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Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)
vor 4 Stunden hat Steuermann folgendes von sich gegeben:

Aus Zivilisten gegen Gesichtswahrung?

 

Selbstverständlich spielt das erst dann eine Rolle, wenn es Anzeichen gibt, dass er einen Ausweg will. Melnyk hat hinsichtlich unserer Sanktiönchen von dem Kaninchen und der Schlange gesprochen. Wer sind wir im Moment nach Deiner diplomatischen und mitfühlenden Ansicht?

Langsam ist der Punkt (Streubomben, Hyperschallraketen auf zivile Einrichtungen) gekommen, sich zu fragen wo für uns eigentlich eine Grenze der Ölimporte erreicht ist. 

Solange es allerdings noch (Madrid) Arschlöcher gibt, die an dem Krieg nur der Benzinpreis stört, seh ich schwarz für den Planeten.

 

Ich hab keine Ahnung, was du mir mit dem Post andichten willst. Weder habe ich Mitgefühl mit Putin, noch Verständnis für seine Aktionen. Das Gegenteil ist der Fall. 

Nun sprichst du von einer Grenze von Ölimporten, das ist etwas völlig anderes als das ein vollständiges Handelsembargo deines vorherigen Posts. Ich habe das auch schon in anderen Thread geschrieben, dass man sich aktuell einschränken muss und auch ich sehe das als Hebel, wie oben geschrieben. 

 

Ich trage wie alle anderen Deutsche die für uns entstehenden Kosten durch den Krieg, aber ohne darüber zu nörgeln. Auch merke ich die Folgen an anderer Stelle, zB sind meine zwei Säuglinge auf ein bestimmtes Rapsöl aus gesundheitlichen Gründen angewiesen, welches in meinem normalen Supermarkt gar nicht mehr gibt. Alles kein Vergleich, schon klar. Mich bewegt jede Gräueltat wie (fast) jeden anderen, auch wenn ich hier eher nüchtern klinge. Fotos von Säuglingen im Luftschutzkeller, zerbombte Krankenhäuser und das Leid zerreißt mir das Herz.

 

Wovon ich aber gar nichts halte, ist auf eine permanente Eskalation von Putin sofort mit einer neuen, noch schärferen Maßnahme zu antworten, ggf gekrönt noch mit Hardliner Sprüchen. Das ist nichts anderes als eine Eskalationsspirale, welche in nichts Gutem enden kann. Auch wird die menschenverachtende Taktik der Russen (z.B. in Grosny) bzw. derer Verbündeten (Syrien) leider in jedem Krieg angewandt.

 

Das die westlichen Sanktionen Putin nicht sofort zum Rückzug bewegen, sollte eigentlich jedem klar gewesen sein. Die Wirksamkeit wird nur langfristig erfolgen bzw. ihn an den Verhandlungstisch  zwingen (auch wenn er das natürlich nie zugeben würde).

 

Melnyk legt die Rhetorik des direkt Betroffenen an, was auch absolut nachvollziehbar ist, aber nicht zu einer Deeskalation beiträgt. Ich bin bisher sehr froh, dass die Nato bisher zurückhaltend, insbesondere beim Thema "Flugverbotszone" reagiert - das ist ja z.B. eine Maßnahme, welche man nicht einfach verhängt, sondern auch militärisch durchsetzen muss.

 

Außerdem haben die "Sanktiönchen" dazu geführt, dass sich Russland durch den SWIFT Ausschluss nun in einer Reihe mit Staaten wie Iran, Nordkorea und co befindet. Wirtschaftlich ist das Land bereits auf Ramsch-Niveau. Der Rubel ist quasi wertlos. Es wird von einer Inflation von 40% dieses Jahr ausgegangen. Der Leitzins ist bei 20%. Es gibt quasi keine westlichen Produkte mehr zu kaufen. Den Servern in Russland gehen die Speicherkapazitäten aus. Die russischen Flugzeuge haben keine Ersatzteile mehr.

Das sind Maßnahmen, deren Wirkungen man sich von außen kaum vorstellen kann. Hier in DE wird ja schon bei den gestiegenen Benzinpreisen "gejammert". 

 

Ich sehne auch den Moment herbei, an denen wieder Frieden eingekehrt. 

Bearbeitet von Stampede
Geschrieben (bearbeitet)
vor 39 Minuten hat Stampede folgendes von sich gegeben:

Ich hab keine Ahnung, was du mir mit dem Post andichten willst.

Nichts will ich Dir andichten, aber Du hast mich gefragt, ob ich schon mal darüber nachgedacht habe, dass zu harte Sanktionen Putin zu sehr in die Enge treiben würden. 

