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Berufswechsel Ü40 - Der Business-Scheiße den Rücken kehren


Empfohlene Beiträge

Geschrieben
Am 5.8.2020 um 08:04 hat Dirk Diggler folgendes von sich gegeben:

Es kann also sein, dass man gar nicht immer eine völlig neue Tätigkeit (Beruf) anstreben muss. Manchmal reicht es auch, nur den Arbeitgeber zu wechseln und im Grundsatz den gleichen oder ähnlichen Job zu machen. Das kann schon so viele Verbesserungen (gar nicht finanziell gemeint) mit sich bringen, dass man wieder gerne zur Arbeit geht. Zumindest war es in meinem Fall so.

 

So war es bei mir auch!

Ich habe 20 Jahre in einem Laden (Industriekaufman) gearbeitet, in dem Kollegen hinhängen und sich selbst ins Rampenlicht zu stellen an oberster Stelle stand.

Von öffnen persönlicher Briefen und Gehaltszetteln mal ganz abgesehen.  

Je älter der Kollege war desto vorsichtiger musste man da sein, jeder von denen hatte Angst man könnte ihn überholen!

Der Chef kannte nur die Arbeit und konnte mit privaten Aussagen nicht viel anfangen und unterhielt sich so seine Informanten. Wie hoch der Wahrheitsgrad der Info war, schien nicht interessant zu sein.

Ich hab es dann Mitte 2018 nicht mehr ausgehalten und habe angefangen mir was neues zu suchen. Eine Umschulung wollte ich nicht angehen da mir der Job im großen und ganzen Spaß macht.

Ich hatte vorher über 30 km einfach zu fahren, was mich so eigentlich nicht gestört hat da im Sommer die Strecke schön mit dem Moped zu nehmen war. War rückblickend so der einzige Lichtblick in der dunklen Zeit!

Hatte dann obwohl ich doch kurz vor dem Fünfziger stand viele Vorstellungsgespräche. Meistens vielen diese zwar durch da es Großraumbüros oder vollgestopfte kleine Räume waren.

Hab dann im Dezember 2019 eine Stelle gefunden die mir als Neubeginn geeignet erschien. Aber wie es so ist fängt man an zu denken und denken und denken und denken .......usw.

Doch der Weg war nun schon eingeschlagen und so war es an mir endlich den Mut zu fassen und die Chance zu nutzen!

Ergebnis ist:

1. Kollegen sind wirklich/ endlich wie man sie sich vorstellt

2. Ich brauche kein Auto mehr

3. Ich habe eine Halbe Stunde eher Feierabend und bin in 5 Minuten zu Hause

4. Verdiene sogar ein gutes Stück mehr

 

Siecherlich eine

Wie es Diggler oben schreibt muss man nicht gleich alles verändern, oft reicht es für sich ein paar Kleinigkeiten zu korrigieren.

Ich breue es nicht, selbst wenn es nicht gut gelaufen wäre dann immer noch besser als in der alten Klitsche zu bleiben!

 

Alles wird gut

Babas

 

  • Like 2
Geschrieben (bearbeitet)

Mit 39 Jahren Job gewechselt. 

Half einer Frau bei einer Fahrzeugpanne,  wurde dabei von einem Pkw überfahren,  auf der Standspur,  Fahrzeug , französisches Kennzeichen, war geklaut und Täter flüchteten anscheinend zu Fuß,  ich bekam nichts mit, war ohnmächtig. 

Jetzt Rentenbezieher und  Schwerbehindert.

Keinerlei Chance auf Schmerzensgeld oder ähnliches. 

Rente reicht gerade so zum Leben,   Gottseidank war die Wohnung schon bezahlt. 

 

Seither  den gefährlichsten Job  auf der Welt, den noch keiner überlebt hat :

RENTNER 

Bearbeitet von spondy
  • Sad 8
Geschrieben

Ich hab ein so genanntes privates Elitegymnasium besucht und auch einigermaßen brauchbar abgeschlossen. 

Es gibt etliche ehemalige Mitschüler, die sich damals nicht mit Ruhm bekleckert haben, aber heute dicke 6-stellig verdienen und da auch einen guten Job machen. Das aber natürlich mit entsprechendem Zeiteinsatz von 60-70 Wochenstunden. Sei ihnen gegönnt... ich hätte bei größerem Antrieb vermutlich auch so enden können, wollte ich aber nie.

