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Betrugsmasche mit Fake-Anzeigen auf Kleinanzeigenplattformen


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Geschrieben

Ich habe es schon mal in einem anderen Tread beschrieben, denke aber das es auch gut noch mal für alle hier in diesen Bereich fixiert gehört.

Im Prinzip möchte ich hier erklären, wie ein Distanz- oder Dreiecksbetrug mit Ebay Kleinanzeigen funktioniert, wobei die Kleinanzeigen nur ein Synonym sind für alle andere Plattformen ist, die es sonst noch gib (2main, Willhaben, Leboncoin, Milanonces, marktplaas usw.).

Der Ablauf ist wohl fast immer gleich und wurde mit inzwischen von zwei Opfern (1x Franzose und 1 x Belgier) so auch bestätigt. Direkt mitbekommen habe ich es über einen Verkäufer aus Frankreich der Leboncoin (F) aktiv und Ebay Kleinanzeigen (D) missbraucht wurde. Das Opfer kenne ich nicht.

 

1.      Ein Verkäufer startet eine Verkaufsanzeige auf einer beliebigen Plattform. In meinem Beispiel auf Leboncoin in Frankreich.
 

2.      Ein Mr. X meldet sich auf diese Anzeige und bittet um Infos und ausreichende (extra) Fotos vom angebotenen Gegenstand. Kurz er verhandelt mit dem Verkäufer.
In diesem Zusammenhang bittet er auch um die Adresse und weitere Daten, die man für eine etwaige Besichtigung braucht.
Zu einer Besichtigung bzw. einem weiteren Kontakt kommt es dann aber nicht mehr.

 

3.      Wenige Tage nach dem Erscheinen der originalen Anzeige erscheint auf einer anderen Plattform (in einem anderen Land) eine Kopie der ersten Anzeige z. B. auf Ebay-Kleinanzeigen.
Meldet sich nun jemand auf diese Anzeige, reagiert der Verkäufer zunächst ganz normal.
Ab einem bestimmten Moment allerdings, z. B. wenn man als Käufer weitere Bilder haben möchte, wird die weitere Kommunikation auf WhatsApp oder E-Mail umgestellt. Als Begründung dafür dient der umständliche Weg über die Plattform.
Ziel ist es aber vor allem das der Plattformbetreiber ausgeschaltet wird diese dann keine IP-Daten mehr herausgeben kann
.
 

4.      Klappt das unter 2. beschriebene mit einem potenziellen Käufer, wird der Versand des Rollers (oder was auch immer) per Spedition und Treuhand angeboten. Damit wird jedwede Vorsicht vom Opfer eliminiert, weil der psychologische Effekt des „haben wollen´s“ nun den Verstand ausschaltet. Nach außen hin tritt der Täter als der Verkäufer auf, der die originäre Anzeige auf der anderen Plattform aufgegeben hat.
Sollte doch jemand nach den Bildern usw. suchen, tauchen die zwar in Kombination mit einem anderen Angebot in Frankreich auf, lässt sich aber schnell erklären. Der Verkäufer hat dort nicht verkauft und ist nun hier aktiv.

 

5.      Ist der Käufer nun endgültig am Haken meldet sich Mr. X, dass die Spedition eine a conto Zahlung erwartet, um den Auftrag zu fixieren. Diese Anzahlung in Höhe von X Euro muss alsbald vom Käufer vorab auf das Konto der Spedition überwiesen werden, sonst platzt der Handel. Das kommt unmittelbar zusammen mit dem Hinweis, dass man den Rest des Kaufpreises bereithalten muss, da der Spediteur sonst nicht ablädt. (Massiver, psychologischer Druck also, der verschleiert das man bereits über den Tisch gezogen wird) und garniert mit der Anmerkung, dass die Spedition dann bereits in 5 bis x Tagen vor Ort sein wird. (Auf keinen Fall kleiner als 3 Tage, erkläre ich gleich).
Um das zu unterstreichen und die Täuschung perfekt zu machen kommt ein vorausgefüllter Kaufvertrag (mit den Daten des ursprünglichen Verkäufers aus der ersten Plattform) und eine Quittung über die Anzahlung gleich mit. Die IBAN ist wieder irgendwo, weil das ja die von der Spedition ist und die kommt halt von dort und ist günstig, verfügbar bla, bla, bla. Es ist zumindest die IBAN auf die der Betrüger zugreifen kann. Ob es seine ist, ist zu vermuten aber es könnte auch die IBAN eins dritten sein.

