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Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Meine Erzeuger haben sich getrennt als ich 3 war.

Nach einer Zeit existierten vom Vater nur noch Bilder,

keine Erinnerungen mehr. Ich schätze, das war meine

Inspiration. 

 

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Hätte schlimmer kommen können...... :cool:

  • Like 2
Geschrieben

Ich wollte ein kleines Zweirad mit dem man zur Not drei Kisten Bier auf einmal transportieren konnte. Und das ging halt m.E. nur mit der Vespa. Einmal gemacht mit meiner 50er, dass ich dabei die Hinterradbremsenicht bedienen konnte, hatte ich nicht bedacht....:-D

Geschrieben (bearbeitet)

Mit 15, als Nena noch Haare unter den Achseln hatte und zur Neuen Deutsche Welle zählte, die seinerzeit wie ein Tsunami übers Volk kam, besaß ich ein Fahrrad aus Stahl (!) mit einer Torpedo-3-Gang-Schaltung.

Stört Euch nicht an den Begrifflichkeiten, Ihr sehr veehrten Leser oder "follower" aus der Zeit der "krassen Social Media", die Euch fremd und veraltet vorkommen mögen, was auch zutreffend ist.

 

Sehnsüchtig schielte ich seinerzeit nach einem Mofa, was es mir ermöglicht hätte, die 6 km zu einem Gymnasium in der nächsten Kleinstadt am Rande des Schwarzwaldes leichter zu absolvieren und damit dann in der kleinen Gruppe der Zigarette rauchenden Outlaws noch weiter aufzusteigen.

 

Da weder Ferienjobs (das waren sklavenartige Tätigkeiten die man in den sog. "Großen Ferien" annahm, um sich für einen Hungerlohn in einer längst vergessenen Währung sechs Wochen lang den Arsch aufzureißen) noch Fronarbeiten bei den Eltern das Taschengeld derart aufzubessern in der Lage waren, als dass ich mir so ein Mofa hätte leisten können, lehnte wie durch ein Wunder eines Tages ein völlig demoliertes und verbasteltes Mofa in herkules-gelb am Zaun meines Elternhauses.

 

Es schien so, wie wenn sich jemand dieses Fahrzeugs, nachdem derjenige es buchstäblich zu Schrott und in den Ruin gefahren hatte, einfach durch Eigentumsaufgabe entledigt hatte.

Es war noch diese Zeit, als niemand etwas dabei fand, wenn man seine gefüllten Altölfässer oder nicht mehr zu gebrauchenden Hausratartikel, nicht bei ebay-Kleinanzeigen entsorgte, sondern im städtischen Forst oder dort, wo diese einem aus der Hand fielen.

 

Nicht dass man sich diese Zeit in dieser Beziehung heute zurück wünschen würde, aber es bescherte mir das heißbegehrte Mofa.

 

Ich zerrte das leicht angerostete Ding, aus dem ein Kabelsalat heraus hing, mit viel Mühe in den elterlichen Schuppen und malte mir aus, wie ich das Mofa mit Hilfe meiner fiesesten Kumpels wieder zum Laufen bringen könnte.

Die Freude über den Fund war riesengroß und relativierte die Sorge über die am nächsten Tag anstehende Mathe-Klausur immens, auch wenn ich notentechnisch im laufenden Schuljahr zwischen Note 4 und 5 - wie auch in Chemie - stand, und wie üblich nicht gelernt hatte.

 

Am nächsten Tag versaute ich gekonnt die Mathe-Klausur und war in der Lage das Ergebnis mit 100%iger Verlässlichkeit vorherzusagen. 