Habe im öffentlichen Dienst trotz Unterhaltsverpflichtung ein auch noch für unnötigen Motorsport auskömmliches Einkommen und freitags ab eins mach ich meins... :sigh:

  • Like 3
  • Thanks 1
Geschrieben (bearbeitet)
Am 4.8.2020 um 19:56 hat PK-HD folgendes von sich gegeben:

IBei mir ging der Umstieg vor zwei Jahren vonstatten.

Ursprünglich Kfz-Mechatroniker nach dem Abi gelernt. Danach Maschinenbau studiert. Danach in einigen, teils größeren teils kleineren Buden mit teils größeren und teils kleineren Kunden gearbeitet.

Am Ende in einer kleineren Bude zu beschissener Entlohnung die Aufgaben von Vertrieb, Projektleitung und Konstruktion mit Personalverantwortung inne gehabt.

Hat mir dann so sehr gestunken (den ganzen shice mit agilem Projektmanagement blablub (alles längst vergessen) längst hinter mir gehabt), dass ich 2018 per Direkteinstieg für Mangelfächer in den Lehrerberuf in BaWü eingestiegen bin.

...

Bin jetzt noch ein Jahr im öffentlichen Dienst angestellt und werde danach verbeamtet auf Lebenszeit.

...

Wie gesagt, bisher nicht bereut.

Wer damit leben kann keine großen Gehaltssprünge mehr zu machen und sich mit A13/A14 zufrieden geben kann, dem kann ich diesen Umstieg nur empfehlen.

Aber ist natürlich auch nicht für jeden was, das ist auch klar. Wenn man keinen Zugang zu den kleinen Wichsern findet, dann gibt's schlechtes Klima in der Klasse.

Bis nächstes Jahr gibt's in BaWü noch eine Zulage für Direkteinsteiger in Mangelfächern, welches das Angestelltengehalt im öffentlichen Dienst auf nahezu A13 Besoldung hebt, wodurch der Wille zum Direkteinstieg gesteigert werden soll.

Sehr interessant. 

Wie wird in Bawü die fehlende Komponente Pädagogik gehandhabt? Bzw. hast Du da vorher ggf. was gemacht?

Ich habe eine sehr ähnliche Vita wie Deine und mit dem Gedanken gespielt dort aktiv zu werden.

Meine Frau ebenfalls, wobei man Sie als studierte Sozialwissenschaftlerin nicht verwenden wollte, da der Anteil an Pädagogik im Studium zu gering war und Ihre möglichen Fächer wohl auch nicht Mangelfächer sind. 

Ich hatte dann aus diesem Feedback heraus den Gedanken nicht weiter verfolgt, aber aufgrund der grandiosen Lage ist die Wirtschaft gerade logischer Weise unsexy. 

 

Bearbeitet von butze
Geschrieben
vor 29 Minuten hat butze folgendes von sich gegeben:

Sehr interessant. 

Wie wird in Bawü die fehlende Komponente Pädagogik gehandhabt? Bzw. hast Du da vorher ggf. was gemacht?

Ich habe eine sehr ähnliche Vita wie Deine und mit dem Gedanken gespielt dort aktiv zu werden.

Meine Frau ebenfalls, wobei man Sie als studierte Sozialwissenschaftlerin nicht verwenden wollte, da der Anteil an Pädagogik im Studium zu gering war und Ihre möglichen Fächer wohl auch nicht Mangelfächer sind. 

Ich hatte dann aus diesem Feedback heraus den Gedanken nicht weiter verfolgt, aber aufgrund der grandiosen Lage ist die Wirtschaft gerade logischer Weise unsexy. 

 

Man macht eine zweijährige Ausbildung. Allerdings ist man aber der ersten Minute vollwertiger Lehrer mit komplett eigenem Unterricht und vollem Gehalt. Während der Ausbildungsphase hat man im Schnitt einmal wöchentlich (am Anfang mehr, am Ende weniger) Lehrveranstaltungen im staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung.

Das Gleiche, was die Referendare auch besuchen. Nur ist es beim Direkteinstieg wohl etwas näher an der Berufspraxis und die stupide Theorielernerei rückt in den Hintergrund.

