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Geschrieben

Vor Anbringung eines Fremdzylinders (gleicher Fussdurchmesser, aber natürlich andere Kanalführung) habe ich mir nach alter Sitte den Motor aufschweissen lassen. Nun erzählte mir ein Mit-Schrauber meines Vertrauens in einem Nebensatz, dass das eigentlich Schwachsinn ist. Der Mensch ist im Urlaub, den soll er geniessen, aber die Frage beschäftigt mich doch zunehmend. Deshalb hier: Meinungen? Danke!

 

 

Geschrieben (bearbeitet)

Ich halte mich für diesen Bereich als hinreichend kompetent meine Meinung dazu abzugeben:

 

1. Kommt drauf an wo aufgeschweißt wird und wie die konstruktiven Randbedingungen sind. zB in extremer Lagernähe wäre ich etwas skeptisch aber selbst das wäre bedingt machbar

 

2. Kommt es auf das Verfahren an sowie die Energiedichte und eingebrachte Streckenenergie und den Modus operandi Des Schweiszers she Abfolge, Raupentechnik, aufspannung etc.

Um es tendenziös zu sagen

Solange ich immer noch vermeintliche Leute vom Fach sehe die Alu mit grünem tungsten und Kugel vorne drauf schweiszen sehe berge ich mein Antlitz zwischen den Händen und kann nur Kopfschüttelnd weinen da man mit den heutigen Mitteln nimmer schweiszt wie das Army corps of engineers waehrend der Cuba crisis.

 

3. Last but not least das verwendete Zusatzmaterial da es zB als Extrembeispiel zw 4047 und dem allseits beliebten 5356 bedeutende Unterschiede gibt.

 

Rlg

 

Christian

Bearbeitet von Yamawudri
  • Like 2
Geschrieben

Wenn nicht absolut nötig ist, nein.

Der Zylinderfußbereich hat ja durchaus einiges an Kräften aufzunehmen, die Gefügeveränderung zum Auftragsmaterial ist da die perfekte Sollbruchstelle. Ausserdem ist Alu ja als sehr kerbempfindlich bekannt, dicke Schweßraupen mit Kerbe zum Gehäusematerial gehören zusätzlich entschärft.

Ich würde es immer vorziehen, Kanäle über eine entsprechend dicke Fussdichtung / längeres Pleuel anzugleichen und die Kanäle im Block, soweit möglich, nur anzuschrägen. Bei SF ist die Überströmerführung im Gehäuse leistungsmässig wohl sowieso zu vernachlässigen, gibts bei LF entsprechende Tests?

Geschrieben

@reusendrescher

 

Du kannst mich gerne hierzu an-pn'en No prob.

Das damals genannte Argument der gitterversprödung ist bei Al übrigens absolut unzutreffend.

 

Rlg

 

Chrstian

 

 

 

@skinglouie

 

Deswegen schrieb ich ja es kommt auf den Fall an, wobei wenn es net direkt neben dem lagersitze ist sehe ich da kein unlösbares Problem, abgesehen davon sehe ich speziell bei Al jetzt net das Riesenproblem mit Gefügeveränderungen allenfalls noch mit Steifigkeitssprung wobei selbst dieser mit 4043 defacto sekundär und wahrscheinkich in den griff zu bringen wäre;)

 

Wobei nur des lustigen herumbrutzelns Willen würde ich jetzt auch net wild herum tig-en wenn es konstruktiv einfach lösbar ist wie zB Adapterplatte.

 

Rlg

 

Christian

  • Thanks 1
Geschrieben
Am 10.7.2020 um 12:24 hat Yamawudri folgendes von sich gegeben:

Solange ich immer noch vermeintliche Leute vom Fach sehe die Alu mit grünem tungsten und Kugel vorne drauf schweiszen sehe berge ich mein Antlitz zwischen den Händen und kann nur Kopfschüttelnd weinen da man mit den heutigen Mitteln nimmer schweiszt wie das Army corps of engineers waehrend der Cuba crisis.

 

Du machst mich neugierig.

Mein Merkle Verteter hat mir die grünen auch für Alu in die Hand gedrückt.

Was gibt es da für Fakten?

 

Mir persönlich sind die goldenen spitzigen Nadeln für Alu auch lieber.

 

Geschrieben
Am 10.7.2020 um 11:38 hat reusendrescher folgendes von sich gegeben:

Meinungen?

 

Lieber einen Doppelzirkel besorgen.

 

An meinen Gehäusen wird nicht geschweißt, außer per Laser wenn es sich partout nicht vermeiden lässt. Und ich schweiße sehr gerne Alu und habe alles am Start um das mal eben selbst zu machen. Trotzdem verkneif ich's mir an Motorgehäusen.

