Ursachen abgescherter Primärkeil

[Mike]

Hi zusammen, 

 

was gibt es für Ursachen, die ein Abscheren des Primärkeils (kleines Primärritzel auf kuluseitigem KuWe Stumpf) provozieren? 

[pv211]

Zu schmales Ritzel bzw zu lange Welle an der Stelle.  

[minderleistungsfahrer]

Da fallen mir nur zwei Sachen ein...

 

1. Massig Leistung an der Kurbelwelle 

2. Die Mutter auf der KW erzeugt nicht genug Anpressdruck auf das Ritzel

[ludy1980]

Was mir noch einfällt ist je länger die primärübersetzung desto größer ist an der Stelle das Drehmoment.

 

[hiro LRSC]

Keile von minderer Qualität.

[Ferenki]

Kupplungskorb ohne Rückdämpfung.

 

[Mediakreck]

Vorab wärs mal interessant ob es sich um ein Welle fürs orig. Gehäuse handelt oder um eine für einen Q-Block.

[egig]

Ich verbaue Keile aus gehäteten Stahl. Probleme machten die Originalen bei mir ab 200ccm, darunter reicht Originaler Keil mit 90nm egal ob Piaggio oder Quattrinu Block.

[wheelspin]

Geringe kontaktfläche. 

Beide Reibpartner sind hart...

 

 

 

Bearbeitet 4. November 2018 von wheelspin

[KingOfBurnout]

Ich kenne das Problem nicht. 100nm ohne Loctite bei M12x1 Gewinde, Q-Gehäuse und 60PS bei spickender Kupplung.

Ritzel muss aber schlürfend auf dem Stumpf sitzen.

[powerracer]

vor 16 Stunden schrieb Mike:

Hi zusammen, 

 

was gibt es für Ursachen, die ein Abscheren des Primärkeils (kleines Primärritzel auf kuluseitigem KuWe Stumpf) provozieren? 

@Mikeservus,

was auch vereinzelt vorkommt,

das das Gewinde nicht weit genug geschnitten ist.

Dann kommt seitens der Mutter keine Anpresskraft an das Ritzel.

Zum überprüfen

die Mutter ohne Ritzel draufdrehen,

dann den Abstand zwischen Wellenbund und Mutter messen.

Hier sollten mind. 5/10 Vorspannung sein.

 

Auch die Ritzel schwanken in der Dicke!

 

Die Hauptkräfte werden durch den Axialdruck an den Wellenbund übertragen,

weit weniger Kraft übernimmt der Keil,

 

Gruß

Bearbeitet 4. November 2018 von powerracer

[rider]

Das Problem hatte Mike schon mal angesprochen:

 

 

 

[Mike]

vor 38 Minuten schrieb rider:

Das Problem hatte Mike schon mal angesprochen:

 

 

 

 

Ja, aber damals ist nichts abgeschert sondern im Vorfeld aufgefallen. 

 

Dieses Mal anderer Block, andere Welle etc.

NCN Welle mit dickem Stumpf und großem Keil mit Faio Primär. 

Keil war nach dem 24h Rennen abgeschert, wir sind aber bis zur letzten Minute gefahren und der Defekt wurde jetzt erst bei der Revision sichtbar. 

Hat sich anscheinend nicht sehr oft/weit ineinander verdreht, weil Oberfläche von Stumpf / Ritzel sind noch tip top. 

 

Bei NCN Wellen wird zur Mutter eine dicke Unterlagscheibe mitgeliefert. Und wurde auch so von uns verbaut. Es war definitiv genug Gewinde da. 

Klemmkraft sollte eigentlich auch genügend da gewesen sein, weil sonst hätte man ja nicht mehr weiterfahren können. 

 

Wissen aber trotzdem noch nicht, warums den echt fetten Keil abgeschert hat. 

[rider]

Könnte ein Kolbenklemmer in Frage kommen bzw. kurzzeitiger Reiber (kurzzeitige Belastungsspitze)?

 

Oder hartes Runterbremsen u.a. mittels Motorbremse.

Bearbeitet 4. November 2018 von rider

[Mike]

vor 19 Minuten schrieb rider:

Könnte ein Kolbenklemmer in Frage kommen bzw. kurzzeitiger Reiber (kurzzeitige Belastungsspitze)?

Nope, Motor lief "wia a Glöckerl". 

[rider]

In welche Richtung ist der Keil abgeschert? Sofern man das erkennen kann.

 

Ich denke es war eine Belastungsspitze (Beschleunigen oder Motorbremse) und durch Selbsthemmung von Primärzahnrad / Mutter hat es gehalten.

 

Vielleicht ist Nord-Lock an der Stelle eine Option.

[powerracer]

Im Fall "Primärritzel" vertraue ich auf eine Bundmutter "ohne" Scheibe,

wenigstens aus 10.9er Qualität oder viel besser aus 42CrMo4

 

Außer, man fertigt sich aus hochfestem Stahl die U- Scheibe an!

 

Man verliert aber insgesamt an nutzbarer Gewindelänge,

da die Senkung der U- Scheibe nicht als Gewinde fungiert,

als auch die Dicke der U- Scheibe als Gewindelänge verloren geht.

 

Bei knapp geschnittenem Gewinde am Stumpf,

lieber dann die Bundmutter an der Bundseite innen so wenig wie nötig freidrehen,

 

pr

Bearbeitet 5. November 2018 von powerracer

[karoo]

Am 4.11.2018 um 13:51 schrieb powerracer:

@Mike

Zum überprüfen

die Mutter ohne Ritzel draufdrehen,

dann den Abstand zwischen Wellenbund und Mutter messen.

