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Geschrieben

Nehmen wir mal an, wir haben eine Kurbelwelle, die auf einen liegenden Zylinder ausgelegt ist. Diese Kurbelwelle soll nun in einen Motor eingebaut werden, bei dem der Zylinder senkrecht nach oben steht.

 

Inwieweit muß / sollte die Kurbelwelle umgearbeitet / anders gewuchtet werden, damit der Motor möglichst ruhig / gleichmässig / vibrationsarm läuft?

Geschrieben (bearbeitet)

Vibrationsarm ist ja beim Einzylinder ohne Ausgleichswelle oder Firlefanz relativ. Du kannst einen Teil Vibrationen nur dort hin "verschieben", wo sie weniger stören. Beim Zweirad normalerweise in die Horizontale. Beim Fahren nimmt man das vor- und zurück schwingen weniger war als ein auf und ab.

 

Bei liegendem Zylinder würde man eine Auswuchtung von unter 50% anstreben. 50% heißt, dass die Masse der Gegengewichte an den Kurbelwangen so schwer ist, die die rotierende Masse + 50% der oszillierenden Masse

Bei OT und UT  (vor -zurück)wären die freien Massenkräfte aus der oszillierenden Masse dann weniger gut ausgeglichen. 90° dazwischen (auf und ab), wo die Kräfte aus der oszillierenden Masse gering sind, entstehen dann aber weniger freie Massenkräfte, da die Fliehkraft durch das kleiner ausfallende Gegengewicht kleiner ist.

 

Bei stehendem Zylinder würde man eher über 60% gehen.

 

Edit: das heißt, dass du vermutlich die Gegengewichte schwerer machen musst, oder Kolben und Pleuel leichter. 

Bearbeitet von Blue Baron
  • Thanks 2
Geschrieben
vor 8 Stunden hat Champ folgendes von sich gegeben:

Nehmen wir mal an, wir haben eine Kurbelwelle, die auf einen liegenden Zylinder ausgelegt ist. Diese Kurbelwelle soll nun in einen Motor eingebaut werden, bei dem der Zylinder senkrecht nach oben steht.

 

Inwieweit muß / sollte die Kurbelwelle umgearbeitet / anders gewuchtet werden, damit der Motor möglichst ruhig / gleichmässig / vibrationsarm läuft?

Unterm Strich einfach ein höherer Wuchtfaktor, ob jetzt durch Wolframeinsätze oder Gewichtsreduktion am gegenüberliegenden Ende. 
 

Sollte man einfach mal ausrechnen ob sinnvoll umsetzbar für diesen Fall.

Geschrieben

Gegengewicht schwerer könnte man doch auch dadurch erreichen, dass man aus einer Vollwangenwelle eine Glockenwelle macht, sprich links und rechts vom unteren Pleulbolzen Material wegnimmt, oder?

 

Wie genau kann man das berechnen?

Geschrieben
vor 18 Stunden hat Champ folgendes von sich gegeben:

Nehmen wir mal an, wir haben eine Kurbelwelle, die auf einen liegenden Zylinder ausgelegt ist. Diese Kurbelwelle soll nun in einen Motor eingebaut werden, bei dem der Zylinder senkrecht nach oben steht.

 

Ich will auch ein Super Lui Gehäuse! :-D

Geschrieben
vor 2 Stunden hat Champ folgendes von sich gegeben:

Gegengewicht schwerer könnte man doch auch dadurch erreichen, dass man aus einer Vollwangenwelle eine Glockenwelle macht, sprich links und rechts vom unteren Pleulbolzen Material wegnimmt, oder?

 

Wie genau kann man das berechnen?

 

Das würde gehen, vermutlich brauchst du aber trotzdem noch Einsätze mit höherer Dichte. 

 

Die Berechnung "von Hand" ist etwas aufwändiger, da das Rechnerische bestimmen des Schwerpunkts Fleißarbeit ist. Im CAD sind das ein paar Clicks, wenn man ein Modell hat.

 

Du kannst das aber auch "handwerklich", statisch mit Meistergewicht auswuchten.    

Geschrieben
vor 33 Minuten hat wasserbuschi folgendes von sich gegeben:

 

Ich dachte schon, dass soll so ein Thai-Umbau von einem LF-Motor werden......:cry:

 

Thai Umbau braucht kein Mensch, schon gar nicht in einer Bar in Phuket. :-D

  • Haha 5
Geschrieben
vor 13 Stunden hat Champ folgendes von sich gegeben:

Wie genau kann man das berechnen?

u.a eine Feinwaage, diverse Kleineisenwaren als Gewicht und damit auspendeln. 
Bock kann man sich selbst bauen aus Teilen die so rumfliegen, Profile, Rundstahl o.ä.

  • Like 1
Geschrieben

Ich habe an meinem Schraubstock Cutterklingen hinter die Spannbacken geklemmt, und diese mit der Wasserwaage ausgerichtet. Da rollt dann die Kurbelwelle zum schwersten Punkt. 

4E6CC5DB-0C27-4CEC-91A8-F8D011B23173.jpeg

  • Like 3
  • 1 Monat später...
Geschrieben

Die Welle in der Karre mit der Tom am NBR gefahren ist hat 50%. Das läuft soweit schon ganz gut, seiner Aussage nach vibriert ihm das im mittleren Drehzahlbereich aber noch etwas zu viel, so dass er bei der nächsten Welle einen etwas höheren Wuchtfaktor anstreben würde.