 

6.      Der potenzielle Käufer, im Glauben, das alles okay ist und seine X Euro ja auch nur ein Bruchteil des Kaufpreises ausmachen, überweist schön brav den Anzahlungsbetrag und freut sich darauf, dass in weniger als einer Woche die neue Vespa, Porsche, Uhr, Fahrrad, Boot usw. vor der Tür steht. Bei einem 5k Roller sind 500,.- nicht all zu viel und schnell überwiesen ;-)
 

7.      Es kommt aber nichts an und auch die Bank kann die Auslandsüberweisung nicht zurückholen, weil bereits vom Empfänger abgehoben. Deshalb muss der Täter auch mindestens 3 Tage schinden, weil es die braucht, um das Konto leer zu machen. Dann bemerkt das Opfer was passiert ist und läuft zur Polizei (manche tun es auch nicht, weil es ihnen peinlich ist und es waren ja nur ein paar Euro usw.).
 

8.      Die Polizei ermittelt dann anhand der Verkäuferdaten des originären Verkäufers und landet ganz schnell mit einem Durchsuchungsbeschluss beim ursprünglichen Verkäufer. Da der nichts von seinem Glück ahnt, ja im Zweifel seinen Roller, Porsche, Boot usw. längst anderweitig verkauft hat, kommt er in arge Erklärungsnot.
Das muss vor allem über Landesgrenzen hinweg aber auch gar nicht passieren, weil das mit Amtshilfeersuchen und so schon sehr kompliziert ist und nur die wenigsten Ermittler Lust auf solch ein Tohuwabohu haben.

Fazit: Bei Streckengeschäften über eine lange Distanz, wenn die schon sein müssen, auf keinen Fall auch nur einen Betrag größer 5 Cent anzahlen oder eine Bezahlform wählen, die abgesichert ist.

 

  • Like 3
  • Thanks 4
Geschrieben

Tja, schön und gut, aber welche Bezahlform, die für beide Parteien sicher ist? Habe ich erst gehabt, recherchiert, und am Ende nix gefunden. Die wenigen seriösen Treuhand-Sachen wurden eingestellt. Paypal und Co scheiden bei Fahrzeugen aus, ebenso Ebay-Kleinanzeigen-Schutz...

Klar, innerhalb Deutschlands gibt es da Speditionen mit Service, aber europa- und weltweit? Und meist lassen sich dann private Verkäufer darauf nicht ein, ist ihnen zu unbekannt und damit riskant.

 

Diese Info wäre in dem Zuge interessant!

Geschrieben
vor 58 Minuten hat heizer folgendes von sich gegeben:

einfach hinfahren, verhandeln und mitnehmen bei gefallen. vor ort bezahlen und gut ist..

alles andere ist doch nur unnötiges risiko!

 

Sehe ich auch so! Wenn man international sucht, macht man das ja auch nicht, um eine rostige Cosa zu kaufen. In aller Regel geht's dabei um gesuchte Sammlerstücke. Ich denke, da lohnt es sich, mal ein Wochenende zu opfern. Nicht nur wegen Betrug. Wenn sich der O-Lack als ältere Neulackierung entpuppt, oder sich rare Anbauteile als Repros herausstellen, sind das ja auch Erfahrungen, die man nicht gerne machen will. 

Oder man kauft halt in Doitschland. Die Zeiten, in denen man in Italien oder Frankreich die ganzen krassen Schnäppchen machen könnte, sind doch eh vorbei. 

Geschrieben
Am 30.9.2021 um 08:26 hat gegenüber folgendes von sich gegeben:

Tja, schön und gut, aber welche Bezahlform, die für beide Parteien sicher ist? Habe ich erst gehabt, recherchiert, und am Ende nix gefunden. Die wenigen seriösen Treuhand-Sachen wurden eingestellt. Paypal und Co scheiden bei Fahrzeugen aus, ebenso Ebay-Kleinanzeigen-Schutz...