Die Lerninhalte erstrecken sich dabei von Schulrecht/Schulorganisation über Fachdidaktik in den beiden Unterrichtsfächern sowie Pädagogik hin zu pädagogischer Psychologie.

Mir persönlich ist der Kram sehr leicht gefallen weil icj irgendwie für den Job gemacht bin. Generell ist es aber wohl kein Hexenwerk da rein zu kommen. Die Bewerber, die pädagogisch eher weniger sinnvolle Maßnahmen in ihren Unterricht einbinden weil sie denken das wäre der Shit, die gehen normalerweise auch innerhalb des ersten Schuljahres wieder.

Zwei habe ich erlebt, die freiwillig aufgehört haben. Eine wurde gegangen weil sie einfach für den Job völlig ungeeignet war aber selbst von sich dachte sie sei die Pädagogin vom Dienst.

Die Ausbildung endet mit dem Bestehen der Prüfungen in den o.g. Fächern sowie den Prüfungslehrproben in Erst- und Zweitfach. Beim Referendariat spricht man vom zweiten Staatsexamen. Es ist am Ende genau das Gleiche. In der Mitte der Ausbildung erstellt man noch eine wissenschaftliche Arbeit, die sog. Dokumentation einer Unterrichtseinheit. Auch für diese ist mind die 4,0 gefordert.

Es ist alles in allem wie so eine Art duales Studium in einfacher Ausführung.

  • Thanks 1
Geschrieben
vor 23 Stunden hat Babas folgendes von sich gegeben:

Ich habe 20 Jahre in einem Laden (Industriekaufman) gearbeitet, in dem Kollegen hinhängen und sich selbst ins Rampenlicht zu stellen an oberster Stelle stand

Respekt für die Leidensfähigkeit. So lange hätt ich's nie ausgehalten. Ist in meiner Branche in mindestens jedem zweiten Betrieb so. Da es in den meisten Fällen nur einen Häuptling und sonst nur Indianer ohne weitere Zwischenebenen gibt, hat man meist direkten Kontakt zu einem Chef, der seit Jahrzehnten keine Kritik mehr gehört oder geduldet hat. Ein entsprechend verzerrtes Selbstbild ist dann der Normalfall. Meist sind die Hemmungen vor cholerischen Ausbrüchen schon vor Jahren gefallen. Von geworfenen Ordnern bis Prügelei der Senior-Partner hab ich wirklich schon alles erlebt. Das dumme ist nur, wenn Du dann in Vorstellungsgesprächen bei Branchenfremden Deine häufigen Arbeitgeberwechsel erklären willst, glaubt's Dir (verständlicherweise) niemand.

 

Einen Wechsel in die Berufsschule hab ich auch schon mal versucht, aber nur weil im Norden (auch) Mangel herrscht, heißt das noch lange nicht, dass man sich interessierte Quereinsteiger überhaupt nur ansehen würde. Da heißt es immer "schlimmer Fachkräftemangel, aber Abstriche bei der Bewerberqualität kämen nicht in Frage." In meinen Augen wie so oft pure Selbstbeweihräucherung selbstgefälliger Personalentscheider. Die Folgen ausbaden müssen natürlich andere. Ich kenne mehr Lehramtsabsolventen, die sich was ausserhalb der Schule gesucht haben, als andersrum.

Geschrieben

hab den interessanten Thread verfolgt.

echt witzig... genau solche Gedanke hege ich seit ich 35 bin. Raus aus dem Kack...!

 

Mein ExArbeitgeber hat mir dann die Entscheidung "leicht" gemacht. Er hat die GMBH vor die Wand Anfang 2019 gefahren. Zu ihm hat sich die 17 Jahre Betriebsangehörigkeit in eine Freundschaft entwickelt. Habe ihm privat u geschäftlich immer den Rücken freigehalten. Klar, ich habe nicht schlecht verdient, schöne Dienstwägen gefahren usw. ABER ich habs gemacht weil ich so bin, wie ich bin. mit 100 Prozent dabei und das war dann schlussendlich mein Verhängnis. Belogen mit ca. 3 fehlenden Gehältern musste ich erfahren, dass Er wohl die Firma platt gemacht hat. JA ich habe es Ende 2018 gemerkt, dass gar nichts mehr mit ihm zu wuppen ist. Er schob es auf die Scheidung usw... Half mir aber nix, den es hiess immer, es ginge weiter.