 

Ich habe neulich mal den Wuchtfaktor von der 62er GT Welle mit dem 250er Súzuki Kolben ermittelt und bin da auf 41% gekommen. Der selbe Kolben auf eine MEC 57er GP Welle kommt gerade mal auf 21%. Ich denke das ist selbst für einen liegenden Zylinder arg wenig. Könnte wohl der Grund sein, warum manche Lambretta Motoren doch arg vibrieren, oder?

Geschrieben
On 7/23/2021 at 4:28 PM, Champ said:

vibriert ihm das im mittleren Drehzahlbereich aber noch etwas zu viel

 

da kann mann ja sich noch überlegen wohin mann will mit die vibrationen? 

 

und vor allem warum ihr denkt das eine höhere wuchtfaktor das besser machen würdest? 

 

 

  • 4 Wochen später...
Geschrieben
Am 28.7.2021 um 12:32 hat Blue Baron folgendes von sich gegeben:

Werde ich bei Gelegenheit mal ermitteln, ich muss das Pleuel noch vernünftig wiegen.

 

Hättest du inzwischen schon mal eine Gelegenheit? :satisfied:

Geschrieben

Ich habe das Ermitteln des Wuchtfaktors nach dieser Anleitung gemacht (auf den Link wurde ich freundlicherweise hingewiesen):

 

 

Geschrieben
vor 2 Stunden hat Blue Baron folgendes von sich gegeben:

So, die Lui50/Luna hat einen Wuchtfaktor von ca. 104%    :dontgetit:

 

Oha, damit hätte ich jetzt nicht gerechnet.

Geschrieben

Ich bin mir jetzt auch nicht sicher ob das das Optimum für den Motor ist, oder  vielleicht mehr ein Kompromiss, damit das bei der 75er auch "ok" funktioniert.

 

So ein 50er Originalmotor vibriert ja jetzt auch nicht unbedingt wenig.  

Geschrieben
vor 15 Minuten hat Blue Baron folgendes von sich gegeben:

Ich bin mir jetzt auch nicht sicher ob das das Optimum für den Motor ist, oder  vielleicht mehr ein Kompromiss, damit das bei der 75er auch "ok" funktioniert.

 

So ein 50er Originalmotor vibriert ja jetzt auch nicht unbedingt wenig.  

 

Das haben wir aber ja bei vielen Vespa und Lambretta Motoren, das eine Kurbelwelle für verschiedene Hubräume (gibt's überhaupt einen Plural von Hubraum?) genommen wurde, z.B. die ganzen 125 / 150er Motoren. So eine gewisse Toleranz im Kolbengewicht scheinen also auch die Hersteller immer schon in Kauf genommen zu haben. Ist ja bei den Buchstaben Modellen auch schon so, das sind ebenfalls stehende Zylinder wie bei der Lui und da haben die 125er und die 150er die selben Kurbelwellen. Wäre jetzt die große Preisfrage, ob da die eine mehr oder weniger vibriert als die andere.

Geschrieben

 

Am 3.9.2021 um 08:15 hat Blue Baron folgendes von sich gegeben:

So, die Lui50/Luna hat einen Wuchtfaktor von ca. 104%    :dontgetit:

 

Bist du dir sicher, das das korrekt ist?

 

Zum einen finde ich einen Wuchtfaktor von über 100 % ungewöhnlich, würde ja bedeuten, das das Pleul mit Kolben schwerer ist als das Gegengewicht.

 

Skreek hat durch messen ein anderes Ergebniss herausbekommen:

 

vor 15 Stunden hat -=SkReeK=- folgendes von sich gegeben:

Hab's heute mal geschafft den Wuchtfaktor meiner Lui 50 CL zu messen... 

Ich komm auf folgendes Ergebnis:

(Gewicht Welle: 1242,3 g) 
Gewicht Kolben + Bolzen + Ringe + KoBo-Lager + Sicherungsringe: 89,5  g
Gewicht Pleuel: 27,1 g
Anhänggewicht: 66,9 g
Gesamt Gegengewicht (Anhäng+ Pleuel) =  94,0 g
Translatorische Masse (Pleuel + Kolben etc.) = 116,6 g
WF = 80,6%

 

Kann das sein? :dontgetit: Kommt mir sehr hoch vor?

Hab jetzt keinen Fehler gefunden, mehrfach gecheckt und hab von allen Einzeleinwaagen Fotos :-D

Der Kolben war ziemlich am Arsch, ein kolbenring nur noch teilweise vorhanden... Hab aber zur Messung einfach den intakten 2x berücksichtigt. 

 

Bin immer noch auf der Suche nach dem Gewicht des CP one35 Kolbens zum Vergleich... 

 

Oder ist die Methode wie in dem Video beschrieben nur eine Krücke? Andererseits ist das wohl die praktikable Methode mit der durchaus gearbeitet wird. Schwierig...

Geschrieben

Ah, hatte ich garnicht gesehen, dass hier der Wuchtfaktor auch schon bestimmt wurde :-)

Wie schon an anderer Stelle geschrieben fände ich es super nachweislich gut funktionierende Kombinationen zu messen, ist dann ja eigentlich egal nach welcher Methode wenn vergleichbar umgesetzt.

Da sich RLC scheinbar eingehend mit dem Thema Wuchtfaktor im Rahmen der Entwicklung des CP one35 Zylinders im Original-SF-Gehäuse beschäftigt hat (siehe z.B. Abschnitt "well balanced" hier: klick) würde mich das als Referenzwert sehr interessieren...

Um das bei mir mit der gleichen Messmethode / dem gleichen Setup zu messen fehlt mir allerdings das Gewicht vom Kolben etc. Welle von RLC für den Umbau liegt hier und ist auch schon vermessen.

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