Antwort: Ja, habe ich, aber ich komme zu einem anderen Ergebnis als Du. 

 

Du hältst nichts davon, auf Putins permanente Eskalation mit weiteren Maßnahmen zu reagieren, betonst aber, dass die Maßnahmen bereits wirken und das sehe ich anders. Mein Wunsch ist nicht, dass Russen keine West-Waren mehr kaufen, können. Mein Wunsch ist, dass das Töten aufhört.

Was ich aus Deinem Post nicht lese, ist, was Du für dieses Ziel als richtiges Mittel hältst. Abwarten bis es wirkt? Meine Erfahrung mit Narzissten sagt mir, dass Putin es nie bemerken wird, wenn seine Lügen in seinem Volk aufgeflogen sind und unsere gebetsmühlenartige Wiederholung, dass die Nato nicht eingreifen wird, bestärkt ihn nur. Er sieht nur: "Ich drohe und alle haben Angst." Ich habe noch keinen sagen hören "Eine Flugverbotszone muss nicht bei allem was Du tust ein Tabu bleiben." 

 

Wenn Du schon SWIFT anführst, musst Du auch erwähnen, dass hiervon nur sieben Banken betroffen sind und für diese galt auch noch eine zehntägige Übergangsfrist. Die größte russische Bank, Sberbank und die Gazprombank, sind übrigens nicht betroffen. Korrigier mich, warum ich unsere Maßnahmen also nicht für eher halbherzig halten soll. Sanktionen müssen hart, umfassend und vor allem schnell durchgesetzt werden. Sonst lässt man es besser gleich. 

 

Eine Antwort von Frau Lambrecht, warum die vor fast drei Wochen versprochenen Flugabwehrwaffen immer noch nicht alle angekommen sind, hat man auch vergeblich erwartet.

 

Dagegen habe ich heute Saskia Esken sagen hören, sie werde Putin weiter "scharf beobachten und sie wäre dabei, Maßnahmen zu prüfen". Sie hat dies allerdings nicht zu einer geflohenen Mutter gesagt, die nicht weiß, ob Sie den Vater ihrer Kinder jemals wiedersehen wird. Ich weiß nicht, ob Putin reumütig an den Verhandlungstisch zurückkehrt, weil er Saskias bösem Blick entkommen will.

 

 

 

Bearbeitet von Steuermann
  • Like 1
Geschrieben (bearbeitet)
vor 8 Stunden hat Steuermann folgendes von sich gegeben:

Du hältst nichts davon, auf Putins permanente Eskalation mit weiteren Maßnahmen zu reagieren, betonst aber, dass die Maßnahmen bereits wirken und das sehe ich anders. Mein Wunsch ist nicht, dass Russen keine West-Waren mehr kaufen, können. Mein Wunsch ist, dass das Töten aufhört.

Was ich aus Deinem Post nicht lese, ist, was Du für dieses Ziel als richtiges Mittel hältst. Abwarten bis es wirkt? Meine Erfahrung mit Narzissten sagt mir, dass Putin es nie bemerken wird, wenn seine Lügen in seinem Volk aufgeflogen sind und unsere gebetsmühlenartige Wiederholung, dass die Nato nicht eingreifen wird, bestärkt ihn nur. Er sieht nur: "Ich drohe und alle haben Angst." Ich habe noch keinen sagen hören "Eine Flugverbotszone muss nicht bei allem was Du tust ein Tabu bleiben." 

 

 

Es ist ja nicht so, dass ich einen anderen Wunsch habe - das wäre natürlich absolut das wichtigste.

 

Ich denke schon, dass Putin die Probleme in seinem Volk bemerkt. Schließlich wurden Gesetze gegen Erwähnung des Kriegs erlassen und solche Propaganda-Aktionen im Stadion gabs vorher auch nicht.

 

Ein probates Mittel habe ich aktuell auch nicht, außer dass man das Land weiter isoliert und sich einen neuen Handelspartner für Öl und Gas sucht.

Militärisch sehe ich keine Möglichkeit, ohne den Konflikt zu eskalieren. Es ist IMHO illusorisch, dass die vielfach erwähnte Flugverbotszone das Leid beendet. Russland tut sich eh schwer, überhaupt die Lufthoheit zu haben. Eine Flugverbotszone hält keinen Flugkörper auf, welcher stationär oder von russischer Seite abgefeuert wird. Sie stoppt keinen Mehrfachraketenwerfer auf dem Boden. Sie verschiebt das Leid eine Ebene tiefer, steigert aber das Potential für einen weiteren Konflikt immens. Es nimmt auch den Ukrainern die Möglichkeit für den Einsatz ihrer Drohnen (mit welchen sie ja recht erfolgreich sind).