Klar, innerhalb Deutschlands gibt es da Speditionen mit Service, aber europa- und weltweit? Und meist lassen sich dann private Verkäufer darauf nicht ein, ist ihnen zu unbekannt und damit riskant.

 

Diese Info wäre in dem Zuge interessant!

Ich hatte sehr gute Erfahrungen mit dem Treuhandservice und dem Transport der Fa. Rinkens Spedition beim Import eines 356 aus USA.

 

Die Zeiten, in denen man in Italien oder Frankreich die ganzen krassen Schnäppchen machen könnte, sind doch eh vorbei. 

 

... wenn man die Sprache spricht und flexibel ist, findet man schon noch was.

  • Like 1
Geschrieben
vor 4 Stunden hat v30t folgendes von sich gegeben:

Ich hatte sehr gute Erfahrungen mit dem Treuhandservice und dem Transport der Fa. Rinkens Spedition beim Import eines 356 aus USA.

Und denen hast du dein Geld anvertraut,verstehe ich das richtig?

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Da versuchts offensichtlich auch schon wieder einer auf eBay Kleinanzeigen und auf mobile.de. Möchte ich hier der Info/Warnung halber posten, wenngleich GSF-user darauf sicherlich eohnehin nicht reinfallen werden.

 

Super VM2 im O-lack zu nur EUR 3.500,-, da kann ja was nicht stimmen.

 

Anfrage meinerseits (des Spaßes halber) wurde von eBay Kleinanzeigen automatisch auf mobile.de weitergeleitet (wusste nicht, dass eBay Kleinanzeigen das unterstützt).

 

Nachdem ich den Verkäufer über eBay Kleinanzeigen angefragt hatte, wurde die Anzeige dort schon am nächsten Tag als "verkauft" gekennzeichnet:

image.thumb.png.65e081b2f9563c64e052d559e424218d.png

 

Auf Mobile.de ist die Anzeige nach wie vor aktiv:
https://suchen.mobile.de/fahrzeuge/details.html?id=334349447&damageUnrepaired=ALSO_DAMAGE_UNREPAIRED&isSearchRequest=true&makeModelVariant1.makeId=25000&makeModelVariant1.modelDescription=vm2&pageNumber=1&scopeId=MB&sfmr=false&fnai=next&searchId=c89bfc13-5492-5e7c-8a7a-3e2fcb093e6b

 

Verkäufer wollte dann meine private mailadresse um mehr Fotos schicken zu können, nach denen ich gefragt hatte. Habe ihn dann über eine GMX-Adresse angeschrieben und auch super Fotos erhalten, siehe Anhang. Kommunikation läuft jetzt ausschl. über private mail. Inhalt seiner letzten mail mit den Fotos:

 

Zitat

Hier sind alle details und fotos:

1954 Vespa Faro Basso 125 VM2T grau - 3.500 € + 350€ Transportgebühren.

Ich habe das Vespa aus Deutschland gekauft.

- Roller/Scooter
- Kilometerstand: 9.999 km
- Hubraum: 125 cm³
- Leistung: 3 kW (4 PS)
- Erstzulassung: 07/1954
- Farbe: Grau

- "Faro Basso" 1954 VESPA 125 VM2T
- Verkaufe wunderschöne Faro Basso
- Deutsche Zulassung und TÜV also §21 gemacht.
- Original Lack - italienische Papiere auch noch vorhanden
- keinerlei Durchrostung an den Trittbrettern.
- Vespa springt an, fährt und bremst. Elektrik funktioniert.
- Gepäckbrücke mit Reserveradhalter ist dabei.
- Tank ist sauber
- Originalschlüßel dabei
- Rücksitz inclusive.
- Original Fahrersitz einer ACMA ist mit dabei.

