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Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

Zur Eingangsfrage zurück.

 

Wenn die Firma flexibel ist könnte man ja den Azubi auch mal ne Woche das Social Media Team unterstützen und da was übernehmen, oder mal so ne Art Job Rotation machen, das der junge Kollege mal sieht wo gehen eure Formen und Werkzeuge hin, was macht euer Kunde damit, oder zu einem euerer Zulieferer, wo kommen eure Rohmaterialien, Schneidplatten etc her.

 

Gewisse flexibilität, der Azubi darf einen Tag im Monat flexibeler arbeiten, also vielleicht erst um 9 statt 7 anfangen. Dafür muss er halt nachmittags länger bleiben und dann halt halle sauber machen oder so, soll ja auch ein bisschen weh tun.

 

Selbständig ein internes Projekt planen: Material, Werkzeuge, Arbeitszeit, Maschinenstundensätze, etc inkl. Angebot schreiben. Dann alles abarbeiten lassen und schauen, ob das alles passt.....

 

Ggf. Zusatzanreize, zB. bei guten Noten ein Netflixabo für 6 Monate, oder Fitnessstudio etc.... 

Bearbeitet von ElBarto666
  • Like 1
Geschrieben
vor 1 Stunde hat ElBarto666 folgendes von sich gegeben:

Zur Eingangsfrage zurück.

 

Wenn die Firma flexibel ist könnte man ja den Azubi auch mal ne Woche das Social Media Team unterstützen und da was übernehmen, oder mal so ne Art Job Rotation machen, das der junge Kollege mal sieht wo gehen eure Formen und Werkzeuge hin, was macht euer Kunde damit, oder zu einem euerer Zulieferer, wo kommen eure Rohmaterialien, Schneidplatten etc her.

 

Gewisse flexibilität, der Azubi darf einen Tag im Monat flexibeler arbeiten, also vielleicht erst um 9 statt 7 anfangen. Dafür muss er halt nachmittags länger bleiben und dann halt halle sauber machen oder so, soll ja auch ein bisschen weh tun.

 

Selbständig ein internes Projekt planen: Material, Werkzeuge, Arbeitszeit, Maschinenstundensätze, etc inkl. Angebot schreiben. Dann alles abarbeiten lassen und schauen, ob das alles passt.....

 

Ggf. Zusatzanreize, zB. bei guten Noten ein Netflixabo für 6 Monate, oder Fitnessstudio etc.... 

 

Bei einem Großteil der Kandidaten fällt leider sofort die Klappe wenn es um Eigeninitiative, über den Tellerrand usw geht. Da heißt es dann sofort, ghört nicht zu meinen Aufgaben, muss ich gar nicht wissen usw... Selbst schon häufiger probiert.

Geschrieben

Social Media Team? Wir reden hier immer noch von einem kleinen Handwerksbetrieb, nicht von einem Konzern..

 

Auch die anderen Vorschläge sind unrealistisch, man will ja auch kein Ausflugsbetrieb werden, die Leute sollen in erster Linie zum arbeiten und lernen herkommen..

 

Natürlich versuchen wir da auch Anreize zu geben, so gibt es beispielsweise 1000€ wenn Gesellenprüfung mit 1 und 1 bestanden wurde..

Geschrieben
vor 2 Stunden hat gravedigger folgendes von sich gegeben:

glaubst du, dass im handwerk alle hintern mond leben oder die azubis in einem dunklen keller bei wasser und brot 80 stunden die woche schuften müssen?

Nein, glaube ich nicht. Allerdings kenne ich durchaus Betriebe (z.B. Tischlerei, knapp 10 Beschäftigte, relativ neue und hochwertige Maschinen, hohes Fachwissen), in die würde ich meine Kinder nicht zur Ausbildung schicken. Allein schon, weil es Standard ist, dass zum Feierabend 2 Bier getrunken werden, anschließend das Auto oder Moped bestiegen werden. Ist ja auf dem Dorf, Polizei gibbet nicht oder kennt man.

 

Ich denke, jetzt sollten wir mal wieder auf das Thema des TE zurückkehren. 