 

Bisher sind alle seine Aktionen doch nach hinten los gegangen, oder? Sein Ziel (weniger Nato an seinen Grenzen) ist verpufft, auf einmal denken Länder über den Nato Beitritt nach, für welche es Jahrzehntelang kein Thema war. 

 

Ich habe viel mehr Bedenken, dass ein Nato-Eingriff ihm den finalen Grund liefert, auf den er wartet. Daher begrüße ich die Zurückhaltung sehr, so zynisch das auch klingen mag für die Leute, welche flüchten und das alles ertragen müssen. 

 

Bearbeitet von Stampede
Geschrieben

Habe heute auf dem kurzen Weg von mir(Bunsenstrasse) zu meinem Tabakhändler(Graf Adolf Straße) 7 Autos aus der Ukraine gezählt. Nur auf der Seite wo ich gegangen bin. Ist echt nen Weg von 5 Minuten.

Flüchten zu müssen ist echt :shit:!

Geschrieben

..wenn ich mir Twitter anschaue, frage ich mich, wie lange es dauert, bis es gelingt Zweifel zu streuen. Zweifel an der Haltung der Ukraine und an ihrem Präsidenten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Russland das nicht versucht..

Schlimme Zeiten. 

Geschrieben

Das gibt´s ja auch in Richtung Russland, versucht man nicht gerade dem FSB einen Putschversuch anzudichten?

Vielleicht ist auch was dran, da Putin schon zu säubern beginnt. 

 

Aber was kann man den schon wirklich für voll nehmen derzeit. 

 

Würde es jedenfalls begrüßen, wenn dem Wahnsinn möglichst bald eine Ende gesetzt wird!

Geschrieben
vor 12 Stunden hat oliver1974 folgendes von sich gegeben:

Den meinte ich. Konnte sich auch nicht verstecken:

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Radovan_Karadžić

Nur hat Russland seine Unterschrift unter dem Abkommen zu Den Haag 2016 zurückgezogen und hat nichts ratifiziert. Und bei Russland dürfte (anders als bei den Nachfolgestaaten Jugoslawiens) auch schwierig sein mit westlichen Anreizen zu überzeugen Herrn Putin auszuliefern.  

Geschrieben (bearbeitet)

Ich hoffe Deutschland reagiert mit maximaler Härte und Sanktionen und streicht sofort alle Lebensmittel und Energielieferungen ohne jede Alternative. Putin wird ganz schnell in die Knie gehen und ein bisschen Zittern für den Frieden im nächsten Winter, was macht das schon ? 

 

Das sollte aber natürlich auch für alle anderen Kriege und kriegerischen Auseinandersetzungen weltweit getan werden, die momentan laufen und natürlich auch bei Menschenrechtsverletzungen. Die Menschen hier sollen das große Ziel des globalen Friedens besser wertschätzen und dafür natürlich auch maximale persönliche

und wirtschaftliche Opfer tragen können.

 

Bei dem großen Reichtum Deutschlands müsste das doch überhaupt kein Problem sein. 

Bearbeitet von Marc Werner
  • Thanks 2
Geschrieben
vor 34 Minuten hat Marc Werner folgendes von sich gegeben:

Das sollte aber natürlich auch für alle anderen Kriege und kriegerischen Auseinandersetzungen weltweit getan werden, die momentan laufen und natürlich auch bei Menschenrechtsverletzungen. Die Menschen hier sollen das große Ziel des globalen Friedens besser wertschätzen und dafür natürlich auch maximale persönliche

und wirtschaftliche Opfer tragen können.

Wo wurde das elektronische Gerät gefertigt, auf dem du deine Forderung tippst?

Geschrieben

Sehe maximale Härte auch als einzig adäquates Mittel.