Als ich nachmittags wieder zu Hause angekommen war, wollte ich sofort im Schuppen meinen Fund weiter genießen. Kaum hatte ich die Schuppentür aufgerissen, blickte ich auf Spaten, Schaufeln und eine Schubkarre, aber nicht auf MEIN Mofa. Wie sich später herausstellte, hatte mein Vater, der nichts davon hielt, dass sein Sohn motorisiert und noch dazu mit so einem Schrotthaufen, der ihm gar nicht gehörte und den jemand sicherlich nur versehentlich bei uns am Zaun VERGESSEN hatte (na klar), herum fahren sollte, als treusorgender Bürger die Polizei informiert. Die Beamten hatten das Gefährt sichergestellt und gleichzeitig mein Vater auf die Frage "Wollen Sie, falls sich niemand als Eigentümer ausfindig machen lässt, Anspruch auf das Mofa erheben, mit "Auf gar keinen Fall" geantwortet. Hinzu kam einige Tage später die Note 5- in besagter Matheklausur.

 

Diese Begebenheit (die Sache mit dem Mofa, nicht die Matheklausur!) führte in der Folge bei mir zu einer posttraumatischen Belastungsstörung, die bis 1998 andauerte und mein Leben in Höhen aber auch in Tiefen beförderte.

 

1998 wachte ich eines Morgens auf und mir war sofort klar, dass ich eine Vespa haben müsste und zwar eine Vespa Rally. Ich kaufte aus dem Stand eine Rally aus Italien, restaurierte so weit ich konnte und mit fremder Hilfe die Vespa, machte nun endlich und nur für die Rally den Motorradführerschein und bin seitdem ein vollkommen anderer Mensch.

Das was mein Vater seinerzeit hatte zu verhindern versucht, lebe ich nun heute umso mehr aus und kann mir niemals vorstellen, dass diese Leidenschaft eines Tages keine Bedeutung mehr für mich haben kann.

 

Herzlichen Glückwunsch zum 75.

 

Bearbeitet von Dirk Diggler
  • Like 15
  • Thanks 5
Geschrieben

Mit großer Begeisterung habe ich vorherigen Beitrag gelesen und viele Parallelen zu meiner Jugend feststellen müssen. Selbige Mathematiknote, die gelbe Hercules muss in meinem Lebenslauf lediglich durch eine blaue Ciao ersetzt werden. 

 

Abweichend der posttraumatischen Belastungsstörung und der Findung zur Vespa als Eigentherapie war meine Begeisterung zur Vespa eine völlig andere.

 

Seit ich denken kann stand in der elterlichen Garage immer eine Vespa. Mir ist die Liebe zu diesen eigenartigen Gefährten quasi in die Wiege gelegt worden und in real vorgelebt worden. 

 

Somit war es eine Selbstverständlichkeit, dass ich ab dem 16. Lebensjahr 1983 eine V50 spezial besessen habe. 

 

Jeden Samstag haben Papa und ich unsere Vespas liebevoll mit dem Schwamm einschamponiert, mit dem Wasserschlauch abgespritzt und sorfältigst mit dem Echtleder trocken gewischt. Als Sahnehäubchen wurde eine hauchdünne Schicht ordentlich stinkendes Flüssigwachs aufgetragen und bei einer kalten Flasche Schultheiß mit einem Wattebällchen aus Mutters Schminkkoffer auspoliert. 

 

Dieses samstägliche Ritual haben Papa und ich über viele Jahre beibehalten. 

 

Mittlerweile besitze ich ein paar mehr dieser komischen Vespas. Eines ist aber schon jetzt sicher. Die Liebe zu den Teilen nehme ich genau wie Papa mit ins Grab. 

Ich hatte eine tolle Jugend. 

 

Herzlichen Glückwunsch zum 75.

 

 

  • Like 4
Geschrieben

Ich habe mir bisher nur einmal eine Vespa gekauft. Das war, nachdem ich mit der Lambretta auf schwarzem Eis weggerutscht bin. Dazu war mir die Lambretta zu schade. Ich wollte einen Roller wie einen Golf 2.

Ich habe mir dann eine PX gekauft. 

