ca. 25 Euro kostet.

Hab auch schon öfter über Kolbenbeschichtung nachgedacht, allerdings genau wie Julia nicht

- um durch verminderte Reibung mehr Leistung am Rad zu haben oder

- nen Nebenluft ziehenden Motor mit 15:1 Verdichtung, 25° Vorzündung und abgeschraubtem HP4-Kranz vom Klemmen abzuhalten

sondern nur um Verschleiß (bei Kaltstarts) zu mindern, durch verminderte Reibung ne bessere Laufkultur und evtl ne Notreserve für Extremsituationen zu haben.

Ich denke nicht, daß Kolbenbeschichtungen generell Blödsinn sind, sonst würden sie nicht (auch heute noch) so oft freiwillig eingesetzt.

Mein Fachkundebuch spuckt zu dem Thema 5 Verfahren aus:

- Zinnschicht (Stannalverfahren). Trotz geringer Dicke der Zinnschicht gute Gleitwirkung. Nachteil: Schmelzpunkt bei 232°C, daher wohl für Zweitakter uninteressant.

- Bleischicht (Plumbalverfahren). Höherer Schmelzpunkt als Zinn (327°C), daher eher geeignet. Nachteil:

Ja, Aufbleien ist in der Tat bewährt und bringt auch die gewünschten Ergebnisse. Aber aufgrund aktueller Umweltauflagen is das verboten worden, d.h. auf offiziellem Weg wirst du das wahrscheinlich nirgends gemacht bekommen, das geht heutzutage hintenrum ohne Rechnung wenn überhaupt.

- Graphitschicht (Grafalverfahren). Wird in einer Schichtdicke von 2-4/100steln aufgespritzt (neuerdings auch gedruckt) und ergibt eine ausgezeichnete Schutzwirkung.

- Eloxalschicht. Bringt hohe Abriebfestigkeit, aber keine Notlaufeigenschaften. Vermutlich sind heute alle "nackten" Kolben eloxiert.

- Eisenschicht (Ferrocoat). Kolben wird zuerst verkupfert, dann mit einer Eisenschicht und zum Schluß mit einer Zinnschicht versehen. Nur für Aluzylinder.

so, bin gespannt auf NEUE Erkenntnisse und Meinungen.

Gruß, jan

Bearbeitet von jannek
Geschrieben

Interessant sind als Ergänzung zur bisherigen Diskussion wohl daß

- die von Kexel angebotene Temper-Flon-Beschichtung eine Kombination von PTFE und MoS2 (hallo rasputin) ist

- Sich auf Email-Anfrage das Kolbenspiel um 2/100stel ändert

- ne Kolbenbeschichtung ca. 25 Euro kostet.

was hab' ich denn damit zu tun??? ich hab' in dem topic doch gar nix geschrieben...

r

Geschrieben (bearbeitet)
*up*

Bitte um neue Meinungen, bevor morgen der Zylinder zum Bohren + Honen geht.

Gruß, jan

<{POST_SNAPBACK}>

ich kann dir sagen dass ein BLEIbeschichteter Kolben in Flos 221er Malle Motor so ziemlich alle Schandtaten ausgehalten hat die man sich so vorstellen kann :-D

ansonsten hab ich leider keine Erfahrungen, würde das an deiner Stelle aber mal testen wenns nich zu teuer is, ich mein, schlechter kanns ja nich werden, oder? Nimm einfach die Variante die dir am sinnvollsten erscheint

Edit: grad gesehn, dir bleibt wohl eh nur entweder Kexeln oder graphitieren übrig, und weil die Graphitschicht die's früher serienmäßig auf manchen (zb 121er Malle) Kolben gab anscheinend nicht so besonders lange erhalten geblieben ist würde ich dir zum Kexeln raten, 25Öre is ja echt verschmerzbar.

Edit2: Alternative wäre die Gusslaufbahn Nikasilbeschichten zu lassen, halt mehr so kostspielig, 200? :-D Ca 4% weniger Reibungsverluste und halt so gut wie kein Verschleiss mehr an der Laufbahn.