  • Like 1
  • Thanks 1
Geschrieben (bearbeitet)

@Polinizei

 

Grüne tungsten braucht man an und für sich nur noch für alte Eisenkerntrafomaschinen die noch ohne squarewave ausgestattet sind.

Grund (in Kürze):

Reintungsten also grün hat eine deutlich niedrigere Hitzeresistenz weshalb es auch sofort eine Kugel bildet bzw die Spitze verliert.

Bei einer squarewavemaschine kann man bereits ein bischen der kugelbildung mit dem Phasenanteil gegensteuern und genieszt damit bereits etwas den Vorteil eines tieferen Einbrandes und der Möglichkeit mit spitzer Nadel zu schweiszen.

Bei invertern ist grün auszer man muss die Nulldurchgangsüberbrückung (aus technischen Gründen wie zB intensivstation) abschalten absoluter Unfug da man durch höhere AC frequenz einen schmäleren lichtbogenkegel (und damit auch deutlichst praeziseres schmelzbad) erreicht da der Lichtbogen nicht genügend Zeit bekommt sich in einem größeren fokuspunkt auszubreiten und er dadurch mit einer spitzen Nadel (ich sag als oldskooler weiterhin Nadel) ein sehr viel heiszeres fokussierteres schmelzbad bietet.

Dies ist mit grün auf einer AC 50Hz non Squarewave net möglich, und dh ist modernes Inverter AC Tig welding ein komplett anderes Ball game.

Ich schweisze zB sehr häufig mit (Ohrstöpsel:muah: ) grauem tungsten und bis zu 400Hz und extrem harten Lichtbogen und relativ (je nach Anwendung) spitzer Nadel wodurch "im Vergleich" die Energiedichte signifikant höher und die streckenergie dementsprechend niedriger, und dahingehend das Materialgefuege weniger beeinflusst wird.

Mein tränengeschütteltes :muah:Kopfbeugen rührt daher das bereits Ende der 80iger Anfang 90iger einige gute Schweißer in Californien (auf Squarewave und denke bereits den ersten Miller bzw Lincoln und Hobart invertern) mit spitzer Nadel schweiszten während ich tlw bis heute hier vor Ort Diskussionen führen muss ob der Rundheit der Erde, aber Zigarette mit kienspan anzünden soll für einige ja auch schick sein.

Hoffe das erklärt es ein wenig.

Rlg 

 

Christian

 

PS: Mit Gold arbeitete auch ich eine Weile muss aber sagen daß ich in den letzten Jahren ein groszer Fan der grauen plannsee Tungsten bin.

Diese allerdings stets eine Dimension stärker und dafuer steilerer Spitze, wobei das ist größtenteils Geschmack und Gewohnheit.

 

 

Bearbeitet von Yamawudri
  • Like 1
  • Thanks 1
Geschrieben

Hab zig Lambretta Motoren aufschweißen lassen, die müssen danach halt ausgedreht und geplant werden, dann passt das auch.

Ich hatte hier ne Firma die Kühler baut / repariert, die haben das aufwendig aber sehr gut gemacht, mit erwärmen des Gehäuse und wat weiß ich nicht noch. Ist leider jetzt in Rente. Der alte Schweißer wusste was er tat, schätze geht mal wieder altes Wissen verloren, schade drum.

 

  • Like 1
Geschrieben

@schmied

 

Wobei wenn man Weisz wie man die modernen Maschinen einstellt auszerhalb der automatischen settings und welches "für den Anwendungsfall passende" Zusatzmaterial braucht's imho kein Vorwaeemen.

 

Rlg

 

Christian

Geschrieben (bearbeitet)

Hänge mich hier kurz rein, weil ich aktuell am Überlegen bin einen LF Motor "umzuschweißen" von Malossi auf Polini Zylinder.

Was @Schmied schreibt hört sich ja prinzipiell vielversprechend und eher unkrtisch für mein vorhaben an (wenn Fachgerecht gearbeitet wurde).

vor 6 Stunden hat Schmied folgendes von sich gegeben:

Hab zig Lambretta Motoren aufschweißen lassen, die müssen danach halt ausgedreht und geplant werden, dann passt das auch.

 

Verunsichern tut mich da eher die Aussage von @Elias

Am 10.7.2020 um 12:08 hat Elias folgendes von sich gegeben:

Hatte ich zweimal vom Kobold machenlassen, gab immer ein Verzug.