  • Like 3
  • Haha 4
Geschrieben (bearbeitet)
17 hours ago, Arthur said:

Meine Erzeuger haben sich getrennt als ich 3 war.

Nach einer Zeit existierten vom Vater nur noch Bilder,

keine Erinnerungen mehr. Ich schätze, das war meine

Inspiration. 

 

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Hätte schlimmer kommen können...... :cool:

 

Bei mir saß sogar die Omma schon auf ner Vespa:

 

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(Hier im Bild aber Vatter und Onkel)

 

Was aber nachhaltig beeindruckt haben muss, denn Vatter dann später auf anderem Fabrikat:

 

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Mit dem Stuhl hat er dann in den frühen 60ern meine Mama aufgerissen.

Nachdem Frau und anschließend Kinder einen Bürgerkäfig erforderten, lag die Rollerei dann bis vor 13 Jahren bei ihm brach - um im Alter von 70 Jahren dann wieder auf den Bock zu steigen:

 

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(leider hat er ihn entgegen meines Ratschlages komplett neu lackieren lassen:crybaby::wallbash:

 

Somit sollte die genetische Vorbestimmung hinreichend dokumentiert sein!

Bei mir wurde die Roller Leidenschaft nahezu Zeitgleich mit dem @Kotzerider und @issolaM gezündet... Das muss so im Jahr 88/89 gewesen sein.

Erstmotorisierung war aber eine grüne Mofa (auf dessen Typ ich grad nicht komme; Motobecane?!?), die als erste Amtshandlung ihres Auspuffes beraubt wurde und so - selbstverständlich ohne Führerschein - durch den Ort pilotiert wurde :-D

Zu dieser Zeit begab es sich, dass durch die Straße, wo der KR wohnte und wir uns täglich aufhielten, jeden Tag ein "großer Nachbar" (Thorsten G.) mit seiner Apfelgrünen P80X mit weißen Backen-/Gepäckfachgummis und großen weißen Klebebuchstaben GB plus Union-Jack Aufkleber durch fuhr.

Da war für KR sofort klar, dass eine Vespa her musste, die - aufgrund des Zarten Alters von knappen 15 - also folgerichtig eine rote Vespa Bravo Mofa war!

Ab diesem Zeitpunkt war die Markenbindung abgeschlossen.

Die erste Karre (rote P80X, die sofort "fachmännisch" zum schwarzen Edel-Stuhl umgeschraubt wurde),

 

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die 1991 dann in mein (motorisierten) Fuhrpark aufgenommen wurde und diesen begründete, befindet sich heute noch in meinem Besitz - ist der Roller aus meinem Avatar und mein GSF-Nick Namensgeber und soll dieses Jahr nach ca. 7 Jähriger Pause endlich wieder auf die Straße :inlove:

 

Eintritt mit oben genannten Protagonisten in den Vespa-Club Hannover besiegelte die Markenzugehörigkeit (zumindest bei mir) bis heute!

 

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(Kotzerider, ich, issolaM)

 

 

Bearbeitet von wasserbuschi
  • Like 4
Geschrieben

 Eigentlich hätte ich ja bereits mit 16 ganz gerne eine Vespa gehabt. Aber meine Eltern, vor allem mein Vater, waren überzeugte Autofahrer. Etwas zu fahren, was 2 Räder hatte, und schneller als ein Mountainbike war, hielten sie für einen suizidalen Akt. Daher war das damals nicht so wirklich machbar. 