Geschrieben
vor 3 Minuten hat Sloth folgendes von sich gegeben:

 

 

Natürlich versuchen wir da auch Anreize zu geben, so gibt es beispielsweise 1000€ wenn Gesellenprüfung mit 1 und 1 bestanden wurde..

Top. Ich bekam damals als Landessieger von meiner Chefin/Meisterrinn nur nen Handschlag und ein "Halt von der besten gelernt!" :muah:

  • Haha 2
Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden hat Sloth folgendes von sich gegeben:

 

 

Natürlich versuchen wir da auch Anreize zu geben, so gibt es beispielsweise 1000€ wenn Gesellenprüfung mit 1 und 1 bestanden wurde..

Meine Stieftochter bekommt für jedes Zeugnis ihrer 4 Lehrjahre, welches sie mit Auszeichnung abschließt 200€,schliesst sie alle 4 Berufsschuljahre mit Auszeichnung ab, bekommt sie den kompletten Füherschein inkl aller Nebenkosten ~2200.- bezahlt. 

Berufszweig Kunstofftechniker. 

Bearbeitet von tittndidi
  • Like 1
Geschrieben
vor 3 Stunden hat krankerfrank folgendes von sich gegeben:

Top. Ich bekam damals als Landessieger von meiner Chefin/Meisterrinn nur nen Handschlag und ein "Halt von der besten gelernt!" 

Das war bei mir auch so. 

Meine Antwort: "Ich wollte halt nur noch weg aus Ihrem Betrieb und mir war klar, dass das am besten mit einer guten Abschlussnote klappt."

  • Haha 2
Geschrieben
4 hours ago, Sloth said:

Social Media Team? Wir reden hier immer noch von einem kleinen Handwerksbetrieb, nicht von einem Konzern..

 

Auch die anderen Vorschläge sind unrealistisch, man will ja auch kein Ausflugsbetrieb werden, die Leute sollen in erster Linie zum arbeiten und lernen herkommen..

 

Natürlich versuchen wir da auch Anreize zu geben, so gibt es beispielsweise 1000€ wenn Gesellenprüfung mit 1 und 1 bestanden wurde..

 

Das scheint das Problem zu sein. Du sagst ihr seid auf Social Media vertreten, also muss das auch einer machen. Offensichtlich nicht attraktiv genug das es junge Leute anspricht. Wenn die Lehrlinge das selbst machen können Sie anderen jungen Menschen ihren Beruf näher bringen und so andere anlocken. 

 

Auch die anderen Sachen sind nicht unrealistisch. Bei mir hat mal ein Bewerber abgesagt weil's bei uns keinen kostenlose kaffee, Tee und Wasser gibt....

Geschrieben
vor 12 Stunden hat Steuermann folgendes von sich gegeben:

Das war bei mir auch so. 

Meine Antwort: "Ich wollte halt nur noch weg aus Ihrem Betrieb und mir war klar, dass das am besten mit einer guten Abschlussnote klappt."

 

Bei uns im Betrieb waren wir damals vier Leute mit Auszeichnung (gab ein Buchgeschenk) Es war vorher klar, daß keiner übernommen wird. Als der Chef jemanden suchte der zur Landesmeisterschaft fährt haben alle abgelehnt. Fand er uncool...

Geschrieben (bearbeitet)
vor 48 Minuten hat skoot folgendes von sich gegeben:

Es war vorher klar, daß keiner übernommen wird.

 

Mal ne Frage von jemandem ohne betriebswirtschaftlichen Hintergrund.

Warum macht ein Betrieb sowas ?

Also, jemanden ausbilden ohne dem Bestreben, ihn nachher weiter zu beschäftigen ?

Mir hat man in der Ausbildung stets eingetrichtert, wie teuer jeder Azubi für den Arbeitgeber ist. 

Wir waren ca. 30 Azubis je Jahrgang (Siemens, 80er Jahre) und alle wurden übernommen, vorausgesetzt, man schaffte die Prüfung.