 

im Februar hab ich dann wegen der fehlender Kohle, trotz Versprechungen per Whatsapp, ans Tel ging er nicht mehr, die Handbremse gezogen und ich mich SOFORT nach was neuem Umgesehen. Ich hatte Glück, zum 1.3.2020 hatte ich was Neues, quasi Neuland und das mit 44 Jahren. hätte ich nie geglaubt, dass es mich so treffen würde.

Somit absoluter Neuanfang. 

 

Genau zu dieser Zeit, der Unsicherheit. Haus, 2 Kinder usw, kommt dann doch nachts im Bett ins Grübeln. Bleibt man in der Branche, was möchte man mindestens verdienen, wird sowas bezahlt usw. Bin ich mit 44 zu alt?

Und dann freut man sich über die Zeit des Zivildienstes, ich meine 350 DM gab es. man fuhr zu alten dankbaren Leuten zum Pflegen, Kochen, Waschen und auf deutsch Popo-Abwischen, was man halt bei r Caritas im mobilen Pflegedienst machen muss. Und dachte, FUCK, genau sowas wäre genau der Job mit dem ehrlichen Feedback ...

Ich denke aber das ist romantisches Gedankengut einer "alten" Zeit oder besser einer Erfahrung, die es jetzt in dem Bereich so auch nicht mehr gibt. 

 

Kohle, Kohle, Kohle... und das wird nicht besser. 

 

Ich hatte Glück, mein wohl guter Ruf in der Branche und bei bestimmten wichtigen Leuten, gab meinem jetztigen Chef den Trigger, mich ins Boot zu holen. Es hätte mich wirklich schlechter Treffen können und man sieht, nichts ist sicher, egal ob Weib, Gesundheit oder Job. Vom scheiss Geld rede ich jetzt allein wegen WIRECARD nicht... 

Man muss auch Bedenken, ich würde für meine Familie auch beim MAC am DriveIn arbeiten, gut das mit dem 20 Euro Strassenstrich am Bahnhof wäre jetzt zu weit gedacht.

 

Man lebt nur einmal und komplett verbiegen, geht an keinem spurlos vorbei. Deswegen bin ich auch froh, eine Vespa (für andere hässlich) zu besitzen. Wenn alles kracht. geh ich hin und schraube. Natürlich bin ich auch stolz auf meine 2 kinder, nur da möchte man als Familienvater immer Stärke zeigen. Da heul ich lieber zusammen mit meiner Vespa im Carport hahah :)

 

so schönen Sonntag, das Leben geht weiter, also Grinsen und IMMER freundlich sein. 

Geschrieben (bearbeitet)

Will sagen du hast dich völlig unterschätzt was du in der Branche wert bist? 
Dein neuer Chef lacht sich ins Fäustchen weil er dich viel zu günstig eingekauft hat?

 

 Was meinst du mit „ Deswegen bin ich auch froh, eine Vespa (für andere hässlich) zu besitzen.“ ?

Für wen ist denn eine Vespa hässlich?

Bearbeitet von Crank-Hank
Geschrieben
Am 4.8.2020 um 22:07 hat Steuermann folgendes von sich gegeben:

Andererseits weiß ich nicht, ob ich bei dem, was man manchmal so an Arbeitgebern trifft, überhaupt noch als Angestellter geeignet bin. 

 

 

Genau diese Gedanken gingen mir auch vor einigen Jahren durch den Kopf, aber der Reihe nach. Ich finde es unglaublich spannend und interessant zu lesen, dass hier so viele mit Ü40 über einen beruflichen Neuanfang nachdenken. 