 

Zwischen Abi und Studienbeginn habe ich dann ziemlich viel gearbeitet, und von dem Geld einen Motorradführerschein gemacht. Am liebsten hätte ich mir eine Ducati Monster gekauft, die damals brandneue Kawasaki ER5 hätte es notfalls auch getan. Aber an so etwas war nach einer im zweiten Anlauf bestandenen Führerscheinprüfung und unzähligen langen, schmutzigen und teuren Partys nicht zu denken. Ein Bekannter von mir, der auf Raves heimlich XTC verkaufte, wusste von meinem Dilemma und bot mir einen Job als Drogendealer an. Ich lehnte dankend ab. Ein Kumpel, mit dem ich zusammen in der Fahrschulen war, befand sich in derselben Situation wie ich. Er hatte sich kurzerhand eine 250er MZ gekauft. Wenn er seine Kiste abstellte, wurde er häufig von Gummistiefeln tragenden Wendeverlierern vollgequatscht, dass "domols" ja schon "nicht alles schlecht" war. Aber immerhin hatte er ein Motorrad. 

 

Eine MZ wäre mir entschieden zu hässlich gewesen. Es musste ein Moped her, dass genauso billig, genauso günstig im Unterhalt, aber trotz allem cool war. Beim Blick in eines jener Anzeigenblätter, die ein mal pro Woche erschienen (die Älteren erinnern sich vielleicht noch an den "heißen Draht"), fiel mir eine PX auf, die für ein paar hundert Mark in unserer Gegend inseriert war. Gekauft, übern TÜV geschraubt und den Sommer genossen :-D:thumbsup:

 

Aus dem eigentlich als Übergangslösung gedachten Roller ist dann ein neues Hobby geworden. Motorräder habe ich seitdem immer mal wieder gehabt, gefahren, und irgendwann wieder verkauft. Aber so zwei bis vier Vespas habe ich seitdem immer. 

  • Like 1
Geschrieben (bearbeitet)

HAPPY B Day liebe Vespa und vielen Dank für nun schon 20 Jahre glücklich sein :cheers:

Ein kleines Stückchen der Geschichte aus dem Flussbett der Isar hängt bei mir in der Garage an der Wand!

 

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Bearbeitet von fritzomatic
Geschrieben

Inspiriert durch @wasserbuschis tollen Bildern reiche ich auch noch ein paar nach. Irgendwann hatte ich sie schon einmal gepostet, passt hier aber wunderschön rein.

 

Mein Vater im Mai 1958 mit seiner GS3. Der originale Kaufvertrag ist noch vorhanden.

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Seine damalige Freundin kurz bevor er meine Mutter kennenlernte...Sie hat ihn damals verlassen weil er "nur" Vepa fuhr...blöde Kuh

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ein paar Monate später...pimpen im Stil der damaligen Zeit

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Papa 1958

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Papa 2012

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1987

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ein Jahr zuvor, man beachte die farblich passenden Schlappen

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Jogi67 im Jahre 1994, der Roller kam wegen Rost nicht mehr durch den TÜV. Eine Woche später bekam er nach einer kleinen Auffrischung endlich die begehrte Plakette.

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Papa kurz vor seinem Tod. Obwohl er mir den Roller schon lange Zeit vorher vermacht hat und er selber nicht mehr gefahren ist liebte er es daran herumzuschrauben.

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Meine Tochter 2007

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aktuell 2021 

P150X Bj.05/79 bis auf den Rahmen alles O-Lack. Mein absoluter Lieblingsroller den ich für kein Geld der Welt hergeben würde.

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  • Like 20
Geschrieben
vor 1 Stunde hat Beatnik66 folgendes von sich gegeben:

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Einer, sicherlich nicht nur meiner Gründe, mir 82 meine erste PX zu kaufen.

 

Manchmal frage ich mich ja, ob es zwei Quadrophenia-Filme gab, und ich eventuell den falschen gesehen habe. ;-)

Mir kam der Film eher wie eine beißende Kritik an den Jugendsubkulturen der damaligen Zeit vor, als dass er einen dazu animiert hätte, sich eine Vespa zu kaufen, oder gar Mod zu werden. Immerhin ist Jimmy in den Tod gesprungen, nachdem er an der sinnlosen Gewalt und dem substanzlosen Gehabe der Mods und Rocker verzweifelt ist. Das macht ihn ja nicht unbedingt zur Identifikationsfigur. 