Bearbeitet von Gerhard
Geschrieben

also irgendwie plagen mich da heftige Zweifel: Teflon und MoS haben gänzlich gegenteilige Eigenschaften, und ich zweifle vorallem, wie sich da vertragen soll.

MoS ist äußerst obeflächenaktiv und kriecht in jede molekulare Riefe an der Kolbenoberfläche, etc..., Teflon bildet extrem hydrophobe - also apolare wasserabweisende - Oberflächen, auf denen auch Öl nicht haftet.

Teflon und (vorallem minealische) Öle vertragen sich gar nicht...., und während MoS für eine extrem tragende Gleitschicht sorgt, verhindet Teflon genau diese Anlagerung des Öls und des MoS vollkommen, spricht das Öl trägt dann überhaupt nimmer. Wozu sollte dann also das MoS und Öl überhaupt noch gut sein?

Wenn du mal das PTFE Sch...-zeugs getestet hast, wirst du nicht nur undichte SiRis sondern vorallem extremen Verschleiß an Ringen und Kolbenhemd festgestellt haben, sofern der Motor nicht eh schon wegen Falschluftdurchzugs vorher exitus gegangen ist :-D

Geschrieben

-- vielleicht meinte ja jemand: Molybdän (-NICHTSulfid) durch Flammspritzen aufbringen. Wir verwenden dieses Verfahren um beschädigte Lager- und Passsitze wieder auf Sollmaß zu bringen. mal so in den Raum geworfen: wie wärs mit Mo-Flammspritzen für Zylinder respektive Kolben. Was spricht dagegen?

Marcus

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Hi Vespafreunde :-D

Also ich will mich ja nicht als Fachmamm für beschichtungen outen,

Aber bei uns hier im Norden genauer gesagt am Hoppe Ring ist ja die ,

Bekannte cross strecke wo ich auch Regelmäßig zu den Meisterschaften fahre.

Und da sind fast alle kolben beschichtet und zwar von der besagten Firma.

Und ich habe nur gutes gehört über die Qualität der Firma.

Und die Crosser die müßen schon mehr aushalten als unsere Roller

Dann gibts da noch das Renn Team von Honda Wellbrock Die lassen,

Ihre Motorrenteile auch dort Beschichten also kann es ja nicht schlecht sein.

Geschrieben (bearbeitet)

Bei welcher Mondphase wird das denn am besten aufgebracht? Darf man noch am selben Tag sintern lassen? Gibt's einen Slick50-Aufkleber zum Set dazu?

Mal ernsthaft: kann jemand erklären, wie sich die bspw. für Kurbelwellenpleuels unter folgendem Link geschilderte oleophobe Wirkung (von Luci ja auch schon angesprochen) positiv am Kolbenhemd bemerkbar machen soll?

[...] im Prinzip alle vollflächig gegeneinander reibenden Motorenteile aufgetragen und dann in einem speziellen High-Tec-Verfahren dauerhaft eingesintert. Unsere Formel lautet: "Weniger Reibung bedeutet mehr Leistung" [...] Die durch eine temper-flon Beschichtung dieser Fläche erzielte Leistungssteigerung wurde zwischen 4% und 8% gemessen. Durch die Beschichtung der Kolbenmäntel mit temper-flon, wird die Wahrscheinlichkeit eines Blockierens erheblich minimiert. Darüber hinaus ergibt sich durch temper-flon Beschichtungen eine Verringerung von Klopfgeräuschen, sowie der Anlaufabnutzung bei Kaltstart. [...] Neben der Reibung sind Ölrückstände, welche an diversen rotierenden Teilen hängen bleiben, für weitere "Bewegungsverluste" bei Motoren verantwortlich. Dieses Öl, welches an sich bewegenden Teilen anhaftet (wie z.B. Kurbelwellen und Pleuelstangen), dient keinerlei Zweck und verschlechtert zudem die Strömungseigenschaften. Durch Beschichtung der dem Öldurchfluss ausgesetzten Flächen, wird die Motorleistung wesentlich gesteigert.