 

Um das Thema Entlohnung und Zufriedenheit nicht erneut aufzuwärmen, möchte ich nur noch kurz auf Herzberg verlinken: https://de.wikipedia.org/wiki/Zwei-Faktoren-Theorie_(Herzberg)

 

Bei mir war es seinerzeit die Ausbildungszeit, die mich zum Schritt in die Selbständigkeit "gedrängt" hat. Unser Chef stauchte uns als Azubis regelmäßig zusammen, wenn wir nicht tausend Mark abrechenbare Arbeitszeit pro Woche vorweisen konnten. Mit Ü30 bzw. nach bestandenem Berufsexamen war ich Alleinverdiener und mein Konto näherte sich nach Begleichung der Lehrgangsgebühren dem Limit. Daher entschied ich mich seinerzeit für eine finanziell überschaubare Selbständigkeit als "Einzelkämpfer". Der Vergleich von "Steuermann", dass man beim Schritt in die Selbständigkeit Gefahr läuft eine Durststrecke nur schwer vom Beginn des Absaufens unterscheiden zu können, kann ich nur beipflichten.

 

Der Preis für meine Selbständigkeit als "Krauterer", besteht jedoch darin, dass ich weniger verdiene als berufsüblich. Dafür bin ich mein eigener Chef und trage auch keine finanzielle Verantwortung für Arbeitnehmer. 

 

Anfang 40 begannen dann auch meine "Wechseljahre" und ich beschloss für mich, dass doch jetzt der Zeitpunkt sein müsste, an dem ich mir endlich alles leisten könnte, was ich mir schon immer für "später" aufgespart habe. Dieses Vorhaben scheiterte schon schnell am noch offenen Immobilienkredit in Kombination mit meinem Kontolimit ;-)Gleichzeitig kam in mir auch der Gedanke auf, dass ein beruflicher Neubeginn neben einem höheren Einkommen doch die Routine durchbrechen würde und dem Leben neue Würze geben könnte. Ich überlegte also ob ich eine Zusammenarbeit mit Kollegen beginnen sollte oder vielleicht sogar ins Anstellungsverhältnis wechseln sollte. Selbst über den Wechseln in einen berufsnahen Job dachte ich seinerzeit nach. Durch Gespräche mit verschiedenen angestellten Kollegen, wurde mir aber schnell klar, dass ich mir diese Arbeitsbedingungen in keinem Fall mehr freiwillig antun möchte.

 

Heute bin ich froh, dass ich keinen Rundumschlag gemacht habe. Auch meine Sinnfrage habe ich vom beruflichen in den außerberuflichen Bereich verschoben. Oder mal direkt gesprochen, wird doch jedem irgendwann klar, dass wir alle sterben werden und unsere Zeit somit endlich ist. Natürlich kann ein Beruf hier ein Stück Sinn vermitteln, aber mir alleine war und ist dies zu wenig. Davon abgesehen werde ich wohl in weniger als zwanzig Jahren in Rente gehen und was gibt mir danach noch einen Sinn.

 

Fazit: Ein Berufswechsel mit Ü40 kann viele Gründe haben, aber wenn man den Thread so durchliest, ist es doch meist eher der Wunsch aus dem Hamsterrad auszubrechen oder sich eines zu suchen, dass einem weniger Beschwerlichkeit verspricht. Solange wir aber noch im Hamsterrad laufen, stehen wir voll im Leben, egal wie wir hier im Alltag immer wieder aufs neue Verletzungen, Kränkungen oder Enttäuschungen hinnehmen müssen oder anderem Stress ausgesetzt sind. Ich versuche mir immer wieder mit dem Titel eines Schlagers selbst zu sagen: "Heute beginnt der Rest Deines Lebens" und ich möchte von der mir noch verbleibenden Zeit möglichst viel so verbringen , dass ich beim Abgang nicht bereuen muss etwas verpasst oder falsch gemacht zu haben.

  • Thanks 1
Geschrieben

Mal ne Frage an die Arbeitszeitverkürzer..... wie habt ihr das gelegt? 35h z.Bsp.   Mo-Fr 8h und Freitags dann ab Mittags weg? Oder jeden Tag ne Stunde weniger? Über sowas grübel ich ab und zu mal nach.....um einfach etwas mehr Freizeit zu haben....

Geschrieben
vor 11 Minuten hat dorkisbored folgendes von sich gegeben:

Mal ne Frage an die Arbeitszeitverkürzer..... wie habt ihr das gelegt? 35h z.Bsp.   Mo-Fr 8h und Freitags dann ab Mittags weg? Oder jeden Tag ne Stunde weniger? Über sowas grübel ich ab und zu mal nach.....um einfach etwas mehr Freizeit zu haben....