Geschrieben
vor 8 Minuten hat kuchenfreund folgendes von sich gegeben:

 

Manchmal frage ich mich ja, ob es zwei Quadrophenia-Filme gab, und ich eventuell den falschen gesehen habe. ;-)

Mir kam der Film eher wie eine beißende Kritik an den Jugendsubkulturen der damaligen Zeit vor, als dass er einen dazu animiert hätte, sich eine Vespa zu kaufen, oder gar Mod zu werden. Immerhin ist Jimmy in den Tod gesprungen, nachdem er an der sinnlosen Gewalt und dem substanzlosen Gehabe der Mods und Rocker verzweifelt ist. Das macht ihn ja nicht unbedingt zur Identifikationsfigur. 

Du hast vielleicht einfach nicht richtig zugeguckt. Beißend kritisch ist da gar nix. Jimmy springt nicht in den Tod, sondern lässt Ace's Vespa über die Klippe gehen. Frustriert war er, weil ihn die Mädels nicht wirklich rangelassen haben, Gewalt fand er sinnlos, weil er immer eine aufs Maul gekriegt hat und substanzloses Gehabe - ja mein Gott... ist das nicht üblich bis heute?

  • Like 3
Geschrieben
vor 11 Minuten hat kuchenfreund folgendes von sich gegeben:

 

Manchmal frage ich mich ja, ob es zwei Quadrophenia-Filme gab, und ich eventuell den falschen gesehen habe. ;-)

Mir kam der Film eher wie eine beißende Kritik an den Jugendsubkulturen der damaligen Zeit vor, als dass er einen dazu animiert hätte, sich eine Vespa zu kaufen, oder gar Mod zu werden. Immerhin ist Jimmy in den Tod gesprungen, nachdem er an der sinnlosen Gewalt und dem substanzlosen Gehabe der Mods und Rocker verzweifelt ist. Das macht ihn ja nicht unbedingt zur Identifikationsfigur. 

Du hast recht, es gab aber auch ein disperates Lebensgefühl in der Zeit so das man sich dem Antiheldentum doch sehr nahe fühlte. Stichwort Punk, zurück zum Beton!

Geschrieben
vor 3 Minuten hat pötpöt folgendes von sich gegeben:

Du hast vielleicht einfach nicht richtig zugeguckt. Beißend kritisch ist da gar nix. Jimmy springt nicht in den Tod, sondern lässt Ace's Vespa über die Klippe gehen. Frustriert war er, weil ihn die Mädels nicht wirklich rangelassen haben, Gewalt fand er sinnlos, weil er immer eine aufs Maul gekriegt hat und substanzloses Gehabe - ja mein Gott... ist das nicht üblich bis heute?

Klasse leider sind meine Likes verbraucht :thumbsup:

Geschrieben
vor 12 Stunden hat Skawoogie folgendes von sich gegeben:

Ich habe mir bisher nur einmal eine Vespa gekauft. Das war, nachdem ich mit der Lambretta auf schwarzem Eis weggerutscht bin. Dazu war mir die Lambretta zu schade. Ich wollte einen Roller wie einen Golf 2.

Ich habe mir dann eine PX gekauft. 

Flunker hier nicht rum. Ich kenn dich auf ner Cosa in Nato Oliv. So, jetzt weiß es die ganze Welt!

  • Haha 3
Geschrieben (bearbeitet)
Am 23.4.2021 um 21:07 hat kuchenfreund folgendes von sich gegeben:

 

Manchmal frage ich mich ja, ob es zwei Quadrophenia-Filme gab, und ich eventuell den falschen gesehen habe. ;-)

Mir kam der Film eher wie eine beißende Kritik an den Jugendsubkulturen der damaligen Zeit vor, als dass er einen dazu animiert hätte, sich eine Vespa zu kaufen, oder gar Mod zu werden. Immerhin ist Jimmy in den Tod gesprungen, nachdem er an der sinnlosen Gewalt und dem substanzlosen Gehabe der Mods und Rocker verzweifelt ist. Das macht ihn ja nicht unbedingt zur Identifikationsfigur. 