Und wie ist das mit dem unerklärten Verfahren? Im Oldtimer-Markt 1/99 war dazu mal ein Artikel: aufgebracht mit Spritzpistole, Schichtstärke 1 bis 6 100stel (angeblich Schwankung!), festgebacken bei 1000°. Was für eine Mixtur die da für ihren "PTFE-Gleit-Lack" nehmen, möchte ich ja schon gerne wissen. Wenn die Bücher nicht lügen, zersetzt sich Teflon bei spätestens 280 bis 320°C. Wie geht das?

Edith wollte sinnentstellende Tippfehler unbedingt korrigiert sehen.

Bearbeitet von Lacknase
Geschrieben

Also: Hab den Kolben bei Kexel beschichten lassen und kann nachdem ich mit dem Herrn Kexel das ganze nochmal telefonisch besprochen hab folgendes ergänzen:

Mal ernsthaft: kann jemand erklären, wie sich die bspw. für Kurbelwellenpleuels unter folgendem Link geschilderte oleophobe Wirkung (von Luci ja auch schon angesprochen) positiv am Kolbenhemd bemerkbar machen soll?

Die Beschichtung die z.B. am Pleuel Ablagerungen verhindern soll ist eine andere als die für die Kolben. Die fürs Pleuel ist tatsächlich auf Teflonbasis, was dort ja auch okay ist - keine großen Temperaturen, kein Druck und keine geforderte Schmierung, sondern einfach nur die Erhaltung einer glatten und sauberen Oberfläche.

Die für die Kolben hingegen basiert auf MOS2, nicht Teflon.

Und wie ist das mit dem unerklärten Verfahren? Im Oldtimer-Markt 1/99 war dazu mal ein Artikel: aufgebracht mit Spritzpistole, Schichtstärke 1 bis 6 100stel (angeblich Schwankung!), festgebacken bei 1000°.
Aufgebracht mit der Spritzpistole stimmt, daher auch Schwankungen in der Schichtdicke. Allerdings eher im 1000stel mm-Bereich, da die Schichtdicke bei ner Kolbenbeschichtung 2/100stel beträgt. Der Bereich von 1 bis 6 100stel ist daher wohl eher der Stärkenbereich in dem die Beschichtung erfolgen kann. Und die Einbrenntemperatur liegt bei der Kolbenbeschichtung meines Wissens noch unter 300°. 1000° sind völliger Blödsinn, damit würde Aluminium schmelzen und bei Stahl jegliche Härtung flöten sein.
Was für eine Mixtur die da für ihren "PTFE-Gleit-Lack" nehmen, möchte ich ja schon gerne wissen.

<{POST_SNAPBACK}>

Die Mixtur wurde fast unverändert von einem Verfahren übernommen das in den Staaten für Beschichtungen von Motorteilen verwendet wird - daher auch der Verweis auf die Einsatzgebiete Formel 1, Indy Car etc.

Ich hab den Herrn Kexel auch mal nach den DLC-Beschichtungen gefragt, da wurde aber gleich abgewinkt - die machen sie nicht selbst, sondern haben das normalerweise für Privatpersonen nicht zugängliche Verfahren (wegen Auftragsvolumen) über eine andere Firma für jeden zugänglich gemacht - wenn er denn bereit ist es zu bezahlen... Kostenpunkt für nen Kolbenbolzen: ab 250.- Euro...

Geschrieben

Kannste mal sehen. Die schreibende Zunft ... danke, Jannek.

Und dann doch die Frage der Fragen: wie hat sich das Bearbeiten bei Dir bewährt? (Nicht im Sinne der "Leistungssteigerung", sondern bezüglich der ursprünglich angefragten Verschleißminderung.) Oldtimer-Markt blieb da etwas unkonkret. Brauchbar ... nur ob damit am Ende lediglich das Aufarbeiten eines letzten Übermaßes gemeint war, kam nicht so deutlich raus.

Geschrieben

Hab natürlich noch keine Erfahrungen gemacht, Kolben wird demnächst erst verbaut. Erfahrungen daher wenn die 2005er Saison vorbei ist.

Übrigens, Preis fürs Beschichten: 25.- Euro+MwSt. . Das ist mir der Versuch wert...