 

Wer fürchtet, dass der Mann sich dadurch zu Kurzschlusshandlungen genötigt fühlen könnte, verkennt Putins Sicht der Dinge. Es geht ihm nicht darum, den Westen zu beherrschen oder gar zu zerstören. Der Mann bedingt sich einfach mit allen Mitteln Arbeitsruhe aus, um "sein" Russland innenpolitisch auf links zu krempeln und außerdem aussenpolitisch ein längst von der Geschichte geschlucktes Grossrussland (nicht die Sowjetunion) wieder herzustellen. Er folgt dabei sehr offen und deutlich der Doktrin des russo-faschistischen Philosophen Iwan Iljin (1883-1954) den er immer öfter direkt zitiert. Er ist dabei nicht wesentlich an westlichen Beziehungen interessiert, die er in dieser Phase sowieso nur als störend empfindet. Im Gegenteil, er versucht "sein" Volk jeglichem westlichen Einfluss zu entziehen - und was Lenin und Stalin geschafft haben ging ja auch einzig auf die gleichgeschaltete Kraft und vor allem Leidensfähigkeit des russischen Volkes allein zurück. Das ist sein Plan. (Zitat Iljin: "[Für] eine nationale, patriotische, [...] autoritäre – zugleich erzieherische und aufweckende – Diktatur“. Das allgemeine Wettern gegen westliche Demokratien war dabei auch bei Iljin Programm, aber eher nur als klapperndes Beiwerk, nicht als Ziel an sich).

 

Nochmal: es geht ihm gar nicht um uns. Auf Putins Speisekarte stehen 1.) Die Russen und die Ukraine 2.) Danach Weißrussland, das in seinem Schädel den gleichen historischen Stellenwert hat wie die Ukraine. Auf diese Ziele kann er von sich aus viele Jahre verwenden, wenn es ihm (wie es, auch in seinen Reden, den klaren Anschein hat) tatsächlich um die zwangsweise Restituierung der alten Verhältnisse unter teils neuen, teils alten Werten geht. Das soll sein Vermächtnis sein: Der größte aller Russen in der Reihe aus Nikolaus I., Lenin, Stalin, Putin.

 

Wenn ihm die totale Isolation also sowieso egal ist soll er sie doch bekommen. Vielleicht je eher desto besser, solange man die neue Mittelschicht noch erreichen kann, bzw. solange es sie noch gibt. Noch sind es viele.

 

Die Oligarchen sind übrigens nach seiner Doktrin als von ihm verachtete, verweichlichte Westlinge und "Wirtschaftshuren" komplett kaltgestellt, ohne Handel mit dem Westen braucht er sie in der Form nicht mehr, da ist wohl mit Enteignungen bis Zuchthaus zu rechnen. Putins Yacht ist gerade rechtzeitig mit halbfertigen Balkons aus der Werft in Hamburg nach Königsberg geschippert, die anderen liegen noch da und anderswo. Da hat wohl jemand "vergessen", den Kollegen rechtzeitig Bescheid zu sagen....

 

Aber zum Punkt: Die einzigen, die noch an ihn rankommen sind die Silowiki, ähnlich Adolfs Führungsstab (wo die Krupps und Thyssens auch nichts zu melden hatten), also seine Clique aus Chefs der Geheimdienste und Militärs. Leute, die zu ihm immer nur "ja" sagen. Es bleibt die Hoffnung, dass sie irgendwann nicht mehr "ja" meinen. Ohne diese Männer ist er gelähmt. 

 

Fazit: Den Russen stehen harte Zeiten bevor, es wird sich zeigen, wie sie damit umgehen. Der Mann ist nach eigener Sicht noch längst nicht am Ende, sein Projekt (faschistisches Gross-Russland) hat für ihn gerade erst angefangen. Und da verbucht er täglich Erfolge. Und es ist egal, ob er dem Westen unterlegen ist, er legt einfach den Deckel über Russland und stellt die Temperatur ein. Soweit seine Sicht.

 

Dazu braucht er den Westen nicht. Aber Kapitalzuflüsse jeder Art ermächtigen ihn dabei nur weiter, weil er damit den Unmut des Volkes dämpfen kann, während er seine Ziele durchboxt.

 

(Mein Verständnis, u.A. aufbauend auf aktuellen Einschätzungen seitens Gary Kasparov sowie verschiedenen seriösen Historikern, Politologen und Russistikern).

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Geschrieben
vor einer Stunde hat Marc Werner folgendes von sich gegeben:

Ich hoffe Deutschland reagiert mit maximaler Härte und Sanktionen und streicht sofort alle Lebensmittel und Energielieferungen ohne jede Alternative. Putin wird ganz schnell in die Knie gehen und ein bisschen Zittern für den Frieden im nächsten Winter, was macht das schon ? 

 

Das sollte aber natürlich auch für alle anderen Kriege und kriegerischen Auseinandersetzungen weltweit getan werden, die momentan laufen und natürlich auch bei Menschenrechtsverletzungen. Die Menschen hier sollen das große Ziel des globalen Friedens besser wertschätzen und dafür natürlich auch maximale persönliche

und wirtschaftliche Opfer tragen können.