Nach meiner Erfahrung mit den Dienstleistungen vom Kobold macht er sehr solide Arbeit und plant die bearbeiten Stellen auch nach der Bearbeitung. Wo gab’s bei dir da Verzug? Hätte sich dieser vermeiden lassen?

Bearbeitet von andi2k
Geschrieben

Ich hab bei mir am Gehäuseeinlass aufschweißen lassen, um beim Drehschieber nicht durchzubrechen. Dadurch hat sich die Dichtfläche des Gehäuses nach außen verzogen. Nicht viel aber es war deutlich sichtbar. Am Ende war der Motor aber dicht.

Geschrieben

Vorweg- Bin kein Experte und nicht vom Fach.

 

Wenn's nicht zwingend notwendig ist, würde ich es lassen... durch aufschweißen gewinnst du PS mäßig keinen Krieg.

 

Mein letztes Gehäuse wurde vom Fachmann geschweißt (hat schon unzählige Vespa und Motorrad Motoren geschweißt) und war trotz vor dem schweißen erwärmen usw.

 

So viel Aufwand wie nötig und so wenig wie möglich :-)

 

Keep it simple and stupid..

 

Wenn's nur an der Kanalgeometrie liegt, mit Kaltmetall/Haftstahl schließen, oder einfach so passend fräsen. Wenn's 0,5ps bringt und ein neues Gehäuse kostet, wars das nicht wert.

Geschrieben (bearbeitet)
Am 16.7.2020 um 09:03 hat Elias folgendes von sich gegeben:

Ich hab bei mir am Gehäuseeinlass aufschweißen lassen, um beim Drehschieber nicht durchzubrechen. Dadurch hat sich die Dichtfläche des Gehäuses nach außen verzogen. Nicht viel aber es war deutlich sichtbar. Am Ende war der Motor aber dicht.

 

Ich habe früher (fast) neben einen Schweißfachbetrieb gewohnt. Da auch immer alles aufschweißen lassen.

 

Mitlerweile nehme ich JB Weld.

Gerade am ASS um nicht durch zu brechen kann man es "einfach" ausgießen. Funzt einwandfrei.

Hab da auch mal mit einer Klebeband Schalung aus einem 2- Loch Gehäuse ein 3- Loch gemacht. Mit dem großen Malle ASS war nach hinten kein Alu mehr vorhanden. Hält heute noch.

 

Überströmer gieße ich auch damit auf. 

Ist etwas aufwändiger da man es im ideal auf der kulu seite auf 2x macht. Also 1x rechts / 1x links neben der (schwachsinnigen) Hauben verschraubung.

So kann man es sich passend hin legen. JB wird etwas flüssiger beim Aushärten.

Auch hier kann eine Gaffa Tape Schalung helfen.

20190322_161046.jpg

Bearbeitet von kim-lehmann.de
  • Like 1
Geschrieben

Um es bei mir nochmal auf den Punkt zu bringen, Gehäuse wurde schon Mal angepasst vermutlich auf Malossi Zylinder, ich selbst möchte das Gehäuse für Polini Zylinder verwenden.
Von daher wäre meine Idee gewesen die Überströmer wieder aufzufüllen um dann die überstände meinem Polini Zylinder anzupassen.

Bild zeigt den Motor wie er aktuell ist, Polini Zylinder wurde mal hingehalten um zu sehen wo "zuviel" Material weg ist.

Ueberstroemer_1.thumb.jpg.af6052bd886ed74bc8b17e822d3d6355.jpg    Ueberstroemer_2.thumb.jpg.a054b8f3e4f020b59674a1a39011ef8e.jpg

 

vor 16 Stunden hat Kon Kalle folgendes von sich gegeben:

Wenn's nicht zwingend notwendig ist, würde ich es lassen... durch aufschweißen gewinnst du PS mäßig keinen Krieg.

Kann es natürlich auch einfach so lassen, dann "knallt" des Gemisch halt irgendwo gegen den Zylinder - habe nur gerade kein "Gefühl" wie viel Auswirkung auf die Leistung oder auf das abstimmen vom Motor dies hat.

Geschrieben

@andi2k

 

So etwas schreit aber geradezu nach jb weld oder devcon.

Schweiszen ja wo es strukturell bedingt ist aber schweiszen nur als quasi pseudoheiszklebepistole zum zukitten würde ich es nur bedingt verwenden va wenn viel Material einzubringen ist wie zB die kavitaet beim PV Drehschieber zuspachteln.

 

Rlg

 

Christian

 

 

Geschrieben

Bin völlig ahnungslos möchte aber trotzdem was beitragen.