Gruß, jan

Geschrieben

Gleitlackbeschichtung auf MoS Basis bot der Murr früher an, auch um etwa diesen Preis, oder sogar darunter...

hab ich bei z.B. bei den ersten O-Tunings machen lassen; hat etwas gebracht, aber ich finde, den Preis&Aufwand rechtfertigt das nicht. Molyduval kann das besser und billiger!

Daß sich MoS und Teflon aufgrund komplett unterschiedlicher Eigenschaften widersprechen und absolut nicht vertragen, darauf hab ich eh schon mal hingewiesen. Ebenso, daß heute dutzende völlig unterschiedliche Materialien, Beschichtungen, etc. oberflächlich als "Teflon" "verkauft" werden, ist auch nicht unbekannt, und - behaupte ich mal - auch beabsichtigt: dadurch werden "geheime" Rezepte geschützt und man spart sich die aufwendigen Erklärungen (oft unzureichend erforschter Zusammenhänge!) beim Verbraucher bzw. Endnutzer... :-D

Davon abgesehen verstehe ich eig. gar nicht, warum man bei einem Zweitakter das Pleul Teflon-beschichten wollte/sollte? Meines Erachtens sollte dieses doch soviel wie möglich Öl mitnehmen und verwirbeln, damit auch an die Lager etc. übertragen,..., mein Pleul ist jedenfalls feinstbeschichtet vom MoS des Molyduvalzusatzes, die Lager perfekt geschmiert,...

Selbst in Sprit gewaschen löst sich das nicht leicht weg, das muß man regelrecht wegwischen...., also ich finde das perfekt!

Geschrieben (bearbeitet)

Meinst Du dieses hier auf der Molyduval seite???

Additiv für Motorenöle:

MOLYDUVAL Additiv VM

Flüssiger, vollstabilisierter, und hochkonzentrierter MoS2-Zusatz für Motoren- und Getriebeöle, vorwiegend für Kraftfahrzeuge. Bietet Kolbenschutz bei Kaltstart und Kurzstreckenbetrieb, Notlaufschmierung bei zu geringem Ölstand, Verbesserung der Kompression, Verschleißminderung, ruhigerer Lauf von Motor, Getr­iebe und Differential. MOLYDUVAL VM ist vollkolloidal, besitzt sehr hohe Feinheit und wird durch Filter und Siebe nicht zurückgehalten

§ für 4T-Otto- und Dieselmotoren: 20 ml auf 1 Liter Öl

§ für Getriebe und Differential: 50 ml auf 1 Liter Öl

§ für die Lenkung 50 ml auf 1 Liter Öl

Feinheit ca. 0,3 µm

Trägeröl Mineralöl, motorenölverträglich

Farbe dunkelgrau

Da gibts irgendwie 1000 verschiedene schmiermittelchen :plemplem:

Welches benützt Du?

Bearbeitet von Jesus
  • 6 Monate später...
Geschrieben (bearbeitet)

Die Kexelbeschichtung kriegt heute zum ersten Mal den Arsch voll. :-D

Foto is hier.

Hab aber keine Erfahrungen mit dem Großewächter-Zeug... Sieht auf dem Bild eher schwarz aus... Graphitbasis? Wiseco-Kolben für Crosser sind auch oft so beschichtet.

Nach meinen Messungen hat n neuer 136er ca 9/100 und n neuer Polini 130 ca 7/100 Laufspiel.

Zumindest die Kexelbeschichtung hat ne Schichtstärke von ca. 2/100 (ungefähr. Wird auf"lackiert" und dann eingebrannt...), wären beim Malle also noch 5/100 übrig. Würd ich trotzdem so einbauen ohne neu zu honen, bisher macht die Kexelbeschichtung den Eindruck daß sie sich bei Reibung verpisst. :plemplem:

Wir werden sehen.

Gruß, jan

Bearbeitet von jannek
Geschrieben

Jannek-Du warst faul... :-D

Ich war gerade bei Deinem Schmuckstück-der Motor liegt immer noch auf der Werkbank-dafür stand da aber ne Buddel Flens rum... :-D

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