- Kein technischer Schaden.
- Keine Motorprobleme
- Keine Kratzer oder Dellen.
- Keine versteckten Mängel.
- Kein Unfall.
- Vespa ist in einem perfekten Zustand.
- Völlig gut.
- Original.
- Stand immer in einer Garage.
- Reifen 80% gut.
- Vespa hat 4 Besitzer.
- Keine anderen Kosten.
- Der Preis, inkl. MwSt.
- Der Preis beinhaltet alle Steuern / Kosten.
- Steuern / Zoll 0.
- Ich habe alle Steuern bezahlt.
- Ich bin der Besitzer.
- Alles wird in meinem Namen aufgezeichnet.
- Sie machen den Kaufvertrag direkt mit mir.

Es tut mir leid, dass ich so spät geantwortet habe. Ich habe über 2-3 interessierte Käufer.

Würdest du gerne kaufen ??

 

Tritt unter dem Namen Peter Trachsel aus 1219 Aïre, Vernier, Schweiz auf.

 

Also um den Preis kann das m.E. nur Fake sein. Bilde mir auch ein diese Vespa auf dem gepflegten Rasen bereits mehrfach in Fake-Anzeigen auf eBay Kleinanzeigen gesehen zu haben, die dann alle immer gleich nach kurzer Zeit von eBay Kleinanzeigen direkt gesperrt wurden...

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Geschrieben
vor 5 Stunden hat Humma Kavula folgendes von sich gegeben:

"Fahrzeug ist nicht verfügbar" 

Ja, weil ich's auf mobile.de gemeldet habe. Die haben schnell reagiert :thumbsup:

  • Thanks 2
Geschrieben
vor 55 Minuten hat grua folgendes von sich gegeben:

Ja, weil ich's auf mobile.de gemeldet habe. Die haben schnell reagiert :thumbsup:

diese LU war ursprünglich für 8500,- auf Kleinanzeigen in der Nähe von Ingolstadt inseriert

  • Like 1
  • 7 Monate später...

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    • V-One normales PX Limalager VR-One NU205 bzw. das mitgelieferte, falls kein nacktes Gehäuse geordert wurde    
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    • Exakte Zahlen? Das wird schwierig, wenn Dir Piaggio Deutschland da nicht helfen kann. Die Nuova hatte, so wie die ganzen alten Kisten, bis Piaggio Augsburg damals die Rahmennummern aus Italien übernommen hat, eigene deutsche Rahmennummern. Das Präfix war bei allen VMA1T, allerdings hatten die Kisten eine Plakette neben der Fussbremse und ein kleines Schildchen neben dem Kickstarter am Rahmen mit der deutschen Rahmennummer. Die eigentliche, italienische Rahmennummer, war immer hinten unter der Motorklappe eingeschlagen.   Ist auch schwierig einen Näherungswert auszurechnen. Wenn man die Gesamtzahl der Nuovas nimmt, und rein theoretisch auf erst mal die europäischen Länder verteilen würde, die damals Nuovas aus italienischer Fertigung verkauft haben (Spanien mit Motovespa hatte ja z.B. ihre eigenen Rahmenpräfixe), wirds trotzdem ungenau, weil in Deutschland 125er eher nicht interessant waren. Man hat hier ja einen Motorradführerschein für die 125er gebraucht. Das war in anderen Ländern teilweise anders. In Deutschland gibts auch wenige 125/150er Sprints oder PXen, weil es die 180er und 200er Modelle gab.   Unter: https://www.vespa.name/vespa-model/vespa-125-primavera findet man die Anzahl aller in Italien gefertigen Nuovas (die aus Asien mal ignoriert), mit den italienischen Rahmennummern, die sich von den deutschen unterscheiden. Man findet die Zahlen auch, fast identisch, hier im GSF Wiki: https://wiki.germanscooterforum.de/index.php/Vespa_125_"Nuova"_(VMA1T)   Das wäre für:   Also insgesamt zwischen 65-67 = 17.100. Wenn man jetzt grob schätzt, dass die Verteilung der verkauften Modelle eher so bei Italien= 30%, England=30%, Deutschland 10% und der Rest der Welt bei den restlichen 30% liegt. Dann sind in Deutschland vielleicht 17.097 x 0,10 ~ 1710 Stück verkauft worden. Ich denke eher weniger. Wenns 1000 sind würds mich wundern.        
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