 

Seit 01.08. rückgestuft von 40+ auf strenge 36.

Das sind 10%, die ich mir ab Freitag Mittag gönne.

Die 10% verlorenes Gehalt tun dabei durchaus weh, aber wir wurden nicht gefragt.

Geschrieben

Arbeitszeitverkürzung ist das nächste was ich in Angriff nehmen werde.

Denke da auch über den Montag als den Freitag nach, da dieser ja eh nur ein "halber Tag" ist.

Sollte hier in der neuen Firma ja dann auch eher funktionieren als in der Alten.

 

Bleibt spannend!

 

Geschrieben
vor 17 Minuten hat dorkisbored folgendes von sich gegeben:

Mal ne Frage an die Arbeitszeitverkürzer..... wie habt ihr das gelegt? 35h z.Bsp.   Mo-Fr 8h und Freitags dann ab Mittags weg? Oder jeden Tag ne Stunde weniger? Über sowas grübel ich ab und zu mal nach.....um einfach etwas mehr Freizeit zu haben....

Das dürfte eine Frage der Branche, des Verhandlungsgeschicks und der Möglichkeiten sein.

Wenn z.B. in einer Firma alle weniger arbeiten können, wenn die Firma nicht ihre Erreichbarkeitszeiten verkürzt, logischerweise nicht alle Freitags oder Montags frei machen.

Geschrieben

geht mir jetzt weniger um "was ist möglich" (denn das weiß ich hier ja schon) sondern eher um Erfahrung "was ist sinnvoll".

 

Jeden Tag ne Stunde weniger is für mich zum Beispiel albern....da Gewinn ich nix an Zeit....und mit ner eventuellen Überstunde dann sowieso nicht......Würde wenn dann halt auch eher den Freitag zurecht streichen.....

Geschrieben

Generell wäre eine 4 Tage Woche für mich besser da der Pendel-Anteil sich sonst erhöhen würde. Wegen 4h komme ich am Freitag nicht rein. Montag ist denke ich generell besser weil's am Freitag weisse gibt [emoji6] und die meisten wohl wenn dann freitags frei nehmen.

Geschrieben

Ich wollte ursprünglich auch den Montag frei machen.
Hab das zum Glück nicht im Vertrag festgelegt, wann ich "weg" bin.

Es hat sich mittlerweile eingependelt das ich Montags und Freitags um 12 Uhr abhaue. Die restlichen Stunden (32h in Summe) verteile ich je nach Gusto und Tagesform.
Zum Glück bin ich in meinem Job da flexibel und meine Kollegen juckts auch nicht.
Ziemlich perfekt so für mich.

Geschrieben
vor 25 Minuten hat Barnosch folgendes von sich gegeben:

Ich wollte ursprünglich auch den Montag frei machen.
Hab das zum Glück nicht im Vertrag festgelegt, wann ich "weg" bin.

Es hat sich mittlerweile eingependelt das ich Montags und Freitags um 12 Uhr abhaue. Die restlichen Stunden (32h in Summe) verteile ich je nach Gusto und Tagesform.
Zum Glück bin ich in meinem Job da flexibel und meine Kollegen juckts auch nicht.
Ziemlich perfekt so für mich.

 

Wow, hört sich sehr gut an!

Geschrieben
vor einer Stunde hat dorkisbored folgendes von sich gegeben:

Jeden Tag ne Stunde weniger is für mich zum Beispiel albern....da Gewinn ich nix an Zeit....und mit ner eventuellen Überstunde dann sowieso nicht......Würde wenn dann halt auch eher den Freitag zurecht streichen..

 

Ich hatte 10 Jahre Mo-Do 7-15:15 und Freitags 7-12:15 Uhr

Das war schon ziemlich das optimalste was mir mit 35 Std. passieren konnte.