Hier sollten mind. 5/10 Vorspannung sein.

 

Ich hatte die Mutter zuerst von Hand draufgedreht und dann den Höhenunterschied zwischen Oberseite der Mutter und Wellenende gemessen.

Nach Anziehen auf Drehmoment saß die Mutter ein wenig "höher" auf der Welle.

Daher denke ich, dass das Gewinde ausgereicht hat.

Evtl. hat sich wirklich die Wellscheibe etwas gesetzt.

 

 

Am 4.11.2018 um 17:07 schrieb rider:

In welche Richtung ist der Keil abgeschert? Sofern man das erkennen kann.

[...]

Vielleicht ist Nord-Lock an der Stelle eine Option.

 

Wegen Nord-Lock: das Ritzel ist gehärtet und die Welle hat ein Feingewinde (M12x1,25).

Mein bisheriger Stand ist, dass Nord-Lock da nicht funktioniert. Oder gibt es neue Varianten?

 

Bearbeitet 6. November 2018 von karoo
Bild korrigiert

[powerracer]

vor 1 Stunde schrieb karoo:

 

Ich hatte die Mutter zuerst von Hand draufgedreht und dann den Höhenunterschied zwischen Oberseite der Mutter und Wellenende gemessen.

Nach Anziehen auf Drehmoment saß die Mutter ein wenig "höher" auf der Welle.

Daher denke ich, dass das Gewinde ausgereicht hat.

Evtl. hat sich wirklich die Wellscheibe etwas gesetzt.

 

 

 

Wegen Nord-Lock: das Ritzel ist gehärtet und die Welle hat ein Feingewinde (M12x1,25).

Mein bisheriger Stand ist, dass Nord-Lock da nicht funktioniert. Oder gibt es neue Varianten?

 

@karoohallo,

 

also wenn eine Wellscheibe montiert war,

kann sich diese "nicht" gesetzt haben.

 

Stell doch mal bitte von Vorder und Rückseite der Scheibe Bilder ein.

 

Wellscheiben sind aus gleichem Material wie Tellerfedern

sprich aus Federstahl.

Sieht man aber Spuren vom Abdruck der Mutter,

dann war die Scheibe von minderer Qualität und Härte.

 

Bei einer Normmutter z.B. 19mm Schlüsselweite,

wird die Mutter bis auf einen Ø von 18mm angefast.

Bei einem Kernloch von 10,75mm bleibt eine Auflagefläche von 7,25mm.

Pro Seite ~ 3,62mm

 

Dieser schmale Bund der Mutter setzt sich in einer (minderwertigen) U- Scheibe.

Um wieviel sich die Mutter setzt,

hängt von der Materialgüte der U- Scheibe ab.

 

Man kann hier ein bisschen tricksen,

wenn die Dicke der Mutter das hergibt, (gibt hohe Muttern)

indem die Rückseite der Mutter bis zum Eckmaß scharfkantig plan abgedreht wird.

 

Andere Möglichkeit gäb es noch,

eine "Sondermutter" mit SW 22. (kanns aber Platzprobleme am Kuludeckel geben)

 

Aber der sinnvollste Weg ist nach wie vor eine Bundmutter!

Wobei ich für die Crimaz Ritzel mit Konus- Spannhülse auch Sondermuttern anfertige.

1. Um einen größeren Ø am Bund zu erreichen

2. Einen wesentlich dickeren Bund wegen Durchbiegung des Bundes

 

Da die Norm Bundmuttern alle einen zu kleinen und zu dünnen Bund besitzen,

um beim Crimaz Ritzel eine ordentliche stabile Abstützung über den Bund zu gewährleisten.

 

Gruß Helmut

 

Bearbeitet 6. November 2018 von powerracer

[rider]

Hab auf dem SP09 sowohl polradseitig und (aus der Not heraus) kupplungsseitig Nord-Lock Scheiben drauf (die herkömmliche Sicherungsscheiben waren alle).

Mit 80-85 Nm montiert.

Als ich neulich von 2.56 auf 2.76 verkürzt habe, war der Keil einwandfrei. Alles wieder montiert. 

Bisher nur eine kurze Runde danach gefahren (allerdings kein Rennbetrieb). Falls es langfristig nichts taugt, mache ich Meldung.

 

Zur Abscherrichtung. Schwer zu sagen, ob und wieviel das Zahnrad dann noch um den Wellenstumpf rotiert hat bzw. in welche Richtung. So wie es jetzt aussieht könnte man annehmen, dass es beim Beschleunigen passiert ist und unmittelbar durch Selbsthemmung wieder fixiert wurde (sofern der tatsächliche Versatz nur die paar mm ist).

Bearbeitet 7. November 2018 von rider

[karoo]

Wenn's bei Dir läuft passt es ja - aber Nord-Lock überzeugt mich trotzdem noch nicht.

Um sichern zu können, muss sich die Scheibe ja ins Ritzel einarbeiten. Ich glaube, dafür ist das Ritzel zu hart.

Außerdem gibt's bei Feingewinden eine sehr hohe Belastung für Welle und Mutter beim Lösen.

Wir haben auch ritzelseitig M12x1,25.

 

 

vor 23 Stunden schrieb powerracer:

Stell doch mal bitte von Vorder und Rückseite der Scheibe Bilder ein.

Ich habe leider keine Bilder von der Wellscheibe.

Hoffentlich denke ich am Wochenende dran, vorher komme ich nicht an die Teile ran.

 

 

Eine speziell angefertigte Bundmutter klingt jetzt für mich nach der besten Variante.