So unterschiedlich nimmt man diesen Film wahr.

 

Ich habe den Film im Laufe von ca. 25 Jahren sicher 40x angesehen. An einem verregneten Wochenende, wenn die Dame meines Herzens mal wieder ihre Mutter im weit entfernten OWL besucht, kaufe ich gerne einen Kasten eines meiner vielen Lieblingsbiere, zwei Tüten Peperoni-Chips und knalle mich in der Unterhose aufs Sofa und lege zuvor die gute alte DVD mit Quadrophenia ein.

 

Und jedes Mal ist die Faszination identisch, wohl weil ich es mit Hilfe des Biers schaffe, ganz in die Atmosphäre des Films einzutauchen. Ich bin dann wirklich Jimmy und ich bekomme Gänsehaut, wenn ich The Who höre und dann die ganze Meute Richtung Brighton auf den Rollern fährt.

 

Und als ich 2007 mit ein paar wirklich tollen Freunden mit Rollern von Dover Richtung Isle of Wight über Brighton fuhr, ging ein Traum in Erfüllung, als wir den Strand betraten und vor meinem geistigen Auge die hölzernen Liegestühle auf den Rücken der Rocker zersplitterten.

 

Natürlich, es ist "nur" ein Film. Und an Phantasie hat es mir nie gemangelt. Trotzdem will ich unbedingt glauben, dass es genauso war.

Stef und ich, im Hinterhof. Und dann mit Ace im Polizeiauto. Die ganzen Pillen. Und mit nem Hammer auf die Zündkerze prügeln. Und die Eltern, die einen nie verstanden haben, wenn man Ready-Steady-Go auf volle Lautstärke drehte.

 

Und ich schwöre, dass mir schon oft im Leben auf der Zunge lag, dass sich mein Chef seine Frankiermaschine direkt in den Arsch stecken kann!

Bearbeitet von Dirk Diggler
  • Like 1
  • Thanks 3
Geschrieben

Ich habe den Film längst nicht so oft gesehen, du kennst ihn sicher besser. Aber mir kommt er vor, wie eine ziemlich erfolglose Sinn- und Identitätssuche. Der Typ hat keinen Bock auf sein bürgerliches Leben und sucht Halt in seiner Jugendsubkultur, den er dort letztendlich auch nicht findet. 

 

Am Ende hat er alles verloren: Der verhasste Job ist weg, aber er hat halt auch keinen neuen. Von den ewig meckernden Eltern wird er vor die Tür gesetzt, aber auch da hat er keine Alternative. Das Mädchen gibt ihm einen Korb, der identitätsstiftende Roller ist Schrott und das Idol entzaubert. Ich finde schon, dass da ein gutes Stück Gesellschaftskritik mitschwingt. 

 

  • Haha 1
Geschrieben
vor 3 Stunden hat kuchenfreund folgendes von sich gegeben:

Ich habe den Film längst nicht so oft gesehen, du kennst ihn sicher besser. Aber mir kommt er vor, wie eine ziemlich erfolglose Sinn- und Identitätssuche. Der Typ hat keinen Bock auf sein bürgerliches Leben und sucht Halt in seiner Jugendsubkultur, den er dort letztendlich auch nicht findet. 

 

Am Ende hat er alles verloren: Der verhasste Job ist weg, aber er hat halt auch keinen neuen. Von den ewig meckernden Eltern wird er vor die Tür gesetzt, aber auch da hat er keine Alternative. Das Mädchen gibt ihm einen Korb, der identitätsstiftende Roller ist Schrott und das Idol entzaubert. Ich finde schon, dass da ein gutes Stück Gesellschaftskritik mitschwingt. 