 

Könnte noch verstehen, wenn man selektiert, also die besseren 50% oder so. Aber ausbilden ohne Weiterbeschäftigung, was hat das für ein Mehrwert ?

Oder geht es solchen Betrieben nur um Zuschüsse ?

 

Bearbeitet von sucram70
Geschrieben
vor 51 Minuten hat skoot folgendes von sich gegeben:

Bei uns im Betrieb waren wir damals vier Leute mit Auszeichnung (gab ein Buchgeschenk) Es war vorher klar, daß keiner übernommen wird. Als der Chef jemanden suchte der zur Landesmeisterschaft fährt haben alle abgelehnt. Fand er uncool...

In welchem Jahr war das und in welchem Ausbildungsberuf?

Geschrieben
vor 10 Minuten hat sucram70 folgendes von sich gegeben:

 

Mal ne Frage von jemandem ohne betriebswirtschaftlichen Hintergrund.

Warum macht ein Betrieb sowas ?

Also, jemanden ausbilden ohne dem Bestreben, ihn nachher weiter zu beschäftigen ?

Mir hat man in der Ausbildung stets eingetrichtert, wie teuer jeder Azubi für den Arbeitgeber ist. 

Wir waren ca. 30 Azubis je Jahrgang (Siemens, 80er Jahre) und alle wurden übernommen, vorausgesetzt, man schaffte die Prüfung.

 

Könnte noch verstehen, wenn man selektiert, also die besseren 50% oder so. Aber ausbilden ohne Weiterbeschäftigung, was hat das für ein Mehrwert ?

Oder geht es solchen Betrieben nur um Zuschüsse ?

 

Zum Teil weil es billige Bimbo´s sind für niedere Arbeiten. (Kannst auch nicht einen kleinen Handwersbetrieb mit einem Kominat wie deinen vergleichen, ihr hattet vermutlich auch Meister oder Ausbilder die nur für diese Aufgabe da waren.)

Geschrieben
vor 2 Minuten hat entfest folgendes von sich gegeben:

Zum Teil weil es billige Bimbo´s sind für niedere Arbeiten.

 

Ja ok, bin dann wohl zu romantisch / naiv dafür.

Geschrieben
vor 17 Stunden hat Sloth folgendes von sich gegeben:

Social Media Team? Wir reden hier immer noch von einem kleinen Handwerksbetrieb, nicht von einem Konzern..

 

Auch die anderen Vorschläge sind unrealistisch, man will ja auch kein Ausflugsbetrieb werden, die Leute sollen in erster Linie zum arbeiten und lernen herkommen..

 

Natürlich versuchen wir da auch Anreize zu geben, so gibt es beispielsweise 1000€ wenn Gesellenprüfung mit 1 und 1 bestanden wurde..

Hab ihr mal versucht auf dem Sportplatz zu angeln oder in anssässigen Vereinen?

Bzw. diesen "Auftrag" an eure Mitarbeiter weitergetragen. So nach dem Motto , der Kumpel vom Mitarbeiter dessen Sohn.

Geschrieben
vor 1 Minute hat sucram70 folgendes von sich gegeben:

 

Ja ok, bin dann wohl zu romantisch / naiv dafür.

Das ist leider die Realität (nicht überall), wenn du z.B einen Altgesellen eine Stahlkonstruktion oder sowas streichen läßt, ist das betriebswirtschaftlich nicht ganz so gut.

 

Geschrieben

Ja genau, das ist dann teuer, aber gut.

Wir haben hier im Betrieb einen Helfer. Wenn der lackiert, ist es billig, aber schlecht. Da hat das Maschinengestell nämlich alles, von Läufern über Einschlüssen bis zu "nur angenebelt".

Mit dieser Mentalität geht unsere Qualität halt den Bach runter.

Ich habe auch einen Ausbildungsauftrag für unseren Azubi. Er lernt Mechatroniker und ich kümmere mich um die elektrotechnische Ausbildung.

Mindestens einmal pro Woche sage ich meinem Chef, der Auszubildende darf Fehler machen, dafür ist er halt noch kein Fachmann. Dann dauert es halt länger.