 

Bei dem großen Reichtum Deutschlands müsste das doch überhaupt kein Problem sein. 

Wenn ich mir den Zustand unsere Infrastruktur und vieler andere Dinge so ansehe sehe ich das mit dem angeblichen Reichtum irgendwie anders. Wir haben uns zum Horst gespart. Immer mit dem Finger mit Hohn und Spott auf die verschwenderischen südlichen Länder der EU gezeigt. So konnten wir wenigstens eine Zeitlang den Streber raus hängen lassen …… fällt uns alles aber gerade auf die Füße.

 

Meine Meinung für eine Hand voll Nüsse.

Geschrieben
vor 48 Minuten hat reusendrescher folgendes von sich gegeben:

Sehe maximale Härte auch als einzig adäquates Mittel.

 

Wer fürchtet, dass der Mann sich dadurch zu Kurzschlusshandlungen genötigt fühlen könnte, verkennt Putins Sicht der Dinge. Es geht ihm nicht darum, den Westen zu beherrschen oder gar zu zerstören. Der Mann bedingt sich mit allen Mitteln Arbeitsruhe aus, um "sein" Land auf links zu krempeln und außerdem ein längst von der Geschichte geschlucktes Grossrussland wieder herzustellen. Er folgt dabei sehr offen und deutlich der Doktrin des russo-faschistischen Philosophen Ivan Iljin (1883-1954) den er öfter direkt zitiert. Erist dabei nicht wesentlich an westlichen Beziehungen interessiert, die er in dieser Phase sowieso nur als störend empfindet. Im Gegenteil, er versucht "sein" Volk jeglichem westlichen Einfluss zu entziehen - und was Lenin und Stalin geschafft haben ging auch einzig auf die gleichgeschaltete Kraft und vor allem Leidensfähigkeit des russischen Volkes allein zurück. Das ist sein Plan. 

 

Nochmal: es geht ihm gar nicht um uns. Wenn ihm die totale Isolation also sowieso egal ist soll er sie haben. Vielleicht je eher desto besser, solange man die neue Mittelschicht noch erreichen kann, bzw. solange es sie noch gibt.

 

Die Oligarchen sind übrigens nach seiner Doktrin als von ihm verachtete verweichlichte Westlinge und "Wirtschaftshuren" komplett kaltgestellt. Die einzigen, die noch an ihn rankommen sind die Silowiki, ähnlich Adolfs Führungsstab, wo die Krupps und Thyssens auch nichts zu melden hatten, also seine Clique aus Chefs der Geheimdienste und Militärs. Leute, die zu ihm immer nur "ja" sagen. Es bleibt die Hoffnung, dass sie irgendwann nicht mehr "ja" meinen. Ohne diese Männer ist er gelähmt. 

 

Fazit: Den Russen stehen harte Zeiten bevor, es wird sich zeigen, wie sie damit umgehen. Der Mann ist nach eigener Sicht noch längst nicht am Ende, sein Projekt (faschistisches Russland) hat für ihn gerade erst angefangen. Und da verbucht er täglich Erfolge. Und es ist egal, ob er dem Westen unterlegen ist, er legt einfach den Deckel über Russland und stellt die Temperatur ein. Dazu braucht er den Westen nicht. Aber Kapitalzuflüsse jeder Art ermächtigen ihn dabei nur weiter.

 

Mein Verständnis, u.A. aufbauend auf aktuellen Einschätzungen seitens Gary Kasparov sowie seriösen Historikern, Politologen und Russistikern.

Interessant!

Geschrieben
vor 3 Stunden hat Rollerbube folgendes von sich gegeben:

Wenn ich mir den Zustand unsere Infrastruktur und vieler andere Dinge so ansehe sehe ich das mit dem angeblichen Reichtum irgendwie anders. Wir haben uns zum Horst gespart. Immer mit dem Finger mit Hohn und Spott auf die verschwenderischen südlichen Länder der EU gezeigt. So konnten wir wenigstens eine Zeitlang den Streber raus hängen lassen …… fällt uns alles aber gerade auf die Füße.

 

Meine Meinung für eine Hand voll Nüsse.

 

(OT: Das Geld ist ja nicht weg - nur woanders... :satisfied:

 

Schon eine moderate Angleichung der Lebensstandards in D könnte Wunder wirken. Zumal man sich vielleicht an einem gewissen Punkt fragen wird, zu welchem Preis man sich unbedingt buchstäblich hunderte private Milliardenvermögen als gesellschaftlichliche Prestigeobjekte erhalten will. Und vor allem: wozu?)

