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Synthetik vs. Mineral


Stulle

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Servus zusammen!

Mal wieder zur Abwechslung was grundsätzliches: Ich weigere mich im Grunde, dieses unbezahlbare Synthi-Öl in meine Kiste zu schütten (210er-Malossi, Langhub, Origversager, Sitopuff), weil es schließlich schon vor Urzeiten hochdrehende Zweitakter gab. In den 50ern wusste doch keiner, wie man Synthetiköl überhaupt schreibt. Wie sind denn da so Eure Erfahrungen?

P.S.: Ich fahre schon seit über 30000km nur noch Mineralöl und der Zyli sieht auch prima aus. Allerdings hat es mir nach dieser Zeit einen der beiden Kupferscheiben des Pleuellagers (Origwelle) zerbröselt. Da kam ich dann doch ins Grübeln...

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In den 50érn gab es noch keinen Malossi, und auch keine Monsterdrehzahlen.

Allein der Schmierung wegen, sollte man Vollsynthetisch fahren, aber auch aus Verrussungsgründen. Das Mineralöl rußt wesentlich mehr, und somit die gibt es auch mehr Ablagerungen.

Was heißt hier eigentlich teures Öl ???

Bei Mischung 1:50 brauchst du 1 Liter Öl auf 50 Liter Benzin !

Gut gerechnet nicht? Bei 5 Liter Verbrauch, reicht die Ölladung 1000 km. Das bedeutet, wenn das Vollsynthetische 10,- Euro kostet (Mineral. 5,-), kostet es dich 0,005 Euro pro Kilometer mehr, als beim Mineralöl.

Ich hoffe, ich habe mich nicht verrechnet.

Fahr Vollsynthetisch !

Sven

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Backgroundknowledge, ja solche Fragen liebt der angehende Ing, da kann er mit theoretischem Wissen (naja, ich hab schon nochmal nachgeschaut) glänzen:

Mineralöle:

Mineralöle sind die am längsten bekannten und eingesetzten Grundöle. Anfänglich wurden reine

Mineralöle als Motoröl verwendet. Seit etwas einem halben Jahrhundert werden Additive

zugegeben, wodurch die Leistungsfähigkeit der Motoröle drastisch gesteigert werden konnte.

Mineralöle sind von Natur Einbereichsöle und relativ einfach und kostengünstig herzustellen.

Synthetiköle:

Wie Mineralöle werden auch Synthetiköle aus Erdöl hergestellt, nur das Herstellungsverfahren

ist aufwendiger und teurer. Synthetiköle bringen von Natur aus bereits eine

Mehrbereichscharakteristik mit, weshalb mit dem Einsatz von Viskositätsindexverbesserern

wesentlich sparsamer umgegangen werden kann. In der Schmiersicherheit und im

Kaltfließverhalten sind synthetische Öle Mineralölen gleicher Viskosität deutlich überlegen.

Teilsynthetische Öle:

Teilsynthetische Grundöle gibt es nicht, wohl aber fertig einsatzfähige teilsynthetische

Motoröle. Diesen Ölen wurden zur Verbesserung gewisser Eigenschaften und der Qualität zum

mineralischen Grundöl noch synthetisches Grundöl zugegeben.

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Nochmal ne saublöde Frage (Ich kam drauf, weil Sven L. schrieb, so teuer sei das Öl doch bei 1:50 gar nicht):

Ich hab meinen Malossi 210 bisher immer mit den angegebenen 1:33 gefahren. Fahrt Ihr 1:50? Geht das, auch mit höherer Kolbengeschw. von wegen Langhub und so?

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Wieso 1:33, fahren wir Trabi ???

Ich habe noch nie 1:33 getankt. 1:50 rein und los, egal ob Langhub (hab ich) oder hohe Drehzahlen (hab ich auch).

Zuviel Öl ist auch nicht besser, als zuwenig Öl. Meistens könnte man auch mit noch weniger Öl fahren, da die 1:50 Angabe meist von annodazumal ist. Damals gab es nur billiges Öl. Es ist wie im Osten, wo der Trabi auch 1:33 brauchte aufgrund des schlechten Öles.

Gruß Sven

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Danke Milord, hast mir ne Menge Schreibarbeit erspart!

Teuer wird das Öl jedoch nicht vom Basisöl, sondern durch die teuren Ester-Zusätze, die sich beim 4-Takter wesentlich von den bei 2-Taktern eingesetzten Zusätzen unterscheiden!

Deshalb ist auch ein extrateures Rennöl keineswegs gut für unseren Roller: für Rennöle ist Rußminderung, Geruch, Mischbarkeit, etc. kein Thema, die Motoren werden nach dem Rennen ohnehin zerlegt, weshalb da meist auch Rizinusöl (immer noch unschlagbare Schmierfähigkeit) erste Wahl ist! Für unsere "Breitbandmotoren", die primär im Stadteinsatz unterwegs sind und keine wirklich hohen Literleistungen haben, gilt es einen guten Kompromiß zu finden! Diesen habe ich schon vor Jahren beim BelRayMCH1R (od.X) bzw. Motul 600 gefunden, das auch Malossi empfiehlt!

Die üblichen Castrolöle sind zwar "rußfrei", aber sonst totale Sch...!

Ein gutes Mineralöl hat die Breitbandwirkung eines vollsynth. Öls leider nicht, bei entsprechenden Zusätzen ist es aber ebenso teuer!

Mischverhältnis 1:50 ist absolut ok! Ein Kumpel testet nun seit fast einem Jahr das Belray bei 1:100 (Malossi Motor mit 24 Hinterrad-PS); Bisher etwa 8000km (?) sehr erfogreich und problemlos!

Ich selbst fahre (inkl.Oktanboostern und Molyduval) 1:40, (also auch ca. 1:50 Öl). Kerzen und Kolben bleiben relativ sauber, auch bei Zylindertemp. von etwa 160°C bisher keine Probleme!

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@stulle die Ölmenge ist nicht abhängig von der Kolbengeschwindigkeit, ein Motor hat einen gewissen Ölverbrauch. Es muß einfach ein Ölfilm zwischen Kolben und Zylinderwand mit einer bestimmten Dicke vorhanden sein. Wenn zu viel Öl da ist, wird es einfach verbrennen oder den Auspuff verstopfen, die Dicke des Ölfilms hängt nämlich nicht von der Menge des Öls ab, sondern rein von konstruktiven Maßnahmen wie Kolbenspiel, Rauheit der Zylinderwand.... Wieviel jetzt das erforderliche Minimum ist, gibt der Hersteller an. Aber bei 1:50 ist normalerweise genug Reserve eigeplant, ein Freund von mir fährt z.B. seinen 75ccm Polini schon seit Jahren mit 1:100 (würde ich aber nicht nachmachen, so teuer ist Öl auch nicht!)

Bei 2 Taktern wird übrigens wesentlich (so um Faktor 20) mehr Öl gebraucht als beim Auto, weil beim 2 Takter ja immer etwas Öl verbrannt wird und beim Überströmen durch den Auspuff entfleucht. Nehmen wir mal an ein Auto braucht 10 Liter Benzin auf 100km und verbraucht auf 10 000km etwa einen Liter Öl dann sind durch die Benzinleitung nach 10 000 km 1 000 Liter Benzin geflossen. Da entspricht für uns einem Mischungsverhältnis von 0,1 % oder 1:1 000

Das mit dem Öl ist wie mit dem ertrinken, es spielt keine Rolle ob das Wasser 2m tief ist oder 2km stehen sollte man halt nicht mehr können.

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