Er macht meist ne Faust in der Tasche. :satisfied:

Geschrieben
vor 45 Minuten hat entfest folgendes von sich gegeben:

Hab ihr mal versucht auf dem Sportplatz zu angeln oder in anssässigen Vereinen?

Bzw. diesen "Auftrag" an eure Mitarbeiter weitergetragen. So nach dem Motto , der Kumpel vom Mitarbeiter dessen Sohn.

Ja, siehe Beiträge weiter oben..

Geschrieben
vor 58 Minuten hat jens-paul1 folgendes von sich gegeben:

In welchem Jahr war das und in welchem Ausbildungsberuf?

 

vor einer Stunde hat sucram70 folgendes von sich gegeben:

 

Mal ne Frage von jemandem ohne betriebswirtschaftlichen Hintergrund.

Warum macht ein Betrieb sowas ?

Also, jemanden ausbilden ohne dem Bestreben, ihn nachher weiter zu beschäftigen ?

Mir hat man in der Ausbildung stets eingetrichtert, wie teuer jeder Azubi für den Arbeitgeber ist. 

Wir waren ca. 30 Azubis je Jahrgang (Siemens, 80er Jahre) und alle wurden übernommen, vorausgesetzt, man schaffte die Prüfung.

 

Könnte noch verstehen, wenn man selektiert, also die besseren 50% oder so. Aber ausbilden ohne Weiterbeschäftigung, was hat das für ein Mehrwert ?

Oder geht es solchen Betrieben nur um Zuschüsse ?

 

 

Das war Anfang der 90er, Metallberufe und Elektriker. Der Betrieb war öffentlicher Dienst, Zivilbetrieb der Bundeswehr. Da hat man jedes Jahr etwa 100 Lehrlinge ausgebildet aber selten welche für die weitere verwendung benötigt. Vielleicht 10-15 Stellen pro Jahr durch altersbedingtes Ausscheiden usw. Der Betrieb selbst wurde damals schon extrem zusammengespart und jährlich verkleinert. Meine Lehrgesellen wurden damals mit 58 in Rente geschickt. Die Ausbildungswerkstatt war so das Prestige Projekt wo man sich mit den anderen Grossbetrieben gemessen hat. Die Ausbildung selbst war top und die Voraussetzungen vorher bekannt. Trotzdem sah ich es nicht ein für den Laden zur Landesmeisterschaft zu fahren, nur damit der Ausbildungsleiter beim nächsten Stammtisch zeigen kann wer den längsten hat.

Geschrieben
Am 3.5.2022 um 08:01 hat MadMox folgendes von sich gegeben:

ich habe Abitur gemacht, ein FH-Studium begonnen, recht schnell gesehen, dass das nichts für mich ist und eine Ausbildung begonnen. Jetzt habe ich 8 Mitarbeiter und verdiene mehr als die allermeisten meiner ehemaligen Klassenkameraden...

 

Also Abitur finde ich per se nicht schlecht, man muss nur nicht studieren danach, man kann auch so glücklich werden...

 

Abi, dann Energieelektroniker bei einem EVU, dann keine Übernahme (aus 20 Azubis wurden ganze 2 und leider nicht die besten, sondern die Jugendvertreter übernommen), dann in einen anderen Betrieb, europaweite Montage, dann in die Medizintechnik, dort nebenbei in 4 Jahre Abendschule den Techniker gemacht, heute in der Automobilzulieferer Branche recht glücklich, Personalverantwortung plus technische Leitungsfunktion.

 

vor 18 Stunden hat krankerfrank folgendes von sich gegeben:

Top. Ich bekam damals als Landessieger von meiner Chefin/Meisterrinn nur nen Handschlag und ein "Halt von der besten gelernt!" :muah:

 

vor 14 Stunden hat Steuermann folgendes von sich gegeben:

Das war bei mir auch so. 

Meine Antwort: "Ich wollte halt nur noch weg aus Ihrem Betrieb und mir war klar, dass das am besten mit einer guten Abschlussnote klappt."