  • Thanks 1
Geschrieben
vor 29 Minuten hat reusendrescher folgendes von sich gegeben:

 

(OT: Das Geld ist ja nicht weg - nur woanders... :satisfied:

 

Schon eine moderate Angleichung der Lebensstandards in D könnte Wunder wirken. Zumal man sich vielleicht an einem gewissen Punkt fragen wird, zu welchem Preis man sich hunderte private Milliardenvermögen als gesellschaftlichliche Prestigeobjekte unbedingt erhalten will. Und vor allem: wozu?)

Genau, frei nach dem Motto: „ich bin nicht arm, mein Geld hat gerade nur jemand anderes!“

  • Haha 1
Geschrieben
vor 7 Stunden hat reusendrescher folgendes von sich gegeben:

Sehe maximale Härte auch als einzig adäquates Mittel.

 

Wer fürchtet, dass der Mann sich dadurch zu Kurzschlusshandlungen genötigt fühlen könnte, verkennt Putins Sicht der Dinge. Es geht ihm nicht darum, den Westen zu beherrschen oder gar zu zerstören. Der Mann bedingt sich mit allen Mitteln Arbeitsruhe aus, um "sein" Land auf links zu krempeln und außerdem ein längst von der Geschichte geschlucktes Grossrussland wieder herzustellen. Er folgt dabei sehr offen und deutlich der Doktrin des russo-faschistischen Philosophen Iwan Iljin (1883-1954) den er öfter direkt zitiert. Er ist dabei nicht wesentlich an westlichen Beziehungen interessiert, die er in dieser Phase sowieso nur als störend empfindet. Im Gegenteil, er versucht "sein" Volk jeglichem westlichen Einfluss zu entziehen - und was Lenin und Stalin geschafft haben ging auch einzig auf die gleichgeschaltete Kraft und vor allem Leidensfähigkeit des russischen Volkes allein zurück. Das ist sein Plan. (Zitat Iljin: "[Für] eine nationale, patriotische, [...] autoritäre – zugleich erzieherische und aufweckende – Diktatur“. Das allgemeine Wettern gegen westliche Demokratien war dabei auch bei Iljin Programm, aber eher nur als klapperndes Beiwerk, nicht als Ziel an sich).

 

Nochmal: es geht ihm gar nicht um uns. Auf Putins Speisekarte stehen 1.) Die Russen und die Ukraine 2.) Danach Weißrussland, das in seinem Schädel den gleichen historischen Stellenwert hat wie die Ukraine. Auf diese Ziele kann er von sich aus viele Jahre verwenden, wenn es ihm (wie es den Anschein hat) tatsächlich um die zwangsweise Restituierung der alten Verhältnisse unter teils neuen, teils alten Werten geht. Das soll sein Vermächtnis sein. Der größte aller Russen in der Reihe aus Nikolaus I., Lenin, Stalin, Putin.

 

Wenn ihm die totale Isolation also sowieso egal ist soll er sie haben. Vielleicht je eher desto besser, solange man die neue Mittelschicht noch erreichen kann, bzw. solange es sie noch gibt.

 

Die Oligarchen sind übrigens nach seiner Doktrin als von ihm verachtete verweichlichte Westlinge und "Wirtschaftshuren" komplett kaltgestellt. Die einzigen, die noch an ihn rankommen sind die Silowiki, ähnlich Adolfs Führungsstab, wo die Krupps und Thyssens auch nichts zu melden hatten, also seine Clique aus Chefs der Geheimdienste und Militärs. Leute, die zu ihm immer nur "ja" sagen. Es bleibt die Hoffnung, dass sie irgendwann nicht mehr "ja" meinen. Ohne diese Männer ist er gelähmt. 

 

Fazit: Den Russen stehen harte Zeiten bevor, es wird sich zeigen, wie sie damit umgehen. Der Mann ist nach eigener Sicht noch längst nicht am Ende, sein Projekt (faschistisches Gross-Russland) hat für ihn gerade erst angefangen. Und da verbucht er täglich Erfolge. Und es ist egal, ob er dem Westen unterlegen ist, er legt einfach den Deckel über Russland und stellt die Temperatur ein. Dazu braucht er den Westen nicht. Aber Kapitalzuflüsse jeder Art ermächtigen ihn dabei nur weiter, weil er damit den Unmut des Volkes dämpfen kann, während er seine Ziele durchboxt.

 

Mein Verständnis, u.A. aufbauend auf aktuellen Einschätzungen seitens Gary Kasparov sowie verschiedenen seriösen Historikern, Politologen und Russistikern.