Bei meinem PX Motor wurden die Überströmer aufgefüllt=zugeschweist und an einer Stelle aufgeschweist. Keinerlei Probleme oder Verzug.

Ich würde es immer davon abhängig machen wer der Schweiser ist.

In meinem Fall war es ein sehr alter Mann der immer was von kalt schweisen erzählt was auch immer er damit meint.

Um Überströmer außen aufzupolstern ist Kaltmetall auf jeden Fall eine gute Methode.

Im Motor in Verbindung mit Gemisch hätte ich mit der Knete ein komisches Gefühl. Ist aber wohl eher so ne Kopfsache.

 

Geschrieben (bearbeitet)

@mintality

 

Der alte Herr sagte in einfacheren Worten was ich bereits in ähnlicher Weise etwas technischer ausdrückte:

 

Hohe Energiedichte, wenig Streckenenergie, sprich, in sehr kurzer Zeit sehr viel Energie reinzubuttern ohne das material allzu heiß werden zu lassen.

 

Im Prinzip, was mit dem damaligen Equipment (50/50sinus 50Hz) halt nur schwierigst moeglich war, schweiszt man das Alu mit möglichst hartem Lichtbogen unter sehr hoher Geschwindigkeit ohne das Material allzu warm werden zu lassen, dadurch bleibt die eingebrachte Wärme relativ niedrig ergo auch die Wärmedehnung und somit der Verzug (aber bitte meine Aussage jetzt nett generalisierten, denn es kommt wirklich auf den jeweiligen Fall an).

 

Ich habe in 20 Jahren etliche Motorradmotorgehaeuse (tlw auch hauptlagerverrippungen bei commandos, Köpfe und rockerboxen geschweiszt ohne jemals nennenswerte Probleme mit Verzug gehabt zu haben.

Im schlimmsten Fall muss man halt in Verzugsrichtung Vorspannen bzw das Teil dementsprechend fixieren.

Je nachdem wie heikel die Sache ist kann es natürlich durchaus sein das die Vorarbeiten (Vorspannen, fixieren etc) ein Vielfaches an Zeit ausmachen im Vergleich zur schweiszarbeit.

 

Rlg

 

Christian

 

Bearbeitet von Yamawudri
  • Like 2
  • 2 Wochen später...
Geschrieben
Am 17.7.2020 um 15:32 hat Yamawudri folgendes von sich gegeben:

So etwas schreit aber geradezu nach jb weld oder devcon.

Um´s nochmal aufzugreifen du meinst dieses Zeug --> JB Weld 2-komponeneten-bindmiddel bzw. Devcon Plastic Steel Epox ???

Weiß nicht so recht, ist sowas denn eine Dauerlösung oder muss ich hier Angst haben dass es sich über die Jahre "auflöst" und dann im Kurbelgehäuse umherspaziert.
Zumal mein Motorinstantzeter des vertrauen tunlichst von irgendwelchen Knetmetall oder sonstigen aufklebe Mittelchen abgeraten hat.

Geschrieben
vor 16 Stunden hat andi2k folgendes von sich gegeben:

https://www.amazon.de/JB-Weld-2-komponeneten-bindmiddel/dp/B003OIHTRM

Weiß nicht so recht, ist sowas denn eine Dauerlösung JA

oder muss ich hier Angst haben dass es sich über die Jahre "auflöst" und dann im Kurbelgehäuse umherspaziert. NEIN
Zumal mein Motorinstantzeter des vertrauen tunlichst von irgendwelchen Knetmetall oder sonstigen aufklebe Mittelchen abgeraten hat. JB ist Flüssig

 

Verwende seit Jahren JB-Weld 8271 (Schnell) und 8281 (Langsam) und da hat sich noch nie was abgelöst.

Das eigentlich wichtigste ist das die zu bearbeitende Oberfläche absolut Fettfrei (Aceton verwenden) sein muss danach leicht aufrauhen mit Fräser und wieder Entfetten.

Für mehrere Schichten übereinander verarbeite ich es Nass in Nass.

 

 

  • Like 1
Geschrieben

Mit Jb weld (Aber eher das langsame nicht das schnelle da ltmW weniger Festigkeit) oder devcon und wie bereits vom Vorredner erwähnt schön reinigen, mit 40er schleifen, Aceton reinigen und dann möglichst warm drauf damit es besser in den ritzen haftet.

Ordenich Dichtstege mit duct tape oder Plastik basteln und dann Reinrinnen lassen bzw auffüllen.

Sobald relativ ausgehärtet immer wieder so auf ca 80 aufheizen dann härtet es relativ schön durch.

 

Rlg und gutes Gelingen

 

Christian

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