 

Wie unterschiedlich...mir hat es gereicht, in der Tageszeitung zu stehen. Auf den Schulterklopfer des Ausbildungsleiters kam es nicht so an. Im Dorf "der Jung hat es zu was gebracht", das war wichtig :-)

Geschrieben

 

vor 17 Minuten hat jens-paul1 folgendes von sich gegeben:

Wird es heute so in der Regel nicht mehr geben.

 

 

Komische Dinge gibt es aber auch heute noch. Ich bilde bei uns die "Technischen Produktdesigner" (früher Technischer Zeichner) aus. Derzeit hab ich eine Auszubildende die kurz vor der Abschlussprüfung steht. Die ist fachlich echt gut und man kann gut mit ihr zusammenarbeiten. Entgegen meiner Empfehlung soll sie trotzdem nicht übernommen werden, weil dem Geschäftsführer ihre Umgangsformen nicht passen und sie "zu viele" Krankentage hatte.

Ersatz gibt es auch keinen, dann machen wir Ingenieure hat Zeichnungen und Stücklisten, bis zu jeder U-Scheibe. Betriebswirtschaftlich auch nicht unbedingt sinnvoll, gleiches betrifft natürlich auch die von mit als Ausbilder investierte Zeit.

 

Auf die Ausbildungsstelle gab es übrigens fünf Bewerbungen, drei Bewerber sind zum Gespräch eingeladen worden - eine ist zum Gespräch erschienen. 

Geschrieben
vor 2 Stunden hat jens-paul1 folgendes von sich gegeben:

Wird es heute so in der Regel nicht mehr geben.

 

Gibts im öffentlichen Dienst auf jeden Fall noch. Da bildet man traditionell mehr aus als man selbst braucht. Handwerk und Industrie im Umkreis freut sich.

 

Geschrieben
Am 3.5.2022 um 00:59 hat kuchenfreund folgendes von sich gegeben:

Wir haben eine Bildungsinflation. Vor 30 Jahren hatten die meisten einen Realschulabschluss, heute ist ein Abitur fast schon Standard. Für Jobs, die man früher mit einer Ausbildung bekommen hat, braucht man mittlerweile oft einen Bachelor. Ein Duales Studium war vor nicht allzu langer Zeit mal eine ziemlich exotische Sache, inzwischen bietet jede Supermarktkette so etwas an. Die jungen Leute sind heutzutage beim Eintritt ins Erwerbsleben im Durchschnitt deutlich älter, als vor 30 Jahren. 

Einerseits werden universitäre Abschlüsse vermehrt vorausgesetzt, andererseits sind sie aber auch leichter zu bekommen. Ältere Akademiker können immer mit großer Ausdauer auf die heutigen "verschulten" Studiengänge schimpfen, haben damit allerdings nicht ganz Unrecht. In vielen Fächern ist vor allem Fleiß gefragt, und nicht unbedingt eigenverantwortliches Arbeiten, was ja mal typisch für die universitäre Ausbildung war. 

 

Ich glaube, viele junge Leute denken, sie würden etwas versäumen und nicht genug aus ihrem Leben machen, wenn sie auf ein Studium verzichten und stattdessen eine klassische Ausbildung absolvieren. 

Stimme ich dir zu. Aber: Ich höre das immer wieder, dass angeblich die aktuellen Abschlüsse ja so leicht zu bekommen seien. Meist von Menschen, die ihren Abschluss schon eine Weile in der Tasche haben.

Ich kann das irgendwie in keiner Weise nachvollziehen. Was stimmt: der gleiche/gleichwertige Abschluss wird in kürzerer Zeit erlangt. Aber egal ob Bachelor/Dipl. oder G8/G9, ich kann irgendwie nie erkennen, an welcher Stelle es leichter geworden sein soll. Richtig ist: immer mehr Menschen, die vor 60 Jahren mit nem Hauptschulabschluss und einer Schlosserlehre rausgegangen wären, bekommen heute die Möglichkeit eines Hochschulstudiums. Aber was genau sagt das aus? Dass es leichter wird Akademiker zu werden? Oder vielleicht einfach nur, dass gewisse Infrastrukturen ausgeweitet wurden? Dass sich bestimmte Berufsbilder und ihre Anforderungen geändert haben?