 

Naja, man kanns auch einfach Pubertät im Zweitakt nennen... ;-)

  • Like 1
  • Haha 1
Geschrieben (bearbeitet)
Am 24.4.2021 um 04:57 hat kuchenfreund folgendes von sich gegeben:

Ich habe den Film längst nicht so oft gesehen, du kennst ihn sicher besser. Aber mir kommt er vor, wie eine ziemlich erfolglose Sinn- und Identitätssuche.

Das ist definitiv so.

Aber ist es nicht deshalb auch so gut nachvollziehbar und nachzufühlen?

War es nicht so, dass man sich in ungefähr demselben Alter auch in so einer (erfolglosen) Sinn- und Identitätssuche befunden hat und erhebliche Konflikte mit den Eltern hatte, weil die weder die Musik, die Kleidung, die Haltung und überhaupt alles nachvollziehen konnten?

 

Bei mir war das ganz genauso.

Zitat

Der Typ hat keinen Bock auf sein bürgerliches Leben und sucht Halt in seiner Jugendsubkultur, den er dort letztendlich auch nicht findet. 

Genau.

 

Und auch das habe ich ganz ähnlich ein paar Jahre lang erlebt. Das ist, glaube ich, nicht so ungewöhnlich, auch wenn das nicht immer unbedingt eine bestimmte Subkultur gewesen sein muss.

Zitat

Am Ende hat er alles verloren: Der verhasste Job ist weg, aber er hat halt auch keinen neuen. Von den ewig meckernden Eltern wird er vor die Tür gesetzt, aber auch da hat er keine Alternative. Das Mädchen gibt ihm einen Korb, der identitätsstiftende Roller ist Schrott und das Idol entzaubert. Ich finde schon, dass da ein gutes Stück Gesellschaftskritik mitschwingt. 

Na sicher tut es das, aber macht den Film deshalb nicht schlechter sondern besser.

Gerade diese Abgründe und auch die durchaus depressive, melancholische Stimmung machen einen Teil der Faszination aus.

Bearbeitet von Dirk Diggler
  • Thanks 1
Geschrieben
Am 23.4.2021 um 19:17 hat Beatnik66 folgendes von sich gegeben:

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Einer, sicherlich nicht nur meiner Gründe, mir 82 meine erste PX zu kaufen.

 

Bei mir wars eher umgekehrt. Dieser Film, die Rally und die Popper-Bratzen 

in den frühern 80ern haben mich eher davon abgehalten, eine PX zu kaufen. 

Die persönliche Urkatastrophe folgte 1990....

 

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  • Like 1
Geschrieben
vor 53 Minuten hat Arthur folgendes von sich gegeben:

 

Bei mir wars eher umgekehrt. Dieser Film, die Rally und die Popper-Bratzen 

in den frühern 80ern haben mich eher davon abgehalten, eine PX zu kaufen. 

Die persönliche Urkatastrophe folgte 1990....

 

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Hoffe Dir ist nichts passiert. 

Geschrieben
vor 22 Stunden hat Dirk Diggler folgendes von sich gegeben:

Und als ich 2007 mit ein paar wirklich tollen Freunden mit Rollern von Dover Richtung Isle of Wight über Brighton fuhr, ging ein Traum in Erfüllung, als wir den Strand betraten und vor meinem geistigen Auge die hölzernen Liegestühle auf den Rücken der Rocker zersplitterten.

Und selbstverständlich hast Du vom Ortsschild bis zum Kreisverkehr oben an der Uferstraße so laut wie es möglich war aus vollem Hals gesungen "we are mods, we are mod, we are, we are, we are mods!"

So hab ich es gemacht, zusammen mit einer großen Gruppe anderer Rollerfahrer und das war auch DER Gänsehautmoment.
Am Strand waren die Liegestühle ja schon zerdeppert.

:cheers:

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