 

Ja, den Eindruck hab ich auch, er hält nichts vom Westen und da szeigt er auch deutlich! Solange er irgendwelche Vorteile aus dem Westen ziehen konnte war ihm das recht. Seit Selbiger ihm aber (insbeondere seit den letzten gut drei Wochen) in die Suppe spuckt, ihn kritisiert und Sanktionen gegen sein Land verhängt, hat er er anscheinend nur noch Verachtung hierfür übrig.

 

Was man aber auch nicht vergessen darf: die Leute (das Volk) sind nicht mehr wie vor 50 oder 100 Jahren. Verschlechtert sich die Situation für die russischen Bürger insgesamt dramatisch, dann wird sicherlich auch Kritik immer lauter und er kann schließlich nicht alle einsperren oder abknallen. Ich glaube kaum daß die Leute dauerhaft auf Dinge verzichten wollen, welche ihnen bisher zur Verfügung standen. Allerdings wird sich dies erst mittelfristig zeigen.

 

Tja, und zum Thema "Leute, die nur JA sagen": irgendwann muß er ja auch mal realisieren daß jegliche Kritik, welche er nicht zulässt, genau zu der Situation führt in welcher er sich gerade befindet. Mit "mal schnell in fünf Tagen die Ukraine übenehmen" hats ja nun nicht so geklappt. Da hat sich wahrscheinlich von den engeren Ratgebern auch keiner getraut Klartext zu reden. Sonst wäre es möglicherweise gar nicht so weit gekommen! Hieran wird er noch zu kabbern haben und ich bin mir nicht sicher, ober er da letztlich als Sieger draus hervorgeht. Und genau in dieser Situation kann man kaum 100%ig vorhersagen, wie er sich verhält.

Geschrieben

"Gewinnen" können es beide Seiten nicht.

Das Groß der Ukrainer wird nicht kapitulieren, selbst wenn es die Führung tut und den Krieg gewinnen können sie auch nicht.

 

Das einzige was denkbar wäre ist, dass sie den Krieg so lange durchhalten bis Russland finanziell ermattet. Dann können sie nicht anders als an den Verhandlungstisch! 

Nur wie lange das dauern wird, kann wieder keiner sagen. Lagen die ganzen Experten doch bis jetzt auch ziemlich daneben was das anging.

Zwar sind etliche Prognosen eingetroffen, aber nicht in dem Umfang der vorhergesagt wurde.

 

Die schnellste Beendigung wäre wohl wirklich nur der Putsch von innen. Die Frage ist halt wie wahrscheinlich das Szenario sein kann?

Medienberichte verdichten sich derzeit ja in die Richtung. Auch rollen bereits die ersten hochrangigen Köpfe. 

 

Alles ein kompletter Mist! 

 

Ein totales Energie-Embargo halte ich für keine machbare Dauerlösung. 

Man denke mal an all die Menschen und Familien die sich vor dem ganzen Mist Heizen, Essen und Strom schon nicht wirklich leisten konnten! Wie soll das für die bewältigbar sein? Und kommt mir jetzt nicht mit dem Staat, der zeigt dich wieder wie unfähig er in dieser Beziehung ist, zumindest hier in Ö!

 

Für mich wäre nur vorstellbar, dass dies kurz und hart passieren muss um Russland kurzfristig in die Zahlungsunfähigkeit zu drängen. Dazu müssen aber wirklich blitzartig alle Maßnahmen ohne Hintertür gezogen werden! 

 

Sicher, das Embargo liegt nahe aber global gesehen wird der Westen dann wirklich bluten und dann gehen bei uns die Proteste los. Das würde dann wieder Putin massiv in die Karten spielen. 

 

Ich glaube er treibt ein perfides Spiel der Provokation mit der Hoffnung dem Westen nachhaltig in die Suppe zu spucken. 

Die große unbekannte ist China für mich, die Frage ist nur wie viel Interesse die noch wirklich am Westen haben. Dort verhält man sich noch, ja relativ neutral, mit kleinen Ausreißern in beide Richtungen. 

  • Like 3
Geschrieben (bearbeitet)
Am 22.3.2022 um 21:03 hat Beatnik66 folgendes von sich gegeben:

Was passiert eigentlich wenn die Ukraine den Krieg gewinnt bzw 

editiert

 

 

 

Bearbeitet von Dirk Diggler
Geschrieben (bearbeitet)

Ich hatte mich die ganze Zeit schon gefragt warum der "Zar" z.B. Mariupol komplett in Schutt und Asche legt, irgendwie hat da ja keiner was davon (dachte ich...).