 

Es würde mich tatsächlich sehr interessieren, ob mal jemand objektiv gemessen hat, in wie weit es "leichter" wurde bestimmte Abschlüsse zu erreichen.

Wenn du da was belastbares hast: nur her damit.

Am 3.5.2022 um 08:00 hat butze folgendes von sich gegeben:

Keine Ahnung wer diese ganzen Wirtschaftsingenieure braucht zB und andere exotische Randgruppen. 

 

Aber es ist ja envogue eine Randgruppen am besten noch neu zu gründen..

 

Mein Plan ist und bleibt immer noch mein Kind zur Ausbildung zu motivieren und in der Lage zu sein ihn bei der Übernahme eines Handwerksunternehmens zu unterstützen. Künstler wird er nicht, Profisportler auch nicht und Musiker auch nicht, das kann man mangels Interesse schonmal ausschließen. 

YouTube und Spieleentwickler sind natürlich noch angesagt, das wird wohl die Zeit noch korrigieren, hoffentlich. 

 

 

Dir stünde etwas mehr Toleranz gegenüber "neuen" Berufen auch ganz gut.

Die Daseinsberechtigung von Wirtschaftsingenieuren wurde vor 20 Jahren bereits in der Gesellschaft hinterfragt. Und ja, offensichtlich werden sie gebraucht. Und zwar dringend. Gut bezahlt werden sie ab und an auch noch. Da hilft alles wettern dagegen nix.

Sicher gibt es hier auch den ein oder anderen, der/die uns mitteilen kann wieso sein/ihr Studium gut für den jeweiligen Beruf war.

Ja, es ist en vogue "Randgruppen neu zu gründen". Aber jetzt nicht seit deiner Zeit, sondern halt schon immer.

Stillstand gab es doch noch nie. Berufe sind schon immer im Wandel. Sich darüber aufzuregen konnte man ebenfalls schon immer. Gebracht hat es aber noch nie was. Kann man dann auch wieder lassen.

 

Ich fand die Ursprungsfrage ja ganz interessant, aber ich denke zu versuchen, die Schuld an geringer Azubi-Bewerberzahl lediglich darauf zu schieben, dass es leichter sei ein Hochschulstudium zu absolvieren oder, dass es exotische Randgruppen unter den Studiengängen gibt, ist am Thema vorbei, wenn nicht gar inhaltlich falsch.

  • Like 2
  • Thanks 1
Geschrieben (bearbeitet)

ein ehemaliger lehrer, der immer wieder praktikanten der 8 klasse mittelschule/hauptschule bei uns platziert hat, meinte mal, dass an dem ganzen problem die pisastudien (mit)schuld sind.

deutschland hatte im vergleich zu wenig abiturienten gehabt und die industrie wollte mehr fachkräfte/ingenieure. darum hat man das schulsystem durgängiger gemacht, damit man mehr realschüler und leute mit abi hat. die hauptschule wurde zur restschule.

auch im handwerk muss man mindestens auf "realschüler" zurückgreifen, weil man mit normalen "hauptschülern" keine  ausbildung machen kann.

früher hat ein hauptschüler (90er)  mit 2er qa schnitt  auch die gesellenprüfung mit 2er schnitt geschafft, das geht aber heute nimmer. der hat mit glück einen 4er bzw. eher 5er.  hauptschüler  kann man auch gleich zu beginn der ausbildung zur nachhilfe geben, damit sie halbwegs mitkommen. hauptschüler aus den 90ern haben in der berufschule gelernt mit sin/cos/tan zu rechnen und konnten das auch schnell an der werkbank umsetzen......das schaffen sogar die realschüler nicht mehr, obwohl sie das schon vor der berufsschule gekonnt haben.

leider bekommt man aber im handwerk keine "realschüler", weil die alle ins "büro" wollen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bearbeitet von gravedigger
Geschrieben
vor 44 Minuten hat PK-HD folgendes von sich gegeben:

Ich fand die Ursprungsfrage ja ganz interessant, aber ich denke zu versuchen, die Schuld an geringer Azubi-Bewerberzahl lediglich darauf zu schieben, dass es leichter sei ein Hochschulstudium zu absolvieren oder, dass es exotische Randgruppen unter den Studiengängen gibt, ist am Thema vorbei, wenn nicht gar inhaltlich falsch.