Geschrieben

Danke für die offenen Worte. Hilft schon bei der Neuorientierung.

vor einer Stunde hat Rote PV folgendes von sich gegeben:

Ich überlegte also ob ich eine Zusammenarbeit mit Kollegen beginnen sollte

Das da hab ich nämlich grad hinter mir und dabei ne mächtige Stange Geld verloren. Aus "Nachfolge" wurde ganz schnell "Untermiete mit Hausmeisterservice" und Corona gab sein übriges. Da mach ich doch erstmal wieder allein weiter, was dann zwar auch zu "berufsuntypischem" (wobei ich mir da auch nicht mehr so sicher bin) Einkommen aber auch zu völliger Freiheit und all ihren Konsequenzen führt. Da denkt man halt schon mal drüber nach, ob die Sicherheit von A8 bis A13 nicht auch ne feine Sache wäre..

Geschrieben
vor 42 Minuten hat sucram70 folgendes von sich gegeben:

 

Ich hatte 10 Jahre Mo-Do 7-15:15 und Freitags 7-12:15 Uhr

Das war schon ziemlich das optimalste was mir mit 35 Std. passieren konnte.

 

das glaub ich....hier is Start aber 8 Uhr.... und da kann ich auch nix rütteln

Geschrieben
vor 1 Stunde hat Steuermann folgendes von sich gegeben:

Da denkt man halt schon mal drüber nach, ob die Sicherheit von A8 bis A13 nicht auch ne feine Sache wäre..

 

Eigentlich kommen einem doch diese Gedanken meist ab Dezember bis in den Frühling hinein. Und wenn dann alle Altfälle mit erheblicher Verspätung und Zwangsgeldandrohungen abgearbeitet sind, freut man sich doch wieder seines Lebens, obwohl man genau weiß, dass es keine 12 Monate mehr dauert, bevor das Hamsterrad wieder auf Hochtouren dreht.

 

Ich habe noch nie eine Zusammenarbeit mit Kollegen gewagt, verstehe aber gut was Du meinst. Die Halbwertszeit liegt ja leider oft bei 2-3 Jahren und einer zahlt in den meisten Fällen darauf.

Geschrieben

seit 17 jahren jetzt eine 4 tage woche mit 34 stunden, meine freundin freut sich ab nächstes jahr auf ein 28 stunden woche mit vier tagen, aber die verdient dann immer noch das doppelte von mir, aber egal.

Geschrieben
vor 11 Stunden hat Crank-Hank folgendes von sich gegeben:

Will sagen du hast dich völlig unterschätzt was du in der Branche wert bist? 
Dein neuer Chef lacht sich ins Fäustchen weil er dich viel zu günstig eingekauft hat?

 

 Was meinst du mit „ Deswegen bin ich auch froh, eine Vespa (für andere hässlich) zu besitzen.“ ?

Für wen ist denn eine Vespa hässlich?

Mir ging's nie ums geld. Will sagen, dass ich froh bin im Alter nen job gefunden zu haben und nie gedacht habe dass man echt schnell raus aus der Routine gekickt wird

 

Nix ist sicher. Uuund die wiesen der anderen ist meistens grüner, manchmal ist alles gar nicht soooo schlecht

 

Mit hässlich keine Ahnung. Ich glaub ich war auf Frühschoppen pegel.

 

Meine Vespa ist wunderschön

Geschrieben
vor 2 Stunden hat bigern folgendes von sich gegeben:

seit 17 jahren jetzt eine 4 tage woche mit 34 stunden, meine freundin freut sich ab nächstes jahr auf ein 28 stunden woche mit vier tagen, aber die verdient dann immer noch das doppelte von mir, aber egal.

Alles richtig gemacht.

Geschrieben

Seit über 2 Jahren nur noch 4 Tage/Woche. Die netto-Summe, die mir dadurch entgeht, ist deutlich niedriger als die Summe, die ich nennen würde wenn mich jemand fragt: Was sind Dir 4 Tage Lebenszeit wert? 

 

Jedes Wochenende lang. Das fühlt sich auch nach 2 Jahren noch an wie ein Urlaubswochenende. 4/3 statt 5/2 ist so ein Unterschied in der Lebensqualität, dass ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, jemals wieder 5 Tage zu arbeiten. 

Klar, Urlaubszeit, kranke Kollegen,... dann kommt das natürlich mal vor. Ist dann aber auch echt zäh :)

 

Abenteuer mit Selbständigkeit und so hatte ich "als ich jung war" genug. Jetzt will ich eher was, was mich nachts gut schlafen lässt, und was ich um 18.00 an der Tür abgebe, als einen "Identifikationsberuf". 

 

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