 

Hier eine mögliche Erklärung:

 

F: Putin hat die Ukrainer als Brudervolk bezeichnet, das Land selbst als Teil Russlands. Ist die Brutalität da nicht überraschend?

 

A.: Ich halte das für vergleichbar mit einem Muster bei Sexualdelikten, bei denen das Opfer ermordet wird: Dabei sieht der Vergewaltiger, dass das Opfer überhaupt keine Liebe für ihn empfindet und auch nicht zur Liebe gezwungen werden kann und bringt es aus Rache für diese Verschmähung auch noch um. Das ist ein häufiges Tatmuster bei Sexualdelikten, bei denen der Täter nicht mehr rational denkt. Dieses Bild eines Vergewaltigers halte ich für passend, denn Putin selbst hat mit Blick auf die Ukraine eine Floskel aus einem russischen Mafiafilm verwendet: "Ob's dir gefällt oder nicht, du wirst dich fügen, meine Hübsche."

 

(Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Die-Kriegsfuehrung-basiert-auf-Putins-Wunschdenken-article23219102.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE)

 

 

Zeigt meines Erachtens das kranke Hirn eines narzisstischen Psychopathen.

Bearbeitet von *Wolfgang*
  • Thanks 1
Geschrieben

Klingt schlüssig, ich vermute jedoch zwei einfachere Gründe:

1. Seine Taktik ist nicht aufgegangen: Die Ukrainer wehren sich unerwartet (heftig und ausdauernd). Die Armee kommt nicht voran, somit bündeln sich die Bombardements an einigen Stellen. 

2. Strategie: Einschüchterung und Zermürbung des Gegners durch rücksichtslose Zerstörung von zivilen Einrichtungen. 

 

Was soll er denn sonst zerbomben, wenn die russische Armee teilweise sogar zurück gedrängt wird statt weiter vor zu rücken?

Beim kranken Hirn eines narzistischen Psychopathen bin ich ganz bei dir. 

  • Like 1
  • Thanks 1
Geschrieben

Könnten wir bitte endlich aufhören, Putin ständig ins Ohr zu flüstern, welche Karten er gegen uns spielen muss?

 

Gebetsmühlenartig wiederholen wir, dass es keine Flugverbotszone geben wird, also verstärkt er die Luftangriffe. Wir versichern ihm zum zigsten Mal, wie abhängig wir von seinem Gas sind und er verlangt die Zahlung in Rubel. Ich mag mir gar nicht ausmalen, welchen Vorschlag wir ihm als nächstes machen.

 

Jetzt muss ich ausgerechnet Kubicki dafür dankbar sein, dass er darauf hinweist, dass wir einen Gasimportstopp deutlich besser überstehen werden als Russland, während ein grüner Wirtschaftsminister in die Welt posaunt, dass wir ohne fossile Energie am Ende wären.

 

Kann mal einer dem Bundes-Olaf erklären, dass man beim Pokern dem Gegner nicht ständig erzählen soll, welche Asse man NICHT hat, schon gar nicht, wenn es bei dem Spiel um Leben und Tod geht.

 

Ich will ja gar nicht vorher wissen, wieviele Waffen wir liefern und welche Maßnahmen wir planen. Hauptsache es geht schnell.

  • Thanks 4
Geschrieben

Das wird wohl leider nicht aufhören.

ich mein, sind wir doch mal ehrlich:

putin hat doch erst einen Haufen Säbelrasseln veranstaltet, dann war Anna-Lena da und dann noch der schweigende Olaf.

mein Eindruck: putin hat sich die zwei mal angeschaut und dann gedacht: „hey, klasse, bloß noch dumpfbacken - los gehts!!!“

 

man weiß es zwar nicht - aber ich hab (so rein von den Typen her) den Eindruck, wenn unser Kanzler jetzt markus oder Friedrich heißen würde, dann hätt er sich das nicht getraut. Is jetzt auch nicht parteipolitisch - mit dem Armin hätte er das genauso durchgezogen…

Geschrieben
vor 3 Minuten hat freerider13 folgendes von sich gegeben:

man weiß es zwar nicht - aber ich hab (so rein von den Typen her) den Eindruck, wenn unser Kanzler jetzt markus oder Friedrich heißen würde, dann hätt er sich das nicht getraut. Is jetzt auch nicht parteipolitisch - mit dem Armin hätte er das genauso durchgezogen…

Das ist schon unfassbar albern, wenn Fox News das über Biden und Trump behauptet.

 

Glaubst du nicht, dass du Deutschlands Bedeutung da etwas überschätzt? 

  • Like 1
  • Thanks 2

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