Sehe ich genauso, wobei wir auch eine andere Demografie haben wie in den 90ern, die Anzahl potenzieller Auszubildender ist insgesamt deutlich geringer. Das kann man total blöd finden, ändert aber nichts daran, sich damit auseinander zu setzen. 

 

vor 24 Minuten hat gravedigger folgendes von sich gegeben:

leider bekommt man aber im handwerk keine "realschüler", weil die alle ins "büro" wollen

Wenn das so wäre, was ich nicht glaube, wäre die Frage zu beantworten, warum das so ist und wie man das ändern kann.

 

Und wenn hier zu lesen ist, dass man "kein social-media-Büro" hätte, dann trifft das auf die meisten Unternehmen in Deutschland zu. Wenn kan die sozialen Netzwerke als den Markt identifiziert, in dem man das Personal gewinnen kann, das man sucht, muss man sich überlegen, wie man dort rein kommt. Kann man übrigens auch Auszubildende für nutzen. Die Sparkasse hat da mal etwas ganz Interessantes ausprobiert. Personalgewinnung aus dem Ausland funktioniert in der Regel nur, wenn man auch die notwendige Infrastruktur drumherum hat.

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde hat gravedigger folgendes von sich gegeben:

hauptschüler aus den 90ern haben in der berufschule gelernt mit sin/cos/tan zu rechnen und konnten das auch schnell an der werkbank umsetzen.....

Das stimmt wohl.

Spricht auch definitiv dafür, dass manche (kann hier nicht für alle sprechen) Berufsausbildung mittlerweile deutlich mehr von den Schülern abverlangt als früher.

Speziell im Kfz Bereich kann ich hier mitreden. Der Abstand zwischen denen, die System- und Hochvolttechnik als Ausbildungsschwerpunkt wählen und denen, die Nutzfahrzeugtechnik wählen wird doch fachlich inhaltlich immer geringer.

Die Erwartung an das Systemverständnis Gesamtfahrzeug steigt stetig aufgrund immer intensiverer Vernetzung.

Man muss nur mal schauen wie schwer sich viele hier tun wenn es um das Systemverständnis der Rollerelektrik geht. Auch unter den Akademikern. Stichwort Durchgangsprufung, Widerstandsmessung. Und dann erwartet man von Hauptschülern (jaaa, die gibt es immernoch), dass sie auf Fehlersuche bei der Kommunikation von Steuergeräten über vier unterschiedliche Bussysteme gehen und sich dazu mit Herstellerquellen und Diagnosetestern auseinandersetzen während die Altgesellen in ihrem Ausbildungsbetrieb sich schwer tun einen paypal-Account einzurichten.

Meiner Meinung nach sind die kognitiven Anforderungen gestiegen, was durch die Kultusverwaltung versucht wurde mittels Lernfeldunterricht aufzufangen. Guter Versuch, Umsetzung i.O., Erfolg mittelmäßig.

Müsste ich meinen Schülern "nur" die Lehrplaninhalte Kfz aus den 70er Jahren näherbringen, so würde ich die Hand ins Feuer legen, dass ich regelmäßig Klassen mit einem 1,x Schnitt entlassen würde.

Bei den Feinwerk- und Industriemechanikern kann ich das auch beobachten, allerdings nicht in der gleichen Intensität.

Bearbeitet von PK-HD
  • Like 1
Geschrieben (bearbeitet)
vor 16 Minuten hat PK-HD folgendes von sich gegeben:

Bei den Feinwerk- und Industriemechanikern kann ich das auch beobachten, allerdings nicht in der gleichen Intensität.

hier sehe ich nicht den großen unterschied.

ich habe nur den eindruck, dass der lehrplan künstlich aufgebläht wird und die basics (auf die alles aufbaut) vernächlässigt werden.

 

bei kfz sehe ich das so, dass in den 70/80er jahr noch ein getriebe oder bremssattel oder ein motor kpl. zerlegt/ gemacht wurde und die handwerklichen fähigkeiten mehr gefordert waren. inzwischen ist mehr analyse gefragt und das handwerkliche rückt in den hintergrund.

 

bei den werkzeugmaschinen sieht man das an den monteuren,  die von der mechanik gekommen sind und sich die elektrik angeeignet haben. schlimmer sind aber die jungen mechatroniker, die als erstes den laptop auspacken und den fehlerspeicher auslesen und bilder mit dem händi machen bevor sie anfangen. in der zeit hat der alte monteur schon die maschine wieder zum laufen gebracht (auch bei hermle).

 

 

 

Bearbeitet von gravedigger
Geschrieben (bearbeitet)
Am 3.5.2022 um 08:06 hat jens-paul1 folgendes von sich gegeben:

Dass Auszubildende schlecht bezahlt werden, würde ich ebenfalls nicht pauschal unterschreiben.

Ich auch nicht. Kommt aber auf den Ausbildungsbetrieb an.

Meist zahlen die großen Buden deutlich besser als die Hinterhofwerkstätten.

Ein Kfz-Azubi im 2. Lehrjahr geht heute in größeren Betrieben durchaus mal mit 1000 € netto im Monat nach Hause. Vor 20 Jahren lag der Betrag noch bei 500 - 600 €.

Aufgrund ebenfalls gestiegener Lebenshaltungskosten erscheint mir das jetzt aber nicht übermäßig viel. Aber man kann es imho durchaus schaffen die Lehrzeit zu überstehen und dennoch am sozialen Leben teilzunehmen.

Bearbeitet von PK-HD
Geschrieben (bearbeitet)
Gerade eben hat PK-HD folgendes von sich gegeben:

Ich auch nicht. Kommt aber auf den Ausbildungsbetrieb an.

Meist zahlen die großen Buden deutlich besser als die Hinterhofwerkstätten.

Ein Kfz-Azubi im 2. Lehrjahr geht heute in größeren Betrieben durchaus mal mit 1000 € netto im Monat nach Hause.

Aufgrund ebenfalls gestiegener Lebenshaltungskosten erscheint mir das jetzt aber nicht übermäßig viel. Aber man kann es imho durchaus schaffen die Lehrzeit zu überstehen und dennoch am sozialen Leben teilzunehmen.

vermutlich weil die großen buden bei der ihk  und die kleinen bei der hk sind? bei den metallberufen ist das zumindest so.

 

 

Bearbeitet von gravedigger
Geschrieben
vor 3 Minuten hat PK-HD folgendes von sich gegeben:

Ich auch nicht. Kommt aber auf den Ausbildungsbetrieb an.

Meist zahlen die großen Buden deutlich besser als die Hinterhofwerkstätten.

Ein Kfz-Azubi im 2. Lehrjahr geht heute in größeren Betrieben durchaus mal mit 1000 € netto im Monat nach Hause. Vor 20 Jahren lag der Betrag noch bei 500 - 600 €.

Aufgrund ebenfalls gestiegener Lebenshaltungskosten erscheint mir das jetzt aber nicht übermäßig viel. Aber man kann es imho durchaus schaffen die Lehrzeit zu überstehen und dennoch am sozialen Leben teilzunehmen.

Weißt du da Näheres?

Ein Kumpel von mir hat vor ca.25 Jahren in einem großen VW Autohaus gelernt zu Zeiten von Golf 4-5.

Danach war er auch noch da beschäftigt und hat als Jungeselle knapp über 1200 Netto (hatte ich als Maschinbauer auch selbe Jahrgang).

Er sagte aber auch das in seiner Bude zu der Zeit schon ein Stundensatz von 100€ + Steuer fällig wäre.

 

Das fand ich schon recht krass.

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